Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

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waytoemobility hat geschrieben: Eine DC Säule pro Standort reicht in der Regel nicht um entspannt Reisen zu können. Wenn ich einen Ladepunkt mit nur einer Säule anfahre hab ich jedesmal Bedenken. Ist die Säule frei? Ist sie betriebsbereit, kann ich sie freischalten. Bei mehreren Ladesäulen ist das Szenario deutlich entspannter.
Nur die erste Frage berechtigt die Forderung nach mehreren DC Ladern.
Und es scheint wohl gerade am Brenner nicht so zu sein, als würden die Leute hier Schlage stehen am einzigen CCS Lader.
Für eine realistische Betrachtung fehlt jedem hier Grundlage, da wir keine Einsicht über die Auslastungszahlen der Säule haben.

Das Thema Betriebsbereitschaft hat was mit der Qualität bzw. der Zuverlässigkeit der Ladesäulen zu tun - und nicht mit der Menge.

Und ob Du sie frei schalten kannst zunächst auch. Und das relativiert sich, wenn wohl an einem Standort oft mehrere Säulen genau eines Anbieters hast. Und wenn dessen Backend ein Problem mit der Karte hat, hat der das aller Wahrscheinlichkeit auch an der Anderen Säule.

Wiederum: Das ist ein Problem des "Quality of Service" - nicht der Anzahl der tatsächlich benötigten Säulen.
Und meistens ist es doch so das immer mehrere Unwägbarkeiten zusammen kommen. Du fährst deine Option 1 an. Defekt. Weiter zu Option B mit dann schon leicht bedenklicher Reichweite. Besetzt. Was tun. Warten? Oftmals keine Ahnung wie lange mein Vorgänger noch lädt. Oder mit Risiko weiter. Und anhand der eingetragenen Ladevorgänge hier auf eine Auslastung hochzurechnen ist sehr gewagt. Ich schliesse mich dem Thread Ersteller an. Armselig wie man meint Menschen von Elektromobilität zu überzeugen.
Viele betreiben hier eine Steile Behauptung, dass der Betreiber "müsse": Nein, muss er gar nicht. Er muss in aller erster Regel halbwegs wirtschaftlich arbeiten. Weil nämlich sonst bald da gar keine betriebsbereite Säule steht, weil der Betreiber pleite gegangen ist. Und bei auch nur zwei Ladevorgängen pro Tag (was schon 20-fach überzeichnet ist gegenüber dem, was wir als kleine Stichprobe haben) rechnet sich so eine Säule auf keinen Fall.

Selbst bei sechs pro Tag, was eine 60-fach überzeichnete Stichprobe wäre, ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Selbst wenn wir die auch auf nur die 12 "Tagesstunden" am Tag verteilen ist da alle zwei Stunden eine Ladung, d.h. eine Stunde Pause zwischen Ladungen (wenn man 1h Verweildauer annimmt).

SüdSchwabe.
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Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

mack3457
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Die Brennerautobahn AG wird nicht erwarten, dass sich ihre Ladesäuleninfrastruktur mittelfristig rentiert. Das kann nicht funktionieren, wenn es nur 1% E-Autos gibt, die zum größten Teil auch noch zum Pendeln aber nicht im Langstreckenverkehr unterwegs sind.

Deshalb: wenn sie zu einer sinnvollen (nicht notwendigerweise "betriebswirtschaftlich sinnvollen") Ladeinfrastruktur beitragen wollen, dann sollten sie die Einzellader durch mehrfache Ladestationen ergänzen - unabhängig von der aktuellen Auslastung.

Dass man dazu einen guten "Quality of Service" erwartet wie in jedem anderen Alltagsbereich auch, sollte selbstverständlich sein.

Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

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mack3457 hat geschrieben: Deshalb: wenn sie zu einer sinnvollen (nicht notwendigerweise "betriebswirtschaftlich sinnvollen") Ladeinfrastruktur beitragen wollen, dann sollten sie die Einzellader durch mehrfache Ladestationen ergänzen - unabhängig von der aktuellen Auslastung.
Mit welcher Begründung? Dass die Säule 2 dann Spinnweben ansetzt?
Wenn ein Standort extrem schlecht ausgelastet ist, dann sind zwei Ladesäulen an diesem Standort wie nochmal ausgelastet?
Dass man dazu einen guten "Quality of Service" erwartet wie in jedem anderen Alltagsbereich auch, sollte selbstverständlich sein.
Sollte. Aber das wissen wir ja alle, dass das bei extrem vielen Anbietern ein Problem zu sein scheint. Egal ob der nun eine oder sechs Ladesäulen aufgestellt hat.

SüdSchwabe.
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Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

mack3457
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SüdSchwabe hat geschrieben:
mack3457 hat geschrieben: Deshalb: wenn sie zu einer sinnvollen (nicht notwendigerweise "betriebswirtschaftlich sinnvollen") Ladeinfrastruktur beitragen wollen, dann sollten sie die Einzellader durch mehrfache Ladestationen ergänzen - unabhängig von der aktuellen Auslastung.
Mit welcher Begründung? Dass die Säule 2 dann Spinnweben ansetzt?
Wenn ein Standort extrem schlecht ausgelastet ist, dann sind zwei Ladesäulen an diesem Standort wie nochmal ausgelastet?
Mit der gleichen Begründung, mit der sie beschlossen hatten, an mehreren Standorten Einzelladesäulen aufzubauen. Du argumentierst, wenn sich eine Ladesäule nicht rentiert, dann war es eine Fehlentscheidung, sie überhaupt aufzustellen.

Ob das die Brennerautobahn AG auch so sieht?

Ich sage: wenn ich auf der Brennerautobahn schlechte Ladeinfrastruktur vorfinden werde, würde ich mir eher Gedanken darüber machen, ob es nicht reizvolle Alternativen gibt, als wenn die Ladeinfrastruktur dort gut wäre.

Nach Deinen Argumenten sollte man der Brennerautobahn AG aus betriebswirtschaftlicher Sicht vorschlagen, die Ladesäulen stillzulegen oder sogar abzubauen. Oder zumindest im Reparaturfall kein weiteres Geld dort hinein zu versenken, da sie sich aktuell ja nicht rentieren. Wäre zumindest interessant, das auf einer 320 km Autobahnstrecke exemplarisch auszuprobieren.

Es würde sicherlich funktionieren, sofern sie in Zukunft dann kurzfristig Ladeparks aufstellen, sobald die AB aufgrund zunehmender E-Auto-Verbreitung weniger genutzt würde. Also: sie könnten sich noch einige Jahre Zeit lassen, denke ich.

Nur: warum haben sie damit angefangen, Ladesäulen anzubieten? Ein großes Mysterium?

Edit:
Wenn ein Standort extrem schlecht ausgelastet ist, dann sind zwei Ladesäulen an diesem Standort wie nochmal ausgelastet?
Z.B. genauso gut? Oder besser? Vielleicht auch schlechter. Als ich neulich mal wieder auf Langstrecke unterwegs war, habe ich mich auf Ladeparks mit mehreren Säulen beschränkt: warum sollte ich explizit Einzelsäulen anfahren, wenn es bessere Alternativen gibt? Es kann sein, dass Dreifachsäulen 10mal so oft angefahren werden wie Einzelsäulen. Also dreifache Auslastung. Die Idee, dass zwei Ladesäulen nur halbsoviel ausgelastet sind wie Einzelsäulen kann zutreffen, muss aber nicht.
Zuletzt geändert von Gast am Do 13. Jun 2019, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

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mack3457 hat geschrieben: Nur: warum haben sie damit angefangen, Ladesäulen anzubieten? Ein großes Mysterium?
Deine "Logik" (die keine ist) funktioniert nur, wenn man halt nur schwarz/weiß denken kann. Tut mir leid für Dich.

Für mich ist hier EOD.

SüdSchwabe.
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Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

mack3457
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Wie auch immer Du möchtest. Ich sage nur, dass die kurzfristig betriebswirtschaftichen Überlegungen, die Du als alleiniges Argument für den Aufbau von Ladesäulen ins Feld führst, bisher nicht die primäre Rolle gespielt haben, also müssen sie das auch nicht beim Aufbau von Ladeparks tun. Ob Du das als Logik erkennst oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

rotwildc1fs
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Ist eigentlich schon einmal erwähnt worden dass alle Ladestationen direkt an der Brenner Autobahn und den Maut Stationen kostenlos sind?


Persönlich bin ich natürlich auch dafür dass jeder Standort redundant versorgt wird. Aber solange das der Betreiber kostenlos anbietet wird sich da vermutlich nicht viel tun.
Mit (von mir gezählten) 9 DC Ladepunkten (8x 50 KW und 1x 100 KW) an der Autobahn oder in direkter Nähe - auf einer Strecke von 200 km (200 km = Innsbruck - Rovereto) - kann man heute eigentlich ganz gut Leben. Zumindest muss man nicht in Panik geraten wenn ein Standort besetzt ist oder ausgefallen ist.
Seit 2/2019 glücklicher Kona EV Besitzer.
(Kona Elektro 64 kWh / Style / Schiebedach / Galaxy Grey)
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Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

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Das ist wie mit der Henne und dem Ei.
Wenn es eine vernünftige Infrastruktur gibt, kommen auch mehr E-Autos.
Und wenn man betriebswirtschaftlich gedacht hätte, gäbe es keine E-Autos.
Bisher hat es leider nur Tesla verstanden.
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Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

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Ich glaube nicht daß man von den GE-Zahlen auf irgendwelche Zahlen hochrechnen kann. Außerdem würde es mich dann schon etwas wundern warum Innogy an manchen Stellen Ladeparks aufstellt.

Beim Brenner ist es sicher auch so, daß eine Menge Leute vorher in GE die Karte anschauen, feststellen daß auf der Strecke nur schlecht und unsicher geladen werden kann und dann einfach in ihren Benziner / Diesel einsteigen und an den Gardasee fahren über's Wochenende. Wenn knapp unterhalb vom Brenner ein Ladepark stehen würde, würde sicher der eine oder andere Münchner seinen Wochenendsee mit dem eAuto besuchen. In Ö geht eh nur 130 und in I 110 auf der Autostrada. Insofern optimal für's eAuto und die Auslastung würde automatisch steigen.

Insbesondere wenn ich als Ladestationsbetreiber den vollmundigen Ankündigungen der deutschen (e)Autohersteller nur halb glaube würde ich auf eine rasant steigende Auslastung setzen. Und a bisserl Mut gehörte immer schon dazu ein Unternehmen aufzuziehen. Das fehlt bei den entsprechenden Mitspielern im Moment vielleicht noch ein bisserl.

Grüazi, MaXx

Re: Schnelllade-Infrastruktur am Brenner - ein Spiegel für Elektromobilität in Europa

waytoemobility
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Bei den Ladesäulen von Quality of Service zu sprechen, find ich ja fast schon wieder lustig. Wochenlang defekte Ladesäulen, kein Licht, kein Dach, kein Hinweisschild, keine Preisangabe, mal geht die App nicht, dann geht die Karte nicht, dann verspricht die Hotline eine Instandsetzung innerhalb 48 Stunden, die Säule ist dieses Jahr aber bereits das zweite Mal schon sechs Wochen tot. Bei jedem Anruf wird ein Ticket eröffnet. In erster Linie geht es dem Betreiber darum mit Fördermitteln sich einen Standort zu sichern, der Betrieb ist dann zweitrangig. Aber das hat jetzt nichts mit der einsamen Säule am Brenner zu tun. Quality of Service.....
Hyundai Ioniq bestellt 09/18
Lieferung vermutlich 09/19
UPDATE: Lieferung 12/18 :D

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