Mythos Destination Charging

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Mythos Destination Charging

Toumal
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Ich moechte mal versuchen die elende Diskussion im Prangerthread auszulagern, und stelle hier mal eine Meinung im Raum was Destination-charging angeht. Diese sind ja laut gaengiger Meinung dazu gedacht dass das Auto dort laenger steht, auch weit ueber die eigentlich notwendige Ladezeit hinaus. Destination Charger heisst also, dass man nicht umparken muss da ja davon ausgegangen wird dass man dort stehen bleiben kann, nur halt mit dem Bonus gleichzeitig zu laden.

Ich behaupte einfach mal folgendes: Eine einzelne 22kW Ladesaeule am Parkplatz eines Kaufhauses ist kein Destination Charger. Und in gegenden wie Wien, wo es zwar ein dichter werdendes Netz an Ladestationen gibt, diese aber meist nur einzeln aufgebaut werden, kann man auch nicht einfach sein Auto den Tag ueber stehen lassen.

TankE macht es zwar besser, aber von 10 Ladepunkten koennen auch nur 4-6 verwendet werden bevor das System in die Knie geht.

Wenn in einer Gegend die gesamte Ladeinfrastruktur durch lediglich 5% der Benutzer voll ausgelastet wird, gibt es so etwas wie Destination Charging nicht. Ausser es ist einem egal und man vertritt die Ansicht dass man ja einen Stecker hat und daher so lange stehen kann/darf/soll wie man will.
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Re: Mythos Destination Charging

Heesi
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+++++1

sehe ich genauso!
Kia e-soul Spirit mit Schiebedach und Dachträger

Re: Mythos Destination Charging

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Ich bin fast voll deiner Meinung, aber nur fast.

Entscheiden was ein Destinationlader ist, kann nur der Betreiber der Ladesäule und des Stellplatzes (Müssen ja nicht immer die Gleichen sein).

Bei einem Destinationlader sollte jeglicher Hinweis fehlen wie lange man die Säule nutzen darf.

Beispiel: Outletcenter Ochtrup http://www.goingelectric.de/stromtankst ... n-1/16034/

Oder z.B. Bei Hotels die Stellplätze mit Lademöglichkeiten bieten, dann aber mehr als eine sodass andere Gäste auch noch laden können.
Kia EV 6 RWD, GT-Line 10/21
Opel Ampera e Ultimate 02/20
PV=21 kWp-1x go e charger 22 kW, 1x go e Charger 11kW, 1x WB 3,7 kW

Historie
Kia Niro EV Vision,10/22, 35K km
Kia e-Niro-64 kWh-Vision-09/20, 52k km
Nissan Leaf Techna 24 kWh-08/17, 32k km

Re: Mythos Destination Charging

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  • Alex1
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Hmm ja, wie üblich bergen Übertreibungen Gefahren.

Rein rechtlich ist der Dauereingesteckte sicher auf der sicheren Seite. zur Ladiquette gehört das aber nicht.

Genausowenig gehört es zur Ladiquette, den Eingesteckten aus dem Kino zu holen.

Wir leben in einer Umbruchzeit, meine Kleine hat heute 3-mal mehr Lademöglichkeiten als bei ihrer Zulassung. Bei ca. 2.000 neuen Säulen pro Jahr in D wird sich die Situation bald entspannt haben.

In dieser Umbruchzeit gebe ich Dir allerdings vollkommen Recht, dass man nicht stur auf seinem Recht bestehen sollte.

Sobald die DestiCharger wirklich nur noch 11 oder 3,7 kW bieten, aber dafür überall da sind und alles Andere einen Zeittarif hat, wird sich das Problem in Wohlgefallen auflösen.
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

Rest-CO2 kompensieren: atmosfair.de Goldstandard

Re: Mythos Destination Charging

MineCooky
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Darum reicht bei einem Destinationcharger auch locker das da 3,7kW, besser/maximal 11kW verfügbar sind. Mehr braucht keiner der am destinationchargen ist, selbst ein Model S mit 100kWh ist dann in 10h wieder voll, wenn es ganz leer war. Alle anderen nach spätestens 4 Stunden.
Das ein AmperaE mit 60kWh nur 1-Phasig läd ist nicht die Schuld des Säulenbetreibers und sollte auch nicht von ihm ausgebadet werden.

Nun muss man aber eine Linie ziehen was destinationchargen ist und was zwischenladen ist. Grundsätzlich würde ich sagen destnationchargen ist, wenn ich am Ziel meiner Reise bin und laden möchte. Wenn das Ziel der Aldi ist, ist aber schon wieder alles was ich gesagt haben hinfällig. Oder doch nicht? Muss ich am Aldi das Auto voll machen können während ich einkaufe? Nein, schließlich ist der ja keine 50km weit weg und 11kW reichen dicke.

Das birgt aber auch schon wieder sehr viel Potential zum sich streiten. Denn wenn mein Ziel der Flughafen ist um jemand ab zu holen, muss ich am Ziel Schnellladen.
Letztendlich muss in jeder Situation neu bewertet werden wie viel Ladeleistung nötig ist und ob vielleicht ein Lastmanagment Vorteile bietet weil man dann Anschlussleistung sparen kann.
Fest steht nur, das bei eindeutigem Destinationcharging wie zB am Hotel ein DC-Ladestation keinen Sinn macht. Ladeleistungen von bis zu AC11kW sollte jedes Auto können. Da sind wir aber auch wieder an einem eigenen Thema dran. Reicht einem Smart der 17,6kW hat nicht ein AC3,7kW-Lader, denn unterwegs sollte er DC laden können. Das ist ein umfangreiches Thema was nicht nur die Ladestaionen betrifft sondern auch die Autos und schwer davon abhängig ist wie jeder einzelne glaubt das es mal sein wird, unser Ladeverhalten.
Zuletzt geändert von MineCooky am Mi 21. Jun 2017, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Mythos Destination Charging

SL4E
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Bevor man sich über solche Sachen Gedanken macht sollte man Destination Charging erst einmal definieren. Also was ist Destination Charging?
Ich persönlich definiere das mit einer Aufenthaltsdauer von >2h. Wer mehr als 2h im Supermarkt verbringt -> :lol:

Was sind also mögliche Destination Ladepunkte:
- Hotels
- Bahnhöfe
- Flughäfen
- P+R Parkplätze (damit man auf den ÖPNV umsteigen kann)
- große Einkaufzentren
- Wohngebiete
- Freizeitbäder
(...)

Und genau an solchen Punkten bringt es nichts einzelne Lader zu streuen, hier braucht es Masse!

Die Elektromobilität wird sich nicht durchsetzen, wenn Leute gezwungen werden wie mit dem Verbrenner an eine (Strom)Tankstelle zu fahren um da noch einmal zusätzlich 1h stehen zu müssen, statt wie mit dem Verbrenner 5min. Elektroautos sollen während der Parkzeit laden, das ist ihr großer Vorteil und dazu braucht es Destination Lader! Und zwar viele. Nur so können auch Leute zu EV's bewegt werden ohne eigene Garage usw.

Das Problem ist also nicht die Defintion von Destination Chargern, sondern das fehlen solcher! EVU's streuen vereinzelte Lader und meinen mit 22kW Terminals sei das Problem gelöst. Das Problem ist also die Verbrenner Denkweise bei den Versorgern.
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Re: Mythos Destination Charging

Helfried
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SL4E hat geschrieben: Das Problem ist also nicht die Defintion von Destination Chargern, sondern das fehlen solcher! EVU's streuen vereinzelte Lader und meinen mit 22kW Terminals sei das Problem gelöst. Das Problem ist also die Verbrenner Denkweise bei den Versorgern.
Richtig! Und so lange das so ist, darf man eben nicht jeden Tag die einzige 22kW-Ziemlichschnellladesäule am Bahnhof selbstherrlich zuparken und 10 Stunden in die Arbeit weiter mit dem Zug fahren.

Re: Mythos Destination Charging

SL4E
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Helfried hat geschrieben: Richtig! Und so lange das so ist, darf man eben nicht jeden Tag die einzige 22kW-Ziemlichschnellladesäule am Bahnhof selbstherrlich zuparken und 10 Stunden in die Arbeit weiter mit dem Zug fahren.
Ja und schon haben wir das Henne-Ei-Problem. Wenn man das nicht kann kauft man kein EV, kauft man kein EV sehen die Versorger keinen Bedarf am Ausbau.
Deswegen parken und lieber dem Versorger mitteilen das mehr Bedarf besteht, anstatt hier übereinander herzuziehen.

Nur um das mal in Zahlen zu verdeutlichen: Der Versorger hätte statt 2x 22kW-Ziemlichschnellladesäule an einem Bahnhof ganze 12x 3,7kW hinstellen können oder 6x 3,7kW und 3x 11kW. Es wären also statt 2 bis zu 12!!!! Ladepunkte möglich bei gleicher Anschlussleistung.
Zuletzt geändert von SL4E am Mi 21. Jun 2017, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.
Ich habe das Forum verlassen

Re: Mythos Destination Charging

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@SL4E

+1000
Gruß

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Re: Mythos Destination Charging

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Die Aufgabe des Betreibers ist auch das Richtige Auszuwählen. Sprich eine Ladedauer vorzuschreiben, die nicht zur Nutzung passt wäre sinnlos.

Triviales Beispiel: Einen Schnellader in ein Kinoparkhaus zu stellen und zu fordern das maximal nach einer Stunde umzuparken ist, ist sinnlos.

Ein Lebenbsmittelsupermarkt wird maximal ein-zwei Stunden besucht. Ein großes Einkaufscenter mit Modeläden etc. wird Frau eher länger besuchen. Eine P+R Parkplatz ab Stadtrand ggf. ein ganzen Tag. Hier zu erwarten, dass die Leute permanent zum Auto rennen um umzuparken ist entweder gar nicht möglich oder sinnlos. Dort muss dann die richtige Infrastruktur aufgebaut werden.

Beim Aldi 3 kW aufzustellen ist daher relativ sinnlos. Dort bringt langfristig nur ab 22kW etwas. Ein AmperaE Fahrer würde da wohl auch gar nicht erst nicht anstecken. Beim P+R hingegen wären eher viele Ladepunkte mit wenig Leistung gefragt.

Die Etikette des EV Fahrers sollte sich darauf beschränken dies nicht zu missbrauchen. Sprich beim Aldi parken, an den Schnellader hängen und dann zum benachbarten Kino gehen...

Natürlich wäre es optimal, wenn der Betreiber z.B. auf einem P+R dann einfach 10x22kW mit Lastmanagement aufstellt, selbst wenn die Säulen insgesamt vielleicht nur 50kW gleichzeitig abgeben können...
Zuletzt geändert von Super-E am Mi 21. Jun 2017, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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