Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Viele sind der Meinung, dass man auch zu Hause eine hohe Ladeleistung benötigt. Forscher haben in einer Studie gezeigt, dass langsames kein Nachteil ist sondern viele Vorteile bringt. Der Autofahrer muss nur die Angst verlieren nicht genug Ladung im Akku zu haben. In Norwegen arbeitet man sogar an geeignete Tarife. Auch die Netze BW will solche Tarife.

t-online.de/Reuters hat geschrieben:
Wenn es um den Fortschritt bei der Ladetechnik von Elektroautos geht, stand bislang vor allem eins im Vordergrund: das Tempo. Autohersteller in der ganzen Welt machen Druck für eine Infrastruktur, die ein Aufladen an öffentlichen Ladepunkten in Windeseile ermöglichen soll. In Europa gehen einige Versorger und Netzbetreiber allerdings einen anderen Weg. Sie testen, ob in der Ruhe die Kraft liegt. In einer 15 Monate laufenden Studie fand zum Beispiel die baden-württembergische Netze BW heraus, dass es für die Kunden durchaus in Ordnung ist, wenn ihre E-Autos vor der Haustür über Nacht zeitversetzt und langsam aufgeladen werden. Durch digitales Management können Spannungsverluste der Netze vermieden werden – und auch kostspielige und störende Netzausbaumaßnahmen.

Das Testprojekt in Ostfildern-Ruit bei Stuttgart ergab, dass von zehn teilnehmenden Haushalten jeweils nur die Hälfte der Autos gleichzeitig aufgeladen wurde, ohne dass die Reichweite für die Kunden oder die Netzsicherheit gefährdet gewesen waren. Die Ergebnisse der Studie, die noch bis Oktober läuft, sorgen bei Netze BW, einer Tochter des Energiekonzerns EnBW, für einige Erleichterung. Denn allgemein ist die Sorge in Deutschland groß, dass die Stromnetze unter der Last zu vieler E-Autos zusammenbrechen könnten. Bislang sind hierzulande weniger als 100.000 E-Autos zugelassen. Geht die Hoffnung der Politik auf, könnten es im Jahr 2030 bis zu zehn Millionen Fahrzeuge sein. Und sie alle brauchen Strom.

Für die großen Autohersteller, die Milliarden in die E-Mobilität investieren, sind das gute Nachrichten. Volkswagen und Daimler haben sich bislang vor allem für Schnellladestationen starkgemacht, die im öffentlichen Raum besonders für Reisen über lange Strecken bereitstehen müssen. BMW spricht sich aber ebenso für eine enge Zusammenarbeit mit örtlichen Stromnetzbetreibern aus. Denn die meiste Zeit stehen Autos zuhause bei ihren Besitzern oder an deren Arbeitsplatz – so dass es Sinn macht, die Mehrzahl der Ladevorgänge auch hier abzuwickeln. "Die Zusammenarbeit mit den Stromnetzen und wie die E-Autos mit dem Netz interagieren, ist ein Schlüssel, um die E-Mobilität breitenfähig zu machen", erklärt ein BMW-Sprecher. "Die Intelligenz ist schon in den Autos drin, aber es wird noch mehr Datenaustausch zwischen Netz und Auto geben."
Ich habe vor einiger Zeit schon bereits mehrfach an andere Stelle die Meinung vertreten, dass Schnellladestationen in der Fläche überflüssig sind und die ggf. nur an den Autobahnen für die Langstrecke benötigt werden. Wobei ich bezweifle, dass man an der Autobahn mehr als 100 kW benötigt.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Wenn dir deine Lebenszeit beim Fahren/Reisen wurscht ist...pro 200 Stromer einen Dc lader als minimum

Zwischen 2,3 und 43 kW am Ac liegen welten. Ich wäre sehr dafür, die Wagen mit den geringsten Ladeverlusten zu füllen mit einem hohen Anteil PV...damit scheidet die Nachtladung schon mal aus.
LEAF 75000 km <15 kWh Rest Akku-Schäm Dich Nissan....Hand-Made egolf Dresden...Ahk liegt bereit...EV6 RunawayRot AWD LR AHK P1+2 WPnutzlos…Citroen AMI Getriebedefekt 1300km-nie wieder Stellantis = Citroen D:Km=5500

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Ich sehe das eher kritisch nur auf dieses eine Pferd - langsames Laden über Nacht - zu setzen. Ich schaue mir dabei aber nicht die aktuelle Situation an, sondern eher eine zukünftige, mit größerer Verbreitung der eMobilität.

1. Annahme: es wird immer wieder den Bedarf geben sofort den Akku wieder voll zu machen wenn man nach der Arbeit heimkommt. Ja, das ist nicht der Standardfall, aber Du selbst sprachst ja in einem anderen Thread mal von 5 - 10 Prozent.

2. Annahme: überschüssiger, erneuerbarer Strom steht solar manchmal nur ein paar Stunden zur Verfügung. Auch nachts hat man eben nicht 12 Stunden Zeit das Fahrzeug netzdienlich zu laden. Der überschüssige Strom wird größtenteils ab ca. 23 Uhr bis 5 Uhr zur Verfügung stehen, also wenn 95 Prozent der Leute schlafen und 80 Prozent der Produktionsanlagen runtergefahren sind. Ganz zu schweigen davon daß viele Leute erst spät abends heimkommen und früh wieder raus müssen.

3. Annahme: die Mehrheit Leute werden zugunsten der Möglichkeit schnell beim [Kaufland|Aldi] eine große Menge kostenlosen Strom abzugreifen bei den zukünftigen Kaufoptionen auf 11 bzw. 22 kW-Lader im Fahrzeug nicht verzichten. Damit ist auf der Seite des Fahr schon mal die Voraussetzung für das schnelle Laden an AC erfüllt.

4. Meine Voraussetzung für diese Diskussion ist weiterhin nicht ausschließlich die Netzdienlichkeit der Ladung zu betrachten, sondern die Möglichkeit mit dem Akku des eAutos die Erneuerbaren Energie zu fördern. D.h. wenn viel erneuerbarer Strom im Netz ist sollte der benutzt werden und nicht verpuffen oder ins Ausland verschenkt werden.

Das ganze steht oder fällt aber damit, wie anwenderfreundlich das umgesetzt wird. Und da fehlt momentan noch die Möglichkeit per App dem Auto zu sagen: "Ich brauche Dich erst morgen mittag um 11 Uhr wieder und dann sollte ich mindestens 60 km fahren können - falls es billiger als 14 Ct./kWh ist gerne auch mehr." Hier gebe ich Dir Recht - dafür reichen eigentlich auch 3,7 kW Ladeleistung. Aber was macht Mutti wenn das liebe Töchterlein beim Frühstück sagt: "Mami, meinem Freund ist sein billiger Verbrenner nicht angesprungen, kann ich mir Deine Zoe leihen?" Aufgrund der Einstellung vom Vorabend und wegen Windflaute in der Nacht hat aber das eAuto erstmal auf den billigen Strom vom eigenen Solardach gewartet und aktuell nur 20 km Reichweite im Akku. Jetzt sollte das halt mit einem Fingertipp in der App funktionieren, in der restlichen Stunde Frühstück nochmal gute 100 km nachzuladen.

Bei Deiner Aussage "3,7 kW Ladeleistung reichen für fast alle, größere Wallboxen machen keinen Sinn" darf jetzt entweder die Tochter oder die Mutter das Frühstück reinwürgen, noch schnell die letzten Handgriffe am Gesicht machen um dann an der nächsten Schnellladestation festzustellen: "ah, die Nachbarin hat Karten für die Mailänder Scala zum Geburtstagsfrühstück geschenkt bekommen und fährt in einer halben Stunde, nachdem ihr eAuto vollgeladen ist, los."

So, lang genug geschwafelt - Deine Langsamladung funktioniert - wenn nix dazwischen kommt, das Wetter nicht plötzlich umschlägt, Dein Leben einen ganz einfachen und geregelten Weg läuft. Das tut es aber leider nur nicht immer, und wenn wir uns in Standardautofahrer hinein versetzen sollen auch solche Eventualitäten halbwegs abgedeckt sein. Und mein Anspruch ist eben daß die eMobilität die Erneuerbaren Energien so weit wie möglich unterstützen muß um sinnvoll die bisherigen Fahrzeuge zu ersetzen.

Grüazi MaXx

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

Kombjuder
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Ich stimme MaXx uneingeschränkt zu.
Eine hohe Ladeleistung zu haben bedeutet nicht auch so zu laden. Ich lade entweder in der Nacht wenn der Strom billig ist, oder am Nachmittag wenn es billigen Strom im Überfluss gibt. Awattar macht es möglich.

Ich will aber auch die Möglichkeit haben, daheim schnell soviel zu laden damit ich an den nächsten Schnelllader komme. Der Strom kann mal ausfallen, die Ladestation nicht wollen, der FI rausfallen oder was auch immer.


@ecopowerprofi: Schnelllader nur an an der Autobahn ist nicht drin. Es gibt genügend Regionen wo die nächste Autobahn und damit der nächste Schnelllader 100 km entfernt ist.
Ich habe mir gerade die Fahrt nach Horb zum E-Autotreffen angeschaut. Das sind hin und zurück 350 km. Abetterroutplaner sagt, ich bin mit 20% Rest wieder zu Hause. Dann darf ich aber dort nicht fahren. Dazu kommen mehrere Umleitungen mit teilweise deutlich weiteren Wegen.
Heisst, der Heimweg am Sonntag könnte uU einen Ladestop erfordern. Also habe ich zwei Möglichkeiten:
Ich lade kurz nach der Abfahrt in Rottweil oder ich muss den Umweg über Freiburg fahren, denn dort gibt es die einzigen funktionierenden Schnelllader zwischen Rottweil und Basel.
22 kW-Lader gibt es genügend auf der Strecke, nur mit dem Kona heisst das min. 1 Stunde (7kW) laden. Angeschmiert ist wer einen kleineren Akku hat. Der wird am Schnarchlader lange Pause machen dürfen.
Ioniq 5 P45 in Digital Teal mit heller Innenausstattung hat einen Hyundai Kona Caramic Blue aus 2019 ersetzt.
PV 5kWp

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Die Annahme das viele Leute sich einen schnellen AC Lader kaufen werden (der überhaupt erstmal wieder angeboten werden muss) um beim Einkaufen kostenlos Strom zu schnorren ist in meinen Augen falsch.
Unser Blog zur Elektromobilität, e-Golf und Ioniq: https://1.21-gigawatt.net

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

WentorferStromer
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...und zwischendurch beim E-Autotreffen laden? Dur wirst dich dort ja eine gewisse Zeit aufhalten. Oder einfach etwas früher losfahren und zwischedurch irgendwo etwas am Schnelllader dazuladen...
Das erste mal Stromer seit 14.02.2019
seit 28.11.2022 KIA EV6, GT-Line, 77,4 kwH, Auroraschwarz, Paket 5,
Spaßauto: Fiat 500 C

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

ig787
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acurus hat geschrieben: Die Annahme das viele Leute sich einen schnellen AC Lader kaufen werden (der überhaupt erstmal wieder angeboten werden muss) um beim Einkaufen kostenlos Strom zu schnorren ist in meinen Augen falsch.
Warum sollten denn keine schnellen AC Lader angeboten werden ? Für mich ist schnell bei AC alles über 11 kW, also 3-phasig.
Eigentlich alle Autos die ab diesem Jahr angeboten werden haben mind. 11 kW (Peugeot 208, 2008; Opel Corsa; neuer Hyundai Kona; Audi e-tron; VW ID 3; alle Teslas und die neue Zoe behält sogar 22 kW an AC. Die Liste könnte man jetzt beliebig fortführen).
Ich würde mal behaupten die Annahme das sich viele Leute ein Auto kaufen werden, welches nicht schnell an AC laden kann ist falsch, weil es eben auch nicht mehr so viele Autos geben wird, die das nicht können.
Was es mit Sicherheit nicht mehr geben wird sind die 43 kW an AC die es bei alten Q-Zoes gab, aber die Ladesäulen sind genauso weit verbreitet wie DC (eigtl. sogar weniger weit verbreitet).
06/2018 - 08/2019 Renault Zoe Q210
seit 08/2019 Tesla Model 3 Standard-Range plus
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Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Kombjuder hat geschrieben: Ich lade kurz nach der Abfahrt in Rottweil...
Wo ist da denn das Problem? :roll:
Kurz ran und dann heimwärts.
Ist doch eigentlich wie ein Sechser im Lotto das in der Nähe ein Schnelllader steht, der muß in Deinem Fall ja nicht auf der Strecke sein.

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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  • Michael_Ohl
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Meine beiden E-Autos können nur 3,7kW und haben nur 120km bis 65km Reichweite nach Temperatur. Das größte Problem ist der Lader. Das nächste die Batteriegröße. Die neue ZOE hat die passende Batterie, einen 22kW + einen 50kW Lader. Damit bin ich Herr der Entscheidung ob ich jetzt die nächsten 5 Stunden in der Firma mit 5kW, mit 22kW oder Gegenüber mit 50kW laden möchte. Selbst zu Hause stehen zwei 50kW Lader in 5 Minuten Fußweg Entfernung. Das Erhöht den Komfort und die Flexibilität so sehr, das es einen Verbrenner komplett ersetzen kann. Die Kangoos können das nur sehr eingeschränkt. Ich kann damit leben und nutze das ja auch schon seit Jahren und über 100000km so aber meine Toleranz ist viel höher als die von anderen Leuten, weil ich Spaß daran habe. Mit angelegten Daumenschrauben kann man selbst Leute die viel Lust auf E-Autos haben sehr gut vergraulen.

mfG
Michael
Kangoo ZE maxi 130.000km, Kangoo ZE 102.000km, E-UP 27.500km, C180TD 48.000km , max G30d 1100km, Sunlight Caravan, Humbauer 1300kg, E-Expert 75kWh 43.000km, Prophete Pedelek 560km, Zündapp Pedelec 80km, F20D 60km

Re: Lange Ladezeiten sind kein Nachteil

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Die Diskussion geht etwas am Thema vorbei. Die Studie hat herausgefunden, dass die Teilnehmer im privaten Umfeld bei anfänglicher Skepsis mit dem langsamen Laden über Nacht zufrieden waren, weil weder die Reichweite noch die Verfügbarkeit beschränkt waren. Es war ein Versuch in der Praxis unter realen Bedingen. Es gibt anscheinend wie immer ein paar die das nicht wahr haben wollen. Dass es Unternehmen wie Taxi-Betriebe, Handwerker usw. gibt, die damit nicht zurecht kommen, bleibt unbestritten.

PS: Man fährt doch auch nicht jeden Abend an die Tanke um immer eine vollen Tank zu haben. Bei E-Autos hat man aber die Möglichkeit jeden Abend an die Zapfsäule an zu stöpseln um am anderen Morgen immer einen vollen Akku zu haben. Warum sollte die Akkukapazität mit 400 km Reichweite nicht reichen um nach der Arbeit ohne Nachladen nochmal ins Kino o.ä. zu fahren.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
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