Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Tom7
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ablinne hat geschrieben:
AbRiNgOi hat geschrieben: Mein Vorschlag noch immer: Mindestumsatz pro Zeit. Bei einer 22KW Station zahlt man die geladenen kWh aber mindestens zum Beispiel 5kW. Damit sind alle Fälle abgedeckt.
Ich finde nach wie vor den Mindestumsatz pro Zeit einen interessanten Vorschlag... Es ist ähnlich einem kombiniertem Zeit+kWh Tarif (was ich eigentlich auch fair finde, da das am ehesten die realen Kosten abbilden kann), aber es zählt nicht die Summe beider Komponenten, sondern nur die teurere von beiden, so dass man einfacher rechnen kann, wenn man weiß, dass man die Mindestleistung sicher einhält.
Auch hier gilt, dass man das nicht nur einseitig betrachten sollte und versuchen unbedingt ein System zu suchen, wo alle unter allen Bedingungen perfekt laden können, denn dann wäre das einfachste, weg mit der Blockiergebühr. Aber letztere hat ja einen Zweck und das ist der Blick von der anderen Seite, dass dieser Zweck weiter gegeben sein sollte. Die große Mehrheit dürfte mit 11kW laden. Für alle die würde min. 5kW bedeuten, dass je Ladestunde sie sich eine gute Stunde blockieren leisten können. Und genau darum geht es ja, das so nicht zu haben.

Dabei tut mir die Blockiergebühr auch selbst weh, aber sie funktioniert. Ich war zwar nie ein großer Blockierer, aber bevor es sie gab, da habe ich das schon etwas lockerer gehandhabt.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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Ich stell mir das gerade in einem Gasthaus vor.

Du bestellst dir etwas leckeres zum Essen, ein Bierchen dazu. Musst aber in 20min aufstehen, egal ob du noch isst oder nicht.
Der nächste Gast der vielleicht kommen könnte, will ja auch etwas essen. Muss für alle gewährleistet sein, etwas essen zu können.

Isst du noch zu Ende, musst du Strafe zahlen.

So sehe ich das.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Martyn136
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Tommy73_ hat geschrieben: Kleines Beispiel mal von mir.

Fahre Freitag in der Früh in die Arbeit und stelle mich um 9 Uhr mit 22% SoC in die tolle teure Garage.
Dort gibt es 4x Typ2 und 4x Schuko

4x Typ2 sind immer belegt wenn ich komme, somit stelle ich mich neben einen der 4 Parkplätze, hole meine JB2 raus und hänge mich an eine Schukodose.
Lade also mit 2.3kW meinen Ioniq auf.

Um kurz vor 13 Uhr gehe ich in die Garage und stecke dort kurz vor den 4 Stunden ab.
In den 4 Stunden habe ich satte ~9,1kWh nachgeladen, also von 22% auf 46%

Jetzt bin ich so ein spontaner Typ, der sich sagt: Hey morgen möchte ich nach Passau fahren um mir die Stadt anzuschauen. (war übrigens sehr schön dort!)
Also hänge ich nochmals den JB2 an und lade 4 weitere Stunden.

Um 17 Uhr das gleiche Spiel: Ab in die Garage und kurz vor 4 Stunden bin ich dann schon bei 70% ... wow.
Mit Glück ist dann einer von den 4 Typ2 frei geworden, also nochmals anstecken und dann an Typ2 mit 3,7kW weitergeladen.

Nach der letzten Stunde noch in der Arbeit wieder ab in die Garage. SoC ist nun bei 80%
Ab nach Hause und am nächsten Tag kann ich mit 76% meine Reise beginnen.

Also wem hat das jetzt etwas gebracht, dass ich 2x neu anstecken musste. Weder der eine (EnBW) noch der andere (TankeWien) hätte mehr Gewinn/Verlust wenn ich durchgehend geladen hätte.

(klar, hätte auch über Nacht laden können, will ich aber nicht)
So oft am Arbeitsplatz zum Auto laufen wäre mir definitiv zu doof, warum tut man sich das freiwillig an?

WEnn kein Typ2 frei ist würde ich einfach wie du an der Schukosteckdose laden, aber dann einfach von Arbeitsbeginn bis Arbeitsende durchladen und soviel Leistung mitnehmen wie möglich.

Um 17 Uhr von Schuko auf Typ2 wechseln lohnt sich doch auch nicht mehr. Wenn es eher möglich wäre am Ende der Mittagspause auf Typ2 zu wechseln wäre das schon attraktiv, aber um 17 Uhr ist dann doch eh nur noch etwa ne Stunde bis Feierabend.

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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Weil EnBW keinen Unterschied macht ob ich an Schuko oder Typ2 lade?
Schuko sind nicht gratis, sondern auch per RFID/App freizuschalten

Hätte ich 9 Stunden an Schuko durchgehend geladen, hätte ich 12€ Blockiergebühr gezahlt. Das ist mehr, als was mich das laden gekostet hat.
So bin ich halt lieber 2x die 5min zur Garage gelaufen.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Tom7
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Tommy73_ hat geschrieben: Ich stell mir das gerade in einem Gasthaus vor.

Du bestellst dir etwas leckeres zum Essen, ein Bierchen dazu. Musst aber in 20min aufstehen, egal ob du noch isst oder nicht.
Der nächste Gast der vielleicht kommen könnte, will ja auch etwas essen. Muss für alle gewährleistet sein, etwas essen zu können.

Isst du noch zu Ende, musst du Strafe zahlen.

So sehe ich das.
Ich sehe das fast genauso, aber nur fast. Ich würde es so sehen:
"Du bestellst dir etwas leckeres zum Essen, ein Bierchen dazu. Musst aber nach spätestens 4h aufstehen, egal ob du noch isst oder nicht.
Der nächste Gast der vielleicht kommen könnte, will ja auch etwas essen. Muss für alle gewährleistet sein, etwas essen zu können.

Isst du noch zu Ende, musst du Strafe zahlen."

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

panoptikum
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Musst aber nach spätestens 4h aufstehen, egal ob du noch isst oder nicht.
In den 4 Stunden kommt der Kellner aber regelmäßig und fragt, ob Du nicht doch noch was konsumieren möchtest.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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Tommy73s Version ist wesentlich näher an der Realität als Tom7s. Vier Stunden wären sehr viel mehr, als jemand üblicherweise braucht, um seine Mahlzeit aufzuessen. Im Restaurant müsste man da wahnsinnig trödeln.
Für das Aufladen an AC reichen sie hingegen sehr oft nicht, und das lässt sich auch nicht beschleunigen. Man wird also aufgefordert zu gehen, bevor man eine Chance hatte, die benötigte Leistung vollständig zu konsumieren.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

LeakMunde
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Man kann recht einfach einen Kaffee in vier Stunden trinken. Man nimmt halt einen Laptop mit und erledigt noch was Büroarbeit.
EnBW behauptet, dass vor der Blockiergebühr in 95% der Fälle weniger als drei Stunden zum Aufladen gereicht haben. Es sind also nur sehr wenige Kunden, denen die vier Stunden nicht reichen. Damit vergleichbar bringen auch nur sehr wenige Leute ihren Laptop mit ins Café. Manche Gastronomen haben kein Interesse an diesen Kunden, die ihren Kaffee extrem langsam trinken. Entsprechend hat EnBW halt kein Interesse an Kunden, die ihren Strom sehr langsam beziehen.
Dich stören diese Signaturen? :-?
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Bitteschön ;)

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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Mein Beispiel bezog sich nicht auf 4 Std. laden während dem Gasthaus Aufenthalt :)
War nur ein Vergleich, wenn man in einem Gasthaus eine Blockiergebühr hätte.

Muss dazu sagen, mir reichen 4 Stunden im Normalfall auch immer aus. Daheim, unter der Woche usw.
Aber wenn man einen Ausflug plant, kann man schon mal länger laden "müssen" als 4 Stunden.

Habe seit ich den Ioniq habe, Städtetrips für mich entdeckt. Bisschen was anschauen usw.
Natürlich plane ich das so, dass ich dort eine Ladestation in der Nähe habe.

Aber dann hat man halt auch immer das "ich muss in mind. 4 Stunden zurück sein" im Hinterkopf.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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LeakMunde hat geschrieben: Manche Gastronomen haben kein Interesse an diesen Kunden, die ihren Kaffee extrem langsam trinken. Entsprechend hat EnBW halt kein Interesse an Kunden, die ihren Strom sehr langsam beziehen.
Sie beziehen den Strom doch gar nicht langsam. An einem AC-Lader zieht mein Auto 11 kW, von der ersten Minute bis die Ladung bei 100 % SoC stoppt. Mehr geht nicht.

Vergleichbar wäre das eher mit einem Kunden, der sich jede Viertelstunde einen neuen Kaffee bestellt. Den würde auch kein Kellner vergraulen wollen.
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