Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

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Der Stromnetzbetreiber hat die Möglichkeit meinen Wechselrichter der PV Anlage über die Verschiebung der Frequenz abzuschalten. Zudem wurden ältere Wechselrichter nachgerüstet, damit dies nicht alles bei der gleichen Frequenz passiert und es so nicht zu Ausfallkaskaden kommt. Dies war allerdings auch nur ein Softwareupdate und für mich kostenlos. Dies gilt alles zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität. Ich wüsste allerdings nicht, dass der das bisher je gemacht hat - und wenn, dann hab ich es nicht gemerkt.

Man muss jetzt eben bewerten, ob es nötig ist bestehende Ladestationen nachzurüsten, oder ob man diese nicht vernachlässigen kann, oder ob das einfach bei Reperatur oder Ersatz zu geschehen hat. Möglicherweise werden kommerzielle Installationen am Ende auch ganz ausgeschlossen. Wir können doch nicht über ungelegte Eier streiten. Es geht doch erstmal nur um die grundsätzlich sinnvolle Möglichkeit dies zu tun. Was bringt es denn den Foristen, wenn ihre Anlagen nicht abgeregelt werden, aber es bei ihnen Lokal andauernd zu Netzausfällen kommt, die leicht verhinderbar wären (würde es nicht zu den Ausfällen kommen, würde ja auch nicht abgeregelt).

Industriekunden werden sich übrigens nicht beschweren. Die zahlen ja ihre Anschlusskosten meist nach maximal anfallender Leistung. Die haben sowieso ein Interesse daran, dass sie keine hohen Peakleistungen ziehen...
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Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

ubit
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Super-E hat geschrieben: Wir können doch nicht über ungelegte Eier streiten. Es geht doch erstmal nur um die grundsätzlich sinnvolle Möglichkeit dies zu tun.
Genau das ist ja das Problem: Die Eier sind noch ungelegt....

Heute bereits wäre es technisch durchaus möglich "intelligente" Ladeelektronik zu verbauen. Wirklich "neu" sind die Erkenntnisse aus dem Artikel auch nicht. Smartmeter in Verbindung mit entsprechend steuerbaren Verbrauchern zielen ja auch auf eine solche "Glättung" der Netzlast - kommen aber in Deutschland nicht wirklich in die Pötte.

Wir (und die Anbieter von Ladetechnik) brauchen in diesem Bereich verlässliche technische Vorgaben damit wir in der Lage sind JETZT schon zukunftssichere Installationen herzustellen die dann bei Bedarf eben netzseitig steuerbar sind. Alternativ bräuchten wir (gesetzliche?) Vorgaben mit denen die Kosten für eine spätere Umrüstung zu Lasten der Netzbetreiber gehen - schließlich wird das Problem ja nur dann akut, wenn diese die vertraglich zugesicherte Anschlussleistung nicht (24/7) erbringen können. "Eigentlich" also nicht mein Problem...

Ciao, Udo
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Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

Cliffideo
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Super-E hat geschrieben: Industriekunden werden sich übrigens nicht beschweren. Die zahlen ja ihre Anschlusskosten meist nach maximal anfallender Leistung.
In Spanien trifft das bereits auch schon auf die Privatkunden zu, dort wird die Grundgebühr dank digitaler Zähler nach maximal anfallender Leistung berechnet..(endesa auf Mallorca)
mehr dazu hier: https://www.mallorcazeitung.es/behoerde ... 67269.html
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Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

snaptec
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@ubit
Hier gilt es als Hersteller mitzudenken.
openWB macht das schon jetzt Frequenzbasiert. Derzeit für Unterfrequenz und Netzersatzbetrieb. Sollte mal seitens der Netzbetreiber eine Anforderung kommen wird das per Softwareupdate nachgereicht.
Theoretisch kann das jeder Hersteller machen der von Anfang mitgedacht hat und die Frequenz gescheit auslesen kann, seine Produkte mit Updates versorgen kann und künftig auch will (ihr seht wo das hinführt...).
Auch die Peak Vermeidung macht die openWB schon jetzt, Privat noch uninteressant, für Firmenkunden aber sehr interessant um die Kosten nicht unnötig zu erhöhen :)
Allerdings ist dies "nur" für den privaten und halböffentlichen Bereich ohne Abrechnung/RFID/OCPP, dafür mit geeichten Zählern.
Entwickler von OpenWB.de - Die modulare OpenSource Wallbox Lösung.

Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

ubit
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snaptec hat geschrieben: openWB macht das schon jetzt Frequenzbasiert. Derzeit für Unterfrequenz und Netzersatzbetrieb. Sollte mal seitens der Netzbetreiber eine Anforderung kommen wird das per Softwareupdate nachgereicht.
Theoretisch kann das jeder Hersteller machen der von Anfang mitgedacht hat und die Frequenz gescheit auslesen kann, seine Produkte mit Updates versorgen kann und künftig auch will (ihr seht wo das hinführt...).
Ähem.... wenn man nicht weiß wie die Netzbetreiber das irgendwann mal umsetzen wollen, dann kann man als Anbieter nur die Software entsprechend flexibel gestalten. Es braucht aber halt auch zwingend einen Anschluss für die Kommunikation gemäß den Vorgaben des Netzbetreibers. Gut möglich dass da ein "einfacher" Netzwerkanschluss und/oder Internetzugang reicht. Kann aber auch anders kommen. Eventuell braucht man auch noch eine Zertifizierung damit das überhaupt in Betrieb gehen darf? Weiß man jetzt noch nicht.
In den ganz billigen Wallboxen dürfte das mangels Schnittstellen und geschlossener, ggf. "nur" zugekaufter Software kaum umsetzbar sein. Und ob in 2-3 Jahren wenn sowas wirklich akut wird die derzeitigen Wallboxen überhaupt noch Support haben?
Klar: Konzepte wie OpenWB sind in dieser Hinsicht "relativ" zukunftssicher. Wobei selbst dort ggf. Hardware hinzugefügt oder getauscht werden muss = Kosten.

Ciao, Udo
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Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

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ubit hat geschrieben: Wir (und die Anbieter von Ladetechnik) brauchen in diesem Bereich verlässliche technische Vorgaben damit wir in der Lage sind JETZT schon zukunftssichere Installationen herzustellen die dann bei Bedarf eben netzseitig steuerbar sind.
Ich verstehe Deinen Punkt nicht ganz. Diese technischen Vorgaben sollen doch eben genau damit festgelegt werden. Ist dein Punkt, dass diese "Vorgaben" für Dich zu spät kommen und damit "Nachforderungen" werden? Also ist es für Dich eigentlich richtig und gut, aber kommt zu spät?
Dann ist eben die Frage, ob es für Anlagen die vor der "Normierung" der technischen Maßnahmen entstanden sind zu einer Nachrüstpflicht zu Lasten des Besitzers kommt. Wenn das so ist und es sich dabei um wesentliche Kosten handelt, dann sehe ich den Ärger ein, aber das ist ja eben noch absolut ungeklärt. Im aller größten Notfall muss man die Wallbox dann dauerhaft auf 6kW abregeln.

Diese Thematik - auch wenn sie dich persönlich betrifft - ist aber eher ein Nebenschauplatz der Diskussion um diesen Artikel.

Der ursprüngliche Artikel geht ja mehr auf das Thema "Rationierung" ein und impliziert, dass es für den Nutzer damit zu drastischen Einschränkungen kommt - flankiert mit seinem relativ abwegigen Tankstellenvergleich. Und meine Aussage ist, dass es für den Endnutzer beim Laden seines EVs kaum oder gar nicht merkbar zu Einschränkungen kommen wird.

Der Artikel behandelt damit ein relevantes Thema und die Aktionen die geplant sind halte ich für sinnvoll, aber der Artikel impliziert ein Drama, welches es meiner Meinung nach nicht ist.
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Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

ubit
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Der eigentlichen "Rationierung" sehe ich recht gelassen entgegen. Zumindest wenn sie sinnvoll umgesetzt wird - dann wird das kaum Jemanden wirklich betreffen.

Mein Problem ist in der Tat die dafür nötige "Hardware" und deren Kosten. Diese Überlegungen kommen halt alle viel, viel zu spät - da hätte man bereits viel früher entsprechende Konzepte "vorschreiben" sollen. Wobei das - wie man an den Smartmetern sieht - ja leider auch nicht funktioniert...

Ansonsten sehe ich das "eigentlich" so: Der Netzbetreiber hat dafür zu sorgen, dass die vertraglich vereinbarte Anschlussleistung abgerufen werden kann. Wie er das macht ist mir als Kunde relativ egal. Wenn der Netzbetreiber drosseln will, dann soll er gefälligst auch die Kosten für die entsprechende Infrastruktur übernehmen - er spart ja dadurch den ansonsten notwendigen Ausbau des Netzes. Wie ich Deutschland so kenne wird das aber "anders" laufen...

Ciao, Udo
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Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

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Und was ist mit den 22 kW Durchlauferhitzern?
Und den eHerden?
Und den Wärmepumpen?

Diese "wenn alle auf einmal"- Rhetorik liegt immer wieder schief.

Man stelle sich vor (z.B. als focus-Redakteur), eine Million Dieselfahrer würde abends bei Aral in Kleinpiesecke tanken wollen. Das reinste Chaos! Verbrennerautos werden sich nie durchsetzen...

Und wenn eine Milliarde Chinesen gleichzeitig vom Tisch springt... :lol:
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

Rest-CO2 kompensieren: atmosfair.de Goldstandard

Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

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Ja: das mit den Wärmepumpen ist tatsächlich ein Problem. Im Nachbarort gibt es ein Neubaugebiet, das vollständig mit Wärmepumpen ausgerüstet ist. Alle vor dem Haus, und alles Luft/Wasser-WP. Das sind zwei komplette Straßenzüge mit ca. 50 Häusern.

Und da es für alle im Winter zur gleichen Zeit kalt wird, ist die Gleichzeitigkeit eingebaut und beträgt 100%. Ich bin schon gespannt, was in einer (zugegebenermaßen selten) Frostnacht mit -15 bis -20 Grad passiert.......

Gruß SRAM

Re: Focus berichtet: Ab 2021 könnte Strom für Elektroautos rationiert werden

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SRAM hat geschrieben:Ja: das mit den Wärmepumpen ist tatsächlich ein Problem. Im Nachbarort gibt es ein Neubaugebiet, das vollständig mit Wärmepumpen ausgerüstet ist. Alle vor dem Haus, und alles Luft/Wasser-WP. Das sind zwei komplette Straßenzüge mit ca. 50 Häusern.

Und da es für alle im Winter zur gleichen Zeit kalt wird, ist die Gleichzeitigkeit eingebaut und beträgt 100%. Ich bin schon gespannt, was in einer (zugegebenermaßen selten) Frostnacht mit -15 bis -20 Grad passiert.......

Gruß SRAM
Natürlich nichts.
Wir wohnen selbst in einer 18-EFH-Siedlung aus 2013, alle mit LWP geheizt. Seit 5 Jahren reicht trotz bayrischem Voralpenland der 1,4 kW-Elektromotor. Gerade in Deiner Angst-Nacht bringt sowas ein Stromnetz nicht in Verlegenheit...
I5 seit 08/2022, ca. 35 Tkm/a
Kona seit 04/2019, ca. 10 Tkm/a
Ioniq von 04/2017 bis 05/2019, ca. 30 Tkm/a

Die Mobilitätswende darf nicht an der Installation von Steckdosen scheitern: https://www.yourcharge.eu, Laden in Großgaragen
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