Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

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Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

LindasAuto
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ich habe mir den verlinkten Beitrag zur Technik angesehen.
Ich halte das System der unterirdischen Hardware für eine prinzipielle Todgeburt. Sehr installationsaufwändig (wasserdichter Betonkasten), schwieriger Wartungszugang ..
Ich bin enttäuscht - ich hatte irgendeinen versteckten Container vermutet, der alles fertig vorinstalliert zur Verfügung stellt.
Soo wird das nix.
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Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

der niederrheiner
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Wieso? Machst du die Wartungsarbeiten?!?
Zero SR/S
R75/5
Buell Ulysses

Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

LindasAuto
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der niederrheiner hat geschrieben: Wieso? Machst du die Wartungsarbeiten?!?
Nein .. aber ist dir nicht bewusst, dass der Betreiber sie bezahlen muss? Eine schwere Abdeckung (die garantiert wasserdicht sein muss) anzuheben ist mit mehr Aufwand verbunden als das Aufklappen einer Blechtür.
Und wehe, sie war nicht wasserdicht.

Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

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Ich weiß jetzt nicht wie das genau aussieht, aber ich würde einfach die Elektronik in einen wasserdichteren Kasten verbauen und darüber eine Türe zum absperren.

elektrisch, nicht hektisch

Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

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LindasAuto hat geschrieben: ich habe mir den verlinkten Beitrag zur Technik angesehen.
Ich halte das System der unterirdischen Hardware für eine prinzipielle Todgeburt. Sehr installationsaufwändig (wasserdichter Betonkasten), schwieriger Wartungszugang ..
Ja, da ist was dran. Infrastruktur muss billig sein. Dieser Ladepark ist es nicht. Darum sehe ich solche Ladeparks auch nicht als die große Zukunft oder die Lösung der Probleme der Ladeinfrastruktur. Es wird sicher immer mehr solche Ladeparks geben, aber das wird nicht das Rückgrat der Schnellladeinfrastruktur sein und auch nicht der Nachfolger der gewohnten fossilen Tankstelle - dafür werden es zu wenige bleiben.

Das Anziehende an so einer Einrichtung ist ja das Raststättenangebot, nicht der Ladestrom. Wenn ich nur schnell laden will und dann sofort weiterfahren, sind mir andere Dinge wichtiger, z.B. Preistransparenz und die Verfügbarkeit von Ladepunkten mit hoher Leistung ohne die Angst, dass alles belegt ist wenn ich komme. Bei Sortimo will man ja bewusst keine Blockiergebühren erheben, weil man die Leute vor Ort halten möchte. Dazu passt auch, dass man dort momentan Roaming ablehnt, weil man ein eigenes Preismodell durchsetzen möchte, das von der Ladeleistung abhängig ist, d.h. wer schnell wieder weiter will, soll draufzahlen, da er die Gastronomie nicht nutzt.

Für diejenigen, die auf der Durchreise aber auf eine möglichst schnelle Lademöglichkeit angewiesen sind, ist dieses gesamte Modell recht unpassend. Da wäre Roaming und Plug&Charge optimal, damit man nicht vorher die Preise recherchieren, eine Strommenge vorwählen oder gar manuell in einem Shop bezahlen muss. Und die aufwändige Ladetechnik zahlt man ja mit den Gastronomiepreisen mit.
Ich werde sicher einmal dorthin fahren, um zu sehen wie es ist, aber wenn ich schnell vorankommen will, sind die Supercharger auf den Autohöfen oder IONITY-Stationen auf den Raststätten vermutlich immer noch die bessere Lösung.

Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

tommywp
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Ja, da ist was dran. Infrastruktur muss billig sein. Dieser Ladepark ist es nicht.
Gibt es da zahlen zu dieser behauptung oder nur vermutungen?

Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

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LindasAuto hat geschrieben: Ich halte das System der unterirdischen Hardware für eine prinzipielle Todgeburt. Sehr installationsaufwändig (wasserdichter Betonkasten), schwieriger Wartungszugang ..
Wasserdicht muss man einen überirdischen Kasten auch bekommen. Und der muss dann von - 30 bis +40 °C plus Sonnenscheineinwirkung, Sturm und Hagel alles aushalten. Unter der Erde hingegen schwanken die Temperaturen viel weniger. Ich kann mir also gut vorstellen, dass das gar nicht teurer ist, sondern vielleicht sogar billiger.

Wenn ein Auto vor einen Schnelllader fährt, muss der vermutlich ersetzt werden - die Rüssel, die in Zusmarshausen aus dem Boden ragen, sehen hingegen so aus, als ob es ihnen nicht viel ausmachen würde, wenn einer drüber fährt.

Wartungszugang ... ich weiß nicht, wie oft man da ran muss - aber ein wenig wundere ich mich schon, dass darüber alles zugepflastert/asphaltiert wurde. Man hätte ja einfach den Kasten unter die Parkfläche legen und eine Klappe vorsehen können. Wenn das nicht gemacht wurde, heißt das vermutlich, dass man die Technik für wartungsfrei hält.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

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tommywp hat geschrieben:
Ja, da ist was dran. Infrastruktur muss billig sein. Dieser Ladepark ist es nicht.
Gibt es da zahlen zu dieser behauptung oder nur vermutungen?
Das ist natürlich eine Vermutung, die daher kommt, dass der Ladeparkt als ganzes recht aufwändig erscheint.

Es wäre natürlich möglich, dass die Gestehungskosten pro Ladepunkt dann wieder relativ niedrig sind, wenn man die Kosten für das Raststättengebaude weglässt. Aber ich glaube, da werden wir als Außenstehende keine verlässlichen Daten bekommen, so wie bei den anderen Ladesäulenbetreibern auch nicht.
Was ich gut finde ist, dass bei der Stromversorgung auf hohe Eigenproduktion gesetzt wird, das könnte bei in Zukunft schwankenden Strompreisen für eine bessere Kalkulierbarkeit sorgen. Auf jeden Fall merkt man aber, dass es den Betreibern eher um die "perfekte Insellösung" geht, als um maximale Integration und Vernetzung. Beides kann ja funktionieren. Ich werde jedenfalls weiterhin interessiert verfolgen, wie es mit diesem und ähnlichen Projekten weitergeht.

Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

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Es wäre natürlich möglich, dass die Gestehungskosten pro Ladepunkt dann wieder relativ niedrig sind, wenn man die Kosten für das Raststättengebaude weglässt.
Ja, aber die Wirtschaftlichkeit würde davon nicht profitieren. Das ist doch schon bei heutigen Tankstellen so: Am Benzinverkauf verdient man kaum, sondern er dient dazu, einen Laden bis spät in die Nacht geöffnet haben zu dürfen mit jede Menge Publikum, das gezwungen wird, ihn zu betreten.

Und da lauern in der Zukunft noch mehr Möglichkeiten: Während beim Tanken die meisten den Laden nur zum Bezahlen betreten und sich das Angebot kaum anschauen, weil sie nur schnell wieder weg wollen, kommen in Zukunft Kunden mit viel Zeit. Zeit, sich das Warenangebot anzusehen, Zeit, eine dort gekaufte Zeitung zu lesen, dabei einen Kaffee und ein Schnitzelbrötchen zu verzehren. Mit anderen Worten: viel Geld auszugeben.
Was ich gut finde ist, dass bei der Stromversorgung auf hohe Eigenproduktion gesetzt wird, das könnte bei in Zukunft schwankenden Strompreisen für eine bessere Kalkulierbarkeit sorgen.
Dafür brauche ich keine Eigenproduktion, sondern ich kaufe an der Börse langfristige Kapazitäten. Die sind auch nicht den schwankenden Preisen des Spotmarkts unterworfen.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Sortimo-Stromtankstelle in Zusmarshausen ist eine der Größten

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Die Gummisäulen an den äußeren Parkplätzen bieten nahezu perfekte Vandalismussicherheit und wenn jemand drüberfährt ist mit Sicherheit eher der Unterboden kaputt als die Gummisäule... Aber die meisten Kosten dürften an regulären Ladesäulen durch die "kleinen" Parkrempler passieren und da sind die Gummisäulen komplett davor gefeit. Der große Rüssel der bei den mittleren Schnellstladern von der Decke runterhängt hat da auch entsprechende Sicherheiten. Selbst wenn da ein Laster dagegen fährt ist jedenfalls nicht irgendwas mit Strom oder das vor Strom schützen soll defekt, sondern nur Blendbleche und ähnliches.

Insofern glaube ich, daß über eine gewisse Zeit schon einige monetären Vorteile für diese Unterflurinstallation sprechen. In Zusmarshausen befinden sich die Wartungsklappen (eine pro 2-3 Ladern) auf dem Gehweg. Dadurch wird die Tragfähigkeit der Deckel nicht zu oft von dicken SUV's getestet werden. Geöffnet werden sie mit einem Gestell ähnlich einem Motorkran in den Werkstätten, so daß ein Techniker alleine die Wartung vornehmen kann.

Und Unterflur-Verteiler sind bei Strom und alten Telekomdrähten auch Standard. Das Innengehäuse ist eh nochmal wasserdicht und es kommt lediglich drauf an, daß das Wasser, das bei einem Starkregen an den Kanten der Platte eindringen kann, ausreichend Abflußmöglichkeiten findet. Aber auch das ist eine gewöhnliche Technik. Wenn eine Komplettüberschwemmung stattfinden sollte hat eine oberirdische Säule auch irgendwann Wasser im Inneren.

Als weiteren deutlichen Vorteil sehe ich daß die Leistungselektronik dieser Säulen komplett mit einem Klimagerät gekühlt werden. Die Abwärme wird in dem auf der anderen Straßenseite befindlichen Sortimo-Bürokomplex verwendet. Insofern wird da keine Reinigung wegen über die Lüftungsschlitze eingedrungenem Gekreuch und Gefleuch alle drei Monate notwendig sein.

Die Trafos, Abrechnungs- und die Überwachungselektronik ist weiterhin in garagenähnlichen Betonhäuschen am Rand des Geländes untergebracht. Also ist unterirdisch nur die für jede Säule individuelle Leistungselektronik und die Kommunikationsschnittstelle zum Fahrzeug untergebracht.

Also alles in allem finde ich die Herangehensweise wirklich interessant und sie verspricht auch einige positive Aspekte, die mit den oberirdischen Ladesäulen am Fahrbahnrand so nicht umgesetzt werden können. Vielleicht lohnt es sich tatsächlich nicht weil irgendein Aspekt nicht berücksichtigt wurde, aber wenn man das nicht wirklich ausprobiert, kann man diese Erfahrung auch nicht machen. "Kann nicht funktionieren weil das haben wir ja noch nie gemacht" ist eine nicht akzeptable Ausrede für Faulheit oder fehlende Ingenieurskunst.

Grüazi, MaXx
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