heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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Die Kernfrage ist - warum muss ich überhaupt einen Vertrag haben? Und wir alle hier haben sogar viele Verträge - für jede App und jede Karte einen.

Ich sehe zwei Zielszenarien, die sich lohnen würden, anzustreben:
- Ich habe einen(!) Vertrag mit einem(!) Anbieter, der mir monatlich eine Sammelrechnung schreibt, für einen Preis, der zwischen mir und dem Abrechnungspartner in dem Vertrag vorab vereinbart wurde.
- Oder ich zahle Ad-hoc. Dann den Preis, den der Betreiber verlangt und möglichst barrierefrei. Also ohne Registrierung und Vertrag. Einfach laden und zahlen.
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Tags: chaos heise-de ladekarten
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Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

Nachbars Lumpi
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Einfach per RFID in der Giro- oder Kreditkarte ist natuerlich das Einfachste. Aber welchen Preis kostet dann die kWh an der Saeule? Da ist man den Betreibern doch wieder voll ausgeliefert, weil sie ihre Preise zum Nachteil der Kunden ansetzen. Also worin besteht der Gewinn fuer den Nutzer?

Was das angebliche Kartenwirrwarr mit dem europaeischen Ausland zu tun hat? Das ist doch ein Kritikpunkt einiger, dass die Anbieter hier in Deutschland fuer das Laden im Ausland teilweise richtig zulangen. Das habe ich mit einer Aussage versucht zu erklaeren. Das hat was damit zu tun wie der europaeische Strommarkt aufgebaut ist. Ein Anbieter aus Land A muss sich teuer und umstaendlich ueber einen Anbieter in Land B einkaufen und der andere Anbieter will auch was daran verdienen.
Von daher die Idee mit den Prepaid-Karten. Das wuerde es durchsicht gestalten dem Nutzer auch einen verlaesslichen Preis garantieren.

Durch das Meckern, dass man nicht einfach im Ausland mit seiner einen Karte laden kann und etwas lokales benoetigt ist genau der treffende Vergleich zum damaligen Geldwechsel. Den kennen viele nicht mehr, weil sie damals noch zu jung waren um das aktiv zu erleben, wenn man in ein anderes europaeisches Land gefahren ist.
Also hat es doch etwas mit dem Thema zu tun, weil es ein vortrefflicher Vergleich ist.

Gegenfrage.... Warum soll ich nicht zwei oder drei Vertraege haben um den situativ besten Vertrag fuer mich nutzen zu koennen? Es zwingt dich ja keiner nicht nur ESL oder Get Charge, NM, Plugsurfing oder sonst einen zu nutzen.

Wie geschrieben, ich habe drei Vertraege, aber ich benutze nur einen Aktiv und zwar ESL. Get Charge ist meine Backup Karte und NM das Backup vom Backup.
Ich habe auch zwei Girokonten bei zwei verschiedenen Banken und bei einer dritten eine Kreditkarte. Hat eine Bank Serverprobleme, was ich schon erlebt habe, kann ich einfach mit einer anderen Karte zahlen. Da habe ich doch mehrere Vertraege.

Genauso ist es bei euch doch zB auch beim Telefon, wenn ihr Anbieter A fuer Festnetz und Anbieter B fuer Mobil habt. Ihr habt euch fuer das jeweils beste Angebot entschieden und so macht man es auch beim Laden. Bei Tanken sucht man sich im Umkreis doch auch die guenstigste Tanksstelle, wenn man mehrere in fast gleicher Entfernung hat.

Ihr konstruiert ein Problem, dass es nicht gibt.... genauso wie die dinosaftverseuchten Blaettchen, die die Elektromobilitaet unter allen Umstaenden klein halten wollen.
&Charge: Online shoppen und kostenlos das Auto aufladen. https://and-charge.com/#/invite-friends?code=ZGZRKM

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

ubit
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Nachbars Lumpi hat geschrieben: Einfach per RFID in der Giro- oder Kreditkarte ist natuerlich das Einfachste. Aber welchen Preis kostet dann die kWh an der Saeule? Da ist man den Betreibern doch wieder voll ausgeliefert, weil sie ihre Preise zum Nachteil der Kunden ansetzen. Also worin besteht der Gewinn fuer den Nutzer?
Zusätzlich braucht es natürlich einen "Zwang" den Preis pro kWh direkt an der Säule auszuweisen. Wie das ja an jeder Tankstelle und in jedem Supermarkt auch verpflichtend gemacht werden muss.

Der einheitliche Zugang kombiniert mit der Preisauszeichnung schafft dann die Transparenz für die Kunden. Und das führt dann ganz schnell zu einem gesunden Wettbewerb - zumindest da wo alternative Anbieter erreichbar sind.

Ciao, Udo
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Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

mack3457
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INRAOS hat geschrieben: Ich hätte meinen Eltern (78 / 74 Jahre alt) auch gern ein eAuto empfohlen, ...
Mit ein bißchen Erfahrung ist es in der Tat kein Problem. Wenn die Erfahrung fehlt oder man aus dem "Lernalter" schon lange draußen ist, wird es leicht unübersichtlich. Und wenn man kein Smartphone nutzt, geht es spürbar in Richtung unrealistisch, sofern man sich nicht auf seine Standardstrecken beschränkt.

Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur wird das besser, so meide ich z.B. mittlerweile die E.ON-Säulen oder Einzelsäulen an der Autobahn, wenn ich Alternativen sehe wie Ionity oder Allego oder Fastned.

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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Nachbars Lumpi hat geschrieben: Genauso ist es bei euch doch zB auch beim Telefon, wenn ihr Anbieter A fuer Festnetz und Anbieter B fuer Mobil habt.
Schöner Vergleich. Ich hab halt einen Anbieter für Festnetz und einen für Mobil (wobei ich sogar nur einen für beides habe) - aber nicht mehrere Mobilanbieter.
Zum Beispiel einen auf der Autobahn, einen in Süddeutschland, einen in Düsseldorf und zwei für Berlin. Wobei einer nur zwischen 19 und 23 Uhr günstig ist und der andere bei Gesprächen über drei Minuten am Wochenende und zu allen anderen Zeiten ist es wieder die Prepaid-Pauschale vom Anbieter aus Köln.

Freie Anbieterwahl im freien Markt in allen Ehren, aber das ist viel zu kompliziert für viel zu wenig Nutzen. Ich persönlich habe mir inzwischen angewöhnt, nur noch eine Karte zu nutzen (ESL), egal ob über irgend einen anderen Weg vielleicht 10 Cent Ersparnis möglich sein könnte. Von mir aus gerne einen Backup-Zugang, aber dieser Tarifdschungel nutzt doch niemandem wirklich.
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Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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Nachbars Lumpi hat geschrieben: Genauso ist es bei euch doch zB auch beim Telefon, wenn ihr Anbieter A fuer Festnetz und Anbieter B fuer Mobil habt. Ihr habt euch fuer das jeweils beste Angebot entschieden und so macht man es auch beim Laden. Bei Tanken sucht man sich im Umkreis doch auch die guenstigste Tanksstelle, wenn man mehrere in fast gleicher Entfernung hat.

Ihr konstruiert ein Problem, dass es nicht gibt.... genauso wie die dinosaftverseuchten Blaettchen, die die Elektromobilitaet unter allen Umstaenden klein halten wollen.
Der Vergleich mit den Telefonanbietern hinkt doch: es kostet Dich doch auch nicht unterschiedliche Preise ob Du in Düsseldorf oder Berlin eingebucht bist und auch zwischen Österreich und Dänemark sind die Preise vorher bekannt und fest.

Da wird nix konstruiert. Versuch mal, einem Senior elektrisch laden zu erklären. Ich brauch da nur meinen Vater anschauen: Tanken ist kein Problem, er fährt da hin und tankt. Die Ladesituation kannst Du aber logisch nicht erklären.

Ziel ist ja nicht, alles schlecht zu reden. Ziel ist, auf die Stolpersteine hinzuweisen. Und die sind - bezogen auf die prozentual teilweise erheblichen Abweichungen an der selben Ladestelle - tatsächlich relevant.
Kona 64 kWh

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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hghildeb hat geschrieben: Ich persönlich habe mir inzwischen angewöhnt, nur noch eine Karte zu nutzen (ESL), egal ob über irgend einen anderen Weg vielleicht 10 Cent Ersparnis möglich sein könnte. Von mir aus gerne einen Backup-Zugang, aber dieser Tarifdschungel nutzt doch niemandem wirklich.
Das geht so lange gut, bis ESL mal wieder ne Preisrunde einläutet. Aber grundsätzlich keine schlechte Idee. Dummerweise braucht man aber doch noch eine Backup-Lösung, weil ESL eben nicht überall geht.

Doch, der Dschungel hilft den Anbietern, die unvorsichtigen Ladern 30 EUR für ne Miniladung aus der Tasche leiern können...
Kona 64 kWh

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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Hier wird viel aneinander vorbei geredet. Ich versuch's mal mit meinen Worten, was für mich der Wirrwarr ist.

1. Das Freischalten der Säulen. Es ist nicht kundenfreundlich, wenn ich nach Durchprobieren meiner ca. 15 RFID-Karten feststelle, dass keine funktioniert, sondern dass ich die App xyz verwenden muss. Grund z. B.: Es werden nur proprietäre RFID akzeptiert und genau die habe ich nicht. Wenn ich dann alle Apps durchgesehen habe, ob gerade diese Säule damit freigeschaltet werden kann und ich keine App finde, bin ich gefrustet. Habe ich schon mehrmals erlebt.

2. Die Abrechnung. Bei den meisten Säulen gibt es keine Anzeige, die mir vorab anzeigt, was ich am Ende zu zahlen habe. Da ich böse Überraschungen nicht mag, beiße ich dann in den sauren Apfel und checke die Homepages, um die Preise rauszufinden. Das kostet bis zu 30 Minuten, bevor ich die Ladung starten kann. Grund: es gibt leider noch viele Säulen, die nicht im Roaming mit ESL oder TM oder sonstwem sind. Und die verlangten Preise schwanken je nach RFID teils horrend.

3. Das länderübergreifende Roaming. Das Fehlen einer übersichtlichen Regelung wurde hier mehrfach angesprochen. Das Problem wird aber anscheinend nicht von allen erkannt.

Nochmal mein Fazit: der Zugang muss einfach sein per RFID oder App, wobei mindestens ein weitverbreiteter Roaming-Partner akzeptiert wird. Und es muss eine Backup-Lösung geben für Notfälle. Z. B. über Girocard oder KK. Und bei der Authentifizierung muss der Preis kommuniziert werden.
Zoé Zen, 07/2013 bis 08/2020. 3/18: Akku-Upgrade auf 41 kWh. Wallbox 11 kW. Kia e-Niro Vision 64 kWh seit Juli 2020.

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

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dibu hat geschrieben: Und die verlangten Preise schwanken je nach RFID teils horrend.
Das ist IMHO der casus cnaxus. An der Stinke-Tanke ist es egal, ob Du mit Cash, Visa, Master oder Gutscheinen zahlst: immer derselbe Preis.
Bei den Ladesäulen haben wir derzeit das Problem, dass Du in Abhängigkeit vom Zahlungsabwickler zur Kasse gebeten wirst.

Vergleich an der Stinke-Tanke:

Diesel:
VISA: 1,25 €/l
MASTER: 2,60 €/l
Cash: 1,89 €/l
MAESTRO: 64 EUR pro Füllung

Das kann man doch keinem erklären. Ich stell mir grade vor, was das für eine Wallung gäbe...
Kona 64 kWh

Re: heise.de: über das Elend mit den Ladekarten

Nachbars Lumpi
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Ihr redet immer von Wettbewerb und dass er es regeln wird, aber ihr regt euch ueber unterschiedliche Preise mit unterschiedlichen Karten auf? Das passt nicht zusammen, denn genau das ist Wettbewerb.
Wenn ich eine Roamingkarte benutze und pro kWh abgerechnet wird benoetige ich keine Schilder an der Ladesaeule. Nur fuer den Spontanzugang via Kreditkarte, Girokarte oder Paypal muesste der Preis ausgezeichnet sein.

Auch sind heute keine 15 Karten und Apps noetig. Das Beispiel ESL zeigt doch, dass fast ueberall diese eine Karte reicht und der Preis ist auch transparent. Mit der Karte kann ich alle Saeulen der Betreiber, die in Hubject gelistet sind, sowie alles im Ladenetzverbund und noch viele weitere nutzen. Der Preis bleibt da immer gleich. Wie ihr wisst sind die Saeulen jeglicher Stadtwerke und vieler lokaler Stromanbieter gebuendelt.

Bei Fahrten in andere Laender gebe ich euch teilweise recht, dass sich da noch was tun muss. Dafuer ist es aber nicht noetig Anbieter zu zwingen EU weit ihre Dienste anzubieten, da sie einheimischen Anbietern gegenueber schlechter gestellt werden. Somit soltle das jetzige System so bleiben wie es ist. Da ist der Preis, wie ihn zB Maingau kommuniziert auch transparent.

Und wem das zu viel aufwand ist nimmt einfach NM und zahlt 28 - 40 Cent (AC/DC) oder 7,50 Euro pauschal. Das laesst sich ja nachsehen waehrend man laed und kann die Ladezeit entsprechned planen.

Ich sehe die Abrechnung bei Fahrten in andere EU Laender jedoch als themenfremd an, weil der Artikel des TE auf die Situation in Deutschland geschrieben ist.
Nur auf Deutschland betrachtet izeichnet der Artikel ein voellig falsches Bild.
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