Laden in Norwegen

Re: Laden in Norwegen

sbossow
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sheridan hat geschrieben: Was man auch noch vergessen kann, sind Ladesäulen mit SMS-Bezahlung und über ladeinorge.no. Das funktioniert nur mit skandinavischen Mobilnummern.
Eine klassische Insellösung, die Ausländer (gewollt? rechtlich? politisch?) ausschließen will.

Ich frage mich, ob es eines Tages gelingt, das Laden genauso easy zu gestalten wie es beim heutigen Tankstellensystem üblich ist - europaweit möglichst einheitlich. Apps, Karten, RFIDs, Beschränkungen, Kabelsalat, Funktionalität... was bin ich froh, dass Tesla sehr früh daran gedacht hat, den Kunden bzgl. Laden so gut es geht nicht zu vergraulen. Aber das ist ein allgemeines Problem, mal sehen, wie die Lösungen von morgen aussehen werden.
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Re: Laden in Norwegen

geko
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Für mich gibt es kein Land, in dem das Laden so komfortabel und einfach gelöst ist, wie in Norwegen. Fortum und Gronn Kontakt betreiben sehr dichte Ladenetze und bieten einfaches Laden per App (und Kreditkarte) an. Nerviges und undurchschaubares Roaming gibt es nicht, stattdessen simple Tarife. Problematisch sind Wartezeiten an DC Chargern zur Rush Hour. DC spielt die überragende Rolle beim öffentlichen Laden.

Re: Laden in Norwegen

sbossow
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geko hat geschrieben: Für mich gibt es kein Land, in dem das Laden so komfortabel und einfach gelöst ist, wie in Norwegen. Fortum und Gronn Kontakt betreiben sehr dichte Ladenetze und bieten einfaches Laden per App (und Kreditkarte) an. Nerviges und undurchschaubares Roaming gibt es nicht, stattdessen simple Tarife. Problematisch sind Wartezeiten an DC Chargern zur Rush Hour. DC spielt die überragende Rolle beim öffentlichen Laden.
Das setzt aber voraus, dass du eben die eigenen Zugangs- und Bezahlmöglichkeiten von Fortum und Gronn nutzt, damit es relativ komfortabel wirkt. Für den Einheimischen ist es top, weil er es gewohnt ist, fast immer nur bei diesen Firmen zu laden. Aber erzähl' das mal jemanden, der
  • a.) für seinen Auslandstrip kein Internet-Roaming hat/braucht/buchen kann,
    b.) keine Lust auf Installation zahlreicher (gerne länderspezifischer) Apps hat,
    b.) keine Kreditkarte hat/braucht/aus welchen Gründen auch immer gesperrt ist,
    c.) datenschutzrechtliche Bedenken bzgl. Datenverarbeitung/-erhebung/-weiterleitung (z. B. Roaming-, Ladesäulen-, App-Anbieter),
    d.) die Preise als Nicht-Bestandskunde in seiner Währung umrechnen muss (vielleicht fallen auch versteckte Gebühren an),
    e.) je nach Nutzung eines Roaming-Anbieters teils unterschiedliche Preise abgerufen werden.
Stell' dir mal vor, die gleichen Hindernisse gäbe es auch bei den heutigen Tankstellen. Ich glaube nicht, dass das als "komfortabel" wahrgenommen wird. Man könnte sich ja mit Webseiten wie https://www.chargeprice.app/ aushelfen, aber das wäre so, als müsste ich für meine Fahrtroutenberechnung ellenlange Eingaben auf abetterrouteplanner eintippen, anstatt das bordeigene, mit dem Internet verbundene Navigationssystem zu nutzen. Ist doch keine Lösung...
Ich bewundere jeden, der Spaß an der (teils aufwändigen) Planung hat, aber alltagstauglich ist sowas (zumindest auf Langstrecke über verschiedene Länder) nicht.

Re: Laden in Norwegen

geko
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Die genannten Punkte a-e lesen sich ja dramatisch, dürften aber für den Großteil irrelevant sein. Man kann sich ja alle möglichen Szenarien aus den Fingern saugen oder einfach 2 Apps installieren und quasi in ganz Norwegen DC laden zu transparenten Tarifen. Ich bin kein Einheimischer, aber genieße die Einfachheit in Norwegen doch sehr bei meinen Reisen mit dem Auto dorthin.

Meine international bevorzugte Zahlmethode wäre aber - egal in welchem Land - die kontaktlose Kreditkarte (inkl. mobile Payment). Dranhalten, Ladung startet und wird per Visa/Mastercard bezahlt. Aus die Maus. Eine solche Karte kann jede/r kostenfrei und im Zweifel sogar auf Debit-Basis erhalten (Revolut, N26, ...).

Re: Laden in Norwegen

sheridan
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Die Argumente sind schon valide. Aber ehrlich gesagt will ich gar nicht mehr ohne Handy mit Datenroaming in den Urlaub, allein schon wegen Google Maps.

Geplant habe ich nicht gross, eigentlich immer nur die nächste Strecke am jeweiligen Tag mit dem Better Route Planner und dann zwischendurch nochmal gegengecheckt. Die Lade-Apps hab ich auch ad hoc vor dem ersten Laden installiert.

Idealerweise sollte alles im Auto integriert werden, d.h. eine Kombination aus Better Route Planner, Google Maps, Chargeprice und den ganzen Lade-Apps.

Re: Laden in Norwegen

Ungard
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A zählt eh nicht mehr, da jeder EU Bürger sein normales datenvolumen nutzen kann.
4 Jahre Erdgas, B200c
dann bis 06/20 BMW i3
Seit 06/20 Audi e-Tron55

Re: Laden in Norwegen

sheridan
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Hier noch die auf kWh umgerechneten Preise aus allen meinen Ladungen (NOK -> EUR einfach durch 10 dividieren). DC habe ich mit dem Ioniq meistens bis max 84% geladen. Bilkraft und Fortum haben die gleichen Tarife, die Unterschiede kommen durch andere End-SoCs zustande. Bei Ionity habe ich wegen dem Pauschalpreis teilweise über 90% geladen.

Fortum DC 3.50 NOK
Bilkraft DC 3.35 NOK
Grönnkontakt DC 4.60 NOK
Grönnkontakt AC 3.35 NOK (einphasig an 32A Säulen)
Ionity 0.31 EUR (über Swisscharge)

Grönnkontakt DC ist also teurer, selbst wenn man den Rabatt bekommt. Bei Fortum habe ich AC komplett kostenlos geladen. Eine kostenpflichtige Ladung wurde mir von Grönnkontakt nicht in Rechnung gestellt. Insgesamt habe ich 282kW geladen, davon 57% DC.

Circle K Norwegen

sheridan
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Hier noch ein Hinweis zu Circle K. Die App ist nur in folgenden Ländern downloadbar: NO,DE,FR,IT,GB,ES. D.h. in CH und AT hat man Pech gehabt. Die Registrierung ist aber auch über folgende Website möglich: http://register.circlekcharge.no . Dort kann man auch eine RFID-Chip-ID hinterlegen, z.B. wenn man schon ein "Ladebrikke" von Grönnkontakt hat. Circle K verkauft auch RFID-Chips in ihren Stationen.

Re: Laden in Norwegen

Helfried
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Was passiert in Norwegen eigentlich mit den fossilen Tankstellen, wenn die Dieselautos dort schon prozentuell deutlich weniger werden?
Werden da schon etliche aufgelassen?

Re: Laden in Norwegen

lucas7793
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Also Circle K ist offensichtlich rund um Oslo schon damit beschäftigt Zapfsäulen durch Ladestationen zu ersetzen. Der erste Standort war ja die Tankstelle am Alexander Kiellands Plass in Oslo wo min. 1 Zapfsäule (zweiseitig verwendbar - also eigentlich 2 Plätze zum Tanken) durch Ladestationen ersetzt wurden.

Bei der Circle K Tankstelle in Sandvika ist jetzt genau das selbe passiert, dort wurden aber gleich 3 Zapfsäulen (= 6 Plätze zum Tanken) durch 2x 50 kW und 2x 150 kW Ladestationen ersetzt. Das heißt, bei der Tankstelle gibt es jetzt noch 3 Zapfsäulen in der zweiten Reihe, denn die Ladestationen haben den Platz in der ersten Reihe bekommen.
Mustang Mach-E ER seit 11/2021 | IONIQ Electric: 12/2017-12/2021 | Zoe Intens Q210: 03/2017-03/2018
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