Ist Roaming noch zu retten?

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Re: Ist Roaming noch zu retten?

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MG4_electric hat geschrieben: Wozu braucht man Roaming?
Um nicht eine große Anzahl von Apps oder Karten haben zu müssen, um nicht die abartigen Ad Hoc Preise der CPOs zahlen zu müssen.
Ich habe im Moment folgende Möglichkeiten:

- Ich nutze die Ad Hoc Zahlungsmöglichkeit, deren abartige Tarife auf so gut wie allen DC Ladern im Display angezeigt wird. Dann kann ich die "eh da" Karte (Bank- oder Kreditkarte) nutzen, muss nicht denken - dafür aber deftige Preise des CPOs zahlen.

- Ich nutze die bisweilen kostenlose App / Karte des CPOs. Das führt dazu, dass ich eine Vielzahl von Apps / Karten haben muss, will ich nicht die abartigen Ad Hoc Preise der CPOs zahlen.

- Ich nutze Roaming. Ein, zwei weit verbreitete, d.h. akzeptierte Fahrstromanbieter mit moderaten, weil gemittelten Preisen. Ein guter Kompromiss zwischen den ersten beiden Optionen.

Was wir im Moment gerade erleben ist, dass die B2B Tarife (gekoppelt an die abartigen Ad Hoc Preise) dazu genutzt werden, eine Art Abwehrmaßnahme für Roaming zu etablieren. Die CPOs wollen die Verbraucher in ihre Apps / Karten drängen. Das hat zur Folge, dass die Roaming Preise der Fahrstromanbieter immer unattraktiver werden.

Die, die das Spiel nicht mit machen wollen, zahlen halt abartige Ad Hoc Preise.

Nur weil man seltener auswärts lädt heißt das nicht, dass man sich nicht ärgert, wenn eine für den eigenen Bedarf günstig gelegene Lademöglichkeit nicht wirklich nutzen will, weil sie durch Abwehr-Roamingpreise für meinen Ladestromanbieter richtig teuer ist und schon gar nicht Ad Hoc laden will. Vielleicht kann man zu "seinem" Fahrstromanbieter fahren. Nur ist das halt alles Andere als für den Verbraucher komfortabel.

Deswegen braucht man Roaming.

@LeakMunde Zu Fossilzeiten hatte ich so Exoten wie DKV, Shell und Aral. Schon klar, dass man bei diesen Hinterhofzwergen nicht einmal in der App den tatsächlichen Fossil-Preis sehen konnte. Bei den Fahrstromkarten (DKV, NovoFleet, Shell ReCharge und Aral Plug and Charge) konnte man hingegen immer die aktuell gültigen (und abgerechneten) Preise sehen.

SüdSchwabe
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Re: Ist Roaming noch zu retten?

LeakMunde
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phonehoppy hat geschrieben: Und jeder Teil des Netzes, also jedes Teilnetz, wird für sich genommen ja genutzt, bezahlt und muss auch da sein. Der Anteil, der für die dann übrig bleibt, ist dann kaum noch von der Entfernung abhängig.
Jedes Teilnetz hat jedoch nur begrenzte Übertragungskapazitäten an den Grenzen. Das das Nutzungsrecht der Übertragungskapazitäten wird daher versteigert und wenn du deinen Strom über mehr Grenzen transportieren möchtest, musst du auch mehr Nutzungsrechte erwerben. Italien hat nicht wie Deutschland eine riesige Gebotszone. (Was bei uns hohe Kosten für Redispatches verursacht.) Je größer die Entfernung, desto mehr Zonengrenzen müssen überwunden werden. Bis Sizilien sind das sieben an der Zahl. Das kostet natürlich und daher dürfte es kaum sinnvoll sein, den Strom so weit zu transportieren.
Dich stören diese Signaturen? :-?
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Bitteschön ;)

Re: Ist Roaming noch zu retten?

LagaV
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SüdSchwabe hat geschrieben: Ich habe im Moment folgende Möglichkeiten:

- Ich nutze die Ad Hoc Zahlungsmöglichkeit, deren abartige Tarife auf so gut wie allen DC Ladern im Display angezeigt wird. Dann kann ich die "eh da" Karte (Bank- oder Kreditkarte) nutzen, muss nicht denken - dafür aber deftige Preise des CPOs zahlen.

- Ich nutze die bisweilen kostenlose App / Karte des CPOs. Das führt dazu, dass ich eine Vielzahl von Apps / Karten haben muss, will ich nicht die abartigen Ad Hoc Preise der CPOs zahlen.

- Ich nutze Roaming. Ein, zwei weit verbreitete, d.h. akzeptierte Fahrstromanbieter mit moderaten, weil gemittelten Preisen. Ein guter Kompromiss zwischen den ersten beiden Optionen.
Gute Zusammenfassung. Bei DC bin ich im Moment im großen und ganzen fein, da es bei langen Strecken eh nur auf wenige relevante Anbieter herausläuft. Beim Supermarkt-DC Laden passt das aktuell für mich auch noch, wobei jetzt an manchen Ecken für mich problematische Anbieter auftauchen, die weder brauchbare Preise im AdHoc, noch mit einer eigenen App haben (bei mir Allego und ladegrün).

Aktuell ist für mich ohne Heim- und Arbeitsplatzlademöglichkeit der AC-Lader ("Stadtwerke") das Preisproblem. Meine Säulen vor der Türe haben nur AdHoc mit Webseiten-Murks und der Preis ist mir mit 49 Cent zu hoch, eigene App mit besserem Tarif gibt es nicht (mehr) und Roaming kann nicht und ist nicht günstiger.

Das besondere Dilemma ist, dass an vielen Orten Monopole der lokalen Anbieter vorhanden sind und zusätzliche viele Stadtwerke und vergleichbare Anbieter Gewinne erwirtschaften müssen, um Schwimmbäder, ÖPNV und anderes in den Kommunen zu finanzieren. Mit zunehmender Nachfragemenge ergibt das E-Laden eine interessante weitere Einnahmemöglichkeit für diese. Ich vermute in diesem Bereich ist zusätzliche Regulierung (Marktöffnung, Monopolpreiskontrolle,..) erforderlich.

Re: Ist Roaming noch zu retten?

MG4_electric
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@SüdSchwabe Du hast kein allgemein geltendes Argument fürs ROAMING genannt.
Wer den Roaming-LUXUS haben will, soll dafür bezahlen, aber dann nicht wieder Begrifflichkeiten wie "Abwehr-Roamingpreisen" und einer Petition kommen.
Ich besitze und gebrauche 3 Ladeapps von CPO und lade günstiger, Du nutzt Deine drei Anbieter von Roamingtarifen.
Dann darfst Du gerne auch dafür mehr Geld bezahlen aber nicht den Anspruch hegen, daß der Gesetzgeber es durch Regulierung für Dich billiger macht.
Ich informieren mich eben vorher und sichere damit höhere ungeplante Ausgaben ab. Da ist eine übliche Marktstrategie.
Vielfahrer>390 tkm elektrisch, IONIQ6 AWD Uniq 89 tkm 20,2 kWh/100km, MG4 lux.31tkm, e-Niro 107tkm, MACAN 4 kommt 9/24, A6 Avant etron Perf. bestellt.& MG Cyberster vorbest. KIA EV8 in 2026? PV, OpenWB m.Speicher / KFW442, WP Lambda EU-13L

Re: Ist Roaming noch zu retten?

jörg-michael
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Genau so wird meines Erachtens ein Schuh draus. Norly ist DK größter Stromanbieter. Fast alle freien Säulen laufen über Norly. Mit der App lassen sich diese Säulen genauso wie mit der Karte für einheitlich 44ct. bedienen. Auch die KK geht zum gleichen Kursus. Gehe ich mit der CmH Karte an diese Säulen muss ich teilweise 89ct. je Kw bezahlen. Umgekehrt muss ich bluten wenn ich die Norly Karte hier in D einsetze.
Und das finde ich auch fair! Direkter Bezug muss günstig sein, leiste ich mir den "Luxus" einer Roaming Karte muss ich dafür etwas zahlen. Gibt es überhaupt eine Branche die von dieser Regel abweicht?

Vergessen: Clever nimmt zwischen 21 und 44ct je Kw, oder Flatrate für grob 96€ im Monat. Trotzdem sprießen deren Ladepilze zu je 4 Säulen in rauen Mengen aus dem Boden. Es scheint sich auch mit diesen Gebühren zu rechnen eine oder dutzende Ladesäulen zu betreiben.

Re: Ist Roaming noch zu retten?

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@MG4_electric Wo habe ich was von einer Petition geschrieben?

Du lässt dich also von den CPOs in Haft nehmen, genau deren Apps / Karten zu benutzen?

Dann fährst Du eben genau deren Ladesäulen an?

Ich fahre lieber die Ladesäulen an, die bei mir passend auf dem Weg liegen - nicht die, deren Karte ich gerade habe.

Du verstehst den Unterschied?

Du tust genau das, was die CPOs von Dir wollen: „Du sollst keinen anderen CPO neben mir nutzen!“. Wenn sie eine Masse haben, werden sie die Preise anheben und Dich Aussaugen. Chapeau.

Ich nutze lieber einen Fahrstromanbieter bei beliebigen CPOs. Wenn möglich zu passenden Preisen.

SüdSchwabe.
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Re: Ist Roaming noch zu retten?

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LeakMunde hat geschrieben:
phonehoppy hat geschrieben: Und jeder Teil des Netzes, also jedes Teilnetz, wird für sich genommen ja genutzt, bezahlt und muss auch da sein. Der Anteil, der für die dann übrig bleibt, ist dann kaum noch von der Entfernung abhängig.
Jedes Teilnetz hat jedoch nur begrenzte Übertragungskapazitäten an den Grenzen. Das das Nutzungsrecht der Übertragungskapazitäten wird daher versteigert und wenn du deinen Strom über mehr Grenzen transportieren möchtest, musst du auch mehr Nutzungsrechte erwerben. Italien hat nicht wie Deutschland eine riesige Gebotszone. (Was bei uns hohe Kosten für Redispatches verursacht.) Je größer die Entfernung, desto mehr Zonengrenzen müssen überwunden werden. Bis Sizilien sind das sieben an der Zahl. Das kostet natürlich und daher dürfte es kaum sinnvoll sein, den Strom so weit zu transportieren.
Nur dass sich in einem Netz viel aufhebt. Österreich ist ein. Transitland, nicht nur auf der Straße. Hier wird Strom von Italien nach Deutschland verkauft und Holland nach Slowenien. Aber im Gegensatz zu den LKW auf der Straße, hebt sich der Verkehr oft auf. Dann fließt real gar nix, obwohl alle brav Transit zahlen :)
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Re: Ist Roaming noch zu retten?

Tom7
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Bis zu einem gewissen Maß ist das richtig, aber grade in D kann man aktuell sehr gut erkennen, dass es in den nächsten Jahren massive Investitionen in die Netze braucht, weil die Netze diesen PV Anlagen und den nicht vor Ort befindlichen Verbrauchern gewachsen sind. Es hebt sich schlicht zu wenig auf.

Re: Ist Roaming noch zu retten?

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Roaming ist kein Schutz vor "abartigen Ad Hoc Preise der CPOs". Die einst entwickelte Lösung die eAutofahrern mehr Bequemlichkeit bieten sollte ist mittlerweile zum Preistreiber Nr 1 geworden. Die Fahrstromanbieter mit dem Mischkalkulation-Einheitspreis bekämpfen nicht die hohen Preise, sie errichten nur eine Fassade vor der der Kunde meint diesen hohen Preisen mit dem Einheitspreis entkommen zu sein, im Hintergrund zahlt aber der Fahrstromanbieter bei Hochpreisstandorten drauf und versucht es mit seiner Mischkalkulation woanders wieder reinzuholen. Das hat nur Nachteile. Nachteil Nr 1 - der Hochpreisstandort kriegt weiter Kunden und verdient prächtig. Warum sollte er seinen Preis senken, läuft doch super. Nachteil Nr 2 - der Kunde dieses Fahrstromanbieters profitiert bei günstigen Standorten nicht denn er muss hier mehr zahlen als er müsste um die Mischkalkulation wieder auszugleichen. Solche Konstuktionen belohnen eher hohe Preise denn diese werden versteckt aber weiter im Hintergrund bezahlt. Die Perspektive solcher Angebote ist oft A) der Fahrstromanbieter geht irgendwann pleite oder B) der Fahrstromanbieter erhöht drastisch die Preise. In beiden Fällen lesen wir dann von seinen schockierten Kunden hier im Forum.
Zoe R240 (2015-2022) | Tesla Model 3 LR RWD (2023-...) | App: Android / iOS

Re: Ist Roaming noch zu retten?

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@georgij Du ignorierst aber hier die schon mehrfach genannte Ursache der misslichen Lage der roamenden Fahrstromanbieter: die horrenden B2B Roaming Preise der CPO zu den Fahrstromanbietern.

Statt dessen verdrehst Du mal wieder die Tatsachen und behauptest, die Fahrstromanbieter würden die Preise hoch treiben.

Ist halt genauso Quatsch wie bei den fossilen Kraftstoffen zu behaupten, die Steuern würden den Kraftstoffpreis anheizen.

Das ist falsch, denn zum Einen ist die Energie-Steuer und die CO₂ Abgabe ein Fixbetrag, der zuletzt zum Jahreswechsel, davor aber viele, viele Jahre konstant blieb.

Lediglich der Mehrwertsteuer Anteil wächst - und zwar weil der Nettopreis steigt. Also als Folge des steigenden Nettopreises.

Preistreiber sind die Ölkonzerne, die kontinuierlich den Nettopreis angehoben haben.

Ähnlich die CPOs. Die treiben die B2B Roamingpreise hoch (der sich am Ad Hoc Preis orientiert). Als Folge dessen müssen die roamenden Fahrstromanbieter ihre Roaming Preise für Endkunden anheben, um nicht drauf zu zahlen.

Deswegen plädiere ich eben für eine Deckelung und Kontrolle durch die Bundesnetzagentur, um echten Wettbewerb zu ermöglichen.

SüdSchwabe.

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