Ladeinfrastruktur Dresden/Ostsachsen

[PowerTower]

Möglicherweise wird das so eine Wirelane Doppelstele mit 2x 22 kW Typ 2 und Abrechnungssystem, so wie sie nun viele BMW Händler bekommen. Durchaus möglich, dass dann auch der CCS Lader auf Abrechnung umgestellt wird.

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben, die Telekom hat drei 150 kW Lader in Sachsen aufgestellt. Diese wurden zufällig gefunden, so dass es wahrscheinlich ist, dass noch mehr davon installiert worden sind.

[humpataa]

Hallo,

nachdem ich auch etwas entsetzt war, wie es mit der Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten in Dresden aussieht, habe ich mir den ganzen Fred mal durchgelesen. Und finde es toll, wie sehr sich doch ein paar schon seit einiger Zeit engagieren, auch den Kontakt mit Verantwortlichen suchen, um das ganze Thema voranzubringen. Und finde toll, dass ihr trotz der Schwierigkeiten den Humor nicht verliert. Bitte nicht locker lassen!

Ich hatte erst kürzlich die Fraktion der Grünen im Stadtrat angeschrieben, eigentlich um herauszufinden, wie die Pläne für den Ausbau der Elektromobilität in Dresden aussehen. Also konkret: an welchen Orten in der Stadt was passieren soll ... weil sich doch Dresden bis Ende 2019 so einiges vorgenommen hat und sich gefühlt irgendwie nicht viel tut. Im dadurch entstandenen netten Telefonat konnte ich zunächst nicht viel neues erfahren, aber meinen Unmut loswerden (das tat mir schon fast ein wenig leid, weil die Dame natürlich nicht Expertin oder Verantwortliche war).

Trotzdem setzte ich zu einer Art Monolog an, in dem ich meine Bedenken äußerte, dass ich nach einer Anschaffung ohne eigene Lademöglichkeit quasi in Dresden nicht vorwärts kommen würde. Ich monierte, wie schleppend doch der Ausbau sei. Und auch wie sinnfrei doch die Umrüstung am ersten "Mobilitätspunkt" (Pirnaischen Platz, nur noch ein AC-Lader) ist. Ich versuchte zu erklären, dass wir kein klassisches Tankstellennetz brauchen, sondern am besten auf allen öffentlichen Parkplätzen und in Parkhäusern eine Lademöglichkeit. Oder besser noch: in jeder größeren Straße mindestens eine Säule, natürlich auch gern in Wohngebieten.

Sie schickte mir dann noch ein paar Infos per Mail, inklusive Präsentation, die ich zumindest so noch nicht kannte:

Ziel ist es, bis Ende 2019 über 200 Ladepunkte einzurichten, die die Bestehenden ergänzen. Fast die Hälfte werden Schnelllader sein.
Ca. 6 000 Dresdner Haushalte haben ein Pedelec zur Verfügung, was jedem 50. Haushalt bzw. 2 Prozent aller Haushalte entspricht. Die Zahl der Pedelecs übersteigt aktuell die Zahl der Elektro-Kfz um den Faktor 30. Aktuell sind für die Gesamtstadt 76 Mobilitätspunkte geplant, die sich in zwei Typen einteilen und die zudem durch kleinräumige Standorte im Carsharing und im Radverleih ergänzt werden sollen. Bereits heute bestehen in Dresden ca. 170 Carsharingstationen, die nicht alle durch Mobilitätspunkte ersetzt werden sollen. Der aktuelle Konzeptstand geht von 13 zentralen und 63 wohnortnahen Mobilitätspunkten aus. Letztere sind auch an intermodalen Schnittstellen außerhalb zentraler Bereiche angeordnet.

... und weiter ...

2019 werden bis zu 16 MOBIpunkte umgesetzt:
MP 04 – Bahnhof Mitte
MP 14 – Carolaplatz
MP 08 – Straßburger Platz/ Gläserne Manufaktur
MP 09 – Fetscherplatz
MP 22 – Altpieschen
MP 24 – Wilder Mann
MP 32 – Schillerplatz
MP 50 – Wasaplatz
MP 51 – P+R Prohlis
MP 43 – P+R Reick
MP 54 – TU Dresden Hettnerstraße
MP 62 – Löbtau Reisewitzer Straße
MP 25 – Bahnhof Klotzsche P+R
MP 69 – Weixdorf Bad
MP 71 – Bahnhof Cossebaude
MP 76 – Weißig OTZ

Ich bin gespannt!

Viele Grüße
Dennis

[Elwynn]

Vielleicht könnte man ja mal eine Petition zur privaten Ladesäulenförderung ausformulieren (die Stadt DD bietet ja online die Möglichkeit) und diese bei den derzeitig zahlreichen Demonstrationen vorstellen und bewerben (fridays for future, Verkehrswende etc).
2000€ staatliche Förderung für die Anschaffung sind zwar schön, wenn man aber bspw 500€ pro privaten Ladeplatz von der Stadt erhalten würde und dadurch für jeden eine Heimladung ermöglicht wird, der das möchte, sollte die Hürde, sich ein E-Auto anzuschaffen, stärker sinken, vor allem bei Stellplätzen an Mietwohnungen.

Jeder elektrifizierte Stellplatz (und sei es nur via Schuko oder CEE mit 11 kW) entsprechend pauschal fördern, sodass sich größere (Pilot)projekte umso mehr auszahlen.
Hier etwa https://ecomento.de/2019/04/12/glaesern ... dose-test/ hat die Stadt Dresden erst kürzlich für 30 Ladepunkte 36.000€ gegeben, also etwas über 1.000€ pro Ladepunkt für eine professionelle Ladelösung, die so aber gar nicht zwingend immer nötig ist.

So würden weniger einzelne, superschnelle Punkte gefördert (wie etwa durch die bestehenden Förderungen zu 40 bis 60 % der Gesamtkosten), sondern stattdessen entsprechend durch Skaleneffekte günstiger werdende Ladepunkte für die Masse.

[Tho]

Trotzdem setzte ich zu einer Art Monolog an, in dem ich meine Bedenken äußerte, dass ich nach einer Anschaffung ohne eigene Lademöglichkeit quasi in Dresden nicht vorwärts kommen würde. Ich monierte, wie schleppend doch der Ausbau sei. Und auch wie sinnfrei doch die Umrüstung am ersten "Mobilitätspunkt" (Pirnaischen Platz, nur noch ein AC-Lader) ist. Ich versuchte zu erklären, dass wir kein klassisches Tankstellennetz brauchen, sondern am besten auf allen öffentlichen Parkplätzen und in Parkhäusern eine Lademöglichkeit. Oder besser noch: in jeder größeren Straße mindestens eine Säule, natürlich auch gern in Wohngebieten.

Unser Feedback ist mittlerweile zu den Entscheidern durchgedrungen.
Bei der Veranstaltung "Zukunftsstadt Dresden" vor 2 Wochen erwähnte Herr Wald auf dem Podium, dass man in den letzten Monaten durch Nutzermeldungen erst den Bedarf an langsameren Typ2 Ladepunkten erkannt hätte und diese an den Mobilitätspunkten wie am Pirnaischen Platz ergänzen werden. Termine wurden keine genannt. Da es eigentlich um eine autofreie Woche in der Neustadt als Experiment ging und andere Visionen einen fernen Zukunft, habe ich das Thema Ladesäulen nicht durch Publikumsfragen vertieft...

[humpataa]

Vielleicht könnte man ja mal eine Petition zur privaten Ladesäulenförderung ausformulieren (die Stadt DD bietet ja online die Möglichkeit) und diese bei den derzeitig zahlreichen Demonstrationen vorstellen und bewerben (fridays for future, Verkehrswende etc).
2000€ staatliche Förderung für die Anschaffung sind zwar schön, wenn man aber bspw 500€ pro privaten Ladeplatz von der Stadt erhalten würde und dadurch für jeden eine Heimladung ermöglicht wird, der das möchte, sollte die Hürde, sich ein E-Auto anzuschaffen, stärker sinken, vor allem bei Stellplätzen an Mietwohnungen.

An eine Petition habe ich auch schon gedacht. Das Problem ist nur, dass sie sehr konkret formuliert werden müsste. Sonst besteht die Gefahr, dass sie quasi gleich durchgewinkt wird - "machen wir schon, gibt konkrete Pläne, was wollen die überhaupt" - und damit quasi verpufft. Vielleicht mit einer "Forderung", die noch nicht auf / oder wieder vom Tisch ist: z.B. das Laden an Laternen (www.ubitricity.com). Damit könnte man mit überschaubauren finanziellem Aufwand viel bewirken!

[Elwynn]

Das wäre ja dann aber wieder öffentliche Ladeinfrastruktur und damit komplizierter und vor allem teurer. Und profitieren tun nur sehr wenige, außer mit Sonderparkplätzen, da gibts dann aber richtig Zoff, wenn man es in die Masse bringt.

Wenn man es aber schafft, denjenigen, die eh einen festen Stellplatz haben, eine einfache und günstige Lademöglichkeit zu versorgen bzw. in Tiefgaragen, auf Parkplätzen, etc die eben nicht öffentlich sind, sondern zu einem festen Mietobjekt gehören, einen großen Teil oder gar alle Stellplätze zu elektrifizieren, dürfte ein größerer Anreiz geschaffen werden, sich ein E-Auto zuzulegen als wenn man dann doch wieder darauf vertrauen und hoffen muss, irgendwo öffentlich etwas vorzufinden. Außerdem steigt so langfristig die Attraktivität dieser Mietwohnungen und andere Vermietungen sehen sich "genötigt", entsprechend nachzuziehen, auch nach Beendigung der Förderung.

[humpataa]

Gerade Post von der sächsischen Energieagentur bekommen:

Hinsichtlich Ihrer Frage muss ich Ihnen leider mitteilen, dass aktuell für nicht öffentlich zugängliche Ladestationen keine Fördermöglichkeiten bestehen. Ich empfehle Ihnen jedoch, noch ein wenig abzuwarten. Herr Bundesminister Scheuer hat ja ein Programm mit 1 Mrd € für den Aufbau zusätzlicher Ladeinfrastruktur angekündigt. Vor allem nicht öffentlich zugängliche Ladestationen sollen hier adressiert werden. Nach allem was wir aus Berlin hören, ist es sehr wahrscheinlich, dass hier noch vor der Sommerpause konkretes zu erwarten ist.

Na dann.

[humpataa]

Ach, ich hatte vor einigen Tagen "denn's" angeschrieben. Ist eine BioMarkt-Kette, hat u.a. in der Neustadt auf der Alaunstraße ein Geschäft und im Hof befinden sich mindestens zwei Parkplätze:

Wir haben uns zu den Parkplätzen besprochen. Wir fungieren mit diesem denn´s Biomarkt als Mieter in diesem Objekt. Aktuell ist hier keine E-Ladestation vom Vermieter angedacht. Wir bitten Sie hier um Ihr Verständnis.

Außerdem kam auch Post vom Konsum, davon gibts ja nun einige in Dresden ... immerhin etwas positiver:

... wir stehen dem Thema sehr positiv gegenüber und haben konkrete Pläne bezüglich der Einrichtung von Ladestationen an KONSUM-/Frida-Märkten. Allerdings können wir aktuell noch keinen konkreten Termin der Inbetriebnahme benennen. Außerdem sind dabei Eigentumsverhältnisse zu beachten. Da wir an vielen Standorten Mieter sind, müssen wir die Einwilligung des Eigentümers einholen. Nicht selten erfahren wir Ablehnung. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anbieter von Ladesäulen konditionell sehr unterschiedlich agieren. Bisher haben wir noch kein wirtschaftlich akzeptables Angebot erhalten bzw. erzielen können. Wir werden deshalb nicht aufgeben, im Gegenteil. Für unseren eigenen Fuhrpark haben wir bereits einen E-Golf angeschafft und dafür eine Lademöglichkeit auf unserem Firmenparkplatz eingerichtet.

[PowerTower]

Die Antwort von Konsum ist schon irgendwie interessant, da sie sich ja für Dresden und Radebeul bereits mehrere Ladesäulen im 1. Aufruf haben fördern lassen. So einen Förderantrag stellt man eigentlich erst, wenn das Projekt klar definiert ist.

[humpataa]

Wo sieht man noch gleich, wer sich wann was hat fördern lassen?