E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

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Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

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Ich möchte hier nochmal die Gelegenheit nutzen und (aus meiner Sicht) zusammenfassen.

- Oberste Priorität sollte die zuverlässige Verfügbarkeit haben. Das setzt die folgenden Dinge voraus:
- Die Lademöglichkeit funktioniert. Klingt banal, ist aber oft schon das erste Problem
- Das Personal beim Check-In weiß Bescheid, was vorhanden ist und was zum Freischalten benötigt wird
- Der Charge-Point ist frei. Also nicht anderweitig zugestellt, durch Fahrzeuge oder Gegenstände.
- Idealerweise wird eine Reservierung angeboten

- Technisch sprechen sich die meisten hier für Schuko-Anschlüsse oder "kleine" Wallboxen mit bis zu 11kW aus.
- Höhere Ladeleistung bis hin zu DC ist für Übernachtungsgäste eigentlich unnötig, könnte aber evtl für Restaurant- oder Tagungsgäste interessant sein.
- Falls eine Freischaltung nötig ist, sollte diese durch den Gast oder zentral erfolgen können. Wenn jedesmal der Hausmeister mit gehen muss, um den Schlüsselschalter zu bedienen, ist das nicht zielführend.
- Gleiches gilt für ggfs. notwendige Zählerablesung.
- Die Anzahl an Ladeplätzen kann zunächst gering ausfallen und später ausgebaut werden. Wenn nur einmal im Monat einer lädt, braucht man keine 8 Chargeports. Ich persönlich würde "n+1" empfehlen. Also immer einen Anschluss mehr vorhalten als im Normalbetrieb maximal benötigt wird.

- Das Personal muss geschult werden.
- sowohl Personal als auch Hausleitung dürfen keine Angst vor ladenden Elektroautos haben. Erlebt man leider immer noch regelmäßig.
- Bedienung der Wallboxen und Freischaltung muss der Check-In-Counter erklären und/oder durchführen können.
- dasselbe gilt für Ausgabe von Ladekarten und ggfs. Ersatz-Ladekabel oder Verlängerungskabel für Schuko.
- Einfacher technischer Support sollte durch das anwesende Personal geleistet werden können (FI wieder einschalten, Wallbox zurücksetzen etc), spätestens am nächsten Morgen

- Die Abrechnungsmethode muss klar sein und kommuniziert werden
- Dass Verbrauchsgerechte Abrechnung ihre Tücken hat, wurde diskutiert. Die Problemfelder sind vor allem personeller und steuerlicher Natur.
- Falls doch nach Verbrauch abgerechnet werden soll, empfiehlt sich ein externer Dienstleister. Im Eigenbetrieb ist eine Pauschale einfacher zu handhaben.
- Es kristallisiert sich heraus, dass je nach Zimmerkategorie sehr unterschiedliche Bereitschaft herrscht, Pauschalen zu bezahlen oder nicht.
- Meiner Meinung nach sollte der Verband dafür keine Vorgaben machen müssen. Die Hausleitung kennt ihre Gäste selbst am Besten.

- Die Rahmenbedingungen müssen geklärt sein, da könnte der DEHOGA-Verband mit Merkblättern helfen
- mit rechtlichen Gegebenheiten für die Hausleitung (Fördergelder, Haftung, Steuer, Versicherung etc)
- mit technischen Details für die Haustechnik (wie werden die Chargepoints angeschlossen, welche Optionen gibt es zur Fehlersuche etc)
- mit Grundkenntnissen für den Check-In (welche Steckertypen haben wir, welche Ladeleistung, wie wird freigeschaltet etc)
- und eines mit Notfallinformationen für Rettungs- und Feuerwehrunterlagen.
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Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

electic going
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Nicht vergessen: was nutzen die ganzen Anschlüsse, egal ob Schuko oder Wallbox, wenn die durch Verbrenner zugestellt werden? Deshalb entweder mehr - viel mehr - Schuko oder Plätze markieren und dann aber auch geziel so vermieten. Denn mal technisch betrachtet: wo werden die Steckdosen vermutlich montiert? Da wo die Stromleitungen liegen. Wo liegen diese? In der TG irgendwo zentral, gerne im Bereich der Türen, weil man dort für Licht, Schalter, Fahrstuhl ohnehin hat. Wo parken die Leute am liebsten? Nah beim Eingang. Wie frei ist damit ein Ladeplatz?

Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

Cliffideo
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Ich würde es sinnvoll finden, nach dem KISS-Prinzip alle Stellplätze mit einer Schuko- oder Camping-Steckdose mit Schlüsselschalter auszustatten. Keine Berechnung des Stroms, sondern Berechnung des Parkplatzes mit 5-10 EUR pro Tag.
So kann jede(r), die/der einen Parkplatz bekommt, laden ohne Blockiergefahr durch Verbrenner, es müssen keine Verlängerungskabel durch die Tiefgarage gezogen werden und der Strom ist 24h verfügbar. Ausgabe des Schlüssels an der Rezeption gegen Pfandhinterlegung, feddisch!

Auch ein Lastmanagement kann auf relativ einfache Art und Weise realisiert werden: Bei 22 kW Maximallast in der Tiefgarage gibt es maximal 6 Steckdosen-Schlüssel zur Ausgabe, auch wenn in der Garage alle 20 Parkplätze mit Steckdosen ausgestattet sind. Die Kosten für die Hardware würden sich je nach Gebäudeausdehnung und Steckdosenanzahl um die 50 EUR pro Parkplatz bewegen. Sinnvoll wäre evt. ein eigener Leitungsschutzschalter pro Steckdose, der bei Auslösung vom Gast selbst wieder eingeschaltet werden kann ohne nächtliche Hausmeisterhilfe.

Wenn die Statistik zeigt, dass man mit 22 kW Gesamtlast nicht mehr hinkommt, kann man diese suksessive erhöhen und die Schlüsselanzahl anpassen.

Zum Thema: Jeder Parkplatz eine Steckdose:
Ist sowas nicht schon seid Jahren in Norwegen/Schweden üblich, um im strengen Winter bei zweistelligen Minusgraden die Verbrenner vor dem Einfrieren zu schützen? Wie wird denn sowas dort gehandhabt? Gratis für alle? Motoraufwärmkarten über einen Wärmeanbieter oder gibbet sogar ne Äpp?
Tesla Model 3 LR RWD (2023-...) von e-flat

Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

AndyMt
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Cliffideo hat geschrieben: Zum Thema: Jeder Parkplatz eine Steckdose:
Ist sowas nicht schon seid Jahren in Norwegen/Schweden üblich, um im strengen Winter bei zweistelligen Minusgraden die Verbrenner vor dem Einfrieren zu schützen? Wie wird denn sowas dort gehandhabt? Gratis für alle? Motoraufwärmkarten über einen Wärmeanbieter oder gibbet sogar ne Äpp?
So wie ich das vor etwas über 5 Jahren erlebt habe: war immer kostenlos, bzw. in der Parkgebühr mit drin. Im Raum Oslo oder auch weit oben im Norden.
Tesla Model 3 LR-AWD:
Bild inkl. Standheizung und Ladeverluste.

Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

TeeKay
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hghildeb hat geschrieben: Ich möchte hier nochmal die Gelegenheit nutzen und (aus meiner Sicht) zusammenfassen.
- Das Personal muss geschult werden.
- Die Abrechnungsmethode muss klar sein und kommuniziert werden
Dass das kein großes Problem ist, bewies übrigens eine Tankstelle in Belarus 2015, als ich damals alle 4 Elektroautos des Landes aufzählen konnte. An der Tankstelle wussten die Mitarbeiter an der Kasse nicht, was zu tun ist, als ich diesen ersten Chademo des Landes nutzen wollte. Sie wussten aber, dass es unter jeder Kasse einen Ordner mit Arbeitsanweisungen für alles mögliche gab. Da stand dann Punkt für Punkt drin, was zu tun ist, wenn jemand sein Elektroauto laden wolle. Das Kassensystem war bereits korrekt programmiert und am Ende hielt ich die erste überhaupt je in diesem Land ausgestellte Rechnung für eine Elektroauto-Ladung in der Hand. Das ganze dauerte keine 2min, obwohl der Mitarbeiter vorher nichts darüber wusste. Alles eine Frage der Arbeitsorganisation.

Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

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Cliffideo hat geschrieben: alle Stellplätze mit einer Schuko- oder Camping-Steckdose mit Schlüsselschalter auszustatten. Keine Berechnung des Stroms, sondern Berechnung des Parkplatzes mit 5-10 EUR pro Tag. (...) Lastmanagement (...mit...) maximal 6 Steckdosen-Schlüssel
Da hast du ziemlich viele Vorschläge in einen Satz gepackt...
- alle Stellplätze: wäre zu schön um wahr zu sein, aber mit den von dir genannten 50€ pro Stellplatz wirst du mit Material- und Handwerkerkosten nicht hinkommen, fürchte ich.
- Camping-Steckdosen: bitte, bitte nicht. Damit kommen wir Nerds klar, die ständig den Adapterkoffer dabei haben. Aber das oft zitierte ältere Ehepaar im GLE500-Hybrid dürfte damit seine liebe Not haben. Ich plädiere deutlich für Typ2 als Mindeststandard, allenfalls noch Schuko.
- Schlüsselschalter: Wenn es nur Steckdosen sind, okay. Bei Wallboxen sollte es schon RFID sein.
- Lastmanagement: durch begrenzte Anzahl an Freischaltungen - die Idee gefällt mir. Da braucht's kein kompliziertes Backend, nur etwas Hirn.
Elektro als Daily seit 2017, aktuell Skoda Enyaq 80

Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

Cliffideo
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hghildeb hat geschrieben: a- alle Stellplätze: wäre zu schön um wahr zu sein, aber mit den von dir genannten 50€ pro Stellplatz wirst du mit Material- und Handwerkerkosten nicht hinkommen, fürchte ich.
b- Camping-Steckdosen: bitte, bitte nicht. Damit kommen wir Nerds klar, die ständig den Adapterkoffer dabei haben. Aber das oft zitierte ältere Ehepaar im GLE500-Hybrid dürfte damit seine liebe Not haben. Ich plädiere deutlich für Typ2 als Mindeststandard, allenfalls noch Schuko.
c- Schlüsselschalter: Wenn es nur Steckdosen sind, okay. Bei Wallboxen sollte es schon RFID sein.
d- Lastmanagement: durch begrenzte Anzahl an Freischaltungen - die Idee gefällt mir. Da braucht's kein kompliziertes Backend, nur etwas Hirn.
a) ich hab mit 50% Material und 50% Handwerkerkosten gerechnet, sollten dann aber schon 20+ Steckdosen sein, damit sich auch die Anfahrt lohnt ;-)
Aber auch mit dem Doppelten der Kosten ist man noch immer günstiger als mit jeder Wallbox, die dann nur einen Gast glücklich macht..
b) Es wird nie jemand 40 Stellplätze mit 40 Typ2-Dosen ausstatten, daher überall eine hochwertige abschließbare Schuko für ca 20 EUR hin und gut.
c) Vielleicht noch besser kleine Vorhängeschlösser, die nur den Steckdosendeckel abschließen - rein mechanisch, ohne Kartenleser, Elektronik, Kartenwirrwarr
d) Wer an der Rezeption nicht die Ausgabe/Rückgabe von 6 Schlüsseln für die Steckdosen verwalten kann, sollte besser nicht im Hotel arbeiten. Da soll es noch mehr Schlüssel geben ;-)
Tesla Model 3 LR RWD (2023-...) von e-flat

Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

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Versteh mich nicht falsch - ich will dir nicht komplett widersprechen, ganz im Gegenteil. Die Low-Tech-Variante hat durchaus ihren Reiz.
a) Die kostengünstigste Lösung ist es natürlich. Obendrein die wartungsärmste, denn wo keine Wallbox, da auch keine Elektronik, die spinnen kann. Nur der Betrag kommt mir sehr niedrig angesetzt vor.
b) Eines Tages werden wir vielleicht sogar alle Parkplätze mit Typ2 sehen. Aber bis dahin ist Schuko schon mal ein Anfang. Ich wehre mich nur gegen die CEE-Lösung, weil ich glaube dass viele Fahrzeugbesitzer eben keine Adapter mitführen.
In den restlichen Punkten sind wir uns, glaube ich, einig. Das würde klappen.
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Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

zoppotrump
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Ich führe nicht mal einen Schuko Stecker mit. Habe ich 1 Jahr lang gemacht und nie benötigt. Typ 2 ist in Europa der Standard für AC.

Re: E-Autos aufladen im Rahmen einer Hotelübernachtung

electic going
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Ich glaube, wenn ich die Wahl zwischen 2 Hotels hätte, eins mit 2 Typ 2 Wallboxen und eins mit "Schuko an jedem Parkplatz" und keine Chance, verbindlich diese Wallbox-Plätze zu buchen, das "Schuko-Hotel" hätte bessere Chancen.
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