Standortansprüche für Schnelllader

Re: Standortansprüche für Schnelllader

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  • Berndte
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Niemand baut dann 5 Hausanschlüsse hin!
Dann kommt ein 250A Anschluss und gut ist.

Komischerweise war früher (vor 1-2Jahren) die Meinung, Schukosteckdosen reichen aus und für die ganz eiligen reichen 22kW Typ2. Aber es fällt mir extrem auf, dass die neuen Tesla jetzt nur noch 16kW können, der i3 mit 11kW Lader kommt und plötzlich sind 11kW ausreichend? Den Wert 11kW haben wir hier früher eigentlich so gut wie nie verwendet.

Es ist halt extrem auffällig.

Wenn man vor hat eine Masse an Ladestationen (10+) zu installieren, wird kein normal denkender Planer auf die Idee kommen das ohne Lastmanagement zu machen. Das ist auch kein Hexenwerk und viele Säulenhersteller haben das auch schon im Programm. Bekannt und technisch zugesichert ist es mit zB von Keba, ICU, Mennekes und TNM Lolo.
Das kostet keinen Cent mehr, weil die Hardware in den Boxen/Säulen sowieso schon integriert ist.
Leider wird das (lt. den Herstellern) so gut wie nie angefragt und somit auch nicht konfiguriert.
Da ist entweder der Anschluss stark genug für die meistens maximal 2-3 Säulen mit voller Leistung oder irgend jemand kommt wieder um die Ecke und meint... "Ja, dann mach mal 11kW Festeinstellung, das reicht den meisten Fahrern aus."

Kommt mal bitte davon runter einen Standardhausanschluss von 63A am liebsten einfach auf 4x11kW oder 12x3,7kW stumpf zu begrenzen. Das kann man vielleicht als Notlösung machen, aber für ein Technologieland wie Deutschland ist das lächerlich.

Schreit bitte nicht nach Schukos an jeder Ecke, sondern um intelligente Ladestationen, wo auch das Lastmanagement mal richtig weiter entwickelt werden kann. IHR müsst den Bedarf aufzeigen. Seid bitte nicht so kurzsichtig (und ein wenig egoistisch) den Bedarf an eurer jetzigen und persönlichen Situation ausmachen zu wollen.

Irgendwer mit Computern hat auch mal gesagt, dass 640kB für alle mehr als genug sind! ;)
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Re: Standortansprüche für Schnelllader

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Ich möchte ja Deinen Elan nicht bremsen. Aber bei uns wurden heute 4 Laternenladesäulen mit je 3,7 KW mit großen Presserummel vom Oberbürgermeister eingeweiht. Und da man nur 4h Laden darf...
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Wer eher bremst fährt länger schnell (ohne nachzuladen)
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Re: Standortansprüche für Schnelllader

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  • Alex1
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Priusfahrer hat geschrieben:Ich möchte ja Deinen Elan nicht bremsen. Aber bei uns wurden heute 4 Laternenladesäulen mit je 3,7 KW mit großen Presserummel vom Oberbürgermeister eingeweiht. Und da man nur 4h Laden darf...
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Jeder halt, wie er kann...

Und das wird ihm auch überhaupt nicht so peinlich sein, wie es ist. Aber alles ist besser als nichts... :roll: :lol:
Not-wendig: www.bzfe.de/inhalt/planetary-health-diet-33656.html

Freitag treffen wir uns: https://fridaysforfuture.de/allefuersklima/

Herzliche Grüße
Alex

Rest-CO2 kompensieren: atmosfair.de Goldstandard

Re: Standortansprüche für Schnelllader

MineCooky
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Berndte hat geschrieben:Niemand baut dann 5 Hausanschlüsse hin!
Dann kommt ein 250A Anschluss und gut ist.
Natürlich nicht, wollte veranschaulichen wo wir da stehen und natürlich ist nicht jeder Hausanschluss mit 63A. Unserer auch nicht, wollte eher denen vor beugen, die wenn ich von mehr Hausanschlüssen rede, dann die 63A unter die Nase reiben ^^

Re: Standortansprüche für Schnelllader

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  • soebe
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Moin zusammen,

ich vesuche mal auf die ursprüngliche Fragestellung zu antworten. Eingangs zunächst einmal die Feststellung, dass für mich persönlich das Thema Schnellader aktuell null Relevanz hat, da mein Ampera bekanntlich zu den Schnarchladern gehört. Aber die Fragestellung richtet sich ja nicht direkt an mich und meine aktuelle Situation. Mit den Blick nach vorne und meinen bisherigen Erfahrungen/Gesprächen mit Verbrennerfahrern nach einer Probefahrt im Ampera, ist die Ausstattung der Autobahnrastplätze und der Autohöfe mit Schnellladern ein grundsätzliches Muss. Aber... ich persönlich suche bei der Routenplanung mit einem Radius von 2-3 km abseits der Route nach "interessanten" Lademöglichkeiten. Weitere Umwege machen zum einen aufgrund des Zeitverlustes aber auch aufgrund der geringen Kapazität des Amperaakkus nicht so viel Sinn. Ich vermute dabei bin ich kein Einzelfall. Aber eben bis zu 6 km Umweg ist schon ok, wenn sich dieser lohnt... kostenloses Laden, Kombination mit einer Pause bei einem tollen Kinderspielplatz o.ä. Ganz ehrlich, wie toll ist es denn dauerhaft auf Rasthöfen länger zu pausieren, irgendwann kann man doch den Rasthoffr... emm... das Essen auf den Rasthöfen nicht mehr sehen, wenn man dieses regelmäßig futtert. Also meine ergänzenden Vorschläge:

Gastronomie in Autobahnnähe, aber mit ausreichend Abstand, dass der Autobahnlärm nicht mehr so nervt und mit gehobenerem Angebot. Gerade Menschen, die sich auf dem Weg in den Urlaub befinden, gönnen sich doch auch mal eine Pause mit gutem Essen.

Aber auch die Bundesstraßen sind nicht zu unterschätzen. Gerade wenn man sich an die geräuscharme Fahrt gewöhnt hat, und das "Gesamtoptimum" sucht aus:
Fahrzeit
Ladezeit
Musikgenuss während der Fahrt
Optischer Genuss der vorbeiziehenden Landschaft - meine Frau nennt dies "Scenic Route"
auf Ihrem Arbeitsweg nach Bad Segeberg, gibt es die vermeintlich schnellere Route über die Autobahn oder alternative Strecken über Kreis- und Bundesstraßen, die gerade die Fahrzeit um 5 min. verlängert, aber deutlich netter zu fahren ist.
Auch in der Nähe ebendieser Bundesstraßen wären Schnellladesäulen sinnvoll. Auch hier in der Nähe oben genannter Restaurants. (z.B. http://www.goingelectric.de/stromtankst ... er-4/7420/) Natürlich reicht dort die vorhandene Technik für unser Auto derzeit völlig aus... aber das war nicht die Frage.

Welchen Vorteile es bietet, Schnellladesäulen nicht nur direkt an den Autobahnen oder Bundesstraßen vorzusehen, erläutere ich auch gerne. Zu den Rasthöfen muss derzeit ordentlich Kupfer im Boden verbuddelt werden, um die notwendige Leistung dort überhaupt bereitstellen zu können. Steigt der Bedarf mit steigenden Zulassungszahlen an, dann reicht der eine Schnelllader nicht mehr, die am Rastplatz verfügbare Leistung ist dann u.U. auch noch zu verteilen auf SC und Schnelllader. Sollen dann weitere Schnelllader installiert werden, um dem steigenden Bedarf nachzukommen, ist wieder die Zuführung weiterer dicker Kupferkabel zu teilweise weit abseits liegenden Rasthöfen zu verlegen. Dieser Aufwand ist an den Stellen vermeidbar, wo attraktive Standorte mit netzseitiger Infrastruktur kombiniert Autobahnnah verfügbar sind. Dies sind Umspannwerke, BHKW-Standorte, Windparks, bzw. die Windparkanschlußleitungen etc. D.h. überall dort, wo bereits ausreichend viel Kupfer im Boden liegt und sich Restaurants, Einkaufszentren, Spielplätze o.ä. Ladeweileangebote in der unmittelbaren Nähe befinden, wären m.E. Schnelllader sinnvoll. Zum einen aufgrund der geringeren Investitionskosten und zum anderen aufgrund der flächigeren Lastverteilung als auch der am Ende engmaschigeren Verteilung. Für die gleichen Investionssumme, könnten mehr Schnelllader errichtet werden, wenn die Wege für die Zuleitung kurz gehalten werden können. Ich persönlich würde "kleine" Umwege in Kauf nehmen, wenn ich dafür etwas bekomme, mach ich ja heute bereits so.

Die Kommunen hätten zudem die Möglichkeit für sich als zukünftigen Urlaubsort und / oder deren Innenstädte zu werben. Wenn durchreisende Urlauber auf dem Weg zum Urlaubsort, in Orte fahren zum Laden, die sie sonst nie besucht hätten, verkürzen diese beim nächsten Mal vielleicht den Weg in den Urlaub und fahren, da bereits ab, wo sie bei der letzten Urlaubsfahrt einen Ladezwischenstopp eingelegt haben. Beispiel: Bei einer Fahrt von Dortmund nach Ammersbek, habe ich einen Zwischenstopp in Rinteln eingelegt und mir einen Spaziergang durch die Altstadt dort gegönnt. Ich hatte den Ort vorher nicht "auf dem Zettel". Beim Spaziergang durch die Altstadt kam mir der Gedanke, dass man dort auch ganz gut mal Urlaub machen könnte und so meine Frau und unsere Kinder die tolle Altstadt auch mal erkunden könnten.

Also die durchreisenden E-Autofahrer ein wenig vom direkten Weg abzubringen kann sich für alle Beteiligten lohnen.

Neben Autohöfen und Rastplätzen:

Schnelllader in Kommunen mit attraktiven Innen- / Altstädten
Schnelllader an Restaurants, die etwas mehr bieten als immer nur "Fast food"
Schnelllader an Produktionsstandorten mit angeschlossenem / anzuschliessendem "Factory Outlet"
Schnelllader an Einkaufszentren / Freizeitparks / schönen Spielplätzen/ Wildparks o.ä. - kombiniert mit weiteren Ladepunkten für Leute die mehr Zeit haben / sich nehmen.

Immer in Kombination mit Autobahn- / Bundesstraßennähe und kurzen Wegen zur Anbindung an entsprechende Netzinfrastruktur mit "Ausbaureserven" für Ladeparkerweiterungen bei steigendem Bedarf.

Einige Beispiele aus meiner Umgebung:
https://www.arche-warder.de/
Auf dem Weg nach Dänemark, den Elbtunnel endlich hinter sich, kurz von der Autobahn runter, den Stau Stau sein lassen, den Akku vollladen und mit den Kindern durch den Haustierpark spazieren. Da reicht dann sicher die 22kW-Variante... aber wer eilig weiter will, lädet am Schnelllader und nutzt beispielsweise "nur" das Restaurant (https://www.arche-warder.de/angebote-im ... armkueche/)
Oder für diejenigen, die lieber vor dem Elbtunnel noch den Akku laden wollen:
http://www.wildpark-schwarze-berge.de/ auch in Kombination für Parkbesucher die 22kW-Variante, für Restaurantbesucher den Schnelllader.

Da gäbe es der Möglichkeiten viele.

Warum Produktionsstandorte? Vorteil dort - die Stromversorgung größerer Produktionsbetriebe ist inzwischen häufig "überdimensioniert", da etliche Betriebe mittlerweile Eigenstromversorungsanlagen nachgerüstet haben, u.a. um die nicht unerhebliche Last, der EEG-Vergütung zu mindern. Dort könnten Schnelllader mit kurzer Anbindung entstehen, die Ladeweile kann dann mit einem Einkauf am Produktionsstandort - Fabrikverkauf - verbracht werden. Produktionsbetriebe liegen in der Regel in der Nähe von Autobahnen und / oder Bundesstraßen.

Ich hoffe das war nicht zu sehr am Ziel der ursprünglichen Fragestellung vorbei. ;)
soebe - Elektromobilitätsbotschafter
Laternenparker bis 23.10.17
Ampera - 11/2012 - ePionier, 07.06.16
43166 - 144000 km
Zoe ZE 40 - 31.8.19 - 29.8.21 - 29.000 km

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Re: Standortansprüche für Schnelllader

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Ergänzend: Ich bin Amperafahrender Laternenparker mit erst rund 4TKM Erfahrung im Ampera zzg. rund 300 km im E-Smart, den ich mir ab und zu in Dortmund leihe. Also noch ein Neuling und das auch noch mit Hybrid ohne viel Ladeangsterfahrung. :D
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Re: Standortansprüche für Schnelllader

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Nja sooo dick müssen die Kabel nicht sein. So ein Rasthof hat ja in der Regel eine eigene Trafostation. Beim nächsten Regeltausch wird diese einfach durch eine leistungsstärkere ausgetauscht, wenn das Mittelspannungsnetz dies her gibt.

Statt 1MW könnte dann ein Trafo mit 1,5MW stehen. Die nun übrigen 500KW könnten für die Schnelllader verwendet werden. Bei den heute üblichen 50KW an CCS oder so, könnten bereits 10 Stationen betrieben werden. Selbst wenn man später auf 150KW hoch geht, würden immer noch 3 Anschlüsse mit voller Leistung betrieben werden können. Und wenn ein 4. oder 5. Fahrzeug anstöpselt, wird eben auf 40KW heruntergeregelt, falls das das Fahrzeug nicht schon ohnehin gemacht hat, weil der Akku bei 70-80% SOC nicht mehr die volle Leistung aufnehmen kann.

Die SC bekommen das mit 8 Anschlüssen ja auch hin. Warum also nicht auch die anderen DC Systeme?
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Re: Standortansprüche für Schnelllader

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Ja, das stimmt sicherlich für die Übergangszeit und wird von mir ja auch nicht ausgeschlossen. Meine Hinweise bezogen sich darauf, dass ergänzend zu den Schnelladern auf den Rastplätzen auch im näheren Umfeld zu den Fernstraßen an günstigen Orten Ladeparks entstehen könnten / sollten. Und es ging mir genau um das Wörtchen "wenn". Wenn das Mittelspannungsnetz das hergibt, beispielsweise den Trafo in der Leistung um 50 % aufzubohren. Wenn nicht, sind das eben einige Meterchen zusätzliches Kupfer im Boden. Mein Beitrag bezog sich mit einem Blick in die Zukunft, wenn neben den Teslas und den Bolts usw. weit mehr E-Autos mit großen Akkus diese in kurzer Zeit vollpusten wollen, könnte es doch hilfreich sein, wenn man einige wenige Kilometer abseits der Fernstraße laden kann, während auf dem Rastplatz selbst, gewartet werden muss. Nein heute ist das noch nicht so. Da steht man noch nicht Schlange am Schnellader... Aber in ein paar Jahren im Urlaubsreiseverkehr vielleicht schon, wenn die Elektromobilität durchgestartet hat.
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Re: Standortansprüche für Schnelllader

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Barthwo hat geschrieben:Solche destination charger, die wenn überhaupt, über Parkgebühr abgerechnet werden sollten, muss es in Zukunft ca. 100 mal mehr geben als jetzt, wenn sich die Elektromobilität durchsetzen soll. Wenn jedes Parkhaus, jedes Restaurant, jeder Ort, an dem man sich mehr als eine Stunde aufhalten will, solche charger anbietet, dann sind wir auf dem richtigen Weg. DC Schnellader braucht man dann wirklich nur für den Zweck, wo sie wirklich Sinn machen: für Fernstrecken.
1+ sehe ich genauso
E Auto Erfahrungen mit Fluence, Model S, Model 3, Zoe Ze40, e-Golf, 500E, EV6 storniert, Model Y.
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