Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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  • Mad
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ecopowerprofi hat geschrieben:
Mad hat geschrieben: Einen Porsche Taycan würde ich z.B. nicht zu Hause laden wollen, da dieser am Schnelllader viel komfortabler lädt und ich bei der Akkugröße auch nicht ständig einen vollen Akku brauche. Wenn noch mehr Autos kommen die ein ähnliches Ladeverhalten zeigen (Schnelllader zügig, daheim viel zu langsam), dann gibt es in der breiten Maße auch nicht mehr die Notwendigkeit von Ladeboxen zu Hause
Wenn man wie Du schreibst auf Grund der Akkugrößen keinen ständig vollen Akku braucht, dann kann ich doch in Ruhe zu Hause mit kleiner Leistung laden. Der muss ja am anderen Morgen gar nicht voll sein. Mir wäre die Zeit um zum Schnelllader zu fahren und dort 15 bis 30 Min. rum stehen zu müssen viel zu Schade.
Du musst zum Schnelllader keine Umwege fahren, Du erledigst das wenn Du eh auf Langstrecke bist und Pause machst.


ecopowerprofi hat geschrieben:
Mad hat geschrieben: aber gleichzeitig noch zeitversetzt mit digitalem Management, also auf Deutsch, vom Netzbetreiber steuerbar, wer sollte so etwas wollen?
Bei den Wärmepumpen und auch bei den Nachtspeicherheizungen wird das doch, zwar analog, schon seit Jahrzehnte so gemacht. Aber es würde ja auch nicht großartig stören, da Du ja davon aus gehst, dass man nicht ständig einen vollen Akku braucht. Es würde ja z.B. im Falle eines Falles nur eine Taste benötigt um die Abschaltung durch den Netzbetreiber zu überbrücken. Dann wird der Strom halt ein wenig teurer. Wo ist da das Problem ??? Eine Automatik ist so gut wie der Knopp zum Abschalten.
Dein Vergleich hinkt, denn mit den Wärmepumpen und den Nachtspeicheröfen muss ich nicht am nächsten Tag wegfahren.

Die Kombination ist es übrigens die so fatal ist:
Kleine Ladeleistung, abschaltbar.

Du schreibst überall, man braucht keine große Ladeleistung weil man ja die ganze Nacht laden kann. Tja, was ist wenn man nicht die ganze Nacht laden kann weil einem der Betreiber die Ladestation abstellt?
Natürlich mitten in der Nacht, denn sonst könnte man ja wirklich auf die Idee kommen und ein Knöpfchen drücken (und das Netz natürlich zusammenbrechen wenn das alle machen, ist ja klar).

Für mich ist das nur eine weitere Ausrede um nicht in den Netzausbau investieren zu müssen.
Was bedeutet wohl eine Ladeleistungsverringerung und Abschaltbarkeit an Möglichkeiten für die Netzbetreiber?

Na zum einen, dass sie derzeit nicht in den Ausbau investieren müssen, weil keine hohen Ladeleistungen benötigt werden und die Gefahr, dass plötzlich zu viele Autos an 22kw nuckeln die auch mit weniger auskommen nicht besteht.

Und in der Zukunft?
Dann werden Sie auch weiter um den Ausbau rum kommen, denn wenn die E-Autos sich verbreitet haben und man auch mit Schnarchladen an die Grenzen kommt, dann schalten Sie halt einfach hab. Der Herr Müller hat doch gestern erst geladen, der muss doch heute nicht noch mal.

Man macht den gleichen Fehler, den man mit der Bahn und an anderen Stellen auch gemacht hat, man meint sich Investitionen sparen zu können. Wohin das führt wissen wir alle und im Fall der Bahn kann man dies sogar Live in den Nachrichten sehen.


ecopowerprofi hat geschrieben:
Mad hat geschrieben: Wir gefährden mit solchen Endlosdiskussionen unseren Technologie-Standort Deutschland
Nicht unbedingt. Deutscher Maschinenbau ist weltweit gefragt und nicht wegen der Hochtechnologie sondern wegen der sehr guten Qualität. Nicht mal eben was auf die Schnelle zusammen geschustert sondern eine ausgereifte und bewährte Technik. In der Ruhe liegt die Kraft !!!
Das war einmal, heutzutage sieht die Realität anderst aus und wir sind noch lange nicht am Tiefpunkt angekommen.
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Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Mad hat geschrieben: Du musst zum Schnelllader keine Umwege fahren, Du erledigst das wenn Du eh auf Langstrecke bist und Pause machst.
Wenn ich aber nur alle zwei Monate eine Langstreckenfahrt mache, aber jeden Tag 20 km zur Arbeit fahre und zurück ist das schlecht machbar. Und selbst wenn ich alle zwei Wochen eine lange Strecke fahre und unter der Woche pro Woche nur 200 km, dann ist vor der Langstreckenfahrt mein Akku quasi leer. Ich darf also nach dem Losfahren gleich wieder anhalten.

Nein, für alle, für die es einrichtbar ist, ist Zuhauseladen ein so großer Komfortgewinn, dass dies auch von fast allen genutzt werden wird.

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

Celestar
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Ich glaube nicht, dass die Elektromobilität an den Ladezeiten für den Stadt/Umlandverkehr krankt. Es krankt doch eher an der Langstrecke. Nicht für den, der einmal im Jahr 800km in den Urlaub fährt, sondern für Leute die vielleicht häufiger 300+km unterwegs sind. Da reichen doch 60kWh niemals aus. Bei 130-140km/h (also eher gemütlich) und sagen wir etwas Pech und 20km/h Gegenwind ist man bei vielen Fahrzeugen mal schnell an die 30kWh/100km. d.h. der Akku kommt während der Langstrecke (ich rechne jetzt mal mit 10%-85% SOC) noch so 150km weit. Zwangspause vielleicht alle 75 Minuten wenn es schlecht läuft. Das wird aus naheliegenden Gründen nicht akzeptiert, weil das für Leute die in irgend einer Weise berufsmäßig unterwegs sind viel zu teuer ist.

Ich denke, das Auto sollte 2-3h schon schaffen, ohne zu laden, sagen wir bei einem 110km/h Schnitt also etwa 220-330km. Mittelwert 270km. Für ein wirklich effizientes Fahrzeug vielleicht 25kWh/100km (Wind, Regen, Winter, o.ä dürfen kein Problem darstellen). d.h. Wir reden von ca 70kWh zwischen den Schnellladern. Und dann sehen die 100kWh Bruttokapazität verhältnismäßig sinnvoll aus, auch weil die Ladestationen sicher nicht perfekt äquidistant angeordnet sein werden.

Zur Ladegeschwindigkeit. Pause von 20 bis 30 Minuten klingt entspannt. Entweder einen Kaffee, eine kleine Mahlzeit oder ein Nickerchen. In der Zeit sollen bis zu 70kWh in den Akku. Also im Durchschnitt 140-210kW. Lässt sich mit einem 100kW Akku neuer Bauart sicherlich darstellen.

Für den 'typischen' 2000km/Woche Fahrer vielleicht immer noch nichts, aber die sind doch eher wenige.
Celestar

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Celestar hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass die Elektromobilität an den Ladezeiten für den Stadt/Umlandverkehr krankt. Es krankt doch eher an der Langstrecke. Nicht für den, der einmal im Jahr 800km in den Urlaub fährt, sondern für Leute die vielleicht häufiger 300+km unterwegs sind. Da reichen doch 60kWh niemals aus. Bei 130-140km/h (also eher gemütlich) und sagen wir etwas Pech und 20km/h Gegenwind ist man bei vielen Fahrzeugen mal schnell an die 30kWh/100km. d.h. der Akku kommt während der Langstrecke (ich rechne jetzt mal mit 10%-85% SOC) noch so 150km weit. Zwangspause vielleicht alle 75 Minuten wenn es schlecht läuft. Das wird aus naheliegenden Gründen nicht akzeptiert, weil das für Leute die in irgend einer Weise berufsmäßig unterwegs sind viel zu teuer ist.
Da ist so viel falsch, dass ich es mir erspare, die Einzelheiten zu kommentieren.

Ich fasse mal zusammen: mein Kona schafft derzeit problemlos 300 km bei 130 im Tempomat eingestellt, bei gutem Wetter auch deutlich mehr. 400 km im gemischten Betrieb (Autobahn, Landstraße und Stadt) sind problemlos drin. 30 kWh auf 100 km kann ich mir derzeit höchstens vorstellen, wenn man permanent "auf Anschlag" fährt. Wir sind unlängst zu dritt mit Gepäck über die Alpen und sind trotzdem problemlos auf die 300 km gekommen ohne auch nur im Ansatz feucht unter den Achseln zu werden (ich meine jetzt den Angstschweiß, die Klimaanlage lief auf 21 Grad bei Außentemperaturen von 29 - 34 Grad). Erfahrungswert: zwei Stunden Autobahn ohne Pause geht völlig problemlos. Mit genug Reserven, falls die geplante Säule Probleme macht. Und dazwischen mal ein Spaß-Spurt.

Ich bin im Jahr ca. 50.000 km unterwegs und ich sehe auf Basis meiner Erfahrungen da überhaupt keine Probleme mit dem Kona. Was genau soll da also "kranken"?
Kona 64 kWh

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

WinnieW
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Celestar hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass die Elektromobilität an den Ladezeiten für den Stadt/Umlandverkehr krankt. Es krankt doch eher an der Langstrecke. Nicht für den, der einmal im Jahr 800km in den Urlaub fährt, sondern für Leute die vielleicht häufiger 300+km unterwegs sind.
Das sehe ich ganz genauso.
Celestar hat geschrieben: Ich denke, das Auto sollte 2-3h schon schaffen, ohne zu laden, sagen wir bei einem 110km/h Schnitt also etwa 220-330km. Mittelwert 270km...

Zur Ladegeschwindigkeit. Pause von 20 bis 30 Minuten klingt entspannt.
Die statistisch durchschnittliche Akkukapazität der e-Automodelle steigt ja, von Modelljahr zu Modelljahr. Ich habe jetzt keine konkrete Zahl ausgerechnet, aber aus dem Bauch heraus würde ich schon sagen dass wir mittlerweile bei um die 45 kWh Kapazität als Mittel über alle Fahrzeugmodelle sind.

Bedeutet allerdings auch dass wenn wir von max. 30 Minuten Ladepause ausgehen Schnelllader sowie e-Autos die real 90 kW durchschnittliche Ladeleistung schaffen erforderlich sind.
Fahrzeuge welche das nicht schaffen wären dann nur eingeschränkt langstreckentauglich.

Und was ebenfalls wichtig ist. Die Ladeleistung des e-Auto darf auch bei der zweiten oder dritten Schnellladung am selben Tag nicht signifikant sinken.
(no Rapidgate).
Bedeutet schlichtweg: Für Leute die häufiger Langstrecke fahren (müssen) kommen nur bestimmte e-Automodell in Frage.

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

Celestar
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Sir Henry hat geschrieben: Ich fasse mal zusammen: mein Kona schafft derzeit problemlos 300 km bei 130 im Tempomat eingestellt, bei gutem Wetter auch deutlich mehr. 400 km im gemischten Betrieb (Autobahn, Landstraße und Stadt) sind problemlos drin. 30 kWh auf 100 km kann ich mir derzeit höchstens vorstellen, wenn man permanent "auf Anschlag" fährt. Wir sind unlängst zu dritt mit Gepäck über die Alpen und sind trotzdem problemlos auf die 300 km gekommen ohne auch nur im Ansatz feucht unter den Achseln zu werden (ich meine jetzt den Angstschweiß, die Klimaanlage lief auf 21 Grad bei Außentemperaturen von 29 - 34 Grad). Erfahrungswert: zwei Stunden Autobahn ohne Pause geht völlig problemlos. Mit genug Reserven, falls die geplante Säule Probleme macht. Und dazwischen mal ein Spaß-Spurt.

Ich bin im Jahr ca. 50.000 km unterwegs und ich sehe auf Basis meiner Erfahrungen da überhaupt keine Probleme mit dem Kona. Was genau soll da also "kranken"?
Schon mal im Winter bei unter -10 Grad Langstrecke gefahren, vielleicht noch mit Gegenwind, bei einem Auto das vielleicht 150.000km runter hat? Leider glaube ich nicht, dass da viele Autos noch auf die 300km kommen. Und der Kona ist doch schon bei 70(?) kWh brutto.
WinnieW hat geschrieben: (no Rapidgate).
Die Ladeleistung darf sich eigentlich gar nicht signifikant ändern, zumindest in einem sehr weiten Temperatur- und SOC-Bereich. Ein paar Minuten sind kein Problem. Aber wenn ich vorher nicht weiss, ob mein Ladevorgang 15 oder 40 Minuten dauert, ist das großer Mist.

Ich bin nur etwa 28000km im Jahr unterwegs und hatte bis jetzt bei meinem i3s 2 Fahrten von mehr als 250km. Einmal München-Fürth und zurück (360km), allerdings fast 6h Arbeit in Fürth und einmal München-Bad Kissingen (ca. 350km, 2 Ladestopps). Aber für längere Strecke kann ich es mir nicht vorstellen, da gibts dann eh die Bahn oder den Flieger.

Celestar

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Celestar hat geschrieben: Schon mal im Winter bei unter -10 Grad Langstrecke gefahren, vielleicht noch mit Gegenwind, bei einem Auto das vielleicht 150.000km runter hat? Leider glaube ich nicht, dass da viele Autos noch auf die 300km kommen. Und der Kona ist doch schon bei 70(?) kWh brutto.
Nein, bislang nicht. Das Hauptproblem dürfte aber auch hier die Akku- und nicht die Außentemperatur sein. Wenn das Auto aus einer Garage heraus mit 100 % kommt, dann dürfte das kaum ein Problem sein. Eventuell etwas kürzere Reichweite wegen der Akkuheizung.

Und hier kommt genau das zum Zug, was ich schon öfter kritisiert habe: der Deutsche plant und kauft nicht für das, was er jeden Tag braucht, sondern immer für Ausnahmefälle. Luxusprobleme!

Wie oft hat man denn über längere Zeiträume bei uns -10 Grad und Gegenwind? An den zwei Tagen kann ich auch mal öfter an die Säule.

Und wenn das nicht geht, dann ist es wahrscheinlich immer noch billiger, an 360 Tagen elektrisch zu fahren und für die restlichen 5 ein Mietauto zu nehmen.
Kona 64 kWh

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

Celestar
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Sir Henry hat geschrieben: [
Und wenn das nicht geht, dann ist es wahrscheinlich immer noch billiger, an 360 Tagen elektrisch zu fahren und für die restlichen 5 ein Mietauto zu nehmen.
Da bin ich mir nicht sicher. Wenn wir mit den Strompreisen so weiter machen, ist elektrisch Fahren auf der Autobahn bald zumindest nicht billiger als Dieseln. Aber die meisten sind nicht bereit und/oder in der Lage, ein Auto zu mieten.

Ich glaube nur, die Leute umzuerziehen ist wesentlich aufwändiger, als ein Auto mit 100kWh und 250kW zu bauen.

Celestar

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Dann ist aber das Diesel zu billig und nicht der Strom zu teuer...
Gruß

CHris, ab sofort mit i3

Wenn Ihr Euch für Fotografie interessiert, schaut Digitalfotonetz vorbei.
Mein kleines E-Auto Blog

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

Celestar
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harlem24 hat geschrieben: Dann ist aber das Diesel zu billig und nicht der Strom zu teuer...
Ich glaube beides. Strom für 30ct/kWh zu verkaufen ist nicht förderlich für die Elektromobilität und es besteht auch keine Notwendigkeit, das Zeugs so teuer zu machen.

Celestar
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