"Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

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Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

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Frog hat geschrieben: Alle, die bei einem besetzten Ladeplatz die Polizei alarmieren, haben nicht begriffen, um was es hier geht.
Die Ladeplätze sind rar, das ist wahr.
Aber rar sind auch alle anderen Parkplätze, rar sind Kinderkrippenplätze, [...]
Dein Vergleich hinkt vorn und hinten. Wenn die raren Kinderkrippenplätze von Senioren belegt werden würden, weil die Plätze im Seniorenheim eben auch rar sind -- würdest Du das einfach hinnehmen?

Gerade weil Ladestationen rar sind, sollten die wenigen Ladestationen, die es gibt, doch auch zum Laden zur Verfügung stehen! Eine blockierte Ladestation ist nicht nur ärgerlich, sondern auch Ressourcenverschwendung. Da wurde eine Ladestation gebaut, wahrscheinlich sogar mit einer Förderung aus Steuergeldern, und dann kommt ein gedankenloser Verbrenner und entwertet den ganzen Aufwand? Wie soll jemals eine Ladestation privatwirtschaftlich betrieben werden, wenn keine Umsätze stattfinden, weil die Nachfrager das Angebot gar nicht wahrnehmen können?

Ich finde es richtig, dass Du die Verhältnismäßigkeit hinterfragst, aber ich glaube, Du hast den Gedanken vielleicht noch nicht zu Ende gedacht...
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Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

Frog
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Am Anfang steht bei dir die Polizeigewalt. Am Ende deiner Gedanken stehen die "Interessen der Privatwirtschaft".
Nein, da will ich wirklich nicht enden.

Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

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Frog hat geschrieben: Am Anfang steht bei dir die Polizeigewalt. Am Ende deiner Gedanken stehen die "Interessen der Privatwirtschaft".
Vielleicht sollte ich Deinen Beitrag lieber unkommentiert stehen lassen, aber was Du mir da in den Mund verdrehst, ist einfach zu krass und (vorsätzlich?) negativ konnotiert. Hab ich Dir was getan? Ich bin mir dessen nicht bewusst.

Deshalb nur für's Protokoll, was bei mir am Anfang und am Ende steht:
  • Die Interessen der Gemeinschaft gehen vor die Interessen des Individuums, auch wenn das Individuum Parkplatznot hat.
  • Zu den Interessen der Gemeinschaft zählt nicht nur eine Abkehr von der Umwandlung endlicher Ressourcen in klima- und gesundheitsschädliche Gase, sondern auch ein verantwortungsvoller und zielgerichteter Umgang mit Steuergeldern.
  • Emobilität wird nur mit Ladeinfrastruktur funktionieren, und wenn Ladeinfrastruktur nicht zu 100% aus Steuergeldern finanziert werden soll, dann wird es perspektivisch ohne privatwirtschaftliches Engagement nicht gehen.
  • Privatwirtschaftliches Engagement kann nur stattfinden, wenn es auch ein tragfähiges Geschäftsmodell gibt. Dazu gäbe es sehr viel zu sagen, aber eine Mindestvoraussetzung dafür ist, dass ein allfälliges Angebot auch tatsächlich nachgefragt werden kann.
  • Ein funktionierender, verlässlicher Rechtsstaat ist eine wichtige Voraussetzung für Sicherheit, Wohlstand und Freiheit für möglichst viele Mitglieder der Gesellschaft.
Wer sich nicht sicher ist, wie das zu verstehen ist, ist eingeladen, meine beiden Beiträge von weiter oben nochmal nachzulesen, wo ich das recht detailliert erklärt habe.

Auch wenn es aus den genannten Beiträgen eigentlich glasklar hervorgehen sollte, wiederhole ich (ungern) nochmal: Ich stimme mit der Kritik von Frog weitgehend überein und stimme auch ausdrücklich zu, dass man eben nicht immer und überall gleich die Polizei einschalten muss. Genau deswegen habe ich ja den Hinweiszettel gestaltet, der ganz am Anfang dieser Diskussion steht:
Volker.Berlin hat geschrieben: [...] Die Leute wirklich abschleppen zu lassen, finde ich persönlich zu hart [...]
Der einzige Unterschied zu der Sichtweise von Frog besteht darin, dass ich der Ansicht bin, dass das Abschleppen von Ladestations-Blockierern nicht nur legal, sondern auch legitim ist, und dass ich seine Sorge vor den negativen Auswirkungen für die Elektromobilität nicht teile.

Ich lasse mich gern von etwas anderem überzeugen, aber lieber mit Argumenten als mit Verunglimpfungen.

Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

Spiekie
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Das Problem bei der gesamte Sache ist doch ganz simpel, Es wechselt die Mobilität von ICE zu E. Die Zahl der Parkmöglichkeiten, Anzahl gleichbleibend, ist ebenfalls im Wandel von reinen Parkflächen zu Park-/Ladeflächen, das es da zu anfänglichen Reibereien kommt ist doch völlig klar.

Aber es ist Fingerspitzengefühl gefordert die Partei der ICE-Fahrer dahingehend zu erziehen das die Park-/Ladeplätze eben vorrangig von E-Fahrzeugen zum Laden benötigt werden. Das sollte natürlich in erster Linie durch Vernunft geschehen, doch wenn das nicht reicht sind eben auch andere Möglichkeiten vom Gesetzgeber vorgesehen.

- Wesentlich gravierender finde ich das selbst Fahrer von E-Fahrzeugen, sowohl PHEV wie auch BEV, sich eben auch nicht daran halten und somit als Blockierer wunderbare Vorbilder für ICE-Fahrer sind.

- Das es nicht möglich zu sein scheint seitens der Regierung eine klassische und eindeutige Beschilderung darzustellen und somit eine eindeutige Rechtsgrundlage zu schaffen.

Nebenbei erwähnt, Aussagen wie "wer sich ein Auto kaufen will muss erstmal einen Parkplatz nachweisen" finde ich persönlich mehr als nur Arrogant.
Wer Fehler in meinen Kommentaren findet, darf diese gerne behalten. Ich habe genug davon.

Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

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Spiekie hat geschrieben: Aber es ist Fingerspitzengefühl gefordert die Partei der ICE-Fahrer dahingehend zu erziehen das die Park-/Ladeplätze eben vorrangig von E-Fahrzeugen zum Laden benötigt werden. Das sollte natürlich in erster Linie durch Vernunft geschehen, doch wenn das nicht reicht sind eben auch andere Möglichkeiten vom Gesetzgeber vorgesehen.
Ich möchte noch ergänzen, dass es -- im krassen Unterschied zu Behindertenparkplätzen und Frauenparkplätzen -- jedem frei steht, selbst auf ein E-Auto umzusteigen und somit "die Seiten zu wechseln". ;)

Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

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Frog hat geschrieben: Alle, die bei einem besetzten Ladeplatz die Polizei alarmieren, haben nicht begriffen, um was es hier geht.
Die Ladeplätze sind rar, das ist wahr.
Aber rar sind auch alle anderen Parkplätze, rar sind Kinderkrippenplätze, [...]

Ich will Dich mal sehen, wenn die Tankstelle, die Du mit dem letzten Tropfen Sprit erreichst,weil alle anderen Tankstellen mit E-Autos zugeparkt sind, auch zugeparkt ist.
Ich glaube, dann rufst Du auch ganz schnell die Polizei.

Genau vor der Situation stehen die E-Autofahrer. Einfach mal das Ganze aus der Sicht der anderen sehen - verhilft ganz schnell zu mehr Verständnis für den anderen.
Wer heute noch hochmotorisierte Verbrenner fährt, hat den Schuß nicht gehört.

Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

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Spiekie hat geschrieben:

Nebenbei erwähnt, Aussagen wie "wer sich ein Auto kaufen will muss erstmal einen Parkplatz nachweisen" finde ich persönlich mehr als nur Arrogant.
Ich denke es kann nicht angehen das private Anschaffungen getätigt werden und die dafür nötige Fläche wird von der Allgemeinheit eingefordert.
Dies ist auch bei den Eigentümern von Wohnwagenanhängern eine weit verbreitete Frechheit.
Wieso passiert so etwas nicht mit Swimmingpools und Pferden?
:back to topic:
Prius 2 2 2 2004 :o
Ioniq PHEV silber; Pre/SD/Interieur hell: seit 1.9.2017

Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

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Volker.Berlin hat geschrieben:
Spiekie hat geschrieben: Aber es ist Fingerspitzengefühl gefordert die Partei der ICE-Fahrer dahingehend zu erziehen das die Park-/Ladeplätze eben vorrangig von E-Fahrzeugen zum Laden benötigt werden. Das sollte natürlich in erster Linie durch Vernunft geschehen, doch wenn das nicht reicht sind eben auch andere Möglichkeiten vom Gesetzgeber vorgesehen.
Ich möchte noch ergänzen, dass es -- im krassen Unterschied zu Behindertenparkplätzen und Frauenparkplätzen -- jedem frei steht, selbst auf ein E-Auto umzusteigen und somit "die Seiten zu wechseln". ;)
Oha - sorry, aber das bringt mich jetzt echt auf die Palme.
Momentan benimmst Du Dich meiner Meinung nach wie ein Troll.
Frauenparkplätze (die ich im Übrigen für sehr sinnvoll erachte und auch respektiere) haben einen ganz anderen (wenn auch schauerlichen) Hintergrund als Ladeplätze.
Der Wechsel auf E-Mobilität erfolgt in der Regel nicht, weil es mal eben Hipp ist, ein E-Mobil zu fahren und sich den ganzen Streß zu machen. Auch der ggf. günstigere Betrieb eines E-Mobils muss den erhöhten Anschaffungspreis erstmal erwirtschaften.
Es ist einfach die Erkenntnis, daß die Verbrennung fossiler Brennstoffe das Ende der Welt, wie wir sie kennen, bedeutet.
Ja, wir haben die "Seiten" gewechselt - um unseren Beitrag zu leisten, unsere Welt zu retten. Und damit auch für die, die offenbar den Schuß nicht gehört haben und solch eine hanebüchene "Argumentation" vom Zaun brechen.

Aber genau das bestärkt mich in meiner Meinung, daß der viel gepriesene Weg "Schafft Anreize, keine Verbote" in der heutigen Gesellschaft nicht funktionieren wird. Ich bin übrigens aktuell über einen Kilometer von einer Ladestation zu meiner Firma gelaufen (wo ich einen Firmenparkplatz habe), weil alle übrigen Ladestationen im näheren Umkreis von WeShare-Fahrzeugen besetzt oder defekt sind.
Ich fahre einen PHEV, könnte also problemlos per ICE-Power weiterkommen, aber wenn ich das täte, nur weil es zeitintensiver und unbequemer ist als zu einer weiter entfernten Ladesäule zu fahren, dann hätte ich auch gleich meinen alten 3lV6 Maverick (der übrigens gestern in die Verschrottung ging) behalten können.
Wer heute noch hochmotorisierte Verbrenner fährt, hat den Schuß nicht gehört.

Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

Frog
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hal2063 hat geschrieben: Ich will Dich mal sehen, wenn die Tankstelle, die Du mit dem letzten Tropfen Sprit erreichst,weil alle anderen Tankstellen mit E-Autos zugeparkt sind, auch zugeparkt ist.
Ich glaube, dann rufst Du auch ganz schnell die Polizei.
Äußere dich bitte zu den Gedanken und Meinungen, die ich zum Thema niedergeschrieben habe, und spar dir lächerliche Spekulationen, was der Frosch in der Extrem-Situation XYZ machen würde.
Ich würde NICHT die Polizei rufen, sondern den Leuten die Notsituation schildern.
Wer aber "mit dem letzten Tropfen" zur Tanke kommt, hat sich selbstverschuldet in eine missliche Lage gebracht - ist mir nie passiert. Dafür gibt es den Tank- bzw. Reichweitenanzeiger.

Und du hast nicht einmal bemerkt, dass ich gar nicht mit Sprit fahre.
Daher ist dein Kommentar doppelt doof. Tschüssi!

Re: "Ihr Auto blockiert eine Ladestation"

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hal2063 hat geschrieben:
Volker.Berlin hat geschrieben: Ich möchte noch ergänzen, dass es -- im krassen Unterschied zu Behindertenparkplätzen und Frauenparkplätzen -- jedem frei steht, selbst auf ein E-Auto umzusteigen und somit "die Seiten zu wechseln". ;)
Oha - sorry, aber das bringt mich jetzt echt auf die Palme. Momentan benimmst Du Dich meiner Meinung nach wie ein Troll. Frauenparkplätze (die ich im Übrigen für sehr sinnvoll erachte und auch respektiere) haben einen ganz anderen (wenn auch schauerlichen) Hintergrund als Ladeplätze.
Auch ich erachte Frauenparkplätze für sinnvoll und respektiere sie. Dasselbe gilt für Behindertenparkplätze. Für mich ist das absolut selbstverständlich, aber in diesem Thread muss man anscheinend jede Einlassung mit einem umfangreichen Disclaimer versehen, damit man nicht missverstanden wird...

Der Vergleich mit Frauen- und Behindertenparkplätzen war vielleicht ungeschickt von mir, weil unangemessen und irreführend. Ich bestehe nicht darauf. Der Kern meiner Aussage war einfach: Die meisten Leute, die sich über die Umwidmung von Parkplatzen zu Ladeplätzen aufregen, könnten bei nüchterner Betrachtung entweder ein ganz anderes Verkehrsmittel wählen, oder selbst Elektroauto fahren (Ausnahmen bestätigen die Regel). Im ersteren Fall wäre es ihnen egal, und im letzteren Fall würden sie sich selbst auch über die Lademöglichkeiten freuen.

Dieser Zusammenhang ist ja durchaus politisch gewollt: Die Gesellschaft soll umsteuern, weg von fossilen Antrieben und hin zum Elektroauto. Ladestationen aufzustellen und zum Laden zu reservieren, ist nicht nur eine Notwendigkeit für die Umstellung, sondern auch ein Anreiz für alle, die noch Verbrenner fahren, einen Umstieg in Erwägung zu ziehen.

Ich denke, es ist ein häufiges Missverständnis, dass sich eine Umwidmung von Parkplätzen in Ladeplätze gegen die Verbrennerfahrer richten würde. Menschen, die darauf wütend oder beleidigt reagieren, zeigen damit, dass sie das als persönlichen Angriff empfinden. Das ist schade, denn es geht ja gegen die Verbrenner selbst, und nicht gegen die Menschen, die einen solchen fahren. Nur darauf wollte ich mit meinem vielleicht etwas unbedachten und etwas zu knapp ausgedrückten Satz hinweisen.
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