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Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Fr 19. Jun 2020, 09:52
von ntruchsess
kub0815 hat geschrieben: Die Frage ist eher wenn jetzt von Staatlicher Seite "Konkurrenz" kommt ob dann private Firmen überhaupt noch Interesse haben zu investieren.
Da kommt keine Konkurrenz vom Staat. Die Standorte werden von den gleichen Betreibern gebaut und betrieben wie bisher - allerdings nicht auf eigenes Risiko sondern vom Staat beauftragt und finanziert. Dazu wird Bau und Betrieb der Standorte mit festgelegten Qualitätsstandards gebündelt ausgeschrieben. Letztendlich kann sich da jedes privatwirtschaftliche Unternehmen inkl. Tesla darauf bewerben.
Es kann natürlich gut sein, dass die zu erwartenden Ausschreibungsangebote nicht zum geplanten Budget passen wenn die Bewerber gewinnorientiert (oder wenigstens sicher kostendeckend) anbieten.

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Fr 19. Jun 2020, 10:11
von harlem24
Wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass es so ein Konstrukt wird wie die alte Tank&Rast. Die haben die Flächen und vielleicht auch die Gebäude zur Verfügung gestellt. Für den Betrieb, dessen Bedingungen in gewissem Maße vorgeschrieben war, wurde dann durch private Firmen/Pächter durchgeführt.
So ähnlich läuft es aktuell ja auch in der Schweiz.
Wenn jetzt gesagt wird, dass alle Stationen an Hubject angeschlossen werden müßen und die Preise x€ nicht überschreiten dürfen, dann sollte doch alle gut sein.

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Fr 19. Jun 2020, 10:15
von tm7
Andi67 hat geschrieben: Somit wird das Supercharger Netzwerk an Bedeutung verlieren.
Das glaube ich nicht, zumindest nicht in einem wesentlichen Ausmaß.

Solange sie zuverlässiger funktionieren und deutlich einfacher zu bedienen sind, werden sie ihre Rolle beibehalten. Und vor allem, solange sie preisgünstiger sind.

Ich merke das schon bei mir (28er Ionig), dass ich lieber an die (kostenlose) VW-Mobilsäule fahre, als an die (für mich ebenfalls kostenlose) Säule in Braunschweig, obwohl erste ca. 8 km Umweg bedeutet und ich sie etwa 30 km früher anfahre, so dass ich länger laden muss.

Aber es ist einfach angenehm: ranfahren, Ladeklappe öffnen, einstecken - und schon bin ich frei, das zu tun, was ich tun möchte.

In Braunschweig fahre ich an die Säule, nehme mir die Ladekarte, öffne die Ladeklappe, autorisiere mich mit der Karte, wähle den Anschluss aus, stecke ein, sage "Starten", warte, bis hörbar der Lüfter der Säule anläuft oder wenn es gerade zu laut ist, warte noch länger, bis die Säule ok anzeigt. Erst dann darf ich das Auto wieder öffnen, um wenigstens die Ladekarte zurück zu legen.

Das Bessere ist des Guten Feind...

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Fr 19. Jun 2020, 10:39
von Rangarid
Ich frage mich welcher Gedankengang dahinter steckt, die Supercharger in die Bedeutungslosigkeit zu verbannen. Die 1000 Ladeparks werden in DE gebaut, das heißt nicht, dass automatisch auch das Netz in FR/NL/ES/IT usw. wo man sonst gerne hinfährt besser wird. Insofern wenn man das ganze europaweit betrachtet kann ich den Gedankengang nicht verstehen.

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Fr 19. Jun 2020, 10:52
von HubertB
Das wichtigste an der Ausschreibung ist m.E. die Anforderung an die Betriebsbereitschaft. Wenn das dann bei Nichteinhaltung entsprechend sanktioniert wird sollten über Wochen ausgefallene Schnelllader endlich Geschichte sein.
Ich bin aber auch mal gespannt wohin sich die Preise entwickeln und ob wir an diesen Ladeparks noch ChaDeMo Anschlüsse sehen werden.

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Fr 19. Jun 2020, 11:11
von AndiH
Sehe ich auch so. Bis jetzt ist bei so gut wie keinem Standort ein Überlastungs Problem zu sehen oder auch nur angedeutet. Die Zuverlässigkeit ist allerdings zumindest teilweise unterirdisch schlecht, was eventuell auch an den bisher noch kaum vorhandenen Gewinnen liegen könnte. Auslastung und Gewinne bei DC Ladern wird mit den Firmenwagen kommen, die machen km auf der AB und sind nicht so "Preissensitiv" wie der auf Urlaubsfahrt befindliche Early Adaptor.

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Fr 19. Jun 2020, 12:56
von SRAM
Die Ausschreibung von Gebietsrechten und deren Bündelung zum Ausgleich der Attraktivität von Standorten ist weltweit in vielen Netzen bewährte Praxis.

Aber sie ist in der Regel an Exklusivität gebunden, um dem Investierenden vor konkurrierenden Rosinenpickern zu schützen, die nur an attraktiven Standorten investieren (in diesem Falle gilt das vor allem für Tesla).

Ich glaube nicht, das ohne entsprechende Garantien allzu viele "hier" schreien werden.

Gruß SRAM

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Sa 20. Jun 2020, 06:26
von kub0815
ntruchsess hat geschrieben:
Da kommt keine Konkurrenz vom Staat.
Im Bericht steht.

Die Unternehmen bleiben die Betreiber. Sie schließen einen Vertrag mit dem Bund, in dem klare Qualitätsstandards und Fristen definiert sind.
Die Mindestleistung eines DC-Ladepunktes beträgt 150 kW. Die Standorte müssen ausbaufähig sein. Der Anschluss ans Mittelspannungsnetz ist also Voraussetzung.
Der Bund schließt die mittel- oder langfristige Wirtschaftlichkeitslücke der Betreiber.
Die Ausschreibung erfolgt in Losen, bei denen attraktive und weniger interessante Standorte zusammengefasst werden.
Teilnehmer des Losverfahrens sind Charge Point Operator (CPO), die allen E-Mobility Providern (EMP) und Ad-hoc-Ladern einen diskriminierungsfreien Zugang zu gleichen Konditionen ermöglichen müssen. Das B2B-Zugangsentgelt darf nicht in missbräuchlicher Weise nach oben abweichen.
Der Bund wird eigene Flächen zur Verfügung stellen sowie Länder und Kommunen dazu aufrufen, das ebenfalls zu tun. Zusätzlich sollen auch private Grundstücke genutzt werden, wenn sie verkehrlich geeignet und langfristig gesichert sind

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Sa 20. Jun 2020, 08:34
von Yetiman
Ich hoffe darauf, dass jemand in der Politik auch auf die Wirtschaftlichkeit für den E-Autofahrer achtet. Ich wiederhole mich - ich bin gerade im Urlaub...fahre mit dem 120d meiner Frau...mein EV steht daheim in der Garage. Mit Strom wäre ich NIE auch nur ansatzweise an den Cent/km Preis rangekommen, den ich aktuell zahle...
Selbst unter Nutzung der Chargeprice App nicht.
Die PS App ruft 74 Cent/kWH an ner AC Säule am Urlaubsort auf... Selbst Maingau lag bei 35 Cent. Das ist unwirtschaftlich für mich als Kunde. Diesel kostet 1.02,9 Euro. Moderne 4 Zyl Diesel liegen bei Tempo 130 bei deutlich unter 6 Litern im Verbrauch...

Also Bitte auch an den Kunden denken...
Und um die dt. Autoindustrie zu schützen könnten 25 kW/100km (oder 30?) "Referenzverbrauch" zur Preisermittlung der kWH sein.

Re: 1000 DC Ladeparks

Verfasst: Sa 20. Jun 2020, 08:49
von Rangarid
Unter 35ct wird es definitiv nicht gehen, das kann ich dir jetzt schon sagen.

Der Ioniq kostet auf 100km bei 15kWh (Autobahn 130kmh) und 35ct 5.25€. Ist immernoch billiger als die meisten Verbrenner.