Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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... die es bald geben sollte:

Nicht selten gelangt der gemeine E-Autofahrer an Örtlichkeiten, wo er sich mindestens 2 Stunden (i.d.R.) lang aufhalten und wenn möglich währenddessen laden möchte, z.B. an Schwimmbädern, Zoos, Kinos, P&R-Parkplätze und ähnlichem.

Leider wird derzeit in Deutschland der Standard-63A-Ladesäulen-Elektroanschluss meist für eine Destination-ungeeignete technisch sehr simple (aber oft trotzdem schweineteure) 2 x 22 AC kW Standardladesäule verbraten. Dort sind manche (naja, genau 1 Fahrzeugmodell ist auf dem Markt) dann schneller mit Laden fertig, als es der (typischen) Mindestaufenthaltsdauer überhaupt entspricht, und der große Rest der E-Fahrzeuge lädt trotzdem nicht schneller. Und zwischenzeitliches Umparken (z.B. mit Sauna-Badehandtuch bekleidet) ist unrealistisch wie sonst etwas.

Besser sollte man ein paar Takte in die Zukunft sehen, wo es hoffentlich auch in Deutschland mehr E-Autos - und bis auf weiteres (Jahrzehnte!) auch viel mehr Plug-In-Hybride - geben wird. Dann wäre es schön, mit einem (vielleicht dem einzigen ohne weiteren Aufwand verfügbaren) Standard-63A-Elektroanschluss gleich 8 Ladepunkte statt derer 2 versorgen zu können, etwa mit der Konfiguration:
  • 2 x Typ 2, 11 kW (16A),
  • 6 x Typ 2 7,2 kW (32A, deren Leistung sich bei Belegung beider 11 kW-Ladepunkte vom eingebauten Lastmanagement auf 3,7 kW bzw. 16A reduziert), oder ggf. 3 der 6 davon gleich Schuko (mit Steckerverriegelung) oder CEE blau mit max. 16A (oder 13A)
Durch die auf max. 11 kW begrenzte Ladeleistung könnte, je nach Geschäftsmodell, das 'Event-verknüpfte' Laden ggf. auch kostenfrei sein. Probleme mit 'Durchreisenden' auf der Suche nach kostenfreien Ladepunkten wird man dabei jedenfalls weniger haben.

Ob es solche Multisäulen schon gibt? Wenn nicht, sollte es sie geben. Sonst wird von den mehr oder weniger uninformierten 'Event-Eigentümern' der bewilligte Etat mit den technisch simplen, teuren, und für Destinations ungeeigneten 2 x 22 AC kW Standardladesäulen verbraten.

Folgendes scheint die einzige derzeit verfügbare Lösung zu sein:
PowerTower hat geschrieben:So könnte eine gute Lademöglichkeit für Schwimmbadgänger (und Kino, Freizeitparks usw.) aussehen:
http://www.goingelectric.de/stromtankst ... e-6/21002/
Leider nach Ladesäulenverordnung wohl nicht mehr erlaubt und dadurch eigentlich nur an Wohnmobil-Stellplätzen zu finden.
Der Beitrag war schon älter , aber zum Erstellungszeitpunkt war die Ladesäulenverordnung II. bereits einige Wochen in Kraft (seit 14. Juni 2017), die alle Ladepunkte bis 3,7 kW von jedweden Verpflichtungen der Ladesäulenverordnung freistellt. Der letzte Satz im Zitat trifft also nicht zu.
Zuletzt geändert von mweisEl am Mi 13. Sep 2017, 07:57, insgesamt 5-mal geändert.
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Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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Ich denke das 22kW Ladeproblem und der Kampf zwischen Destination und Durchreisender ZOE hat sich in DACH so weit erledigt, das nun alle Fernreisenden an den Autobahnraststellen bleiben. (einige weiße Flecken auf der DACH Landkarte ausgenommen und natürlich alle Kostenschnorrer)

Das aber trotzdem das Problem, dass ein 3,7kW Destination ladender CCS/Chademo Fahrer nun 22kW blockiert und somit 5 weiteren CCS/CHademo Fahrern das Destination Laden verweigern bleibt.

Aber: Ich denke in der Zukunft wäre 11kW AC für alle Fahrzeuge als Destination Lader unumgänglich, vielleicht sogar wirklich 22kW Weil:

Bei Akkus von über 40kWh macht 3,7kW Ladeleistung auch an der (Tages-) Destination keinen Sinn.
Der Typ2 Standard sollte aus Sicherheitsgründen für EVs verwendet werden.

Ja, die Anschlussleistung muss steigen. Das Problem wird uns in der Zukunft auch in der eigenen Wohnstraße treffen. Die Verteilung des Stromes ist noch unzureichend, schließlich müssen tausende LKWs mit Benzin an Bord ersetzt werden.
Und wieder müssen wir die Straßen aufreißen...
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Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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22 KW ist nun mal kaum teurer als 11 KW. Also warum das potential nicht nutzen?

an einem 63A Anschluss kann man ja 2x 22 kW und 3x 7kW einphasig kombinieren.
Wenn beide 22 KW voll ausgelastet werden, einphasigen dann per Lastmanagement auf 10A drosseln und die beiden 22er auf 25A d.h. 17 kW. Über den Tag verteilt wird es wohl nicht viel Drosselung geben und alle sind glücklich.
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Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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AbRiNgOi hat geschrieben:Bei Akkus von über 40kWh macht 3,7kW Ladeleistung auch an der (Tages-) Destination keinen Sinn.
Aber sicher macht es Sinn! Es gibt in Deutschland Tausende von Schwimmbädern, Tausende von Kinos und Hunderte von Zoos, zu denen man eben nicht erst Hunderte Kilometer weit fahren muss und wird, sondern vielleicht max. 50 km. Und diese Locations haben begrenztes Budget und sollten besser nicht den einzigen Stromanschluss in heute und in Zukunft ungeeignete 2 x 22kW-Säulen verbraten.

Der zeitliche Mindest-Aufenthalt an der Destination in der Nähe der beschriebenen Multisäule genügt dann auch für das Nachladen von 40 (3,7 kW) bis 120 km (11 kW) - es wäre für jeden das richtige dabei.
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Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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Lastmanagement ja, drosseln nein.

Ich habe, so denke ich ein Recht zu wissen, wann mein Fahrzeug fertig geladen ist. Nix blöder, als ich stehe gestresst auf, kome zu meinem Fahrzeug und der ist nicht fertig.

Wenn dann sollte das zweite Fahrzeug in StandBy gehen, also mit kleinst möglicher Ladelestung versorgt werden. Wenn dann das erste Fahrzeug die Ladeleistung drosselt, kriegt der zweite mehr. Im Endeffekt ist der zweite genauso schnell fertig wie bei der Lösung mit halber Leistung, vielleicht so gar schneller und der erste wurde nicht blockiert.
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Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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eDEVIL hat geschrieben:22 KW ist nun mal kaum teurer als 11 KW. Also warum das potential nicht nutzen?
an einem 63A Anschluss kann man ja 2x 22 kW und 3x 7kW einphasig kombinieren.
Wenn beide 22 KW voll ausgelastet werden, einphasigen dann per Lastmanagement auf 10A drosseln und die beiden 22er auf 25A d.h. 17 kW.
Das wäre nicht durchdacht. Die Einphasenanschlüsse kann man natürlich nicht auf auf 2,3 kW drosseln, damit ein anderer 17 kW bekommt. Umgekehrt würde bei einem potentiellem Angebot von 22 kW die Möglichkeit des kostenfreien Ladens auf jeden Fall entfallen, da mit 'Mitnehmern' zu rechnen ist, die dem 'Event-Betreiber' nur Kosten aber keinerlei Nutzen bringen würden (der möchte übrigens dass die Gäste eher länger als kürzer verweilen).

In den GE-Kommentaren liest es sich leider heute doch schon so gönnerhaft: 'Eignet sich gut für Durchreisende. Wer will, kann auch das Schwimmbad besuchen'. Pfui.
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Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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AbRiNgOi hat geschrieben: Ich habe, so denke ich ein Recht zu wissen, wann mein Fahrzeug fertig geladen ist. Nix blöder, als ich stehe gestresst auf, kome zu meinem Fahrzeug und der ist nicht fertig.
Beim Destinition lader zählt ja nicht das Fahrzeug, sondern die Destinition ;)

Wie man die 22er Drosselt ist nachtürlich Geschmackssache, aber am 32er Anschluss bleiben dann nur 50A übrig, wenn die einphasigen genutzt werden.
#
Ist halt auf eine Frage, wie aufwändig das lastmagagement zu implentieren ist und wer da mit wlechem Akku als erster steht. Wenn da ein P85D steht, dann ist die zweite 22er für 4h auf 18A gedrosselt, wenn man da keine Zeitgrenzen von 2h vorsieht.
Bei P100D wäre es nicht mehr ganz so tragisch mit 26A.
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Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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Sobald die Gratis-Säulen weg oder ständig belegt sind, hat sich das eh erledigt. Zum Schwimmbad wird so geplant, dass man wieder heim kommt und niemand fährt mit leerem Akku ins Schwimmbad. Sobald die kWh auch nur 10% mehr als daheim kostet wird da kaum mehr jemand anstecken. Ich denke aus Kostengründen (FI-TYP B/EV) wird es künftig vermehrt 1-phasige Typ 2 Dosen geben. Lieber 10 davon als 2x22kW 3-phasig.

Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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Auch im Schwimmbad gibt es ja "Sportschwimemr", die nur 1,5h da sind und da sind dann 22KW supi, wenn jmd nicht zu hause laden kann.

Man muss auch einfach größer denken. Lieber 2x22kW in Kombination mit 6x 7 kWp am 80A Anschluss zentral positioniert zwischen 8 Ladeplätzen.
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Re: Die beste Destination-Ladeinfrastruktur...

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Ich habe da auch schon ein paar verschiedene Szenarien durchgespielt. Im öffentlichen Raum entweder Freischaltung per OCPP oder mit diesem Gerät per girocard oder NFC Kreditkarte. Finde dieses Teil sehr interessant, gibt es auch direkt in Kombination mit den passenden Ladestationen bei wallb-e. Da passen dann auch ganz bequem 8 Ladepunkte dran. Das würde ich bei einem 63 A Anschluss z.B. mit 6x Typ2 3,7 kW und 2x Typ2 11 kW kombinieren. Das passt dann sowohl für Arbeitgeber als auch P+R Parkplätze, Freizeitparks und auch für Wohngebiete. Eben überall da, wo man sich 8-12h oder noch länger aufhält.

Oder, wenn es kostengünstig sein soll, das ganze mit oben genannter Energiesäule umsetzen. Gefällt mir eigentlich gut die Idee, aber langfristig wollten wir ja von Schuko und CEE im öffentlichen und halböffentlichen Raum weg kommen. Weiß jemand, wo es solche Energiesäulen mit dem klassischen Münzzähler gebraucht gibt? Müssten ja Tausende in Deutschland im Einsatz sein, aber so etwas scheint nur neu angeboten zu werden.

Für Supermärkte und Einkaufszentren darf es entsprechend der kürzeren Verweildauer auch gern noch schneller ladende Gerätschaften geben. Aber auch hier muss die Masse an Ladepunkten erhalten bleiben. Wie lang diskutieren wir dieses Thema mit Ergebnissen, die sich im Kreis drehen. Auch ich finde die 2x 22 kW Typ2 Lösungen nicht optimal. Manch ein Betreiber hat da die falsche Sicht- und Herangehensweise. Nicht selten liest man in den online Artikeln, dass man stolz auf die neue "Schnellladesäule" ist.
2012-2015: Think PIV4 || 2016-2018: VW e-up!
2018-2020: Mietfahrzeuge || 2021-2023: Renault Twingo Electric
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