Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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Und zum Thema Parkplätze: Ich benötige im Wohngebiet für jedes Fahrzeug einen Stellplatz wo kein eigener Stellplatz vorhanden ist. 1:1 und oben drauf noch die Besucher. Die Firmenparkplätze müssen so groß sein, wie die Belegschaft aus 2 Schichten welche nicht mit den Öffis fahren. Es gibt einfach keine Synegie zwischen Firmenparkplätzen und Wohngebiet. Auch nicht zwischen Besuchern die ja dann nicht vor dem eigenen Haus stehen, außer alle Besucher fahren immer gleichzeitig ihre Freunde besuchen.

Und der obige Link zeigt genau solche Parkplätze auf, welche eben 80 und mehr 3,6kW Stecker breit halten und diese Masse durch Lastmanagement auch noch zur Stabilisierung des Osloschen Versorgungsnetz dient.
Diese Parkplätze sind dann eben die ganze Nacht nutzbar (wie auch die 1000 City Ladestellen in Wien) kosten aber dementsprechend ihr Geld (Wien mit Zeittarif 1€ pro Stunde). Dann kan man dort auch stehen bleiben.

Das aber ein EnBW keinen Einheitstarif für Wien haben kann, der da mithaltet sollte doch klar sein. Wer aber wirklich in einer Stadt wohnt und die Infrastruktur benötigt wird sich den Tarif suchen der für diese ladestelle gedacht ist, aber die Forderung der 3,6kW Fraktion ist ja, vor keinem Stecker halt machen zu wollen, egal ob 11kW, 22kW oder sogar 43kW. Dafür gibt es die Blockiergebühr. Und da kann man nicht mit den Laternenparkern argumentieren, das ist eben ein Thema der Stadt und die lösen das mehr oder weniger gut. Oslo und Wien finde ich schon ganz akzeptabel, EnBW in Stuttgat aber... na ja. In Stuttgart sollte man lieber kein BEV besitzen ohne eigenen Stecker. Besser einen PHEV mit E Kennzeichnen zum kostenlosen Parken, aber das ist eine andere Geschichte.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Tom7
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AbRiNgOi hat geschrieben: Würden die alle nun mit 3,6kW laden wollen, natürlich auch nicht aufstehen wenn der Wagen dann nach 2 Tagen doch einmal voll ist, dann benötigt JEDER von denen einen Ladeplatz. Das aber hat nichts mit öffentlichen Ladeplätzen zu tun, weil öffentlich sagt der Name schon ist für jeden zugänglich und nicht für einen Einzelnen reserviert. Wie wollen wir in Zukunft damit umgehen?
Die Betreiber der öffentlichen Ladeinfrastruktur sagen klar und deutlich, nicht mit uns.
3,6kW sind inzwischen schlicht Ausnahme und werden auch nicht mehr werden. Und die Betreiber der Ladeinfrastrukter sagen nicht klar und deutlich, nicht mit uns, sondern sie kümmern sich praktisch nicht um diese Ausnahmen. Sie lassen sie einfach links liegen. Es gibt keine Extrawurst für die Inhaber der Fahrzeuge, aber sie werden auch nicht anders behandelt. Blockiergebühren zielen auf die breite Masse und das sind die mit 11kW. Was die drum herum machen, juckt einfach nicht.

Ansonsten liegt A.Q. einfach richtig, natürlich ist ein öffentlicher Parkplatz deutlich besser ausgenutzt, als ein privater Parkplatz. Das liegt einfach in der Natur der Sache.

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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AbRiNgOi hat geschrieben: Und zum Thema Parkplätze: Ich benötige im Wohngebiet für jedes Fahrzeug einen Stellplatz wo kein eigener Stellplatz vorhanden ist. 1:1 und oben drauf noch die Besucher. Die Firmenparkplätze müssen so groß sein, wie die Belegschaft aus 2 Schichten welche nicht mit den Öffis fahren. Es gibt einfach keine Synegie zwischen Firmenparkplätzen und Wohngebiet.
Das stimmt nicht, oder besser gesagt: Die Welt ist nicht nur in Wohngebiete ohne Arbeitsplätze und Arbeitsplätze ohne Wohnungen in der Nähe aufgeteilt.
Gerade in den Innenstädten gibt es dort, wo die Menschen wohnen, auch Geschäfte, Ärzte, Anwälte usw. und auch sehr viele Verwaltungs- und Bürogebäude für kleinere und mittlere Unternehmen. Auch dort arbeiten viele Menschen, meines Erachtens sogar mehr als bei den großen Firmen auf der grünen Wiese.

Wenn es dann keine öffentlichen Parkplätze mehr gibt, braucht man dann für jeden, der dort mit eigenem Pkw wohnt, einen Stellplatz, der dann tagsüber leer ist, und zusätzlich für jeden, der dort arbeitet zusätzlich einen eigenen Stellplatz, der nachts leer ist.

Hinzu kommt, dass nicht immer alle gleichzeitig zuhause sind oder gleichzeitig alle am Arbeitsplatz. Menschen sind auch mal krank oder im Urlaub, sie arbeiten ab und zu von zuhause, sind auf Dienstreise, sie besuchen Freunde und Verwandte, oder fahren im Sommer mit dem Rad statt mit dem Auto, oder manchmal mit dem ÖPNV usw.

Man kann durchaus anstreben, den Parkraum auf den Straßen zu verringern und die Menschen auf private Stellplätze verweisen (Parkhäuser, Tiefgaragen etc.). Aber diese sollten vor allem dort, wo wenig Platz ist, flexibel angeboten werden und nicht mit einer festen Zuweisung eines Stellplatzes an eine Person. Dementsprechend werden dort auch flexible Ladelösungen mit einer großen Zahl elektrisch versorgter Stellplätze benötigt - und Blockiergebühren sollten dann überflüssig sein.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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A.Q. hat geschrieben: ... und meiner Meinung nach sind die Nachteile einer Blockiergebühr nach festen vier Stunden für alle Beteiligten größer als die Vorteile.
Zum Glück scheint sich die Bundesregierung jetzt dieser - hier ja von einigen bestrittenen - Ansicht anzuschließen:
https://www.golem.de/news/ladeinfrastru ... 87849.html

"Nicht sachgerecht" erscheine die Erhebung einer Nutzungsgebühr an Normalladepunkten mit vergleichsweise geringer Ladeleistung nach wenigen Stunden, "wenn der Anbieter die kapazitätsgerechte Ladung eines Elektrofahrzeugs innerhalb dieser Zeit nicht gewährleisten kann".

Weiter heißt es: "Auch zu Zeiten, in denen Fahrzeuge typischerweise länger abgestellt und nicht mehr umgeparkt werden, also nachts oder an Feiertagen, erscheint die Erhebung von Nutzungsgebühren unter dem Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit kaum akzeptabel. Die Erhebung von Nutzungsgebühren in der Nachtruhe-Zeit von 22 bis 6 Uhr wäre zumindest in Wohngebieten lebensfremd und nicht zumutbar. Nächtliche Nutzungsgebühren an Normalladepunkten würden zudem die nutzerfreundlichsten und netzschonendsten Anwendungsfälle des Ladens unattraktiv machen."


:applaus: (auch wenn das mit den Feiertagen m. E. fragwürdig ist)

Ich würde es begrüßen, wenn diese Auslegung mit Bezug auf die Angemessenheitsforderung der AFIR dazu führen würde, dass - ganz im Sinn dieses Threads - die Betreiber Blockiergebühren vor Beendigung des Ladevorgangs und während der Nacht abschaffen müssen.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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Gab auch schon von Nextmove ein YT Video davon: https://youtu.be/UHS7Y_Kxw1c?si=Ddv13pr11b9TMKd5&t=1242
Da ging er auch auf die Blockiergebühren ein.

Vielleicht tut sich da ja was in nächster Zeit :)
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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A.Q. hat geschrieben: "Die Erhebung von Nutzungsgebühren in der Nachtruhe-Zeit von 22 bis 6 Uhr wäre zumindest in Wohngebieten lebensfremd und nicht zumutbar. ..."
Obwohl ich mich doch mehr als Lerche denn Eule verstehe - empfinde ich auch die Zeit von 6 bis 8 Uhr als lebensfremd. Mein Wecker klingelt zumindest unter der Woche schon um 6 Uhr aber möchte ich doch schon gerne zuvor duschen und zumindest meine Toilette erledigt haben bevor ich zur Ladesäule laufen muss.
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Ioniq1234
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Bei uns in der Stadt fällt die Blockiergebühr nur zwischen 8-20 Uhr an. Die Zeit der 4h Ladedauer wird in der Zeit einfach angehalten. Also wer 18 Uhr ansteckt, bekommt erst am nächsten Tag nach 10 Uhr was berechnet zum Beispiel. Sonntags entfällt die BG ganz.

Aber ich wär auch dafür, dass nach sagen wir 1h beendeter Ladevorgang die Blockiergebühr anfällt. Egal wie lange tatsächlich geladen wurde. Wobei es dann zum Streitpunkt werden könnte, wenn der Ladevorgang, warum auch immer, vorzeitig abgebrochen wurde und man das nicht mitbekommt oder keine Möglichkeit hat rechtzeitig zum Fahrzeug zu kommen.

Da müsste man eine Möglichkeit schaffen, dass in solchen Fällen die Gebühr nicht berechnet wird. Ich frag mich nur wie man das machen könnte. Das Backend bekommt ja meist nicht mit, warum der Ladevorgang beendet wurde. Und einen SoC auch nicht.

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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Ioniq1234 hat geschrieben: Bei uns in der Stadt fällt die Blockiergebühr nur zwischen 8-20 Uhr an. Die Zeit der 4h Ladedauer wird in der Zeit einfach angehalten. Also wer 18 Uhr ansteckt, bekommt erst am nächsten Tag nach 10 Uhr was berechnet zum Beispiel.
Seufz wo lebst denn? Vielleicht sollte ich umziehen, ich lebe leider in Stuttgart. Die Stadtwerke hier verlangen zwar von 22 bis 6 Uhr auch keine Blockiergebühr. Aber sie räumen dir gerade mal extrem kurze 60 Minuten Ladezeit ein und auch wenn du früh um 5 Uhr angesteckt hast bekommst diese Ladezeit nach 6 Uhr nicht mehr... auch dann sind die eingeräumten 60 Minuten einfach schon "aufgebraucht".
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Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

dr_big
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Franzbauer hat geschrieben: Würde aber eine Gebühr nach Ende des Stromflusses berechnet werden, wäre es für den Betreiber doch die bessere Alternative. Oder liege ich da falsch?
Ja, funktioniert in Deutschland nicht, weil der dumme deutsche Michel die Ladeleistung auf Minimum drosselt um maximal lange blockieren zu können.

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

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... und dennoch lädt der dumme Michel;)

Oder anders gefragt:

Ich - 1phasig - 3,5kW an einer 11kW Säule
Du - 3phasig - 3,5kW (Ladeleistung reduziert) an einer 11kW Säule

Wer von uns 2 wäre denn jetzt der dumme deutsche Michel?
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