Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

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Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

SandroMa
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Wenn man Wettbewerb unter AC will muss man das organisieren mit Ausschreibungen. Es gibt ja aber auch noch DC da ist das durch den grösseren Radius einfacher.
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Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

SüdSchwabe
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@hghildeb Genau das ist das Problem des fehlenden Roamings.

Um da einigermaßen Wettbewerb zu ermöglichen, müsste Infrastruktur mehrfach aufgebaut werden. Beispielsweise müsste da Wirelane aktiv werden.

Prinzipiell hindert die niemand daran.

Nur mehrfache Infrastruktur muss mehrfach bezahlt werden.

Zu welchen Auswüchsen das führt, kann man sehr schön im Mobilfunk sehen: geneigte Träger sind mehrfach mit den identischen Relais der großen Netzanbieter ausgestattet, die das gleiche machen. Notwendig wurde das, weil wir kein nationales Mobilfunkroaming haben.

Die Relais von der Telekom hängen direkt neben denen von Vodafone und Telefonica.

Zahlen tun wir das alle über unsere Mobilfunkgebühren.

Warum hat sich das trotzdem etabliert?
Zum Mobilfunk gab es keine Alternativen. Da gab es kein vergleichbares System.

Dass das kompletter Nonsense ist, sieht man in den europäischen Nachbarländern an deren Mobilfunktarifen.

Fakt ist, dass das finanziell sehr aufwendig ist. Vom ökologischen Unfug will ich gar nicht erst anfangen.

Niemand verlangt (außer irgendwelche komplett Realitätsfernen), dass die Energie kostenlos abgegeben werden soll noch dass der Zugang für Dritte komplett kostenlos sein soll.

Was wir hier aber haben, dass durch nicht vorhandenes oder kaputtes Roaming mit völlig überteuerten B2B Tarifen, lokale Monopole aufgebaut werden.

(Die werden zwar mangels Umsatz dann eingehen - nur ist das ja nicht, was erreicht werden sollte.)

Ziel sollte doch sein, möglichst viele Menschen für die Elektromobilität zu begeistern. Und durch solche lokalen Monopole wird das nicht passieren.

„Zum Laden fahren“ wird nicht passieren, da das häufiger nötig ist als bei einem fossilen Fahrzeug und zudem bedeutend länger geht.

Wir sind weit entfernt von der idealen Situation „steht er, dann lädt er“ und das aus folgenden Gründen:

- wir haben bei den großen AG keine nennenswerten Lademöglichkeiten für die Mitarbeitenden

- an den wenigsten Supermärkten sind ausreichend Lademöglichkeiten vorhanden

- wenn doch mal irgendwo was vorhanden ist, hat man wieder ein virtuelles Ladefürstentum mit überzogenen Preisen

Ein BEV muss sich so nahtlos wie möglich in den Alltag der Anwender integrieren. Das bedeutet, dass ein Laternenparker, wenn es nötig sein sollte, ohne Probleme in seiner Hood laden kann, ohne gleich seine Niere opfern zu müssen.

Da sind solche Preise einfach komplett kontraproduktiv.

SüdSchwabe.
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Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

wertzius
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Wer läd denn für 58 Cent freiwillig beim Arbeitgeber? AC für 54 Cent in freier Wildbahn finde ich auch zuviel, zumal man dafür ja locker DC Laden könnte und da kostet die Ladesäule gerne das 50-fache. Mein Arbeitgeber verlangt quasi den Börsenpreis, 2021 waren das 21 Cent - nun sind es gerade 30 Cent.

---

Wer hätte ahnen können, dass die Vergabe an Tank&Rast entlang der Autobahnen zu vermindertem Wettbewerb führt? Niemand...

Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

SandroMa
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SüdSchwabe hat geschrieben: Qua si dazu gemacht, dass Leute, die keine eigene Wallbox haben (bzw. wo es sehr schwierig oder teuer ist, eine zu installieren), laden können.
Ja und ich habe mein Wallbox und den Stellplatz dazu auch nicht geschenkt bekommen. Wenn ich das alles zusammenrechne sind 54cent inklusive unternehmerisches risiko gar nicht mal soviel.

Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

dr_big
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Und wie ist das bei lokalen AC Säulen der Stadtwerke? Der Stellplatz wird von der Gemeinde zur Verfügung gestellt, die Stadtwerke bezahlen nur die Säule und verkaufen Strom. Preise von 50ct/kWh halte ich da für komplett überzogen.

Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

LeakMunde
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Optimus hat geschrieben: Die Betrachtung der Auslastung von Q1 und Q2 2020 (noch dazu mitten in der Pandemie :roll: ) ist völlig veraltet und somit kommt man wieder zu falschen Schlüssen.
Sorry aber offenbar bist du es, der hier falsche Schlüsse zieht. Du hast die entsprechende Stelle im Bericht offensichtlich nicht mal überflogen, wagst es aber Behauptungen darüber aufzustellen.
Optimus hat geschrieben: Der BDEW sah das 2023 schon anders
Das ist schon lustig. Genau diese Daten werden im Bericht direkt unter der Tabelle erwähnt :lol:
Dich stören diese Signaturen? :-?
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Bitteschön ;)

Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

SüdSchwabe
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@dr_big Zumal ich es für extremst unwahrscheinlich halte, dass der EK der Energie auch nur in der Nähe dessen liegt, was der selbige Netzbetreiber als Stromanbieter von seinen Endkunden verlangt.

Ziel sollte sein, die Einstiegshürde für die Elektromobilität so gering wie möglich zu halten. Ein Grundproblem ist die Frage "Wo lade ich denn?". Auch deswegen weil Gebetsmühlenartig vom VDA und angeschlossenen Journallien behauptet wird, der Ausbau der Ladeinfrastruktur hinke dem Bedarf weiter hinterher.

Man kann also nur durch Fakten dagegen arbeiten.
Nun wird da so eine Säule hin gestellt und ein abenteuerlicher Tarif abgerufen.

Da bleibt der geneigte Bürger dann doch lieber beim Verbrenner.

Ja, eigene Wallbox. Soweit die Theorie. Über den Daumen gepeilt rechnet sich, je nach Fahrzeug und Fahrprofil, der Invest nach ca. 1-2 Jahren.

Wenn ich also einen "aufgeschlossenen Interessenten" nehme, der vor der Wahl steht, sich ggfs. ein BEV zu kaufen. Dann wird der sich Gedanken machen: Wo und wie lade ich denn? Am günstigsten ist es ja, wenn ich eine Wallbox zu Hause habe (wenn man die Gestehungskosten der Wallbox ausblendet). Wenn ich aber für mich heraus finde, dass das nix taugt, kann ich zwar das Auto wieder abstoßen - habe dann aber eine Wallbox zu Hause hängen, die mir sicher keiner mehr abkaufen wird.

Vom Stress, den man gegebenenfalls hat, das in einer WEG zu etablieren, will ich gar nicht erst anfangen.
Nota Bene: Eigenheim Besitzer (also eigenes Haus!), wo man schalten kann, wie man will, sind eine Minderheit in Deutschland.

Alternativ ist, wenn ich in meiner Hood eine Lademöglichkeit habe. Aber hey: 54ct/kWh? Nicht nur die Anschaffung eines BEV ist in aller Regel deutlich teurer als ein Verbrenner - nun steigt auch noch der Unterhalt. Bei einem angenommenen Verbrauch von 18kWh/100km sind das über 9€/100km.

Die Überlegung, dann doch wieder einen Verbrenner zu kaufen (die es zudem zu Hauf' als günstige Gebrauchte gibt), liegt nahe. Und wer mag es einem verübeln.

Wenn das Ziel ist, die Elektromobilität voran zu bringen, sind solche Tarife (vor allem von Stadtwerken, die IMHO einen Versorungsauftrag haben) absolut kontraproduktiv. AC Infrastruktur ist kein Profit-Center. Das ist Infrastruktur, wie Gas, Strom, Telekommunikation.

Und nochmals: Niemand verlangt, dass die Energie kostenlos abgegeben werden soll. Nur ist das keine Goldgrube. Und falls wieder der Kreditkarten Lobbyist um die Ecke kommt: ALDI-Süd (die nur an einem Bruchteil ihrer Filialen überhaupt eine Lademöglichkeit anbieten) ist immer noch ein verdammt schlechtes Beispiel.

SüdSchwabe.
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Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

SandroMa
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Zumal ich es für extremst unwahrscheinlich halte, dass der EK der Energie auch nur in der Nähe dessen liegt, was der selbige Netzbetreiber als Stromanbieter von seinen Endkunden verlangt.
@SüdSchwabe Da du nicht verraten hast wo die Ladesäule ist. Kannst das nur du sagen was die Stadtwerke hier verlangen. Auf die Homepage gehen und die Tarife finden sollte nicht wirklich schwer sein...

Bei uns verlangen die Stadtwerke ~38cent (Haushaltsstrom) und bieten den Fahrstrom für 59cent an. Der Aldi (DC) und EnBW (Abo mit GG) schaft das für 39cent. Du hast die wahl.

Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

brainos
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@SüdSchwabe ich stimme dir vollkommen zu, dass die 54ct/kWh hier zu hoch sind. Ich kann aber leider nicht nachvollziehen wie Roaming hier helfen soll? Meiner Meinung nach ist es sogar kontraproduktiv hier.
Wenn die Leute die Säule sehen die sich nicht auskennen, sehen sie den hohen Preis was schlecht ist wie du ausgeführt hast.
Was für Preise im Roaming möglich sind, wissen sie nicht.
Was für Preise im Roaming möglich sind, interessiert auch den Ladesäulenbetreiber nicht, er kassiert seine überteuerten 54ct und der Roaminganbieter muss das irgendwie abfedern. Der Profiteur wäre hier also der Ladesäulenbetreiber der mit seinem überhöhten Preis zeitweise davon kommt.
Will der Ladesäulenbetreiber also langfristig wirtschaftlich sein, muss also der AdHoc preis runter und dann braucht es per KK kein Roaming mehr.
ID.3 Business Makena-Türkis + WP + AHK. Fahre seit 19.12.20 Software ME3.2
Dynamischer Stromtarif: 50€ für uns beide: https://invite.tibber.com/qfvuokn1

Re: Bundeskartellamt fehlt der Wettbewerb bei Ladesäulen

AntiGravEinheit
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wertzius hat geschrieben: Wer läd denn für 58 Cent freiwillig beim Arbeitgeber?
Inzwischen nur noch die "Privatlader", die müssen - und dann auch nur das, was unbedingt notwendig ist.
Und die "Firmenlader", bei denen ganz anders abgerechnet wird.

Ich habe seit Einführung der Abrechnung (klar, daß es nicht ewig kostenlos bleiben würde, aber der allgemeine Tenor unter der Belegschaft ist, daß der Preis zu hoch ist) nur eine Testladung vorgenommen, ob es im Falle des Falles auch funktioniert.

Neulich gab es eine Statistik: Nach Einführung der Abrechnung ging die Anzahl(!, nicht die geladene Energiemenge) der Privatladungen erstmal quasi auf 0 zurück. Inzwischen hat sich die Anzahl bei um die 40% eingepegelt. Vor der Abrechnung waren es um die 80%.
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