Warum haben wir keine Ladekultur

Re: Warum haben wir keine Ladekultur

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  • Michael_Ohl
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Die Geschichte, das man ohne Ladesäule an der Haustür kein E-Auto kauft stimmt so nicht. Ich wohne in Hamburg nahe am Flughafen. Die beiden Triplecharger vor den Terminals sind in 4 Minuten zu Fuß zu erreichen, Nutzen tue ich sie eher sehr selten. Ich kann in der Firma laden und fahre seit 4,5 Jahren einen Kangoo ZE mit 3,7kW maximaler Ladeleistung. Das Fahrzeug hat jetzt 98500km gelaufen. Gekauft mit 10000km. Im Sommer 2018 kam ein zweiter Kangoo ZE dazu mit 60000km der hat jetzt 77000km. Das erste Fahrzeug das schnellladen kann ist jetzt Bestellt einen E-UP 32kWh. Zusätzlich gibt es einen Diesel Baujahr 2019 mit jetzt 15000km. Bei Fahrleistungen von 45000km bis 60000km im Jahr gönne ich mir mal den Luxus mehrere Fahrzeuge zu nutzen. Den Diesel nutze ich nur für Strecken größer 200km und häufig mit dem Caravan.

mfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km
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Re: Warum haben wir keine Ladekultur

Blueskin
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Michael_Ohl hat geschrieben: Die Geschichte, das man ohne Ladesäule an der Haustür kein E-Auto kauft stimmt so nicht. Ich wohne in Hamburg nahe am Flughafen. Die beiden Triplecharger vor den Terminals sind in 4 Minuten zu Fuß zu erreichen, Nutzen tue ich sie eher sehr selten. Ich kann in der Firma laden...
Nun ja, verlässlich (!) am Arbeitsplatz laden zu können ist jetzt nicht soooo viel anders als den Ladeplatz zu Hause zu haben.

Die "Trennlinie" verläuft da:
Ob man dauerhaft verlässlich laden kann, während das Auto (über Tag oder Nacht... oder bei Rentnern beides) auf dem "eigenen" Platz rumstehen kann oder ob man dauerhaft über Jahre mehrmals pro Woche auf die Suche nach einem freien und bedarfsgerecht gelegenen Parkplatz gehen muss.

Insofern sind wohl die wenigen Einzelfälle, die sich tatsächlich nur auf öffentliche Ladestellen verlassen, nicht relevant für die Gesamtbetrachtungsweise.
Auch wenn diese "Exoten" hier gelegentlich betonen, wie gut das klappt...... bzw. geklappt hat, denn einige von Ihnen konnten dann doch "endlich" einen eigenen Ladeplatz bekommen.

Und diejenigen, die es eine Zeitlang gemacht haben und dann doch wieder zum Verbrenner zurück sind, werden das mehrheitlich nicht hier posten, vermute ich.

Daher wird es - um zum Topic zurückzukommen - für die noch geringere Anzahl von "Exoten unter den Exoten" (welche auch noch nachts öffentlich laden wollen bzw. müssen) so schnell keine großartige Neben-Infrastruktur (Kaffeehaus, Bistro etc) außerhalb der normalen Geschäftszeiten geben.

Mal ehrlich : Auf einem Supermarkt-Parkplatz ein "Büdchen" eröffnen, weil einmal in der Woche um 21h ja vielleicht jemand sein Auto aufladen möchte?

Höchstens der umgekehrte Weg ist und wird eingeschlagen: Ladepunkte dort, wo eh rund im die Uhr "Betrieb" ist. Also z. B. Systemgastronomie, Tankstelle.

Re: Warum haben wir keine Ladekultur

Frog
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nr.21 hat geschrieben: in wenigen Jahrzehnten wird es soweit sein...
Wir digital Vereinsamten, die ihr Leben mit Homeoffice und den dann vollautomatisierten Lieferdiensten verbringen, werden uns in Ladeparks zusammenfinden, um Boule oder Karten zu spielen oder einfach nur ein bisschen zu quatschen, ganz analog. ;)
Falls wir unter Kultur ein gemeinsames Tun verstehen, das nicht unter die Zwänge und Zwecke der (Lohn)Arbeit gestellt ist (gemeinsames Spiel, gemeinsamer Spaß, gemeinsame Entspannung etc.) steht das Privatauto dem direkt entgegen.
Der private PKW vereinzelt die Menschen, trennt sie voneinander, stellt sie sogar in Gegensatz und Konkurrenz zueinander – zum Beispiel, wenn es um knappe Ressourcen, um knappen Park- und Fahrraum geht oder auch um knappe Ladesäulen. Man lese nur den Faden „Ladesäulenpranger“.

Die technische Entwicklung des Autos geht nicht in Richtung gemeinsames Tun und gemeinsames kulturelles Erleben, sondern dahin, dass ein modernes Auto zur fahrbaren Privat-Wohnung, zu einem geschlossenen Konsum-Kokon wird, mit eigener Musikanlage, eigenem Bildschirm, eigener Telefonsprechanlage, eigenem Internetzugang usw.
Es ist bezeichnend, dass in einem Autoforum das gemeinsame Kulturerleben vermisst wird, aber ein gemeinsames kulturelles und spielerisches Erleben ausgerechnet während der Nutzung von Privatautos zu erwarten, ist illusorisch.

Sorry für die schlechte Nachricht!
frosch

Re: Warum haben wir keine Ladekultur

Mei
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Frog hat geschrieben: ...
Die technische Entwicklung des Autos geht nicht in Richtung gemeinsames Tun und gemeinsames kulturelles Erleben, sondern dahin, dass ein modernes Auto zur fahrbaren Privat-Wohnung, zu einem geschlossenen Konsum-Kokon wird, mit eigener Musikanlage, eigenem Bildschirm, eigener Telefonsprechanlage, eigenem Internetzugang usw. .....
Ja,
sonst wären die Rastplätze nicht so vermüllt und man würde öfters Leute treffen die auf den extra für die Autofahrer aufgebauten Tischen mit Bänken eine Mahlzeit einnehmen.

Autofahren ist halt so alltäglich geworden, dass es eben kein Erlebnis mehr ist.
Muss es ja auch nicht mehr sein.

Mit dem selbstfahrerenden Auto wird es aber noch eine Stufe anders. Da fährt das Auto halt irgendwo hin und man kann in der selbstfahrenden Privatwohung aufs Klo gehn.

Ich weis aber was gemeint ist.
Das hier hat mich gefreut.
20180715_162713.jpg

Ja, die Toilette fehlt.

Naja.
Egal.

Aber daneber hat ein anderer Tesla geladen und der Fahrer hat lieber im Auto gesessen, mit dem Smartphone gewischt als mit anderen Menschen zu reden. Es kam mir auch so vor, dass der garnicht mit anderen Reden willl. Der wollte nur Laden.

Ich habe schon einige Ladestellen besucht.
Oft ist da einfach gar nix, was man zu dem Zeitpunkt des Ladens braucht.
Egal.
Viel wichtiger wäre mit aber, dass die Ladestation funktionieren und der Preis stimmt.
(Ja, habe mich gerade als nicht Tesla Fahrer geoutet)

Re: Warum haben wir keine Ladekultur

Blueskin
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Mei hat geschrieben: ... und man würde öfters Leute treffen die auf den extra für die Autofahrer aufgebauten Tischen mit Bänken eine Mahlzeit einnehmen.

Autofahren ist halt so alltäglich geworden, dass es eben kein Erlebnis mehr ist.
Muss es ja auch nicht mehr sein.

....
Aber daneber hat ein anderer Tesla geladen und der Fahrer hat lieber im Auto gesessen, mit dem Smartphone gewischt als mit anderen Menschen zu reden. Es kam mir auch so vor, dass der garnicht mit anderen Reden willl. Der wollte nur Laden.
Also ich bin ja viel unterwegs und ich habe nicht den Eindruck, dass es in den letzten zig Jahren so gewesen war, dass man fremden Leuten auf Rastplätzen ein Gespräch hält.
Ausnahmen: Gleiches Automodell (sofern es zumindest etwas "exotisch" ist) oder Landsleute im Ausland.

Das ist wie mit dem Gejammer, dass die Leute heute im Café /Bistro/Restaurant sitzen und nur noch mit dem Smartphone spielen. Als hätte man "früher" stattdessen einfach die Leute am Nachbartisch angequatscht!
Gleiches gilt für den ÖPNV.

Sorry, aber ich persönlich finde es völlig ausreichend, mit meinen Freunden und Bekannten zu kommunizieren, da muss ich nicht mit wildfremden Leuten reden, nur weil die zufällig im gleichen Café, Bus oder Rastplatz sitzen.

Re: Warum haben wir keine Ladekultur

Mei
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Blueskin hat geschrieben: ......
Also ich bin ja viel unterwegs und ich habe nicht den Eindruck, dass es in den letzten zig Jahren so gewesen war, dass man fremden Leuten auf Rastplätzen ein Gespräch hält.
Ausnahmen: Gleiches Automodell (sofern es zumindest etwas "exotisch" ist) oder Landsleute im Ausland.

Das ist wie mit dem Gejammer, dass die Leute heute im Café /Bistro/Restaurant sitzen und nur noch mit dem Smartphone spielen. Als hätte man "früher" stattdessen einfach die Leute am Nachbartisch angequatscht!
Gleiches gilt für den ÖPNV.

Sorry, aber ich persönlich finde es völlig ausreichend, mit meinen Freunden und Bekannten zu kommunizieren, da muss ich nicht mit wildfremden Leuten reden, nur weil die zufällig im gleichen Café, Bus oder Rastplatz sitzen.
JA.
dann bitte auch kein Geld mehr in Rastplätze investieren.

Der Threadersteller fragte aber nach was anderem ;)
Zuletzt geändert von Mei am So 20. Okt 2019, 19:42, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Warum haben wir keine Ladekultur

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backblech hat geschrieben: Nix gegen Kultur. Aber von einem andauernden Überangebot von Essen und Getränken halte ich nix. Während einer Autofahrt sollte man ohne Essen auskommen können, kalte Getränke sind problemlos mitnehmbar. Ich sehe überhaupt keinen Bedarfsfall, eher das Gegenteil halte ich für einen Kulturverlust.
Beim Tag begann um 04:30, um 18:00 Uhr hätte ich mich auf einen Kaffee gefreut, ist das <kulturlos>? Muss ich von der Ladestelle zum Kaffeehaus oder zum Kiosk fahren, kann das nicht näher beisammen sein? Ich habe ja nichts gegen Pausen bei einer Autofahrt, aber können wir das eine nicht mit dem anderen kombinieren? Ladestellen, die 24x7 offen haben, gehören in die Nähe von 24x7 Betrieben, was ist daran verkehrt?
Renault ZOE Intens R240, 03/16 // Renault ZOE Intens R90, 08/17 // Renault ZOE Zen R110 Z.E. 50 09/20

Re: Warum haben wir keine Ladekultur

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Also, daß jemand an einer Ladestelle mit anderen reden möchte die auch gerade laden halte ich für dubios. Ich möchte lieber bei Burger King oder anderen Ladestationen eine Pause machen. Bei denen die ich aussuche ist das meistens der Fall.
[*]..ab November 2018 Nissan Leaf Heidelberg Wallbox 77% Strom von zu Haus
2021 Wechsel zu Tesla M3

Re: Warum haben wir keine Ladekultur

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Von welchen Ladestationen redet ihr eigentlich wenn ihr Gastronomie vermisst? Ich sitz in der Regel nur im Auto an Ladestationen auf Langstrecke und da gibt es quasi fast immer ein Restaurant und quasi fast immer haben die 24/7 auf. Selbst in Schnellladern auf dem Kaff in Autobahnnähe (z.B. Glan-Münchweiler) gibt es einen Bahnhof und ein Restaurant was recht lange offen hat.
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Re: Warum haben wir keine Ladekultur

TorstenW
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Moin,

so isses!
Ich quatsche an der Tanke auch keinen an, der zufällig an der Nachbarsäule Sprit zapft.

Grüße
Torsten
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