1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

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Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

ubit
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Nein - wenn ich Benzin tanke, dann zahle ich überall fast den selben Preis. Ich muss dabei nicht nachdenken oder mich vorher schlau machen. Ich fahre an einer Tankstelle vorbei und sehe sofort ob der Preis ok ist. Das ist halt bei Ladestationen völlig anders.

Und wo zahlt man ein Drittel? Allenfalls bei Pauschaltarifen - und dann "spart" man auf Kosten Anderer die dank (zu) kleinem Akku oder zu hohem SOC den Strom teurer bezahlen. Fair ist sowas nicht. Tarife mit Grundgebühren fallen zudem für einen Großteil der Nutzer gleich völlig raus weil sie zu selten extern laden. Bleiben für sehr Viele nur die Tarife ohne feste Vertragsbindung und ohne Grundgebühr.

Und natürlich hat sich da in den letzten Monaten eine Menge getan. Alleine mit ESL kommt man mittlerweile sehr weit - aber wirklich "gut" und transparent für "die Massen" - davon sind wir immer noch Lichtjahre entfernt.

Ciao, Udo
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Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

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Ich finde, dass man in Deutschland sehr gut zurecht kommt, wenn man sich ein wenig informiert. Sobald es ins Ausland geht, wird es jedoch gleich deutlich schwieriger und teurer. War gerade in Österreich und habe einmal öffentlich geladen (AC in Hallstatt P1). Unter €0,60 pro kWh (Maingau) habe ich nichts besseres gefunden mit meinem Arsenal an Karten und Apps sowie Ad-hoc-laden. Das finde ich schon recht viel für AC.
Ioniq 28 kWh Premium mit Sitzpaket, Intense Blue, Michelin CrossClimate+, Produktionsdatum 16.4.2019 - Abholung in Landsberg am 14.9.2019 (Sangl #588)

Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

Helfried
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ubit hat geschrieben: aber wirklich "gut" und transparent für "die Massen" - davon sind wir immer noch Lichtjahre entfernt.
Klar braucht die breite Masse noch eine Weile, das stimmt schon. Das ist wie mit den Computern damals. In meiner Kindheit war es undenkbar, dass die meisten Menschen das jemals benutzen. Man sprach von psychischen Schäden bei Benutzung von Leuten unter 16 Jahren. Sogar auf der Universität haben Mädchen in die Klos Sprüche geschmiert wie "Computer sind doof".

20 Jahre später haben sie sie dann doch akzeptiert. Und Tanten, Schwiegermütter und so können ja noch in Ruhe ein paar Jahre Diesel fahren.

Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

ubit
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Köln Bonner hat geschrieben: Ich finde, dass man in Deutschland sehr gut zurecht kommt, wenn man sich ein wenig informiert.
Das ist eben der Punkt der einer massenhaften Verbreitung der e-Mobilität in Deutschland entgegen steht. Niemand will sich "ein wenig informieren". Laden muss so einfach und so kalkulierbar sein wie tanken. Wenn man irgendwo in der Pampa mit leerem Akku strandet, dann muss man an der nächsten erreichbaren Ladesäule:

1) Laden KÖNNEN - barrierefrei und zuverlässig, egal welcher Anbieter die Säule betreibt
2) Zu "üblichen Kosten" laden können

Alles Andere wird auf Dauer nicht funktionieren. Absolute Schnäppchen bei den Ladepreisen sind dabei genau so "schädlich" wie überteuerte und komplizierte Tarife. Damit will sich Niemand beschäftigen.

Aktuell hängt der Preis für die kWh einfach von zu vielen Faktoren ab:

* Aktueller SOC bzw. "Aufnahmefähigkeit" des Akkus - besonders bei Pauschaltarifen
* (Reale) Ladeleistung des Fahrzeugs - besonders bei Tarifen mit Zeitkomponente
* Tatsächliche Standzeit an der Säule
* Der Zuverlässigkeit der Kommunikation zwischen Säule und Fahrzeug - besonders bei "Startpreisen" und Pauschalen pro Ladung
* Tatsächlich geladene Strommenge - die transparenteste Möglichkeit wenn keine anderen Preisbestandteile dazu kommen

Otto-Normalfahrer kann bei den meisten Tarifen nicht vorher und ohne weitere technische Hilfsmittel abschätzen wie viel ihn der Ladevorgang kosten wird.

Selbst bei ESL muss man erst mal "rechnen" um zu wissen wie viel es kostet wenn man x Stunden am AC-Lader hängt weil der Einkaufsbummel doch mal etwas länger gedauert hat. Wenn ich 3 Stunden am AC-Lader stehe und lade, kostet mich die kWh halt 0,35 €. Stehe ich 5 Stunden dort, zahle ich über 0,60 €/kWh.

Natürlich sehe ich auch die Problematik der Betreiber z.B. beim Thema "blockierte Ladesäulen ohne Ladevorgang". Aber aus Nutzersicht muss das Alles viel einfacher und transparenter werden. Und nicht nur für Oma Liesl. Es gibt erstaunlich viele Menschen die einfach unfähig sind mit ihrem Handy die aktuell notwendigen "Aufgaben" zu lösen um den Preis zu ermitteln. Oder unwillig...

Ciao, Udo
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Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

Helfried
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ubit hat geschrieben: Niemand will sich "ein wenig informieren".
Haben diese Leute sonst keine Hobbys, Interessen, Pflichten oder sogar einen Beruf, wo sie auch mitdenken müssen?

Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

ubit
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Darum geht es doch nicht. Ladesäulen und Ladetarife sind halt erheblich komplizierter als Tankstellen - aus Kundensicht. Und damit ist e-Mobilität in diesem Punkt ein (erheblicher) Rückschritt gegenüber der archaischen Zapfsäule. Neben der - mittlerweile ja meistens unbegründeten - Reichweitenangst dürfte das ein Haupt-Hemmnis beim Umstieg auf eine etwas weniger umweltschädliche Technologie sein. Die Menschen sind bequem und träge.

Ciao, Udo
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Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

marcometer
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Ich bleibe weiterhin bei der Meinung, dass es für den Kunden eigentlich besser sein muss X verschiedene Tarife und Tarifmodelle zur Auswahl zu haben, anstatt immer genau das zahlen zu müssen, was der Betreiber gerade per Leuchtreklame sich für diese Minute an Preis ausgedacht hat.
Preise an der Tankstelle schwanken mindestens um 10, eher 15%, pro Tag während man mit seinen 3-4 Apps/Karten immer genau weiß, was man zahlt und kann sich noch aussuchen was einem gerade lieber ist.
Ich kann für den Kunden eigentlich nur einen Vorteil darin sehen sich zwischen Flat, Pauschale, Minuten-Preis und kWh-Preis bei jeder Ladung entscheiden zu können.

Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

Stefan_BMWi3
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ubit hat geschrieben: Darum geht es doch nicht. Ladesäulen und Ladetarife sind halt erheblich komplizierter als Tankstellen - aus Kundensicht. Und damit ist e-Mobilität in diesem Punkt ein (erheblicher) Rückschritt gegenüber der archaischen Zapfsäule. Neben der - mittlerweile ja meistens unbegründeten - Reichweitenangst dürfte das ein Haupt-Hemmnis beim Umstieg auf eine etwas weniger umweltschädliche Technologie sein. Die Menschen sind bequem und träge.

Ciao, Udo
Das stimmt leider! "Reichweitenangst" hatte ich bisher noch nie.

Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

ubit
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marcometer hat geschrieben: Ich kann für den Kunden eigentlich nur einen Vorteil darin sehen sich zwischen Flat, Pauschale, Minuten-Preis und kWh-Preis bei jeder Ladung entscheiden zu können.
Und wie läuft das dann in der Praxis?

Akku leer, also auf zur nächsten Säule. Hoppla.... Nicht an jeder Säule funktioniert jeder Tarif. Also erstmal schauen welcher Tarif für die aktuelle Situation gerade günstig ist. Also starten wir die erste App, stellen den aktuellen SOC ein, Filter auf CCS und schauen mal was so in der Nähe ist. Yupp: Die App zeigt uns zu erwartende Kosten von 9,90 € an. Scheint etwas hoch.

Also nächste App starten. Hier sehen wir nun 6,90 €. Könnte man nehmen. Merken wir uns mal.

Nächste App. Pauschale 5,90 €. Yo - da der Akku fast leer ist passt das. Schnell noch die nächste App checken - den Anbieter hatten wir als recht günstig in Erinnerung. Dummerweise wurden dort die Tarife angepasst - 12,90 € sind völlig uninteressant.

Pauschale macht also diesmal Sinn. Also suchen wir nach einer Säule bei der dieser Pauschaltarif funktioniert. Geht netterweise direkt in der App - die dann auch gleich anzeigt: Diese Säule ist belegt/defekt... Macht ja nix - schauen wir nach einer alternativen Säule. Gefunden! Ist ja nur 10 km entfernt und frei. Super. Fahren wir halt dort hin...

Leider passieren wir unterwegs eine kostenlose Säule die uns in der App für den Pauschaltarif nicht angezeigt wurde und verpassen so eine Gelegenheit...
Macht ja nichts - man kann nicht Alles haben. Wir erreichen die Ladesäule und tatsächlich ist ein Anschluss frei. Also schalten wir die Säule mit dem Pauschaltarif frei. Blöd halt, dass der Ladevorgang nach 3 Minuten abbricht. Wir starten also neu und diesmal klappt es. Nur haben wir leider nun zwei Ladevorgänge und damit zweimal die Pauschale zu bezahlen. Da wäre ESL wohl doch günstiger gewesen...

Plötzlich klingelt das Handy. Die Geburt des ersten Sohnes kommt nun doch unerwartet früh. Die Frau liegt bereits im Kreissaal. Also brechen wir die Ladung ab und fahren ins Krankenhaus. Doof halt dass wir nun 2 mal 5,90 € für 10 kWh bezahlen müssen...

Ist natürlich jetzt etwas extrem beschrieben, aber auch nicht völlig an der Realität vorbei. Natürlich spielt sich das mit der Zeit ein. Natürlich "kennt" man irgendwann "seine" Tarife. Ein gewisses ungutes Gefühl ständig "zu viel zu bezahlen" bleibt aber bei Vielen. Vermutlich ist ESL deshalb auch nach der letzten Preisrunde so beliebt: Abdeckung, Gewohnheit und Bequemlichkeit siegen über Sparsamkeit.

Erschwert wird die Situation halt dadurch dass es keine wirklich zuverlässige App oder Webseite gibt in der ALLE Ladesäulen inkl. ALLER Tarife und aktueller Verfügbarkeit der Säulen verzeichnet sind. pricecharge.app ist schon "nett" - aber hinkt im Zweifel den aktuellen Tarifen der Anbieter etwas hinterher. Und die Verfügbarkeit einer Ladesäule kann ich meist auch nur zuverlässig mit der App des entsprechenden Anbieters oder eines Roamingverbundes prüfen - wenn überhaupt.

Ciao, Udo
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Re: 1 Jahr E-Auto - ein "Graus" mit den öffentlichen Ladesäulen.

marcometer
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Bei der Hälfte habe ich aufgehört zu lesen.
Selten so einen Unsinn hier gelesen.
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