Welche Blockiergebühr findet ihr fair?

[city_lion]

Zeitliche Beschränkungen oder Kosten sollten immer den Parkplätzen rundherum entsprechen...

Richtig, das heißt aber im Umkehrschluss, ein Preis pro Minute, also schon vor einer möglichen Blockiergebühr hat im Ladetarif generell nix verloren.

Im Parkhaus bekommt man die Standzeit ja auch nicht umsonst, wenn man sich an eine Wallbox ansteck. Aber draußen am Straßenrand erwarten wir das als selbstverständlich. Meines Erachtens sollten dort die selben Bedingungen gelten: Wenn es ein städt. Wohngebiet mit Parkraumbewirtschaftung ist, muss man halt ein Ticket lösen oder Anwohnerparkausweis haben. Wenn in der Innenstadt nur 1h Kurzzeitparken gilt sollte das für die Ladesäule genauso gelten.

Und draußen im Wohngebiet ohne Parkdruck sollte es regulatorisch weder Zeit- Beschränkungen noch Park-Preise geben. Einzig eben eine sinnvolle Blockiergebühr im Interesse des Betreibers, dass die Säule nicht unnötig blockiert wird und im interesse des Ladewilligen, dass er auch zum Zuge kommt, bzw. eben nicht weil ein anderer meint das sei für ihn ein bequemer Parkplatz.

Am besten wäre es, die Blockiergebühr würde gar nicht vom Ladetarif des MSP festgelegt, sondern einzig und allein vom Betreiber und entsprechend durch gereicht.

[SandroMa]

Dabei ist der kleinste gemeinsame Nenner sicher der, dass so lange jemand lädt, das ein guter Zustand ist. Alles andere ist schwer zu argumentieren. Darum tue ich mich schwer, laden an Ladesäulen als unfair anzusehen. Auch wenn theoretisch vielleicht in weniger extremen Einzelfällen es besser gehen würde.

Leider sind solche Fälle gar nicht so sellten wo einer sein einphasiges Kabel rauskrammt um möglichst lang den "guten Zustand" zu erhalten. Wobei das mit dem einphasigen Kabel noch der beste Fall ist. Hatte schon das man Blätter in die Phase 2 und 3 gesteckt habe damit man einphasig lädt.

[iOnier]

Am besten wäre es, wenn es schlicht genug Ladesäulen gäbe, wo sie gebraucht werden.

Die zeitliche Nutzung von Infrastruktur - was hier sowohl einerseits den Parkraum angeht wie eben auch andererseits die Ladeinfrastruktur - lässt sich schlicht durch Parkgebühren "erschlagen", und da hätte ich im Sinne der Förderung von Elektromobilität genau kein Problem damit, wenn das durch Verbrennerfahrer mit getragen würde.

Also Parkgebühren "für alle" und ggfs. moderat anheben, um die Ladeinfrastruktur (mit) zu finanzieren.

Völlig d'accord: den MSP sollte das gar nichts angehen (müssen): wo genug Infrastruktur ist, wird er sein Geschäft mit dem Strom immer machen können, egal wer wo wie lange steht ("blockiert").

Lustig ist halt, dass man staatlich die Elektromobilität durch "freies Parken an Ladesäulen" zu fördern meint. Aus meiner Sicht eine lose-lose-Situation:

- Kunde: Ladesäulen werden blockiert
- Betreiber: Einnahmeausfälle.

Solange / wo die Ladeinfrastruktur (noch) ein knappes Gut ist: sogar eine lose-lose-lose-Situation, denn hier entgehen tatsächlich auch den MSPs Einkünfte.

Blockiergebühren, die durch diese erhoben werden, ändern daran allerdings nicht viel (wenn ich nachts um 2 abstecken muss, wie groß ist dann die Chance, das der nächste ansteckt?).

Parkraum bewirtschaften, Gebühren je nach Parkdruck, dann trägt sich auch die Infrastruktur.

Und wenn sie sich trägt, wird sie auch errichtet. Wo es ein tragfähiges Geschäftsmodell gibt, da findet sich auch jemand, der es nutzt.

Wo wirklich keine Parkgebühren erwünscht sind, da muss das dann halt über die Ladestrompreise gehen oder man will bewusst subventionieren und finanziert Infrastruktur (teilweise mit).

[afuerst]

Zeitliche Beschränkungen oder Kosten sollten immer den Parkplätzen rundherum entsprechen...
Grüazi MaXx

Bei diesem Detail teile ich deine Meinung nicht. In Großstädten haben wir großflächige Kurzparkzonen, kaum eine wird wohl mehr als 3 Stunden zulassen. Und 3 Stunden AC-Ladung reicht für viele heute übliche Autos nicht aus, wenn ich von 20% auf 80% laden will.

[iOnier]

Es reicht aber locker, aus der Stadt wieder heraus zu kommen. Wenn nötig, halt eine Schnellladestation anzusteuern.

Man muss nicht immer und überall vollladen können (oder so weit, wie man das gerne hätte).

Bevorzugung gegenüber anderen (länger parken dürfen in Regionen mit hohem Parkdruck) sehe ich durchaus kritisch.

[afuerst]

Im Parkhaus bekommt man die Standzeit ja auch nicht umsonst, wenn man sich an eine Wallbox ansteck. Aber draußen am Straßenrand erwarten wir das als selbstverständlich. Meines Erachtens sollten dort die selben Bedingungen gelten: Wenn es ein städt. Wohngebiet mit Parkraumbewirtschaftung ist, muss man halt ein Ticket lösen oder Anwohnerparkausweis haben. Wenn in der Innenstadt nur 1h Kurzzeitparken gilt sollte das für die Ladesäule genauso gelten.

Das ist nicht ganz vergleichbar: Im Parkhaus habe ich im Gegenzug keine maximale Stehzeit, am Straßenrand schon sehr oft - und zwar so kurz, dass es für eine AC-Ladung keinen Sinn ergibt.

[afuerst]

Es reicht aber locker, aus der Stadt wieder heraus zu kommen. Wenn nötig, halt eine Schnellladestation anzusteuern.

Man muss nicht immer und überall vollladen können.

Bevorzugung gegenüber anderen (länger parken dürfen in Regionen mit hohem Parkdruck) sehe ich durchaus kritisch.

Und was machen die Leute, die in der Stadt wohnen und zugleich keine Lademöglichkeit zu Hause haben? Ja, die gibt es - und hoffentlich werden die schnell mehr...

[Oldy62]

@afuerst
... und hoffentlich werden die schnell mehr...

Warum das denn?

[afuerst]

@afuerst
... und hoffentlich werden die schnell mehr...

Warum das denn?

Weil ich das für einen Indikator halte, dass die Elektromobilität als massentauglich wahrgenommen wird.

[iOnier]

"Straffe" Parkzeitbegrenzungen auf 2-3 h kenne ich überwiegend in Innenstadtbereichen / Geschäftsstraßen und auch da oft nur tagsüber, während der Geschäftszeiten.

Das sind weniger die Anwohner-Parkgebiete. In den Nebenstraßen gibt's meist Sonderregelungen für Anwohner mit Parkausweis.

Es passt sicher nicht immer und überall die gleiche Lösung, nur: der Anspruch "ich fahre in die Stadt und will dort jederzeit das Recht haben, kostenlos so lang an der Ladesäule zu stehen bis das Auto meinen Wunsch-SoC erreicht hat" ist IMO ziemlich oversized.

Für Anwohnerparkplätze braucht es andere Lösungen, unbedingt auch mit genug Ladepunkten, aber auch die müssen nicht "kostenfrei" sein. Meine Wallbox zu Hause hat mich auch Geld gekostet.