2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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Ich denke, jemand wie Wirecard könnte die Zahlungen auch locker abwickeln.
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

ubit
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scranagar hat geschrieben: Mal ganz doof gefragt: Wozu Kundendatenbanken? Wozu RFID? Wozu Authentifizierungs-Server?
Brauchst Du auch Alles wenn Du an der Säule mit der Kreditkarte zahlen willst... Sind dann halt die Systeme der Banken statt die Systeme der Stromanbieter und die Kreditkarte statt des RFID-Chips.
Warum nicht einfach nur noch adhoc laden? So wie schon hier mehrfach vorgeschlagen:
Ganz easy peasy, wie es bei jeder SB-Tanke und bei jedem Fahrkartenautomaten schon seit den 80ern funktioniert...
Problem sind die geringen Tages-Umsätze, die "unbewachten" Standorte, Vandalismus, relativ hohe Transaktionskosten, hohe Kosten für die Hardware....
An der Säule ist ein Kartenterminal und ggf. Münzer.
Münzer ist eine ganz schlechte Idee.... Das ist eine Einladung für Vandalismus/Diebe. Bei uns in der Gegend werden sogar die Kartenleser der Parkautomaten regelmäßig zerstört - keine Ahnung warum. Und nein: Ich wohne NICHT im Ghetto...
Der Betreiber muss dann nur noch einen Preis festlegen. Und jede Säule hat ihren festgelegten Preis und auch nur den einen.
Also keinerlei Wettbewerb am Standort...
Der Kunde ist dann entweder bereit den zu zahlen oder halt nicht.
Nur das der Kunde sein Auto ohne Strom halt nicht bewegen kann.... So lange es an den Standorten keine Mitbewerber gibt hat man - wenn man nicht zu Hause laden kann - halt keine Alternative und ist gezwungen den verlangten Preis zu zahlen.
Im letzten Fall kann der Betreiber seine Säule attraktiver machen in dem er andere Zahlungsdienstleister anbietet (z. B. - wenn nur Girocard geht - noch Visa und Mastercard mit ins Boot holen), etwas gegen die Ladeweile tut, vielleicht ein Dach über seine Säule baut (kann Wunder bewirken).
Oder er baut die Säule halt einfach ab und sucht sich einen besseren Standort....
So entsteht Wettbewerb.
Aber halt nur dann, wenn es Alternativen gibt. Nur dann, wenn auf dem Rastplatz Schnelllader von 5 Betreibern verfügbar sind. Nur dann wenn Du vor der Haustür die AC-Ladesäulen von 3 Anbietern zur Auswahl hast. So lange die Infrastruktur so löchrig ist wie jetzt funktioniert das nicht, weil man ja schon froh sein muss überhaupt IRGENDEINE Ladesäule zu finden an der man die Ladezeit irgendwie sinnvoll verbringen kann.
Klar haben die Betreiber mit den attraktiveren Standorten dann Vorteile und können mehr verlangen, aber so ist das doch bei jeder Dienstleistung. Dafür müssen Geschäfte in der Fußgängerzone auch höhere Mieten zahlen als die am Stadtrand.
Jo - aber im Stromnetz gelten halt "eigentlich" andere Regeln... Hier gibt es eine Tendenz zu Monopolen - weshalb wir den liberalisierten Strommarkt haben wo jeder Stromanbieter die Stromnetze mit gesetzlich gedeckelten Durchleitungsgebühren nutzen und überall seinen Strom verkaufen darf. Und genau das brauchen wir auch bei den Ladesäulen. Anders wird sich kein Wettbewerb einstellen.

Bei eurem Ad-Hoc-Modell kommen wir wieder zu der Situation das die lokalen Stadtwerke die Säulen betreiben, beliebige Preise festlegen, auswärtige Mitbewerber ausgebremst werden. Für die meisten Stromanbieter ist es auch völlig uninteressant außerhalb "ihres Gebiets" Ladesäulen zu erreichten - die müssen ja auch gewartet werden. Dadurch sinkt auch ohne lokale "Hürden" die Zahl der potentiellen Wettbewerber an einem Standort.

Ciao, Udo
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

Elektrivirus
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scranagar hat geschrieben: Meine Herren, macht ihr das alles kompliziert...

Mal ganz doof gefragt: Wozu Kundendatenbanken? Wozu RFID? Wozu Authentifizierungs-Server?...

Oder mache ich mir das zu einfach?
Ich verstehe nicht, wozu man den ganzen anderen Schnurz braucht. ...
In der Theorie klingt einleuchtend, was du schreibst. Dann kommt die Praxis dazu:

- eben weil Ladesäulen teuer sind, sowohl in der Anschaffung, als auch in Betrieb (Anschlusskosten) und Wartung, macht es keinen Sinn, mehr als notwendig an einem Ort aufzubauen. Wäre es mit dem "Aufbau" einer überdachten Schukodose am Laternenmast getan, die auch nicht kWh genau abrechnen muss, dann wäre dein modell gut, dann könnte an jeder Laterne ein Anderer "seine" Dose anhängen, und dennoch auf Wirtschaftlichkeit hoffen.
- eben weil es pro Ort und Tag auf absehbare Zeit nur eine überschaubare Anzahl Ladevorgänge gibt, macht es für Wettbewerber keinen Sinn, dort zu investieren, wo schon wer anders steht, dann kann man sein Geld gleich n den Ofen stecken

Und weil das so ist, wäre derjenige Anbieter, der als erster seine Säule dort aufbaut gleichzeitig der einzige im Umkreis.

Umkreis: selbst wenn es im 5 km entfernten Dorf eine preiswertere Säule gäbe, macht man schon 10 km Umweg. Wenn man ohnehin nur rund 200 km Reichweite hat (man läd ja seltenst öffentlich auf 100%), macht auch das wenig Sinn, anders als noch bei den Verbrennern mit ihren großen Tanks

Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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ubit hat geschrieben:
Brauchst Du auch Alles wenn Du an der Säule mit der Kreditkarte zahlen willst... Sind dann halt die Systeme der Banken statt die Systeme der Stromanbieter und die Kreditkarte statt des RFID-Chips.
1. Haben die KK Anbieter meine Daten eh, da ich die KK sowieso habe.
2. Sind die KK Anbieter und Banken Profis in deren Business. Das ist mir 1000x lieber als eine weitere Kundendatenbank mit meinen Abrechnungsdaten. Ihr erinnert euch sicher noch an das Video von Matthias Dahlheimer auf dem CCC.

ubit hat geschrieben: Bei eurem Ad-Hoc-Modell kommen wir wieder zu der Situation das die lokalen Stadtwerke die Säulen betreiben, beliebige Preise festlegen, auswärtige Mitbewerber ausgebremst werden.
Das ist beim Roaming Modell auch nicht anders. Du kannst ja keinen zwingen einen billigeren Preis anzubieten, als er das möchte. Wir haben noch immer eine freie Marktwirtschaft mit freien Preisen.
Das nimmt sich also nichts.

Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

scranagar
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Derzeit gebe ich euch teilweise Recht. Der Betrieb mag zu teuer und somit unwirtschaftlich sein.
Es gibt einfach noch zu wenig Elektroautos, also auch zu wenig Bedarf an Ladeinfrastruktur. Derzeit wird nicht viel geladen, also kann eine Säule auch keine hohe Auslastung erfahren und somit auch keinen Gewinn abwerfen.

Derzeit sind ja auch alle noch einigermaßen zufrieden so wie es jetzt ist. Die Säulen die es gibt sind meist frei und die derzeit vorherrschenden Preise sind ok.

Alle wollen, dass sich E-Autos verbreiten. Wie ist denn die Situation, wenn keine (Verbrennerkraftstoff-)Tankstellen mehr gebraucht werden sondern nur noch Strom-Tankstellen? Wie ist die Situation, wenn jedes zweite Auto das einem entgegen kommt ein E-Auto ist? Wenn die Supermarktparkplätze und die Innenstadtparkplätze nur von E-Autos belegt sind?
Dann brauchen wir einfach Masse an Ladesäulen. Durch die Masse sinken die Hardware-Preise und durch die Masse lassen sich auch Gewinne für die Ladesäulenbetreiber einfahren.
Und wenn das soweit ist, dann macht ein System mit Münzer/Kartenterminal schon Sinn. Man kann ja an attraktiven Standorten ganze Ladeparks einrichten mit nur einem Bezahlterminal das 50 Steckdosen freischaltet.
Eben Tankstellen, so wie es jetzt ist, nur statt Benzin gibt´s da eben Strom.

Wenn irgendwann festgestellt wird, dass Preiswillkür herrscht oder Monopolisten anfangen, Kunden abzuzocken, dann muss eine Regulierung her. Wie halt bei Sprittankstellen auch.

Und das Argument mit dem "Batterie leer und MUSS jetzt laden" zählt nicht. Keiner fährt bis zur letzten Wattstunde die Batterie leer um nicht an eine Ausweichsäule zu kommen. Ebenso fährt ja auch niemand seinen Benzintank so leer, dass er nicht eine andere Tankstelle noch erreichen könnte. Und wenn doch, kann man nur mit "Schön blöd, selber schuld" antworten.
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

ubit
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Doch, das ist völlig anders, wenn ich an jeder Säule von jedem Stromanbieter meiner Wahl den Ladestrom beziehen kann und der Anteil des Säulenbetriebs gedeckelt ist, denn dann stehen an jeder Säule alle Stromanbieter im Wettbewerb.

@scranagar

Kann sein daß sich das irgendwann lohnt. Aber jetzt würde es nur die Preistreiberei verstärken und die Umstellung auf e-Mobilität bremsen.
Und je später eine Regulierung eingeführt wird, desto teurer wird es weil inzwischen der Bestand ständig wächst.
Zuletzt geändert von ubit am Fr 26. Jul 2019, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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Wieso sollte eine selbstständige Marktregulierung bei Ladesäulen nicht funktionieren, wo sie doch bei Tankstellen und Supermärkten auch funktioniert?
Es wird hier so getan, als sei das ein Problem, nur ist das überhaupt nicht bewiesen oder der Fall.

Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

ubit
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zoppotrump hat geschrieben: Wieso sollte eine selbstständige Marktregulierung bei Ladesäulen nicht funktionieren, wo sie doch bei Tankstellen und Supermärkten auch funktioniert?
Es wird hier so getan, als sei das ein Problem, nur ist das überhaupt nicht bewiesen oder der Fall.
Warum stellst Du ständig Fragen die 5 Beiträge vorher bereits ausführlich beantwortet wurden?
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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ubit hat geschrieben: Doch, das ist völlig anders, wenn ich an jeder Säule von jedem Stromanbieter meiner Wahl den Ladestrom beziehen kann und der Anteil des Säulenbetriebs gedeckelt ist, denn dann stehen an jeder Säule alle Stromanbieter im Wettbewerb.
Nur macht das niemand. Das Geschäftsmodell ist nicht das Geschäft mit dem Ladeservice, sondern der zusätzliche Stromverkauf.
Der einzige, der ein Interesse daran hat, dass der Prozess möglich kompliziert ist, ist der Roaming Anbieter, also das zentrale Backend, was ihr so toll findet. Dadurch wird's teurer.

Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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ubit hat geschrieben:
Warum stellst Du ständig Fragen die 5 Beiträge vorher bereits ausführlich beantwortet wurden?
Vielleicht weil 5 Beiträge vorher eine reine Spekulation steht, die weder bewiesen wurde, noch der Praxis entspricht?
Wenn jemand eine Säule aufbaut und dann Wucherpreise verlangt, dann baue ich meine Säule daneben mit normalen Preise und sichere mir so das Geschäft. So funktioniert Marktwirtschaft. So hat auch DM Schlecker klein bekommen.
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