heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

smarty79
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Langsam aber stetig hat geschrieben:
mweisEl hat geschrieben: Für die "kontaktlose Zahlung" werden EMVCo-zertifizierte Module benötigt, was viel Geld kostet und nur bei hohem Umsatz lohnt.
Aber wie teuer sind die denn? Das kann sich doch nur um einige Euro handeln. Von Sumup gibt es ein Terminal mit Tastatur, NFC-Lesegerät, Chiplesegerät, Bildschirm und 3G-Verbindung für €99, und die Abrechnung kostet 2,75% pro Zahlung. Wieso sollte ein Modul in einer Ladesäule teurer sein? Der RFID-Leser und 3G-Modul sind ja sowieso schon in die Ladesäule integriert; Tastatur und Chipleser sind nicht notwendig. Bildschirm gibt es teilweise noch nicht, das käme dann noch dazu. Hier reicht aber ein einfacher LCD-Bildschirm, der den momentanen Preis anzeigen kann und eine einfache Benutzerführung ermöglicht.
Erstmal ist da das Thema Stückzahlen. Das Sumup-Ding wird zu x tausend Stück in China zusammengebaut. Dazu ist es durchaus denkbar, dass das Terminal durch die vergleichsweise hohe Provision subventioniert wird. Wassergeschützt und Vandalismus-sicher ist es auch nicht. In der Sonne wirst Du das Display auch nicht ablesen können.

Zweitens: Du kannst den vorhandenen RFID-Reader eben nicht verwenden, da die gesamte Zahlungseinheit zertifiziert sein muss inkl. Display. Auch die Nutzung des 3G-Moduls durch das Zahlungsterminal stelle ich mir schwer vor, in der Säule steckt ja kein Router. Natürlich kann man theoretisch alles nutzen, muss dann aber die gesamte Ladesäule zertifizieren. Wenn man sich die Datenschutzanforderungen der Kreditwirtschaft ansieht, will man das nicht mehr :D
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Tags: chaos heise-de ladekarten
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smarty79 hat geschrieben: In der Sonne wirst Du das Display auch nicht ablesen können.
Also so, wie bei den Allego Säulen?
SCNR :lol:

SüdSchwabe.
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Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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smarty79 hat geschrieben: Zweitens: Du kannst den vorhandenen RFID-Reader eben nicht verwenden, da die gesamte Zahlungseinheit zertifiziert sein muss inkl. Display. Auch die Nutzung des 3G-Moduls durch das Zahlungsterminal stelle ich mir schwer vor, in der Säule steckt ja kein Router. Natürlich kann man theoretisch alles nutzen, muss dann aber die gesamte Ladesäule zertifizieren. Wenn man sich die Datenschutzanforderungen der Kreditwirtschaft ansieht, will man das nicht mehr :D
Es geht mir ja um die zusätzlichen Kosten für die Ladesäulenhersteller, und nicht darum, das Sumup-Gerät zu verwenden. Abgesehen von den Stückzahlen sollte das Sumup-Gerät doch eher eine obere Grenze für die zusätzlichen Kosten für einen Ladesäulenhersteller darstellen.

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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Sumup kenne ich, aber da wird auch nicht das komplette System zertifiziert. Hierzu müsste dann die Software (App) mit der zugrunde liegenden Hardware (beliebiges Android oder IOS Smartphone) zertifiziert werden. Hier wird also nur ein Teil zertifiziert und ob das dann reicht, wird sich erst herausstellen, wenn die Aufsichtsbehörde das überprüft.
Allerdings wäre das aus meiner Sicht schon ein gangbarer Weg für die Ladeinfrastruktur. Die Anzahl der öffentlich erforderlichen Ladestationen dürfte vom Mengengerüst nicht kleiner sein als die Zielgruppe, die sumup mit ihrer Lösung anspricht. Die relativ hohen Kosten der Transaktion fallen aufgrund der geringen Preise für eine Ladung nicht so sehr ins Gewicht.
Allerdings hat das ganze auch einen größeren Haken - es gibt wie bisher keinen Beleg für eine nachvollziehbare Transaktion und das ist so sicher auch nicht zulässig. Einen Bondrucker an der Ladesäule kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen, hier ist der Wartungsaufwand viel zu hoch.
Ioniq seit 24.03.2018

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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Bei der aktuellen Diskussion vermisse ich das Wissen über die unter dem Begriff Giro-e (https://giro-e.de) kommende Implementierung.
Dort soll der bestehende RFID-Leser genutzt werden, um die Zahlung zu autorisieren.
Implementierung sind auf Messen vereinzelt schon zu sehen gewesen.
Aber aktuell müssen die Hersteller erst das „Problem“ des Eichrechts lösen. Dann kommt sicher der Zahlungsverkehr.
Wichtig ist in diesem Rahmen nur, daß die Funktion per Softwareupdate nachgerüstet werden kann.

Bezüglich Roaming sind wir in der guten Lage, daß die Förderbedingungen ein Roaming vorschreiben. Sonst hätten wird sicher nur lokale Karten.
Fiat 500e seit 2017, zusätzlich VW eGolf. inzwischen auch ein i3s in der Familie; 115 MWh Strom an den Ladesäulen verkauft.
Ladesäule vor der Haustür
#2307 Ladestart um 23:07

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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d.m. hat geschrieben: Sumup kenne ich, aber da wird auch nicht das komplette System zertifiziert. Hierzu müsste dann die Software (App) mit der zugrunde liegenden Hardware (beliebiges Android oder IOS Smartphone) zertifiziert werden. Hier wird also nur ein Teil zertifiziert und ob das dann reicht, wird sich erst herausstellen, wenn die Aufsichtsbehörde das überprüft.
Das gibt es auch von Sumup, aber ich meinte das Standalone-Gerät für 99 Euro, das auch angeboten wird.

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

Blueskin
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d.m. hat geschrieben: ...
Allerdings hat das ganze auch einen größeren Haken - es gibt wie bisher keinen Beleg für eine nachvollziehbare Transaktion und das ist so sicher auch nicht zulässig. Einen Bondrucker an der Ladesäule kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen, hier ist der Wartungsaufwand viel zu hoch.
Das ist ein interessanter (Knack-) Punkt!

Insbesondere bei betrieblich genutzten Fahrzeugen sind die Finanzämter/Betriebsprüfer recht pingelig bezüglich der Belege.
Ohne Beleg keine Anerkennung.

Bei Verbrennern geht es da um drei Faktoren: Stimmt die Treibstoff-Art (Diesel/Benzin), sind die Orte/Zeitpunkte plausibel (also nicht 2 große Tankvorgänge innerhalb von 2 Stunden in 500 km Entfernung oder in zu großer Nähe) und korreliert die Gesamtmenge im Jahr mit dem km-Stand.
Hintergrund ist natürlich, dass nicht weitere private Fahrzeuge über die Firma abgerechnet werden sollen.

Hier sind wahrscheinlich Ladekarten EINES Anbieters, dessen Abrechnung alle relevanten Daten aller Tankvorgänge enthält, die effizienteste Möglichkeit - sofern das seitens der Finanzbehörden anerkannt wird.

Ein einfaches Abbuchen per Girocard oder Kreditkarte - wo ggf. nur der Anbieter und der Beitrag auf der Abrechnung aufgeführt wird - dürfte ohne Einzelbeleg wohl nicht anerkannt werden.

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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Ja, das ist ein interessanter Punkt. Vielleicht braucht man dann doch ein höher auflösendes Display, wo nach der Authentifizierung ein QR Code angezeigt wird, dass man sich den Beleg herunterladen kann. Oder es müssten mehr Informationen an die Kreditkarte übertragen werden (Steuernummer, kWh, Zeit, Betrag, Standort).

Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass die Finanzämter hier auch Eigenbelege anerkennen, wenn man die Beträge gleichzeitig per Kreditkartenabrechnung nachweist.

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

ello
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smarty79 hat geschrieben: in der Säule steckt ja kein Router.
In der geöffneten Efacec 50kW-Säule die ich mal sah ist genau das drin. Ein Industrie-Router für Mobilfunk. Fabrikat kann ich micht mehr genau erinnern. Wollte nicht so neugierig aufdringlich sein.

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

smarty79
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Danke für die Info! Sowas erklärt natürlich auch die absurden Preise für die DC-Lader...
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