Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

DasSchaf
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Ionity hätte aber eine bessere Auslastung bei 39cent... Jedes Mal wenn ich die sehe, sind supercharger EnBW und allego besetzt und bei ionity steht niemand.
Aber die meisten Leute müssen unterwegs nur in Ausnahmen laden. Ich hätte auch nicht gedacht das meine 46 kWh nicht reichen. Aber mit dem Akku muss ich unterwegs laden. Mit einem sr+ m3 müsste ich nur 4-5 Mal im Jahr unterwegs laden. Da wären auch 79 Cent ok.
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

enabler
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hgerhauser hat geschrieben:
enabler hat geschrieben: Somit 1100 Euro pro Monat Kosten alleinig für den Lader. Und dann die "Einkaufskosten" der abgegebenen Energie:
Da eine Ladestation als Endverbraucher gilt, sind auch alle Abgaben und Steuern fällig. Also rund 0,30 Euro/kWh Energiekosten.
Bei Deinen favorisierten 0,49Euro/kWh bleiben also nur 0,19 Euro/kWh zur Finanzierung der 1100 Euro/Monat der Ladestation.
Das heißt, die ersten 5800 kWh Absatz dienen nur der Ladestation. Also im Schnitt zehn Ladungen zu 20 kWh pro Tag - und dann fehlen die sekundären Kosten wie Netzkosten, Personalkosten, IT-Kosten und der ganze sonstige langweilige Overhead.
Der finale Treppenwitz: bei 10 Ladungen zu 20 kWh an einer Ladestation schreit der Nutzer - zu Recht - aufgrund des Staus an der Ladestation bereits nach der nächsten Station und das Spiel beginnt von vorn.
150 kW * 24 Stunden * 30 Tage = 108000 kWh, also bei 100% Auslastung = 1 Cent die kWh
Ojeh, wie stellst Du Dir das vor? Die Autos kommen (bspw. auf der Autonbahn) ja nicht gleichverteilt, sondern es gibt die verschiedenen Verkehrszeiten - unter anderem "Hauptverkehrszeit (HVZ)" und "Schwachverkerszeit (SVZ)". Und in der gleichen Aufteilung kommen auch die Ladegäste. Also orientierst Du Dich mit der Dimensionierung an der HVZ, dann hast in der SVZ massiv ungenutzte Überkapazitäten - oder Du orientierst Dich an der SVZ und Du hast zur HVZ einen Stau. Oder irgendwas in der Mitte - mit Stau zu HVZ und Leerstände in der SVZ.
hgerhauser hat geschrieben: Wenn tatsächlich viele Elektroautos rumfahren, ist 20% Auslastung + massive Kostendegression bei Investitions- und Wartungskosten zu erwarten und dann reicht Größenordnung 1 Cent die kWh an Aufpreis
Hast Du Dir den Wert jetzt aus der Nase gebohrt - jetzt wird Dir weiter vorne lang-und-breit die Kostenentstehung vorgerechnet und Du erfindest irgendwelche Zahlen.
disorganizer hat geschrieben: Das ist der endkundenpreis. Die Anbieter zahlen weniger. Industriestrom liegt zzt zum Beispiel bei rund 22c, eher darunter. (normaler Betrieb).
Nö, die Ladestation zählt als Endverbraucher. Günstiger wird es dann, wenn ein eigener Trafo errichtet wird und man auf Netzebene 5 arbeitet.
DasSchaf hat geschrieben: ... Jedes Mal wenn ich die sehe, sind supercharger EnBW und allego besetzt und bei ionity steht niemand. ...
Das füllt sich schon noch: Ionity ist ein JV von BMW, Daimler, Ford, Volkswagen und Hyundai. Und die wenden (indirekt) genau das Tesla-Modell an: mit den Autoverkäufen subventionieren sie günstige Ladetarife bei Ionity. Im Gegensatz zu Tesla halt mit dem Umweg, dass der Kunde noch eine Karte braucht und auch andere die Stationen nutzen dürfen (siehe 2014/94/EU). Das heisst, diese OEMs finanzieren günstige Ladetarife an Ionity Standorten mit dem Verkauf der Autos. Und die kommen jetzt.

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

hgerhauser
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https://www.greencarreports.com/news/11 ... t-charging

Ich hoffe, dass günstige Ladetariffe bei Ionity subventioniert werden.

https://www.volkswagen.de/de/konnektivi ... harge.html
Die 55 Cent für ID3 Kunden sind jetzt nicht wirklich günstig.

Die Auslastung von 100% ist ein Rechenschritt, mehr nicht. So was ginge nur, wenn z.B. vollautonome Lieferfahrzeuge bedient werden.

Was Ladeinfrastruktur in 20 Jahren kosten wird, weiß kein Mensch. Skaleneffekte (z.B. günstigere Wartung, wenn nicht eine Säule da steht, sondern 100) und Lerneffekte kann man da nur sehr grob abschätzen. Ich sehe da gute Gründe für eine starke Kostendegression.

Die 20% Auslastung im Jahr 2040 ist auch nur eine grobe Schätzung. Die Basis dafür sind Wahrscheinlichkeitsrechnungen, die Tageskurven im Jahresverlauf, die ich von norwegischen Schnellladern kenne, Daten zur Autobahnauslastung im Jahresverlauf und Überlegungen zur Preispolitik an Schnellladern im Jahr 2040, wo ich davon ausgehe, dass die Preise im Tagesverlauf schwanken werden (niedriger mittags und nachts, hoch morgens und am späten Nachmittag). Ich habe da jetzt kein explizites Modell für gebastelt, da würde sowieso sehr viel von den Annahmen abhängen.

Was die etwas über 1000 Euro im Monat für einen 150 kW Lader angeht. Das ist ebenfalls ein grober Überschlag, deckt sich aber grob, zumindest von der Größenordnung mit den FastNed Zahlen. Das ist der einzige, größere Ladeanbieter, den ich kenne, bei dem die Zahlen öffentlich sind.

Zu den Schlangen hast Du leider praktisch gar nicht gerechnet. Ich habe das auch nicht im Detail gemacht, im Ionity Auslastungsthread findest Du da ein paar Rechnungen. Die muss man noch um die Zahlen zu norwegischen Ladern ergänzen, grob war das da 1 bis 2 Prozent Auslastung im Jahr 2017, mit einer Schwankung zwischen fast Null nachts und 5 bis 7% in der absoluten Spitze mittags bis nachmittags. Die Schwankungen zwischen den Tagen war dagegen recht klein.

Die Berechnungen im Ionity Thread lassen sich auch eigentlich leicht verständlich machen. Bei einer Säule hat man bei 20% gleichmäßiger Auslastung eine Belegungswahrscheinlichkeit von 20%. Ist die Auslastung nicht gleichmäßig, muss man stattdessen die Peakauslastung betrachten, sagen wir bei 4% Durchschnitt, 20%. Dann ist in der Peakauslastungsstunde bei einem Schnelllader pro Station, dieser eine Schnelllader zu etwa 20% belegt.

Hat man dagegen 2 Schnellader, hat man 20% Wahrscheinlichkeit, dass der 1. Lader belegt ist, aber dann wieder eine Wahrscheinlichkeit von 20%, das auch der 2. belegt ist. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide belegt sind nur noch 4%. Hat man noch einen dritten Lader, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass der 3. auch noch belegt ist, nur noch 20% von 4%, also noch 0,8%, und wenn sogar ein Vierter dasteht, geht das runter auf 0,16%.

Gleiche Peakauslastung, aber die Wahrscheinlichkeit nur besetzte Lader vorzufinden sackt um über einen Faktor 100 ab, wenn vier Säulen stehen statt einer.

(die Berechnungen im Ionity Thread sind in durchschnittlichen Minuten Wartezeit und dafür muss man dann auch noch die Ladezeit miteinrechnen und das wird dann etwas komplizierter, läuft aber grob in die gleiche Richtung wie diese vereinfachte Darstellung)
heikoheiko.blogspot.com

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

Paranormal
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Ich find die 0,29 bzw. 0,30 Euro/kWh die BMW/Audi an Ionity erheben eigentlich fair. Allerdings stör ich mich an der hohen Grundgebühr bei Audi (1 Jahr keine, wenn E-tron Neuwagen) und von BMW weiß ich es nicht.

Aber auf Dauer Ladepreise wenige Cent über Haushaltstrom finde ich wirklich in Ordnung. Davon abgesehen ist Strom generell zu teuer, "fördert" aber auch die Anschaffung effizienter Geräte/Fahrzeuge.

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

DasSchaf
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In spätestens 5 Jahren hat die Regulierung das Problem gelöst. Steht euch mal Audi only Zapfsäulen vor.

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

SUV
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Ladekosten zuhause aus sicht des Fuhrparks

Ladestation zuhause aufbauen 1500 Euro
Ladestation jährlich prüfen lassen 100 Euro pro Jahr
Abrechnungsdienstleister 10 Euro pro Monat
Wartung 100 Euro pro Jahr

Macht auf 8J

1500 + 800 + 960 + 800 = 4060 Euro

Bei 20.000 km pro Jahr mit 25kwh pro 100 km --> 40.000kwh

Man hat zuhause also etwa 10 cent Kosten pro kwh.

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

tm7
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Wieso beschäftigt ein Fuhrpark für eine Ladestation zu Hause einen Abrechnungsdienstleister, und dass, obwohl der Fuhrpark insgesamt nur 20.000 km im Jahr fährt? Also nur ein Fahrzeug? Oder vielleicht zwei?
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

SUV
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Weil das billiger ist als wenn der Fuhrpark das selber macht. Musst du als gegenstück zu einer Tankkarte sehen. (einer sehr teueren Tankkarte).

Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

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SUV hat geschrieben: Weil das billiger ist als wenn der Fuhrpark das selber macht.
Das wage ich zu bezweifeln. 1 mal im Jahr den Zähler ablesen reicht vollkommen. Man kann monatlich einen Abschlag verrechnen wie es jeder Stromlieferant auch macht. Die Abrechnung selbst dauert nur ein paar Minuten. Und wofür eine jährliche Prüfung. Die MID-Beglaubigung gilt für 7 Jahre. Die Wartung ist auch nicht erforderlich da die Box sich im privaten Bereich befindet. Das Drücken des FI-Prüftasters kann der Nutzer selber machen. Reicht vollkommen und ist auch so gedacht.
Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. :idea:
http://www.perdok.info Ladeboxe und mehr, KfW-förderfähig
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Re: Wo werden die Ladepreise hin gehen?

SUV
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Und ich wage zu bezweifeln das einmal ablesen reicht wenn du das monatlich haben willst.
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GesperrtGesperrt

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