Durchsetzung der LSV

Re: Durchsetzung der LSV

Naheris
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Mit Ionity besitzen die Deutschen Hersteller (und Ford) jetzt mehr Ladesäulen als Zapfsäulen. Und sie haben offensichtlich auch etwas investiert. Dazu kommen auch noch Schnelllader vor den Porsche-Zentren (von Porsche), Nissan Autohäusern (von Nissan) sowie BMW, Hyundai/Kia und VW. Alles Schnell-Ladenetze der Autohersteller, die angeblich keine eigenen Lader haben.

Die LSV basiert zudem auf einer EU-Direktive. So ganz passt dieser Rant gegen die LSV also nicht.

Dank der LSV haben wir wohl jetzt auch Typ-2 als AC-Standard. Auch ist der Gedanke schön, keine von Autoherstellern geschlossenen Netze mehr zu haben. Dank LSV kann ich also jetzt auch an ChargeNow Ladern laden. Das bringt zumindest mich eine ganze Menge weiter. So richtig ausgebremst fühle ich als Nutzer mich nicht, und das schnelle Wachstum der DC-Lader spricht auch irgendwie gegen eine Bremse LSV.

Warum es aber die Elektromobilität voran bringt, dass ein Hersteller sein eigenes Süppchen kocht, erschließt sich mir nicht so ganz. Wo der Vorteil für "die Elektromobilität" ist, dass von allen verfügbaren BEV nur insgesamt zwei bzw. drei an einem SuC laden können, kann ich schlicht nicht erkennen.

Daher halte ich auch eine Durchsetzung der LSV für wichtig, selbst wenn ich sie in bestimmten Aspekten für überzogen halte. Die Probleme habe ich aber nur beim Betrieb und der Meldung der Säulen. Den Rest finde ich grundsätzlich sehr gut.

- Freier Zugang.
- Einfacher Zugang.
- Mit jedem Fahrzeug (solange dieses dem Ladestandard der EU entspricht).

Wer den letzten Punkt nicht braucht kann sich aber ganz legal auch ein anderen Lader kaufen - nur eben nicht öffentlich ausschließlich betreiben.
Zuletzt geändert von Naheris am Mo 23. Jul 2018, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Durchsetzung der LSV

mobafan
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J_T_Kirk hat geschrieben:Die ganze LSV ist ja nur als politisches Feigenblatt zur Verhinderung der zügigen Umstellung auf Elektromobilität ins Leben gerufen worden.
Unsinn. Ohne gesetzliche Standards funktioniert gar nichts. Vor der LSV hatten wir Kraut und Rüben, durch die LSV gibt es jetzt zumindest bei neuen Ladepunkten endlich einheitliche Standards. Genau das, was man benötigt, um eine Marktdurchdringung zu erhalten und was ohne Eingriff des Gesetzgebers offensichtlich nicht möglich ist. Wobei der Gesetzgeber hier auf EU-Ebene sitzt, die LSV setzt das EU-Recht nur in nationales Recht um.
Und das dann von einigen hier noch erwartet wird, dass der einzige Hersteller der selbst in eine Ladeinfrastruktur investiert hat diese über die LSV anderen ohne Kostenbeteiligung zur Verfügung stellen soll finde ich schon gelinde gesagt etwas merkwürdig.
Niemand sagt, dass er seine Ladepunkte kostenfrei zur Verfügung stellen muss. Selbstverständlich kann er sich das bezahlen lassen, nur der Zugang muss diskriminierungsfrei erfolgen. Und genau daran hält er sich aktuell nicht.
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Re: Durchsetzung der LSV

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mobafan hat geschrieben: ...Unsinn. Ohne gesetzliche Standards funktioniert gar nichts. Vor der LSV hatten wir Kraut und Rüben, durch die LSV gibt es jetzt zumindest bei neuen Ladepunkten endlich einheitliche Standards. Genau das, was man benötigt, um eine Marktdurchdringung zu erhalten und was ohne Eingriff des Gesetzgebers offensichtlich nicht möglich ist. Wobei der Gesetzgeber hier auf EU-Ebene sitzt, die LSV setzt das EU-Recht nur in nationales Recht um.
Also... :shock:

Selten so einen Quatsch gelesen, vor der LSV war Alles gut, die LSV wollte und brauchte damals kein Mensch der elektrisch fährt, außer die deutschen Verbrenner-PkW-Hersteller. Die war und ist noch ein Teil der Verhinderungsstrategie.

Die EVs sind doch bestimmt auch keine rein deutsche Angelegenheit ? Welche Länder haben denn inzwischen noch so eine Art LSV wie hier ? Meinst du die USA haben sowas ?
Ist das nicht gut ?
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Re: Durchsetzung der LSV

Naheris
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Schließe bitte nicht von Dir auf Andere.

Vor der LSV wollte BMW nur BMWs laden lassen. Jetzt gehen an den meisten DC-Ladern von ChargeNow auch andere Fahrzeuge. Und die Begründung dafür ist die LSV. Mir bringt das extrem viel, weil ich jetzt einmal im Monat einen Lader regelmäßig nutzen kann ohne viele Kilometer Umweg zu fahren.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ich denke schon, dass die LSV mir hier ganz aktiv geholfen hat.

Und ich wäre nicht so sicher, dass ohne LSV das Ionity-Netzwerk in Deutschland für alle CCS-Lader wäre - oder in Frankreich auch für Chademo-Lader aufgrund der französischen LSV.

Standards sind notwendig. Und mitunter müssen sie erzwungen werden, so wie der Ladegerät-Standard der Handies. Tesla ist inzwischen eher ein Bremser des Ladenetzausbaus, denn sie nehmen Ladestandorte weg, welche nur einer elitären Fahrergruppe zur Verfügung stehen. Ließe man das generell zu, dann könnten andere Autohersteller mit noch größerem Geldbeutel alle Plätze belegen und ihre Mitbewerber faktisch vom Markt ausschließen. Billig-Hersteller welche ein paar Jahre nachhinkten - wie z.B. Fiat - müssten sich ggf. dem Diktat anderer Marken unterwerfen oder auf ein effektives Ladenetz verzichten.

Da ist mir eine Regulierung und Zwangsöffnung schon viel lieber.
Zuletzt geändert von Naheris am Mo 23. Jul 2018, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Durchsetzung der LSV

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OpenAirFan hat geschrieben:dass die Akteure im E-Business ihre Pflichten ernst nehmen, z. B. die LSV Norm- und rechtsgültig umsetzen. Gerade gestern stand ich an einer ENBW Säule und erst die dritte Ladekarte wurde akzeptiert. Die LSV verlangt aber einen m. E. einen "barrierefreien" Zugang mit einem gängigen Zahlungssystem. Dazu gehören die proprietären Kartensystem der Ladenetzbetreiber ganz sicher nicht, sondern eher "EC" Karten oder gängige Kreditkarten.
Das "gängige Zahlungssystem" für das System Elektroautoladesäulen ist "RFID-Karte des Betreibers", weniger gängig, aber üblich ist "App-Zugang". Freundlicherweise stellen manche Betreiber noch unübliche System wie "EC-Karte" oder gar "kostenfrei" bereit. In der Tat wäre eine flächendeckende Unterstützung für RFID-Karten wünschenswert, dass müsste man in einer neuen LSV vielleicht mal einkippen.

Ob du RFID-Karten in diesem Bereich gängig empfindest oder nicht, ist uninteressant - maßgeblich ist es, was praktisch alle unterstützen.
Beim System "Gesundheit" ist die gängige Freischaltmöglichkeit für die Dienstleistung auch die "Krankenkassenkarte". Läufst du vor deiner Arztpraxis auch auf und ab, weil du dort mit deiner EC-Karte nicht weiterkommst und es deiner Meinung nach ganz sicher nicht das gängige System ist? Am Arbeitsplatz ist die Stempelkarte gängig - protestierst du da auch, weil deine EC-Karte grundsätzlich reichen müsste?

Ein kostenloses webbasierendes System setzt m. E. einen kostenlosen Netzzugang an der Säule voraus, wenn ich über meinen Handy Sim Card zugreifen muß, ist das nicht kostenfrei.
Und am besten noch 20Gb LTEmax Freivolumen für die Ladeweile? Wenn du mit dem Angebot dieser Säule nicht zufrieden bist, dann nutze eben eine andere. Der nächste jammert dann am besten rum, dass er für sein RFID-Karte noch extra ein Etui kaufen muss, welches dann bitteschön der Ladesäulenbetreiber zahlen soll. Natürlich gibt es unschöne Konstellationen wie Funkloch und App-Freischaltung, aber das lässt sich in den Griff bekommen. Selbst wenn der WLAN-Zugang bereitgestellt würde - kostet alles Geld, was ALLE ANDEREN dann praktisch anteilig bezahlen dürfen, weil solche Leute wie du sich der gängigen Technik verweigern und interessante Ansprüche ableiten.
Wie ist Eure Erfahrung? Ich gehe davon aus, dass es nur etwas mit der E-Mobilität wird, wenn das Laden und Bezahlen einfach wird. Ich kann inzwischen meine Kreditkarte in fast jede Schranke einer Tiefgarage stecke und dort abrechnen, ein solches einfaches Modul in jeder Ladesäule würde das Problem entschärfen.
Das laden und bezahlen ist bereits so extrem einfach, dass ich dieses Rumgejammer nicht mehr hören kann. Mit meiner EWE-Karte bekomme ich ALLE Säulen freigeschaltet, die wichtig sind. Und die RWE/Innogy Säulen gehen mit dem BEW-Zugang wunderbar freizuschalten, die Preise werden in der App angezeigt. Wer keine Fixkosten haben möchte, besorgt sich eben die Maingau Karte.

RFID-Leser haben keine besonderen Kosten, man bekommt am Monatsende eine Rechnung des Anbieters und dann ist gut. Kreditkartenleser oder EC-Leser kosten einen Haufen Geld und an jeder Transaktion will ein Dritter mitverdienen. Warum sollen die RFID-Nutzer also die unnötigen Kosten für Technikverweigerer übernehmen? Wenn man diese Kosten an die Verursacher weitergibt, wird rumgejammert, dass die Ladung so teuer ist.
350 Mm elektrisch ab 2012.
Nicht alles glauben, was irgendeiner bei Whatsapp als News verbreitet.
Niels Bohr sagte schliesslich schon als Student: "Zitaten aus dem Internet sollte man nicht unbesehen glauben!"

Re: Durchsetzung der LSV

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So passierts eben Naheris, ich fahre auch i3 und habe noch nie ChargeNow gebraucht, auch vorher mit dem Leaf etc. nie.
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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Re: Durchsetzung der LSV

Naheris
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Ich fahre e-Golf und für mich liegt eine ChargeNow eben perfekt. Ich lade da min. 1x im Monat. Der Umweg würde für mich 15-20 Minuten betragen und dann eine extrem hohe Chance, dass der Lader von Verbrennern zugeparkt ist (bisher 4 von 4 Mal...).

Die besagte Säule ist aber wegen der LSV seit März für mich nutzbar, und das sie nicht mehr vom Händler vorsätzlich zugeparkt wird, wird inzwischen auch von BMW selber durchgesetzt.

Die LSV legt Spielregeln für Alle fest. Das finde ich gut. Und ich finde, sie sollte durchgesetzt werden. Im Falle von Tesla würde ich zwar auch eine nachträgliche Übergangsregelung zulassen, damit die neuen SuC nicht erst einmal geschlossen werden müssen. Aber zwingen würde ich Tesla schon. Alle andere wäre eine Farce und Bremse der Elektromobilität.
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Re: Durchsetzung der LSV

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mlie hat geschrieben:
... Das "gängige Zahlungssystem" für das System Elektroautoladesäulen ist "RFID-Karte des Betreibers", weniger gängig, aber üblich ist "App-Zugang". Freundlicherweise stellen manche Betreiber noch unübliche System wie "EC-Karte" oder gar "kostenfrei" bereit. In der Tat wäre eine flächendeckende Unterstützung für RFID-Karten wünschenswert, dass müsste man in einer neuen LSV vielleicht mal einkippen. ...
Das ist eine sehr persönliche und falsche Sicht auf die Verordnung und die Absicht des Verordnungsgebers. Gängige Zahlungssysteme sind diejenigen, über die die Mehrheit der Bevölkerung verfügt und nicht die proprietären Zahlungsmittel der bisherigen „Pioniere“. Es ist nicht beabsichtigt 40 Mio. Kfz langfristig auf Elektrobetrieb umzustellen und dabei gleich noch ein neues Zahlungssystem einzuführen. Auch ist es unzulässig am POS etwas anzubieten und abzurechnen, ohne die Kosten zu beziffern. Ich konnte der Ladesäule nicht entnehmen, was die Ladung kosten wird noch was sie gekostet hat. Da könnten die Tankstellenpächter genausogut die Preisschilder abbauen und später irgendeinen Betrag X abbuchen. Vielleich nach Minuten Dauer des Aufenthaltes an der Tanke etc. :roll:
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Re: Durchsetzung der LSV

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Ich frage mich, was Tesla für ein Problem hat, auch CCS anzubieten?

Die Abrechnung des Tankvorgangs wird Elon ja irgendwie hinbekommen.

Die Technik, einen zusätzlichen Stecker ranzuschrauben, wird ja auch kein Hexenwerk sein.
Die zusätzlichen BEVs wären ja auch gut für den Umsatz, zumal Tesla ja knapp bei Kasse zu sein scheint.

Also warum wird hier bewusst die LSV boykottiert? Teilweise nimmt das ja schon sonderbare Formen an, mit Schranken vor den SuC.
e-up! "UNITED", bestellt am 27.8.2020, erhalten am 19.5.2021

Re: Durchsetzung der LSV

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Ich boykottiere diese LSV ebenfalls wo ich nur kann. :mrgreen:
Ist doch nur 'ne Verordnung die von der deutschen Autoindustrie der Politik diktiert wurde ?

:ironie:
Ist das nicht gut ?
Ja ! Das ist nicht gut !
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