Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Hi!
has.to.be ist in der Tat das Backend von E-Wald. Darüber habe ich auch Zugriff auf die Abrechnungen und Ladevorgänge.

Die Telekom hat nur zwei Tarife - einen für bevorzugte und einen für nicht bevorzugte Partner. has.to.be gehört halt zu den letzteren. Da ist es völlig egal, welchen (günstigen) Preis ich eintrage - die Telekom nimmt immer 89Cent. Genauso wie Maingau immer 25 bzw. 35 Cent bei ihren Kunden abrechnet. Aber das müßtest Du doch als Kartenkunde wissen...

Die Anzeigen der Ladeleistung und der Ladepunkte ist total verrückt. Ich habe über Monate versucht, dort Ordnung hinein zu bringen, aber das ist wie der Kampf gegen Windmühlen. Ich kann mir zb überhaupt nicht erklären, wie EnBw auf 135kW kommt. Dieser Wert ist aber bei anderen Ladern auch zu sehen und betrifft anscheinend deren System. Maingau hat 50kW und vier Ladepunkte drin - reagiert aber auf meine Anfragen nur mit Unverständnis. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass sie die höhere Ladeleistung nicht angeben wollen, um nicht soviel Nachfrage zu generieren. Du kannst ja auf dem Screenshot erkennen, dass die EVSE-ID doppelt aufgeführt werden - das ist natürlich auch Blödsinn.

Am besten man benutzt Wattfinder oder ChargEV. Dort stehen die (richtigen) Daten von der GE-Datenbank drin. Ich selbst nutze sowieso nur ChargEV, da ich alle Ladesäulen sehen möchte und nicht nur die, des einen Unternehmens. Dann müßte ich ja vor jeder Fahrt zig Apps durchforsten.

Während der Öffnungszeiten kann bei uns auch in Bar an der Kasse bezahlt werden. Zur Förderung der E-Mobilität nehme ich dann nur 35Cent/kWh - natürlich alles mit steuerlich wirksamer Quittung. Über das Backend muss ich einen höheren Preis nehmen, da dort - je nach Zahlungsart - noch weitere Kosten und Umsatzprovisionen für das Backend und E-Wald anfallen. Diese kann ich aber hier nicht kommunizieren. Ich kann nur soviel sagen, dass ich weniger nehme als Fastned. Was dann die Abrechnungspartner draus machen, ist zum Teil weit davon entfernt - positiv wie negativ. Darauf habe ich aber überhaupt keinen Einfluss.
Auch Plugsurfing scheint da nochmal einiges aufzuschlagen...
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Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

drilling
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Während der Öffnungszeiten kann bei uns auch in Bar an der Kasse bezahlt werden.
Das ist interessant, wie funktioniert das, muß man erst zur Kasse gehen und eine bestimmte Anzahl an kWh im voraus zahlen, und wie wird die Säule dann freigeschaltet?

Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

UliZE40
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Einsatz für den freundlichen Lademeister. ;-)

Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Ich habe an der Säule eine entsprechende Info stehen - auf dieser ist auch noch eine Beschreibung über die zwei Balkonmodule, die über dem Lader installiert sind. Dort steht auch, dass diese Module jeder installieren kann und mit welchem Ertrag zu rechnen ist. Alleine diese Info hat mittlerweile - mir bekannte - 6 Anlagen nach sich gezogen!

Ansonsten funktioniert die Barzahlung so, dass der - seltene - Barzahlungskunde an die Kasse kommt, dort ein Pfand (Perso oder Führerschein) hinterlegt und dann einen Ladechip von uns bekommt. Am Ende des Ladevorganges kommt er dann wieder an die Kasse und sagt einfach, was die Säule angezeigt hat - das reicht uns. Die kWh werden dann unter dem gespeicherten Artikel in die Kasse eingegeben und entsprechend berechnet. Der Zahlungsvorgang kann dann nicht nur in bar, sondern auch per GiroCard, Gutschein etc. bezahlt werden.

Barzahlung ist aber recht selten - vielleicht einmal im Monat. Meist ist es dann jemand, der das Fahrzeug ganz neu hat, eine Überführungsfahrt macht, oder anderweitige Schwierigkeiten hat. So habe ich zb schon zweimal (anschließend auf der Überwachungskamera) gesehen, dass versucht wurde die Ladekarte vor das Display zu halten. Im Standby kommt dort immer eine Anzeige, dass man mit der Karte starten soll. Dabei wird eine Karte angezeigt und darunter die Wellenlinien für das RFID-Symbol. Genau vor diese Wellenlinien auf dem Monitor wird dann mehrfach die Karte gehalten - natürlich ohne Reaktion. Der eigentliche Bereich für den Leser befindet sich direkt deutlich unter dem Bildschirm - ebenfalls mit den weißen Wellenlinien gekennzeichnet...
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Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Damit habt ihr wohl eine einzigartige Hpc säule mit Münzgeld Zahlfunktion....

Wie oft kommt es zu einer Wartung? Jährlich?

In Altenkirchen habe ich zufällig eine Wartung einer ABB säule live erleben dürfen.
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Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Was ist den deine einschätzung wieviel ein grosser HPC Betreiber auf den Strompreis draufschlagen muss um so eine HPC Ladesäule mit kleinen gewinn zu betreiben. Kannst du da eine grössenordnung abschätzen?
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Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Das ist ganz schwierig!
Ich hatte ja irgendwo in diesem Thread geschrieben, dass ich die Säule quasi am ersten Betriebstag für mich persönlich abgeschrieben habe und nur die monatlichen Kosten für's Backend und Rücklagen für Reparaturen erwirtschaften möchte. Die Säule soll sich also im Betrieb selbst tragen.

Wenn die Gestehungskosten und evtl. noch Platzmieten dabei kommen, wird das ganze sehr schwierig. Das Hauptproblem dabei ist die noch geringe Auslastung der Technik. Bei einem normalen Geschäft, kann man schon nach relativ kurzer Zeit sagen, mit wievielen Kunden man im Durchschnitt rechnen kann und demnach kalkulieren. Dies geht bei den HPC - wie wir alle wissen - noch nicht und die Prognosen bezüglich Menge an E-Autos für die nächsten Jahre, sind auch noch sehr unterschiedlich. Außerdem kann man noch nicht abschätzen, mit wieviel Mitbewerbern man zu tun hat und was der Gesetzgebung noch so alles einfällt. Stichworte wären da: Eichrecht, Smartmeter, Roaming, Strompreis etc.

Da ich bei diesem Projekt sehr viel selbst gemacht habe, wäre ich bei 5 Fahrzeugen am Tag mit Durchschnittlich 40kWh Lademenge und einer Marge von 0,20-0,25€/kWh (je nach Anteil eigenem Solarstrom) locker im grünen Bereich und die Säule würde sogar Gewinn abwerfen. Die Tage mit 5 Fahrzeugen sind aber noch sehr selten - im Durchschnitt bin ich immer noch bei etwa 2/Tag. Lediglich seit etwa 4-6 Wochen ist ein deutlicher Anstieg zu beobachten. Während der Corona Hauptzeit waren es nur 2/Woche...

Einen akzeptablen Preis würde ich also irgendwo um 0,45€ sehen - bei hohen Erstkosten wohl um die 0,50€.
Anders herum sollten viele Standorte später - bei entsprechend guter Nutzung - auch mit weniger Erlös pro kWh gut zurecht kommen können. 0,79/kWh sind indiskutabel...
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Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Ich finde es toll, dass sowas mal jemand privat unternommen hat, also quasi ein echter Unternehmer ist. 8-)
Irgendwann schaue ich mir das mal vor Ort an. Versprochen. ;)

Lt. Ladelog hier auf GE ist die Auslastung ganz gut (im Vergleich zu manchen Öffentlichen). Aber das sind auch nur die, die hier ihre Ladung eintragen. Das Ladelog der Säule ist da ja genauer.
Schwani hat geschrieben: Einen akzeptablen Preis würde ich also irgendwo um 0,45€ sehen
Zustimmung. 25 -34 ct/kWh an AC und 35 - 45 ct/kWh an DC finde ich akzeptabel. Und das auch im Roaming international.
Schwani hat geschrieben: wäre ich bei 5 Fahrzeugen am Tag mit Durchschnittlich 40kWh Lademenge
Heißt das jetzt 5x 40 kWh = 200 kWh pro Tag? Wie sieht die zeitliche Auslastung durchscnittlich aus? Je Fahrzeug ca. 30 min macht dann ja auch ca. 2,5- 3 h am Tag. Also zeitlich wäre da noch Luft und gibt auch einen Anhaltspunkt, ab wann eine zweite oder gar dritte Säule gebraucht wird. ;)
Schwani hat geschrieben: 0,79/kWh sind indiskutabel...
Ganz meine Meinung. Teilweise wird ja sogar noch mehr aufgerufen (89ct bis 1 €). Wucher und Geldschneiderei! Hier muss man einen langen Atem haben und als Unternehmer langfristig denken.

Viel Erfolg weiterhin und wenig Reparaturen an der HW/SW.
Model 3 SR+, MidnightSilver/black 06/2019, EAP 09/2020, 15,3 kWh/100 km (netto) @65 Tkm
08/2022 BKW 0,74 kWp, SSW, 500 kWh/a
Tesla-Referral: https://ts.la/erik66594 für SuC-Freikilometer u.a. Prämien; BeCharge Einladungscode: ZMLRUS9

Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Es gibt beim Bäcker Schüren ja auch Ladepakete....3 Brötchen und ne handvoll kWh für 5 euro.
Hier bietet sich das Gartenpaket mit Bodendecker und 3 Stiefmüttern an...

Ist durch günstigen Stromeinkauf noch ein Spareffekt drin?
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Re: Bau eines Schnellladers (Tagebuch)

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Ja - die meisten Ladevorgänge sind über Tag. Dabei spielt es keine Rolle ob Werk-, Arbeits-, oder Feiertag. Nachts wird dementsprechend nur sehr wenig geladen.
Und ja - 5x40kWh, also 200kWh durchschnittlich am Tag hatte ich gemeint.

Kostenvorteile beim Stromeinkauf?
Sicherlich gibt es die - treffen bei mir aber nicht zu. Ich habe die letzten Jahre einen festen Preis pro kWh gehabt, unabhängig ob 30.000KWh/a (bei mir - erzeuge aber noch 15.000 selbst) oder 100.000kWh (als Maximalgrenze - dann kommt Lastgangmessung).

Ein großer Ladestationsanbieter mit vielen Standorten wird da sicherlich im Einkauf andere Preise bekommen, wobei der reine Strompreis ja der kleinste Faktor am Gesamtpreis ist. Außerdem ist meine Station an Niederspannung angeschlossen und nicht wie die meisten Ladeparks an 20kV. Alleine dieser Umstand führt zu günstigeren Preisen in der Mittelspannungsebene, bringt aber auch den Nachteil des eigenen Trafos mit sich (Anschaffung, Wartung, Verluste etc.).
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