Ionity - Allgemeine Diskussion

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Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

dedario
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benwei hat geschrieben: Ich war schon seit der Erhöhung auf 79 Cent im
Februar nicht mehr bei Ionity und werde es auch weiterhin nicht tun. Ich würde gerne mal einen Vergleich sehen:

Durchschnittliche Ladevorgänge pro Ionity-Säule
- vor dem 1.2.2020
- nach dem 1.2.2020 bis 31.8.2020
- ab 1.9.2020
Grob ab 01.09. fängt der größte Autohersteller der Welt an, seine ID-Flotte auf die Straßen zu bringen.
Wenn das nur halbwegs funktioniert reden wir da nicht von ein paar hundert Autos pro Monat...

Ich zahle mit dem ID.3 im ersten Jahr für den Plus Tarif (0,30 € an IONITY) gar keine Grundgebür und ab dem zweiten Jahr knapp 10 € pro Monat.
Mit ca. 1-2 Ladevorgängen pro Monat hat sich die Grundgebühr also für mich schon gelohnt. Und die Verfügbarkeit und die Gewissheit >= 100 kW ist es mir unterwegs wert.

Die beteiligten OEMs zielen auf Masse ab, auf B2B und Flottenkunden - nicht unbedingt auf die preissensiblen Kunden mit ihren 10 Ladekarten im Portemonnaie. Um IONITY mach ich mir daher überhaupt keine Sorgen - um andere, die jetzt zum nächsten rising star unter den Anbietern auserkoren werden, eher.
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Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

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  • benwei
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dedario hat geschrieben:Ich zahle mit dem ID.3 im ersten Jahr für den Plus Tarif (0,30 € an IONITY) gar keine Grundgebür und ab dem zweiten Jahr knapp 10 € pro Monat.
Und das beschreibt halt ganz gut den Kulturwandel, den wir haben. Um einigermaßen kostengünstig laden zu dürfen, brauche ich einen bestimmten Tarif, den ich aber nur bekomme, wenn ich ein bestimmtes Fahrzeug fahre. Tesla macht es ja genauso.

Man muss halt immer den Vergleich ziehen zum
Verbrenner - Der Liter Diesel kostet jetzt einfach mal 4 EUR für alle, außer du fährst nen Golf, dann kannste für 10€ Monatsgebühr weiter für 1,50€ pro Liter tanken.
seit 06/20 Renault ZOE ZE50 Intens (Blueberry Violett, EZ 06/20)
seit 07/21 Hyundai IONIQ 5 P45 (Atlas White / Full Black / VIN ..06xx, EZ 07/21)
seit 08/23 smart fortwo EQ Cabrio (Black/Black "Brabus Style", EZ 08/19)

Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

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Aber dann nur an einer bestimmten Tankstellen Kette.

Am besten wäre es für uns alle, wenn jeder Stromanbieter eine Ladekarte rausgibt, welcher an den Haustarif gekoppelt ist. Kann auch gerne dann extern (Öffentliche Säulen) einen Mehrpreis haben.
Aber nicht von 25cent (Zuhause) auf >40Cent (Öffnetlich)...
Seit 07/2019 Model 3 SR+ Firmenwagen
Seit 02/2021 VW e-up! Style (Partnerin)
Seit 02/2021 Voll elektrisch fahrender Haushalt
Elektromeister

Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

k_b
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Habe gestern zum ersten Mal überhaupt versucht, an einer Ionity Säule zu laden (Demminer Land) mit ZOE R135. Leider hat es nach mehreren Versuchen nicht geklappt. Ich habe die Säule zwar freischalten können (mit ESL Karte) wurde aber nach genau 0,171 kWh Lademenge wieder herausgeworfen. An Nachbarsäule ließ sich die Ladung gar nicht erst starten. Bin dann weitergefahren.

Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

dedario
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benwei hat geschrieben: Und das beschreibt halt ganz gut den Kulturwandel, den wir haben. Um einigermaßen kostengünstig laden zu dürfen, brauche ich einen bestimmten Tarif, den ich aber nur bekomme, wenn ich ein bestimmtes Fahrzeug fahre. Tesla macht es ja genauso.
Ist für mich kein Kulturwandel sondern freie Marktwirtschaft. So lange der Staat nicht eingreift - sei es in Form von Subventionen oder einer incentiviert aufgetragenen "Grundversorgung" regelt nun mal der Markt den Preis. Welcher Anbieter verkauft ohne Marge wenn er nichtmal anderweitig profitieren darf/soll?
benwei hat geschrieben: Man muss halt immer den Vergleich ziehen zum
Verbrenner - Der Liter Diesel kostet jetzt einfach mal 4 EUR für alle, außer du fährst nen Golf, dann kannste für 10€ Monatsgebühr weiter für 1,50€ pro Liter tanken.
Die viel zitierten Tankstellen-/Verbrennervergleich hinken gewaltig. Die "Tankinfrastruktur" existiert schon ein Jahrhundert länger. Wir reden hier über eine komplett andere Verbreitung von Verbrennern und ein gewaltig unterschiedliches Marktvolumen.

Für einen stimmigen Vergleich müsste man zudem annehmen, dass jeder theoretisch zu Hause Zugang zu seiner eigenen kleinen Raffinerie hat und Benzin/Diesel selbst herstellen könnte - somit wären Tankstellen überwiegend nur noch für Langstrecken-/Durchreisende da. Wie lukrativ wäre das Geschäft dann wohl noch für die Mineralölfirmen und Tankstellenbetreiber? Wie "wirtschaftlich" wären vergleichsweise zusätzliche Entnahmeplätze sowie der Transport dieses Guts?

So realistisch sollte man sein: Wir werden noch über Jahre hinweg unterwegs keine konkurrenzfähigen HPC-Fahrstrompreise im Vergleich zu Spritkosten haben. Heißt: Das Elektroauto wird sich - was die "Treibstoffkosten" betrifft - auch über die nächsten Jahre hinweg nur lohnen, wenn man überwiegend zuhause laden kann.

Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

ubit
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dedario hat geschrieben: So lange der Staat nicht eingreift - sei es in Form von Subventionen oder einer incentiviert aufgetragenen "Grundversorgung" regelt nun mal der Markt den Preis.
Und genau das funktioniert an den Ladesäulen nicht, sonst gäbe es keine Preisunterschiede von mehreren hundert Prozent. Da ist kein "Markt" der irgendwas regeln könnte. Was einerseits an der viel zu geringen Auslastung (mithin viel zu geringen Umsätzen) liegt und andererseits an der völlig undurchsichtigen Tarifgestaltung der Anbieter und den - mittlerweile - viel zu häufigen Preisanpassungen. Wie man beim Haushaltsstrom sieht sind viele Menschen träge - zu träge um bei jeder Preisänderung sich neu auf die Suche nach dem günstigsten Anbieter zu machen. Selbst an den fossilen Tankstellen gibt es immer noch Menschen die immer bei "ihrer Aral" tanken - egal wie dort der Preis ist.

Ansonsten muss man halt die Nutzergruppen unterscheiden. Wer "privat" laden kann hat es (momentan?) noch gut und profitiert von kalkulierbaren (und trotzdem schon im EU-Vergleich zu hohen) Preisen. Wer dazu noch eine PV hat und tagsüber daraus laden kann profitiert noch mehr.

Laternenparker haben aber so langsam ein Problem. Noch gibt es Tarife mit Pauschalpreisen und/oder Grundgebühren mit denen man einigermaßen bezahlbar extern laden kann. Aber wie man momentan sieht kann man sich darauf wohl nicht verlassen. Die Anbieter können jederzeit die Preise anpassen - und zwar nicht wie beim Sprit um ein paar Prozent sondern sie können völlig unreguliert den Preis auch einfach mal verdoppeln oder verdreifachen oder noch höher ansetzen. Oder das Preismodell von "pro kWh" auf "Grundgebühr + Session Fee" ändern. Oder Standgebühren einführen. Oder... oder... oder...

Da fehlt einfach die NOTWENDIGE Sicherheit für die Nutzer um mittelfristig die Kosten für das Auto kalkulieren zu können. Und diese Sicherheit ist wichtig um zu beurteilen ob man sich das gewünschte Auto überhaupt leisten kann. Verbrauchskosten sind ein erheblicher Teil der Kosten für die Mobilität.

Und mal ganz abgesehen von allem Anderen: Wer hat denn wirklich Lust alle paar Wochen/Monate den kompletten Tarifdschungel zu durchforsten um nach einer Preisänderung "seines" Anbieters sich neu zu orientieren? Wer will wirklich bei jeder angefahren Ladesäulen prüfen wer der Betreiber ist um dann die "richtige" Ladekarte zu zücken? Das ist doch Alles viel zu kompliziert.

Mit dem kommenden Plug&Charge wird das mit Sicherheit nochmal komplexer. Damit wird man mutmaßlich eben nicht mehr "einfach per Handy" für jeden Ladevorgang den Tarif wählen können sondern muss - wenn überhaupt möglich - tief verborgen in den Menus des Infotainmentsystems die gewünschten Tarife hinterlegen und aktivieren - oder die Funktion ganz abschalten. Plug&Charge wird damit von einer Komfortfunktion zu einem weiteren Problem - außer für Flottenkunden denen sowas völlig egal ist. Letztere sind wohl auch das Primärziel der Hersteller und großen Ladestromanbieter: Sichere Umsätze, geringe Preissensibilität weil das eh als "Kosten" die Steuerlast der Unternehmen mindert, Zeitersparnis an schnellen, meist unbelegten Ladesäulen ist wertvoller als niedrige Strompreise.

Der private Nutzer hat die A...-Karte wenn er nicht privat laden kann. Und die derzeitigen Bemühungen der Anbieter an der Preisfront - allen voran Ionity - sorgen halt dafür das Privatnutzer zahlenmäßig zurückgedrängt werden und hemmen damit die e-Mobilität insgesamt. Wer sich nach den letzten Preisrunden noch ein e-Auto kauft ohne es zu Hause oder am Arbeitsplatz laden zu können muss schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein.

Ciao, Udo
VW e-Up! 2020 teal blue

Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

150kW
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ubit hat geschrieben: sonst gäbe es keine Preisunterschiede von mehreren hundert Prozent.
Ladesäulen sind nun mal viel unterschiedlicher als Tankstellen. Ich wüsste daher nicht warum der Preis überall annähernd gleich sein sollte. Eine Ladestation mit 6 350kW Säulen und Mittelspannungstrafo MUSS teuer sein als eine einzelne 50kW Säule direkt an der Niederspannung. Klar kann sich das per Quersubventionierung wieder etwas angleichen, aber ich denke größere Preisunterschiede beim Ad hoc laden werden Normalität.

Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

drilling
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@ubit stimme dir voll zu. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt auch meinen letzten Verbrenner durch ein E-Auto zu ersetzen (die 6000€ Förderung waren der Anstoß) aber die neuesten Entwicklungen bei Maingau haben mich ganz schnell auf den Boden der Realität zurückgebracht. Ich werde jetzt erst mal länger weiter zweigleisig fahren, Zweitwagen für tägliche Fahrten in der Umgebung elektrisch und zu 90-95% wird der zu Hause geladen, und Erstwagen weiterhin Benziner, hauptsächlich für längere Strecken.
Zuletzt geändert von drilling am Do 20. Aug 2020, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

dedario
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In meinen Augen funktioniert der Markt. Die Preisunterschiede ("mehrere hundert Prozent" sind mir nicht bekannt) resultieren aus Kundenfang und somit letztlich Quersubventionen - und genau das Modell bricht bei den ersten gerade zusammen. Am Ende sind die Kosten überall annähernd gleich und diese müssen und werden mittelfristig auch zu einem recht einheitlichen Preisniveau führen. Und wenn es dazu erstmal eine Marktbereinigung braucht.

Das Tarifmodell kann dann natürlich unterschiedlich sein. Solange die Nachfrage nicht konstant hoch ist, wird jeder letztlich versuchen einen gleichbleibend hohen ARPU zu erzielen. Das geht nun mal am besten über abgeschlossene Rahmenverträge oder über Grundgebührmodelle und bedingt, dass "Spontan-Konsum" verteuert wird. Wenn ich nur einmal im Jahr das Topspiel sehen oder besuchen möchte, zahle ich im Verhältnis auch deutlich mehr als für ein ausgewähltes Spiel (Pay-TV-Abo bzw. Dauerkarte). Dumm nur dass die Ladeflat an den eichrechtlichen Vorgaben gestrandet ist.

Die Modelle zum Geldverdienen und die Machenschaften die Preise auf den ersten Blick oder temporär zu "verschönern" sind doch überall gleich - daran rüttelt auch die Ideologie "E-Mobilität" nichts.

Re: Ionity - Allgemeine Diskussion

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150kW hat geschrieben: Eine Ladestation mit 6 350kW Säulen und Mittelspannungstrafo MUSS teuer sein als eine einzelne 50kW Säule direkt an der Niederspannung.
Im Gegenteil - wenn die Auslastung hoch ist, müsste eigentlich das Gegenteil der Fall sein. Prinzipiell ist ja an 6x350 kW ein 42-fach größerer Umsatz möglich als an einem 50-kW-Lader. Die Kosten sind aber garantiert nicht 42-mal höher.

Die ganze Bredouille haben wir doch nur, weil die Auslastung so niedrig ist. Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht und ob ich vielleicht zu den falschen Zeiten fahre, aber auf der Langstrecke bin ich an den Ladesäulen neun von zehnmal der einzige. Auch bei Ionity mit 4 Säulen. Manchmal schaue ich auch vor Ankunft bei Moovility, ob die Säule frei ist; dort sieht man auch, wann das letzte Mal geladen wurde. Bei einzelnen Triples an der Autobahn ist der letzte Ladevorgang manchmal mehrere Tage her, aber zumindest fast immer viele Stunden..
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