B2B-Preise - Regulierung notwendig?

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Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

TWIKER
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Also nach meinem Eindruck hat der Preiswettbewerb längst begonnen. Natürlich kann ich zB bei einem V-markt mit der EnBw-Karte europaweit einheitlich rund 60 Cent bezahlen. Oder ich nehme die Virta-Karte und zahle an derselben Ladestation 19 Cent. Ähnlich die Preisunterschiede bei Aldi, Lidl oder bei Direktzahlung. Das lässt sich beliebig übertragen auf Ionity und Co.

Ich war selbst lange von einem Einheitspreis wie zB bei EnBW, Maingau etc überzeugt. Aber mittlerweile habe ich eingesehen, dass ein wirklicher Preisdruck zwischen Betreibern, Anbietern und Abrechnungsdienstleistern nur durch unterschiedliche Preise entstehen kann.

Aktuell herrscht hier zwar noch verbreitet Wildwest mit bis zu 5-fachen Preisunterschieden. Aber ich bin sicher, dass sich das langsam einrütteln wird und europaweite Einheitspreise bald Vergangenheit sein werden. Das erfordert natürlich mehr Aufmerksamkeit von uns Verbrauchern und viele Unaufmerksame werden Lehrgeld bezahlen und dadurch unabsichtlich den Preiswettbewerb verzögern. Mittelfristig wird es aber funktionieren.
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Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

LeakMunde
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nomonor hat geschrieben: Was für Druckmittel gegenüber dem CPO hat denn der MSP?
Na seinen Kundenstamm. Das ist das übliche Druckmittel von Zwischenhändlern. Booking sagt du hast viel weniger Hotelbuchungen wenn du nicht bei uns gelistet bist. Lieferando sagt das Restaurants verkauft weniger Essen, wenn es nicht in der App ist. Und ein MSP sagt es kommen viel weniger Leute zu deiner Ladestation, wenn du nicht auf unserer Übersichtskarte / Navi gezeigt wirst.
nomonor hat geschrieben: "Wenn du meine 0,5 €/kWh nicht akzeptierst, dann schließe ich dich aus oder mache dich zum Hochpreisanbieter und du kriegst dann eben deine 1 €/kWh von meiner Konkurrenz. Nimm das!"
In dem Fall wäre der CPO auch schön blöd den niedrigen Preis zu akzeptieren. Wenn du dein altes Handy auf Kleinanzeigen verkaufst, einer bietet 50€ und ein anderer 100€, verkaufst du ja auch nicht für 50€..
nomonor hat geschrieben: Wie viele Privatpersonen nutzen denn Tankkarten? Wird schon seinen Grund haben.
Könnten das die gleichen Gründe sein, weshalb zukünftig vielleicht weniger Privatpersonen Ladekarten benutzen werden?
nomonor hat geschrieben: Solange es in dem Gebiet alternative Ladesäulenbetreiber gibt, steht er dann aber im Wettbewerb mit den anderen CPO. Wenn dein MSP 0,3 €/kWh für den Strom verlangt und bei nebeneinanderliegenden gleichwertigen AC Säulen der eine CPO sagen wir 0,01 €/Minute (Zeittarif!) und der andere 0,02 €/Minute verlangt, welche Säule nimmst du?
Wenn die Ladepunkte direkt nebeneinander stehen und gleichwertig sind, werde ich natürlich die günstigeren nehmen. Aber wo ist da der Unterschied zu aktuellen Situation? Es spielt doch keine Rolle, ob die CPOs mit einer oder zwei Preiskomponenten im Wettbewerb zueinander stehen.

Wenn du keine Ladekarte hast und vor dir Ladestationen von Ionity für 69 ct / kWh und EnBW für 0,87 ct / kWh plus 0,06€ / Minute stehen. Wo lädst du dann? (Ist der EnBW AdHoc Preis noch aktuell? War zumindest im August so und deutet wieder darauf hin, dass B2B und AdHoc Preis identisch sind.)
Sieht die Entscheidung anders aus, wenn du mit Plugsurfing die Wahl zwischen 74 ct / kWh und 96 ct / kWh hast?
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Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

SandroMa
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Mit der Pflicht die aktuellen add-hoc/roaming4all preise zu melden würde man meiner meinung schon auch Druck aufbaun. Weil keiner will mit
Schweinepreisen in der Bildzeitung oben stehen. Das ist die einzige regulierung die ich erst mal machen würde.

Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

SandroMa
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Wer wäre denn für so eine Regulierung des B2B Marktes zuständig? Tippe auf das Wirtschaftsministerium.

Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

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Gibt es überhaupt einen Markt auf der Welt, wo es funktioniert? Tesla herrscht alleinig über Preise. Und hat damit auch das System um Strom erschüttert.

Der Strompreis steht halt auch im Wettbewerb zum dreckigen Sprit. Das scheinen aber alle zu vergessen. Und genau das sehen wir gerade bei den Verkäufen. BEVs sind noch keine Nobrainer, wenn für kWh absurde Preise aufrufen werden.

Anfangs gabs Lokale Helden Stadtwerke, die tolle Preise für lokale eFahrer machten. Alle verschwunden…fast.

Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

AndiH
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Es gab eine Zeit da konnte man als CPO recht einfach ein paar Ladestationen aufstellen, eine Anbindung an ein Backend vornehmen und über einen günstigen Offer2All schnell Kunden einsammeln. Nun muss man sich mit diversen AdHoc Zahlungsmöglichkeiten rumschlagen bzw. diese anbieten UND ein Offer2All weil man sonst kaum Kunden generiert und in keiner App auftaucht. Macht man Offer2All zu "günstig" will keiner AdHoc laden und die Zahlungsmöglichkeiten wie KK sind nur teures Beiwerk. Macht man die Offer2All dagegen richtig teuer hat man Reichweite in den Apps und eventuell Kunden die dann doch zähneknirschend die KK zücken wenn man ansonsten vor der Säule warten muss oder liegen bleibt.
Große CPO sind natürlich nicht auf Offer2All angewiesen und haben noch andere Gestaltungsmöglichkeiten, aber solange kein Monopol besteht ist das kaum angreifbar. Große MSP die eventuell auch noch "Zugriff" auf einen großen CPO haben sind die wenigen die echten Preisdruck auf die CPO erzeugen können wenn sie die Preise niedrig halten müssen um ein großer MSP zu bleiben. Deshalb finde ich den Ansatz von EnBW mit "Hochpreisanbieter" (oder CPOs ganz weglassen) nicht schlecht, was man aber im Auge behalten müsste sind die möglichen "Standort-Monopole" der großen CPOs.
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Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

Bambalouni
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Ich glaube auch, dass die Zeit , wo man mit einer Karte überall geladen hat , vorbei ist. Der Trend wird zu günstigen Tarifen an eigenen Säulen gehen. Ich hatte das nun schon in diesem Urlaub. In der Vergangenheit sind wir immer mit dem editarif gefahren und haben vor allem ionity sollen. Angesteuert . 0 hat ionity bekanntlich die Preise erhöht und seit August nicht den Tarif auch los. Und stand ich vor der Wahl . EnBW Elli mit ionity Tarif oder Tesla.

Der ionity Preis ist nicht mehr wettbewerbsfähig , bei der embw ist der monatsgrund Preis sehr hoch und die meisten ladesäulen stehen leider nicht direkt an der Autobahn . Also bin ich bei Tesla hängen geblieben . Deren kilowattstundenpreis ist wirklich gut und die meisten ladesäulen waren zumindest auf meiner Strecke ziemlich direkt an der Autobahn . Ausserdem hat man bei Tesla bisher keine wartezeiten , da die Ladeparks recht üppig bestückt sind.

Der ausschlaggebende Grund für mich war aber der Preis. Ich bin gespannt ob EnBW , Aral , ionity oder fastnet da zeitnah nachziehen . Ich bin durchaus bereit, für vier Wochen 10 Uhr bis 15 € zu zahlen , wenn ich dafür Ladepreise zwischen 35 und 45 Cent geboten bekomme.

Vor dem nächsten Urlaub werde ich wieder genau schauen und rechnen . Ich brauche keine ladekarte, die überall günstig ist . Mir reicht ein guter Club Tarif und für den bin ich gerne bereit, ein paar Euro pro Monat zu bezahlen . Interessant wäre natürlich ein Mix zum Beispiel aus EnBW, Aral und ionity oder auch gerne einer anderen zusammenstellung . Es müsste doch eigentlich auch möglich sein , mit den großen Ladenetzbetreibern zu verhandeln . Wenn ich denen als Fahrstromanbieter z.b ein bestimmtes Kontingent an Ladestrom verbindlich abkaufe.

Ausserdem vermisse ich Haushaltsstromtarife mit vergünstigten Ladestrom an öffentlichen Ladesäulen, für Elektroautofahrer, die in einer Mietwohnung in der Stadt wohnt und dadurch häufig von öffentlichen ladesäulen abhängig sind . Ein günstiger Ladetarif kann da durchaus einen etwas teureren Haushaltsstrom-Tarif ausgleichen. Wirklich interessant ist, da aktuell nur der Tarif von Lichtblicke. Maingau und EnBW bieten zwar solche Tarife an , jedoch in die Kilowattstundenpreise nicht wirklich interessant.

Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

Helfried
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Bambalouni hat geschrieben: In der Vergangenheit sind wir immer mit
dem editarif gefahren und haben
vor allem ionity sollen.
Angesteuert . 0 hat ionity bekanntlich
die Preise erhöht und seit August
nicht den Tarif auch los.
Und stand ich vor der Wahl .
Was bedeutet das auf Deutsch?

Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

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Ich sehe das alles mit etwas Sorge. Was wir gerade erleben, ist die Rückkehr des Tarifdschungels. Eigentlich hatte ich gehofft, dass wir diesen endlich hinter uns gelassen hatten.

Wahrscheinlich wäre es wirklich sinnvoll, eine staatliche Regulierung anzustreben - auch wenn das kurzfristig wohl eine Anhebung des durchschnittlichen Preisniveaus bedeuten würde. Mittelfristig würde ich eine Kosten-Neutralisierung erwarten, mit dem Vorteil einer gewaltigen Vereinfachung. Ich sehe da durchaus Parallelen zur historischen Entwicklung des Mobilfunkmarkts - auch wenn mir schon klar ist, dass technisch ein großer Unterschied zwischen Airtime, Datenvolumen und Strom besteht.
Elektro als Daily seit 2017, aktuell Skoda Enyaq 80

Re: B2B-Preise - Regulierung notwendig?

Optimus
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SandroMa hat geschrieben: Wer wäre denn für so eine Regulierung des B2B Marktes zuständig?
Ich tippe eher auf die Bundesnetzagentur. Da B2B aber auch über Ländergrenzen hinweg geht sehe ich hier auch die EU beteiligt.
Diese sollten verbindliche (Höchst-)Preise für die Nutzungsgebühr eines LP im Roaming festlegen. Das kann auch getrennt nach AC/DC geschehen.
Es sollte eben nur nicht wieder 10 Jahre dauern wie beim Mobilfunk. Das phys. genutzte/übertragene Medium (elektrische Energie) ist ja gleich.

Da die Preise aber auch ohne Roaming schon recht hoch sind, wird das nicht reichen. Ich denke da an längere Abschreibungszeiträume für den Invest und temp. Preisbindung bei stattlich geförderten LP.
Model 3 SR+, MidnightSilver/black 06/2019, EAP 09/2020, 15,2 kWh/100 km (netto) @75 Tkm
08/2022 BKW 0,74 kWp, SSW, 500 kWh/a
Tesla-Referral: 1000€ Rabatt bei Kauf; Octopus Referral: Gutschein für beide
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