Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

H2B
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Guten Abend in die Runde,
man verzeihe mir das forsche Vortreten hier im Forum, aber ich bin etwas aufgewühlt:

Anfang der Woche bin ich 1h einen Toyota Prius PlugInHYbrid Probe gefahren = Super Auto, danach gleich 0,25 h einen Hyundai Ioniq Electro = Super Auto, sehr sparsam, anders im Fahren, sehr entspannt.

Heute hat mir Freydank in Leipzig (recht herzlichen Dank noch mal dafür) das Fahrzeug für einen Tag geliehen. Fahren usw. alles Super usw. und wäre der Tag anders gelaufen, ich hätte heute Papier beschrieben im Autohaus.

Nun wollte ich in meiner kindlichen Naivität einmal in Delitzsch nach ca. 50 km das Auto laden, nur mal so zu Versuchszwecken: Die App im Auto uns auf den Marktplatz gelotst = Säule dunkel. Die App Next Plug und mobility+ zeigten das Ding erst gar nicht an – die Apps vom Handy hatten Recht.

Ab zu REWE in Delitzsch, sagt das Auto: 10 Minuten gesucht, keine Säule gefunden – auch hier hatten die Handy-Apps recht.
Kein Problem, zurück nach LE in ein Einkaufscenter mit kostenloser Lademöglichkeit, … endlich Strom. Einen Eiskaffee und Kaffee später: + 10 km geschnorrt. Ok, gut ich bin ein E-Greenhorn: Kostenlos war noch nie so besonders clever.

So, nach Taucha an die mobility+ Säule einen „richtigen“ Versuch zum Laden starten: Der CCS-Stecker lässt sich nicht lösen, Typ 2 aber lädt für 1 €, rede mit meiner Frau über das Auto, nach 15 Minuten gestehen wir uns im Geduldspiel die Niederlage ein.

Gefrustet und wortkarg das Auto wieder zum Händler gebracht.

Zurück zu Hause habe ich dann mal nach CCS-Säulen in der Umgebung geschaut: An der Autobahnraststätte Muldental Nord sind Säulen mit CCS – im Detail jedoch defekt.

Habe ich meinen Tag heute fahrelektrisch grob fahrlässig geplant, bin ich für das elektrische Fahren charakterlich ungeeignet oder habe ich einfach einen Scheiß-Tag erwischt?
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Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

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  • eve
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Die Ioniq lädt über Typ2 nur einphasig mit max. 32 A. An einer 11 kW Säule demnach nur mit 16 A (20-30 km in der Stunde). Das beiliegende Schukoladekabel macht max 12 A.

Die Verfügbarkeit vieler öffentlicher Säulen ist ein Glücksspiel.
Viele laden an Säulen die sie kennen und prüfen zudem das Ladelog/Status hier im Verzeichnis.
Twizy, Zoe, Leaf 1/2, eUp/Golf/Trans, Ampera-e, i3, ID3/4, Ioniq1/5, Model S/3/X/Y, eNV200

Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

Helfried
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H2B hat geschrieben:Habe ich meinen Tag heute fahrelektrisch grob fahrlässig geplant, bin ich für das elektrische Fahren charakterlich ungeeignet oder habe ich einfach einen Scheiß-Tag erwischt?
Ich würde mal den ersten Punkt hervorheben. Speziell am ersten Tag muss man schon arg viel mitdenken, das muss man einfach zugeben. Erst mit ein wenig Erfahrung geht das Laden von Elektroautos ganz locker und easy von statten. Sicherlich ein Hindernis für die breite Masse.

Charakterlich ungeeignet würde ich jein sagen, man muss halt einsehen, dass es ohne mitzudenken anfangs nicht geht. Auch bei der jeweils ersten Reise in ein anderes Land beginnt das mit dem Mitdenken und Planen von Neuem.

Skurril finde ich, dass du offenbar mit einer Frau gefahren bist, die noch weniger Ahnung zur Probefahrt mitgebracht hat. Ich hätte das eher mit einem kundigen Freund oder notfalls dem Verkäufer gemacht.

Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

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Also bzgl. Ladesäulen habe ich mich noch nie auf das Hyundai-Navi verlassen - dafür ist der Datenstand einfach zu alt und unvollständig (ist bei anderen aber nicht viel anders). Am Besten ist und bleibt da der Datensatz hier von GE - für Andorid gibt's da die Wattfinder-App. Auch findet man dort Hinweise wo die Säulen genau sind - manchmal sind sie z.B. im Parkhaus in einer bestimmten Ebene und noch nicht (gut) ausgeschildert. Oder die Adresse ist nicht ganz genau - deswegen helfen hier bei GE auch die Fotos der Ladestationen. Dass Du an Typ 2 nicht schnell laden konntest, ist klar. An Typ2 lädt der IONIQ nur langsam - dafür hat er ja CCS. Auf das hätte Dich der Händler eigentlich hinweisen müssen - wenn er es denn selber überhaupt weiß. Da ist bei vielen Händlern noch sehr viel Unwissenheit vorhanden (selbst erlebt).

Die fehlenden Säulen würde ich jetzt eher in die Kategorie "nicht offensichtlich / nicht gut ausgeschildert" o.ä. einordnen. Könnte natürlich auch umgesetzt oder abgebaut worden sein - was sagt denn das GE-Verzeichnis zu den Säulen? Warum der CCS-Stecker sich nicht lösen lies: keine Ahnung, hatte ich noch nie. Nur mal mit einem Typ2-Stecker, der zusätzlich arritiert war.
Renault ZOE Intens 12/2013, gebraucht von 09/2016 bis 01/2018 (~33.000km gefahren) -> Fährt nun meine (superglückliche) Freundin
Hyundai IONIQ Premium in Platinum Silber seit 01/2017

Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

EV-Jens
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Pech und falsches Auto, das zeigt mal wieder wie wichtig es auch ist mit AC 22kW laden zu können.
Typ2-Ladesäulen in der Umgebung von Leipzig gibt es ausreichend... einfach mal auf die Stromtankstellen-Karte gehen und dann abwechselnd Typ2 und CCS einblenden :roll: .

2017 war ich mit meiner Zoe von Südostbayern in Erfurt, hat sich zwar etwas gezogen aber Mangel an Lademöglichkeiten hatte ich schon damals nicht.
Je mehr Möglichkeiten die Technologie bietet, desto wichtiger wird das Streben nach Einfachheit.
(Herrmann Simon)
[Ex: Scootelec, EVT168, Saxi, Renault Express, Th!nk city. Zoe ZE40 02.17 - 02.20, ZE50 03.20 - ...]

Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

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Alles schön und gut mit der Zoe, nur hat die mittlerweile den Zenit längst überschritten. In rund zwei Monaten wird der Nachfolger in Genf offiziell vorgestellt. Dann dürfte es das gewesen sein. Und ob der fehleranfällige Chameleon-Lader auch in der Zoe 2 wieder verbraut wird, die ja bestätigt CCS bekommt, ist fraglich. Vielleicht wird es auch ein einfacher Einphasenlader wie bei allen anderen Herstellern auch.

Und zum Thema: Nein, nicht ungeeignet. Nur bedarf das ganze einer gewissen Erfahrung. Weißt Du noch damals, als Du mit dem ersten eigenen Auto zum ersten Mal alleine Tanken gefahren bist? Für mich war das damals ein kleines Abenteuer.

Und grundsätzlich gilt: Die Verzeichnisse in den meisten Autonavis sind unbrauchbar. Immer auf Apps wie Moovility, Chargemap
oder Wattfinder zurückgreifen.
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Unser Fuhrpark: Nissan Leaf ZE1 Zero Edition (*18) + Mégane 4 GT 165 PS 1.6 Diesel (*17)
Sonst so gefahren: Hyundai i30; Smart Fortwo; Renault Mégane III; Mégane 4 BOSE Edition EDC

Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

EV-Jens
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AndreR hat geschrieben: Und ob der fehleranfällige Chameleon-Lader
der bei mir bisher nach knapp 70tkm deutlich weniger (nämlich gar nicht) fehleranfällig war als die dauernd kaputten DC-Ladesäulen.
AndreR hat geschrieben:Vielleicht wird es auch ein einfacher Einphasenlader wie bei allen anderen Herstellern auch.
Ja, das steht leider zu befürchten und dann werde ich meine Zoe nach dem Leasing übernehmen.
Ich lade lieber zuverlässig mit 22kW als garnicht mit 50+kW :roll: .
Wohin das führt sieht man ja am Beispiel des TE.
Je mehr Möglichkeiten die Technologie bietet, desto wichtiger wird das Streben nach Einfachheit.
(Herrmann Simon)
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Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

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Bei mir ging es ähnlich los, da hat am ersten Tag auch kaum was funktioniert. Danach wurde es deutlich besser. Es braucht wohl ein bisschen Erfahrung.
Vor dem Laden an neuen Säulen immer hier im Verzeichnis schauen und die Bewertungen lesen, dann gibt es nicht mehr viele Überraschungen.
EV-Jens hat geschrieben:Ich lade lieber zuverlässig mit 22kW als garnicht mit 50+kW :roll: .
Also wenn das die Optionen sind, dann bleibt unser Benziner Erstwagen noch lange vor der Tür.
Aber ich bin da optimistischer.
Gerade keine Lust auf GE.
Geht Radfahren, ist schöner.

Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

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Immer auch bedenken, dass man nicht ständig in Alltag an solchen Säulen öffentlich laden muss, wenn man Zuhause laden kann. Auf Langstrecken nutzt man dann CCS-Schnelllader (bei denen es eigentlich auch kein Problem ist, den Stecker aufzunehmen, aber die sich nicht immer 100% zuverlässig sind. Am besten Standorte wählen mit mehreren Säulen; selbst eine funktionierende Säule kann ja besetzt sein.


Generell gilt aber, dass man etwas vorplanen muss. Auf längeren Strecken kann man dann die Ladestopps nutzen, dem nächsten Stopp plus Backup zu planen.

Re: Probefahrt mit grob fahrlässiger Planung?

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Langsam aber stetig hat geschrieben: Generell gilt aber, dass man etwas vorplanen muss. Auf längeren Strecken kann man dann die Ladestopps nutzen, dem nächsten Stopp plus Backup zu planen
Ich hab längere Strecken bislang immer akribisch vorbereitet mit viel Reserven und Ladealternativen und habe mir natürlich auch die Ladelogs der Säulen angesehen.
Das funktioniert dann auch durchaus. Ich wurde das aber nicht von 08/15 Nutzern erwarten, das ist doch mehr was für Freaks... eine halbe Din A4 Seite für 300km ausarbeiten... :?
Gerade keine Lust auf GE.
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