2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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e-Golf_70794 hat geschrieben: Es könnte alles noch einfacher sein: Das Auto hat ja eine eindeutige FIN, die kraft Zulassung mit deinem Namen verbunden ist. Dazu müssten nur noch die Kundendaten Deines bevorzugten Stromanbieters hinterlegt werden. Und den Rest erledigt die Kommunikation von Auto und Ladesäule. Aber leider: Die Welt ist halt nicht so einfach - wenn man mal einen Anbieter aus Kalifornien, der das alles schon vormacht, bei der Betrachtung mal außen vorlässt. :(
Vereinfacht gesagt ist das die ISO 15118 mit Plug & Charge. Müsste nur mal endlich umgesetzt werden.
Im Detail gesprochen bekommt das Auto dann eine Identität und kann für Dich Geschäfte tätigen wie bspw. laden. Der Tarif ist dann fest in einem JSON Feld hinterlegt.
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

ubit
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Wo ist das Problem? Man hat die Kunden-Id. Via App, RFID oder sonst einer Authentifizierung.
Der ID ist im Backend ein Stromlieferant zugeordnet.
Ladedaten inkl. ID werden an den Stromlieferanten gemeldet. Der muß natürlich die Zuordnung ID => Kunde kennen. Schließlich hat er einen Vertrag mit dem Kunden gemacht und den RFID-Chip selbst ausgegeben oder die Aufgabe beauftragt.

Ciao, Udo
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

ubit
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zoppotrump hat geschrieben: Vereinfacht gesagt ist das die ISO 15118 mit Plug & Charge. Müsste nur mal endlich umgesetzt werden.
Im Detail gesprochen bekommt das Auto dann eine Identität und kann für Dich Geschäfte tätigen wie bspw. laden. Der Tarif ist dann fest in einem JSON Feld hinterlegt.
Yupp. Das klappt aber halt auch nur sinnvoll wenn es ein zentrales Register der Fahrzeug-Ids gibt. Und es hat halt auch Nachteile wenn man nur eine Stromlieferanten hinterlegen kann. Und Diebe können damit auch laden wenn man keine weitere Sicherung einbaut - die aber wieder die Bequemlichkeit senkt...
Aber grundsätzlich: Ja. Tesla halt...

Ciao, Udo
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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ubit hat geschrieben: Wo ist das Problem?
Überall. Es gibt weder das zentrale ID Verzeichnis, noch wäre das eine saubere Rechnung nach HGB, noch wäre es sicher, denn ein simples Mapping kann jeder mittels fake ID missbrauchen. Das ist 80er Jahre IT, aber nicht state of the art. Sorry.

Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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ubit hat geschrieben:
Aber grundsätzlich: Ja. Tesla halt...
Nein, Tesla arbeitet nicht mit der 15118. Die haben ihr eigenes Protokoll.
Mir wird das hier zu blöd. Sorry. Ich denke, ich habe genug Grundlagen beschrieben. Wenn es so einfach wäre, wie Du es Dir vorstellst, dann kannst Du Dir sicher sein, dass das schon jemand der Marktteilnehmer umgesetzt hätte.

Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

ubit
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zoppotrump hat geschrieben: , noch wäre das eine saubere Rechnung nach HGB, noch wäre es sicher, denn ein simples Mapping kann jeder mittels fake ID missbrauchen. Das ist 80er Jahre IT, aber nicht state of the art. Sorry.
Komisch das sowas aktuell aber offensichtlich reicht um an jeder Säule einen neuen Vertrag zu schließen...

Wenn eine Mennekes Säule aktuell freigeschaltet wird, die Daten verschlüsselt/signiert und an die Chargecloud überträgt wo dann die Abrechnung gemacht wird welche man bei dem System übrigens auch auskoppeln kann? Das Ganze nach Aussage von Mennekes eichrechtskonform.
Die Chargecloud kann die Daten auch schon weiterleiten, Roaming funktioniert da.

Und Du erzählst uns jetzt hier das sowas nicht funktioniert??? Wo es offensichtlich eine funktionierende Lösung gibt die halt noch ein paar zusätzliche Funktionen hat auf die man ggf. verzichten könnte? Mit signierter, verschlüsselter Übertragung.

Das Problem ist nicht die Technik, die gibt es ja sogar schon. Das Problem liegt komplett auf der organisatorischen Seite. Aktuell sind Stromanbieter und Säulenbetreiber teilweise identisch. Wie früher im Stromnetz. Das zu trennen hat man beim Stromnetz auch geschafft, nicht ohne Widerstand...

Das Geschäftsmodell der aktuellen Roamingverbünde wäre natürlich auch hinfällig. Auch hier wird man keine offenen Türen finden.

Daher muss das halt gesetzlich geregelt werden. Sonst kocht Jeder aei eigenes Süppchen. Einfach umzusetzen ist sowas nie, aber das hat keine technischen Gründen. Es müssen sich halt sehr viele Parteien auf einen gemeinsamen Standard einigen.

Ciao, Udo
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

ubit
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zoppotrump hat geschrieben: Nein, Tesla arbeitet nicht mit der 15118. Die haben ihr eigenes Protokoll.
Natürlich nicht. Als Tesla damit angefangen hat gab es ja Nichts... Für den Nutzer ist das aber doch wohl unerheblich, oder? Auto anstöpseln, laden, abstöpseln, losfahren... Das ist das "Benutzererlebnis". Und das Ziel von Plug&Charge, wenn auch die Umsetzung unterschiedlich ist. So war das gemeint.

Ciao Udo
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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ubit hat geschrieben:
Komisch das sowas aktuell aber offensichtlich reicht um an jeder Säule einen neuen Vertrag zu schließen...
Ad-hoc laden ist etwas anderes. Da wird nichts auf bestehende IDs gemappt.
ubit hat geschrieben: Wenn eine Mennekes Säule aktuell freigeschaltet wird, die Daten verschlüsselt/signiert und an die Chargecloud überträgt wo dann die Abrechnung gemacht wird welche man bei dem System übrigens auch auskoppeln kann? Das Ganze nach Aussage von Mennekes eichrechtskonform.
Die Chargecloud kann die Daten auch schon weiterleiten, Roaming funktioniert da.
Chargecloud roamt nach extern via Hubject. Das ist nicht das Verfahren, welches Du dir weiter oben ausgedacht hast.
Wenn das für dich ein Weg ist, dann haben wir genau das, was hier jetzt am Markt haben.

Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

ubit
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ubit hat geschrieben: Chargecloud roamt nach extern via Hubject. Das ist nicht das Verfahren, welches Du dir weiter oben ausgedacht hast.
Wenn das für dich ein Weg ist, dann haben wir genau das, was hier jetzt am Markt haben.
Mag sein das Chargecloud das so macht, so genau habe ich mir das nicht angeschaut. So wie ich das verstanden habe kann man da aber durchaus auch andere Systeme ankoppeln. Oder halt chargecloud durch ein anderes Backend ersetzen das OCCP 2.0 unterstützt. Eichrechtskonform ist es dann, wenn dieses Austauschsystem ebenfalls eichrechtskonform ist.

Aber wie läuft das derzeit z.B. bei Maingau oder Telekom? Wenn ich das richtig verstehe dann ist der Ablauf so (korrigiert mich wenn ich falsch liege):

1. Du stehst vor der Ladesäule in Pusemuckel, betrieben von den Stadtwerken Pusemuckel
2. Du identifizierst Dich mit der Ladekarte (Diese Identifikation nennen wir jetzt mal "ID") beim Backend von Pusemuckel. Möglicherweise verifiziert das Backend die Authentifizierung direkt bei Maingau, vielleicht hat es die Daten auch lokal oder lokal eine Sperrliste - egal: Das sind nur technische Details.
3. Der Ladevorgang wird durchgeführt. Den Strom liefern die Stadtwerke Pusemuckel als Betreiber der Säule.
4. Die Säule meldet die Ladedaten an das Backend von Pusemuckel, inkl. der "ID" aus 2, Säulennummer, Datum, Uhrzeit, geladene Strommenge usw.
5. Das Backend meldet die Daten an Maingau (inklusive der "ID" aus 2 mit der Maingau den Ladevorgang einem Kunden zuordnen kann.
6. Die Stadtwerke Pusemuckel stellen Maingau den Ladevorgang in Rechnung zu den "üblichen Konditionen" an der Ladesäule ggf. abzüglich einem mit Maingau verhandelten Rabatt
7. Maingau stellt Dir die kWh zum vertraglich vereinbarten Preis in Rechnung

Kann sein das Pusemuckel irgendeinem Verbund angeschlossen ist in dessen Rahmen ein gemeinsames Backend betrieben wird oder das Pusemuckel das Backend irgendwo als Service mietet - das ändert aber nichts am Prinzip.

3. Der Ladevorgang wird durchgeführt. Den Strom liefert Maingau
...
6. Die Stadtwerke Pusemuckel bekommen für die Durchleitung des Stroms einen festen Preis pro kWh

Die Verlagerung der Stromlieferung von den Stadtwerken Pusemuckel zu Maingau könnte bei der aktuellen Gesetzeslage problematisch sein - gut möglich das irgendwelche Gesetze und Vorschriften das verhindern. Gesetze kann man aber ja durchaus ändern. Außerdem muss die entsprechende Verrechnung der Stromlieferung natürlich gemacht werden.

Durch die Trennung von Stromlieferant und Säulenbetreiber und die festgesetzten Durchleitungskosten entfällt die Notwendigkeit das Maingau mit Pusemuckel verhandelt und einen Verrechnungspreis festlegt. Pusemuckel kann mit festen Einnahmen pro kWh kalkulieren. Maingau mit festen Durchleitungskosten - egal ob in Pusemuckel, Kleinkleckersdorf oder Berlin. Durch die festen Preise gibt es dann keine "bevorzugten Partner" mehr. Und mit dem zentralen, verpflichtend zu nutzenden Backend funktioniert das dann halt an jeder Säule. Nicht nur an den Partnern mit denen Maingau oder Telekom einen Roamingvertrag haben so wie jetzt.

Der Kunde geht an der Säule kein Vertragsverhältnis mit Pusemuckel ein sondern hat einen Stromliefervertrag mit Maingau. Der Säulenbetreiber hat einen Status ähnlich einem Netzbetreiber - er ist nur für die Infrastruktur zuständig.

Ansonsten wird nur das bisherige betreiberspezifische Backend gegen ein zentrales Backend getauscht. Im Idealfall ein Backend für den ganzen Kontinent. Zumindest aber für ganz Deutschland.

Der Rest ist "organisatorischer Aufwand", Normen, Gesetze, Vorschriften usw.

Ciao, Udo
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Re: 2019: Eigene Süppchen, Ergonomie wie im Schützengraben und Preistransparenz aus der Hölle

zoppotrump
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Nein, so läuft das nicht.
Es geht:

1. Du hältst Deine Ladekarte davor.
2a. Du bist in der Whitelist auf der Säule, weil es bspw. Dein Stadtwerk ist --> freigeschaltet. Bei etlichen Säulen passen aber nur 1024 Einträge drauf. Auch so eine Sache... ;) Daher können viele Säulen keine Auth. machen, wenn sie mal Offline sind. Oder
2b: Du bist Kunde vom CPO, also bspw. dem Stadtwerk. Dann geht dein request an deren backend. Oder
2c: Du bist roaming Kunde. Dann gehts vom Stadtwerk Backend, bspw. Chargecloud zum Roaming Betreiber, bspw. Hubject und von dort zu Deinem MSP und alles wieder zurück an die Säule. Freigeschaltet. Es kann natürlich noch andere Roamingprovider geben als Hubject. Daher ist das alles n:n und jeder in der Kette will ein Stück vom Kuchen ab haben.

Das Verfahren, welches Du Dir ausgedacht hast, gibt´s nicht wegen den von mir weiter oben beschrieben Gründen.
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