Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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tippex hat geschrieben: Dazu sollte man Mut machen, nicht Angst mit Aussagen wie
"Ohne Wallbox und eigenes Haus kannste das vergessen." oder
"Mit Strom fahren kostet tatsächlich soviel wie mit Dieselkraftstoff"
Warum sollte man irgentwas schönreden? Solange die öffentlichen Ladepreise nicht bei <40cent AC und <50cent DC Flächendeckend sind macht das keinen sinn in meinen Augen.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

Elektroautomieter
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disorganizer hat geschrieben: @Elektromeister
Das ist das drohszenario das parteien wie die fdp und ihr clientel schon seit jahren an die wand malen.
Effektiv aufgetreten ist das bisher nicht.
Deswegen auch die „umverteilung“ von umlagen von steom hin zu sprit.

Jeder Haushalt, insbesondere finanziell schwach gestelltere, haben Strombedarf.
Letztere evtl sogar mehr da keine pv, billigere Geräte usw.

Daran ändern können die wenigsten etwas.
Das was zu ändern möglich war haben viele schon getan.
Die versprochenen ersparnisse wurden durch Preiserhöhungen aufgefressen.

Ich wage zu behaupten:
Spritpreis auf 170+
Strompreis auf 15c
Nahverkehr billiger und besser.
Und die entsprechenden schichten haben mehr geld übrig als jetzt.
Oder zumindest gleich viel.

Müsste mal ein Volkswirtschaftler ganzheitlich durchrechnen.

Und das waren wirklich teurer würden glaube ich nicht. Man würde dann wie früher eben mehr auf andere Transporte (bahn) setzen.

Aber das ist ein anderes Thema
Wir leben nun mal nicht in einer Planwirtschaft. Wie soll denn eine Reduzierung der Strompreise erfolgen? Durch das festlegen eines Preises? Stärkt sicher nicht die Investionsbereitschaft.
Das der Nahverkehr besser werden muss ist klar, aber mittelfristig ist davon nicht auszugehen und dann bringt selbst ein kostenloser ÖPNV nichts. Es gibt selbst im Speckgürtel einer Großstadt Strecken von gerade einmal 6,5 kilometer Strecken, die mit dem Auto in 13 Minuten, mit dem E-Bike in 25 Min und mit dem ÖPNV zur besten Zeit in 1:15 zurück gelegt werden. Auch hier sollten die Personen ehrlich sein und das auch ehrlich so kommunizieren, dass es bald für viele heißt: Mehr Zeit im Bus zu verbringen und weniger mit den Kindern. Aber mit eigener Infrastruktur und genug Einkommen sind solche Forderungen schnell gesagt.
disorganizer hat geschrieben: Wir entfernen uns zwar immer weiter von Thema, aber:
Ab 2025 wird die Neuzulassung von Verbrennern so teuer das sich das die wenigsten der hier als Argument rangezogenen noch leisten können.
Dadurch werden sie sich ganz kurz freuen, denn die gebrauchtwagen preise fallen dann in den keller.
Kurz danach kommt das erwachen, da europaweit mit den Fallenden Zahlen neuen Verbrennern auch die Infrastruktur abgebaut werden wird.

Wenn man dann nur noch in de tanken kann da wir es wieder mal verschlafen haben ist es zu spät :-)

Aber polemik bei seite:
Auch für die „unteren“ gehaltsgruppen werden e mobile bezahlbar:
Sobald die subventionierten evs aus dem leasing laufen in 2-4 jahren wird der markt mit billigen zoes und miis geflutet.

Beim mii muss man ja quasi beim verkaufen noch was darauflegen damit den jemand nimmt. ;-)

Somit wird vermutlich gerade für die finanziell eher schwachen ein gebrauchtes ev die beste wahl sein.

Zumindest als pendel und stadtfahrzeug.


Und ja, wenn man die Fahrkosten erhöht für den individualverkehr bekommt man vielleicht auch mehr leute in die öffis.
Nur müsste man die auch passend ausbauen und günstig machen.

So würde man dann sogar feinstaub einsparen.
Man bekommt nur die in die Öffis, die sich ein Auto nicht mehr leisten können, wenn gleichzeitig nicht die Attraktivität des ÖPNVs erhöht. Wie soll das schnell gehen.
Wichtiger wäre der Ausbau der Radwege, denn gerade das E-Bike wird dem ÖPNV und dem Auto starke Marktanteile abnehmen.

Mit der Prognose für die Miis stimme ich zu. Gerade die Leasingrückläufer nach 3 Jahren mit 35.000 Kilometer werden sehr preisgünstig sein und auch für breitere Schichten bezahlbar, aber nur wenn gleichzeitig der Verbrenner nicht so extrem teurer geworden, dass die Nachfrage nach preisgünstigen E-Autos das Angebot deutlich übersteigt. Ich habe da aber noch Hoffnung.
SamEye hat geschrieben:
tippex hat geschrieben: Die Zukunft bringt E-Autos mit großem Akku, die selten geladen werden müssen und dann extern sehr schnell mit hohen Ladeleistungen."
das ist exkat das Gegenteil von "steht er, dann lädt er"... ich hab in dem knappen Jahr meiner Elektromobilität genau zweimal die Notwendigkeit gehabt, schnell zu laden; und beim zweiten Mal auch nur deshalb, weil es am Ziel (Wildfreigehege Hellenthal) keine Lademöglichkeit gab..
Der Irrglaube, man müsse immer schnell laden, macht die gesamte Infrastruktur unnötig teuer; Ladeleistung gehört angepasst dorthin, wo sie Sinn macht und nicht nach dem Giekannenprinzip überall HPCs aufstellen...
Edit: hatte ich erwähnt, dass ich ausschließlich öffentlich lade?
Das sehe ich genauso. Wenn der Wagen steht dann muss es eine Lademöglichkeit geben. Da reichen 3,7 kW häufig auch aus. Wenn ich alle Fahrten elektrisch machen würde, wären es auch bei mir höchstens 5 mal, die ich im Jahr an eine CCS-Station müsste. Viele haben noch dieses Tankstellendenken. und das muss teilweise abgelegt werden.
Ich lasse die Umfrage auch nach meiner Abschlussarbeit weiter offen. Wenn wer die Daten haben möchte: PN an mich.
Nutzerverhalten an Ladestationen
https://www.umfrageonline.com/s/015ab48

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

disorganizer
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Deswegen hatte ich geschrieben:
Wenn man die Netzentgelte vom Staat direkt zahlt (ausbau und betrieb Infrastruktur) und die Abgaben/Umlagen streicht ist da schon ziemliches Potential :-)

Und das hat mit Planwirtschaft nichts zu tun.
Sondern damit das kritische Infrastruktur nicht in private Hände gehört ;-)
Bzw von der Allgemeinheit/dem Staat finanziert werden sollte um nicht strategisch sinnvollen ausbau von kapitalisierung abhängig zu machen.

Die preisgestaltung kann man sehr gut über steuern machen.
Strategisch sinnvoll=keine/wenige abgaben
Strategisch unsinn=viele Abgaben
Das ist der sinn von sozialer Martkwirtschaft das der Staat eben auch regelnd eingreift wenn nötig.
Hat man nur in de die letzten rund 20-30 Jahre etwas vergessen im Rahmen des Liberalismus.
Zoe Ph2 R135 ZE50
EZ 18.09.2020

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

kutscher_tom
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enabler hat geschrieben: Elektromobilität wird nur dann finanzierbar sein, wenn jedem eine private Lademöglichkeit zur Verfügung steht. Also Carport/Garage, reservierter Stellplatz oder meinetwegen Arbeit. Mit einzig und allein öffentlichem Laden wird es weiterhin nicht attraktiv sein.
Und wie soll das funktionieren? In deutschen Großstädten sind die Menschen schon froh, wenn sie überhaupt in 15 Minuten Laufweite von der Wohnung einen Parkplatz finden. Wie soll man die alle mit Lademöglichkeiten versorgen und wer soll das zahlen?
Zoe Phase 1 R110 EZ 6/2019

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

enabler
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Misterdublex hat geschrieben:
enabler hat geschrieben: Elektromobilität wird nur dann finanzierbar sein, wenn jedem eine private Lademöglichkeit zur Verfügung steht. Also Carport/Garage, reservierter Stellplatz oder meinetwegen Arbeit. Mit einzig und allein öffentlichem Laden wird es weiterhin nicht attraktiv sein.
Da muss es nur die richtigen Lösungen geben.
Siehe Dortmund mit 800 Laternenladepunkten.
800 Laternenladepunkte (in Wien ja auch nicht anders mit 1000 Ladepunkten) heisst: 800x Parkverbot für Verbrenner. 800 Parkplätze, welche für die "empfundenen Allgemeinheit" wegfallen. 800 Parkplätze, welche argumentiert werden müssen. 800 Ladepunkte, die ein Tropfen auf dem heissen Stein sind (300.000 PKW in Dortmund).
Es gibt also nicht nur einen vertikalen Verdrängungswettbewerb (Grünflächen/Fussgänger/Radfahrer/parkende Autos/fahrende Autos), sondern auch einen horizontalen (parkende Elektroautos/parkende Verbrennerautos).

In eng verbauten Stadtgebieten sind "Laternenparker" eine absolute Qual und ich kenne keine Stadt, welche diese nicht loswerden will. Und den Stadplanern sind die Auswirkungen der Klimaerwärmung bewusst: Damit die Stadt der Zukunft nicht ein Backofen wird, braucht es Grünflächen und eine Attraktivierung des nichtmotorisierten Individualverkehrs. Und deshalb werden die Randsteinparkplätze reduziert werden müssen. Eine Investition zur "Attraktivierung" dieser Laternenparker geht somit den Stadtplanern gegen den Strich. Elektromobilität in der Stadt spielt sich bei großen Anmeldezahlen in Garagen oder bei Schnellladehubs ab.

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Wenn die Städte nicht jedes Grundstück für den Neubau von Wohn- und Geschäftsgebäuden freigeben würden, sondern auch mal freie Flächen für ein Parkhaus oder eine öffentliche Tiefgarage umwidmen würden (die dann ja trotzdem bebaut - oder noch viel besser begrünt werden kann) und man den Anwohnern die Möglichkeit gibt, für 40 Euro einen Dauerstellplatz zu mieten und diesen mit einer Ladestation mit Abrechnungssystem ausrüstet, dann könnte das schon funktionieren. Das ganze natürlich in hundertfacher Ausführung.

Diesem Wir-Stapeln-Unsere-Autos-Lieber-Auf-Der-Straße-Spiel hätte ich als Stadtverwaltung schon längst den Kampf angesagt. Statt stetigem Bevölkerungswachstum in einer eh schon überfüllten Stadt wären auch mal nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität der bestehenden Anwohner angebracht. Wenn man will, kann man Bebauungspläne entsprechend anpassen. Wenn man nicht will, nimmt man weiterhin den Auftrag an, der die meisten Dollar ins Geldsäckchen vom Schatzmeister spült. Nur meine idealistische Meinung, die sicher auch Investitionen bedeutet.
Zuletzt geändert von PowerTower am Mi 30. Dez 2020, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
Und nun Deutschlandticket Nutzer ohne Auto.

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

kutscher_tom
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Tja so ist das eben in Deutschland @PowerTower es wird das gemacht, was am meisten Kohle bringt. Und da ist es völlig egal, ob das Lieschen Müller, der Oberbürgermeister von München oder der Bundesverkehrsminister ist. Besonders letzterer tut das, was die Lobby will, damit er auch schön seine Nebeneinkünfte kassieren bzw. nach der Politikkariere seine Vorstandsposten sicher sind.
Ich hab mich mittlerweile damit abgefunden und mach immer das, was mir persönlich am meisten Kohle spart. Denn da ich nur ein kleiner Wurm im System bin, bekomm ich weder einen Vorstandposten noch sonst irgendwie Kohle geschenkt und muss zusehn, dass ich mit meinen paar Kröten überlebe.
Zoe Phase 1 R110 EZ 6/2019

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

enabler
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PowerTower hat geschrieben: Wenn die Städte nicht jedes Grundstück für den Neubau von Wohn- und Geschäftsgebäuden freigeben würden, sondern auch mal freie Flächen für ein Parkhaus oder eine öffentliche Tiefgarage umwidmen würden (die dann ja trotzdem bebaut werden kann) und man den Anwohnern die Möglichkeit gibt, für 40 Euro einen Dauerstellplatz zu mieten und diesen mit einer Ladestation mit Abrechnungssystem ausrüstet, dann könnte das schon funktionieren. Das ganze natürlich in hundertfacher Ausführung.
Naja, Du bringst es ja auf den Punkt: In Wien (und ich glaube, Du kommst von dort) lukriert ein Wohnbauträger 1.000 Euro für eine 80m² Neubau-Rigips-Wohnung pro Monat. Also ist der Marktpreis bei rund 12 Euro pro m² und Monat.
Dein Auto benötigt (wild gerechnet) 15m² und Du bist bereit, nur 40 E pro Monat zu zahlen. Legst den Platzbedarf Deines Autos auf den Marktpreis um, dann müsstest 180 Euro pro Monat zu zahlen bereit sein. Wer finanziert das Delta? Braucht es zukünftig "sozialen Garagenbau statt sozialem Wohnbau"?

Zusammengefasst: Laternenparken muss man loswerden (Argumente
enabler hat geschrieben: hier
), Parkgaragen im Innenstadtbereich matchen sich mit den steigenden Mieten. Unabhängig von der Antriebstechnologie gibt es einen starken Verdrängungswettbewerb im innerstädtischen, öffentliche (aber auch privaten) Raum. Deshalb findest auch niemanden (weder kommunal noch privat), der in "Laternenladen" investieren will.

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

disorganizer
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Vielleicht führt das dann auch mal dazu das man bereit ist auf den Autobesitz zu verzichten.
Wenn es günstige Transportmöglichkeiten ohne eigenes Auto gibt dann denke ich werden auch weniger Autos irgendwo abgestellt.
Dazu muss aber das Besitzdenken weg.

Immerhin stehen ja gerade die Stadtautos und Pendelautos doch 80-90% ihrer Lebenszeit einfach nur irgendwo rum und verstellen Platz den man sinnvoller nutzen könnte.
Zoe Ph2 R135 ZE50
EZ 18.09.2020

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

kutscher_tom
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@disorganizer ich würde liebend gerne mein Auto los werden. Lieber gestern als morgen. Aber es fehlt an Alternativen.
Obwohl ich im Großraum München wohne, habe ich sowohl privat als auch beruflich viele "Anlaufstellen" die ich ohne Auto gar nicht, oder nur mit mehrstündigem Zeitnachteil erreichen könnte.
Und dann noch der Preis: Ne Jahreskarte MVV würde mich nen 4 stelligen Betrag kosten. Rechne ich noch die verlorene (Arbeits)zeit dazu, könnte ich von dem Geld vermutlich sogar mit dem Hubschrauber fliegen.
Zoe Phase 1 R110 EZ 6/2019
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