Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

GregorLeaf
  • Beiträge: 445
  • Registriert: Do 12. Mär 2020, 11:05
  • Hat sich bedankt: 64 Mal
  • Danke erhalten: 187 Mal
read
A.Q. hat geschrieben: Oh, welch Wunder! Ein Betreiber, der zu geschätzt 95 % Schnellladesäulen betreibt, stellt fest, dass an seinen Ladesäulen 95 % der Ladevorgänge binnen drei Stunden beendet sind. Das sagt sicher wahnsinnig viel über die Ladedauer an AC-Säulen aus!
Ich würde einem Anbieter, der bei der Zeit für die Blockiergebühr zwischen AC und DC unterscheidet, zutrauen, dass er das auch bei der vorhergehenden Betrachtung getan hat, auch wenn er das in seiner FAQ nicht bis ins letzte Detail ausarbeitet.
2024-?: Hyundai Kona OSE 39kWh
2020-2024: Nissan Leaf ZE0 30kWh
Anzeige

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Optimus
  • Beiträge: 3830
  • Registriert: Do 23. Jan 2020, 21:56
  • Wohnort: D/in der Kurpfalz
  • Hat sich bedankt: 499 Mal
  • Danke erhalten: 908 Mal
read
Tom7 hat geschrieben: Wie viel es dann nach 4h sind, kann sich jeder selbst überlegen, aber es ist eben super selten, dass ein Ladevorgang nach 4h noch nicht beendet ist.
Da die informierten Leute eben nicht länger laden, kommt es so gut wie nicht vor (außer noch neu, uninformiert, desinteressiert,...). Sind halt schon die meisten darauf konditioniert kurz vor 4 h abzustecken. Wer zahlt schon gern was drauf. Geiz ist geil, hieß es doch immer. ;)
Model 3 SR+, MidnightSilver/black 06/2019, EAP 09/2020, 15,2 kWh/100 km (netto) @75 Tkm
08/2022 BKW 0,74 kWp, SSW, 500 kWh/a
Tesla-Referral: 1000€ Rabatt bei Kauf; Octopus Referral: Gutschein für beide

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Benutzeravatar
read
GregorLeaf hat geschrieben: Ich würde einem Anbieter, der bei der Zeit für die Blockiergebühr zwischen AC und DC unterscheidet, zutrauen, dass er das auch bei der vorhergehenden Betrachtung getan hat, auch wenn er das in seiner FAQ nicht bis ins letzte Detail ausarbeitet.
Ich würde einem Anbieter, der eine aus finanziellen Interessen eingeführte Blockiergebühr rechtfertigen will, zutrauen, dass er genau das nicht tut, damit die Zahlen seine Argumentation stützen.

Und EnBW ist auch kein "Anbieter, der bei der Zeit für die Blockiergebühr zwischen AC und DC unterscheidet." Sie startet nach 4 h, egal ob AC oder DC.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Tom7
  • Beiträge: 3118
  • Registriert: Sa 9. Okt 2021, 21:25
  • Hat sich bedankt: 510 Mal
  • Danke erhalten: 755 Mal
read
A.Q. hat geschrieben: Dann schauen wir doch mal, woher die Zahl kommt:
Dafür haben wir die Ladevorgänge an öffentlicher, EnBW-eigener Ladeinfrastruktur analysiert und festgestellt, dass 95 Prozent aller Ladevorgänge bereits nach drei Stunden beendet sind.
https://www.enbw.com/blog/elektromobili ... gebhr-gilt

Oh, welch Wunder! Ein Betreiber, der zu geschätzt 95 % Schnellladesäulen betreibt, stellt fest, dass an seinen Ladesäulen 95 % der Ladevorgänge binnen drei Stunden beendet sind. Das sagt sicher wahnsinnig viel über die Ladedauer an AC-Säulen aus!

Abgesehen davon kann man daraus auch nicht ableiten, dass man so lange braucht, um voll zu laden, denn niemand weiß, wie voll die Akkus zu Beginn und zu Ende des Ladevorgangs jeweils waren.
Vorweg den Denkfehler, den vor allem auch Optimus hat, die Analyse und die Meldung stammt aus Zeiten, die zur Einführung der Blockiergebühr ausgesagt wurde. Sprich die Daten können nur aus Zeiten stammen, wo es keine Blockiergebühr gab.

Auch wenn dein Gefühl sagt, dass die EnBW 95% Schnellladesäulen betreibt, so ist das selbst Stand heute falsch. Im eigenen Einzugsgebiet betreiben die noch unglaublich viele AC-Lader. Die überwiegen in Summe immer noch. Und zum Zeitpunkt der der Meldung im September 2022 war das nochmal anders. Allerdings ist sicher die Blockiergebühr an DC nicht so das große Thema.

Und deine Betrachtung, der Begründung zu folgen, dass die Blockiergebühr sozial dazu dienen soll, die Säule für andere frei machen soll, habe ich ja bereits intensiv erläutert, dass das Marketingquatsch ist und du hast ein Danke drunter gesetzt.
Tom7 hat geschrieben:
Natürlich finde auch ich aus Nutzersicht die Blockiergebühr nicht toll, aber ich voll nachvollziehen, warum es sie gibt. Ich werde mich nicht wiederholen, sondern lies nochmal nach, was ich da geschrieben habe.

Ansonsten habe ich noch einmal gesucht und bin auch fündig geworden. Die ganze Nummer ist übrigens eine unabhängige Studie gewesen und zwar finde ich den Thread nicht mehr, den es hier dazu gegeben hat, aber genau von hier kommt es. Und diese bestätigt genau das, was die EnBW in ihrer Meldung aussagt. Und mein Bauchgefühl sagt auch echt nichts anderes dazu. Zum Rest, siehe Bild, die grüne Linie ist übrigens die typische AC Säule.
Dateianhänge
90.jpg

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

panoptikum
  • Beiträge: 6143
  • Registriert: Sa 20. Feb 2016, 12:30
  • Wohnort: Graz Ost
  • Hat sich bedankt: 1270 Mal
  • Danke erhalten: 1146 Mal
read
Tommy73_ hat geschrieben: 3,7kW * 4 Stunden = 14,8 kWh (bei einer 11kW Wallbox)
Aus Sicht des Betreibers/Anbieters hätte er mit einem anderen Kunden (bei einer 11 kW-Säule) das 3fache an Umsatz (und damit auch Verdienst) machen können. Bei einer 22 kW-Säule sogar bis zum 6fachen. Da fällt das bisschen Umsatz, das Du in der Zeit nach den 4 Stunden generiert hast schon gar nicht mehr ins Gewicht.
Renault Zoe Intens (Q210, BJ 03/2013 F-Import)
Renault Zoe Intens Complete R135 ZE50 + CCS + NBA + Einparkassistent
NRGkick 22kW BT 7,5 m

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Benutzeravatar
  • AbRiNgOi
  • Beiträge: 16259
  • Registriert: Do 27. Jun 2013, 17:43
  • Wohnort: Guntramsdorf (bei Wien)
  • Hat sich bedankt: 574 Mal
  • Danke erhalten: 5188 Mal
read
Ich sehe das Problem nicht bei der momentanen Nutzung, sondern in der Planung und Planugssicherheit in Zukunft.
Wenn einmal die Eigenheimbesitzer und Besitzer eines eigenen Parkplatzes mit Stecker sowie die Dienstwagen mit Stecker bei der Arbeit im BEV versorgt sind, dann kommen noch Tausende ohne Parkplatz und Ladeplatz dazu. Würden die alle nun mit 3,6kW laden wollen, natürlich auch nicht aufstehen wenn der Wagen dann nach 2 Tagen doch einmal voll ist, dann benötigt JEDER von denen einen Ladeplatz. Das aber hat nichts mit öffentlichen Ladeplätzen zu tun, weil öffentlich sagt der Name schon ist für jeden zugänglich und nicht für einen Einzelnen reserviert. Wie wollen wir in Zukunft damit umgehen?
Die Betreiber der öffentlichen Ladeinfrastruktur sagen klar und deutlich, nicht mit uns.

Die Lösung muss von anderer Seite kommen. In vielen Städten gibt es keine Laternenparkplätze mehr. Keiner bekommt eine Zulassung für sein Fahrtzeug wenn dieser keinen Stellplatz hat. Das wäre ein Lösung. Ob Mobilität dann noch für jedermann in der Stadt leistbar ist (ist das notwendig?), ob das Sozial ist, kann man sicher diskutieren, Fakt aber bleibt, dieses "Geschenk" sein Blech kostenfrei auf der Straße stehen zu lassen steht auf dem Prüfplatz. Mit eigenem Stecker oben drauf aber auch noch etwas viel verlangt.

Natürlich kann man die alte Benzin Denke umsetzen, immer nur Schnellladen. Kann man machen, eigener Stellplatz auch in der Stadt wäre aber praktischer.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 160.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

panoptikum
  • Beiträge: 6143
  • Registriert: Sa 20. Feb 2016, 12:30
  • Wohnort: Graz Ost
  • Hat sich bedankt: 1270 Mal
  • Danke erhalten: 1146 Mal
read
Gibt es das nicht schon in Tokio, dass man einen eigenen Stellplatz nachweisen muss, um eine Zulassung zu erhalten?
Für den Rest, die sich den Stellplatz nicht leisten wollen/können gibt es ja noch Car-Sharing. Da muss sich der Sharing-Betreiber um die Stellplätze und Lademöglichkeiten kümmern.

Hier in Graz gibt es den Car-Sharer Tim, der auch sehr viele eigene, nur für ihn erlaubte Ladeplätze zur Verfügung stellt.
https://www.tim-oesterreich.at/graz/
Renault Zoe Intens (Q210, BJ 03/2013 F-Import)
Renault Zoe Intens Complete R135 ZE50 + CCS + NBA + Einparkassistent
NRGkick 22kW BT 7,5 m

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Benutzeravatar
read
Die Lösung ist nicht, die Menschen auf eigene Stellplätze zu verweisen. Diese sind auch nicht sinnvoll, da öffentliche Stellplätze eine viel höhere Auslastung haben.

Das eigentliche Problem ist die fixe Zuordnung einer Ladesäule zu genau ein oder zwei Stellplätzen.

Die Ladelösung der Zukunft muss anders aussehen, nämlich so wie bei Sortimo oder im HoGaKa-Ladepark: https://www.goingelectric.de/stromtanks ... e-5/57512/

Ein zentraler Trafo mit Leistungselektronik, der über ein Lastmanagement eine Vielzahl von Stellplätzen versorgt. An jedem Stellplatz muss dann nur noch eine recht billige Steckdose installiert werden. Das hält die Investitionskosten pro Stellplatz gering und es kann mit genügend Redundanz dafür gesorgt werden, dass man an jedem Stellplatz laden und auch nach dem Laden noch beliebig lange dort stehen kann - nur die benötigte Gesamt-Leistung stellt das Limit dar - dann muss ggf. die Leistung pro Auto reduziert werden.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Benutzeravatar
  • AbRiNgOi
  • Beiträge: 16259
  • Registriert: Do 27. Jun 2013, 17:43
  • Wohnort: Guntramsdorf (bei Wien)
  • Hat sich bedankt: 574 Mal
  • Danke erhalten: 5188 Mal
read
Da steht aber groß drauf, nur während des Ladevorganges. Warum sollte die Allgemeinheit für jemanden so teure Parkplätze zum Parken zur Verfügung stellen? DC Laden... echt jetzt?
A.Q. hat geschrieben: Diese sind auch nicht sinnvoll, da öffentliche Stellplätze eine viel höhere Auslastung haben.
Nein, wenn die Fahrzeug keinen eigenen Stellplatz haben, benötigt jedes Fahrzeug einen Parkplatz, egal ob öffentlich oder halb öffentlich. Wieso sollte da eine "viel" höhere Auslastung haben? In der Nacht stehen alle gleichzeitig rum. Und jedes EV benötigt auf seinem nur durch ihn verwendeten Parkplatz einen Stecker.

Einen echten Ladepark für Laternenparker kenne ich nur aus Oslo.
https://www.goingelectric.de/stromtanks ... a-5/10294/
Das ist aber eine Parkgarage nur für Elektrofahrzeuge, nicht wirklich Laternen Parken, aber her wäre es auf der Starße:
https://www.goingelectric.de/stromtanks ... ate/23521/
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 160.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Benutzeravatar
read
AbRiNgOi hat geschrieben: Da steht aber groß drauf, nur während des Ladevorganges.
Weil es ein Ladepark ist und kein Parkplatz. Die Idee ist aber, solche Steckdosen an möglichst viele ohnehin vorhandene Parkplätze zu bringen.
Warum sollte die Allgemeinheit für jemanden so teure Parkplätze zum Parken zur Verfügung stellen?
Das tut sie heute auch. Teils kostenlos, teils gegen Geld. Hier geht es nicht um neue Parkplätze, sondern um die Elektrifizierung vorhandener. Egal, ob die jetzt von der Allgemeinheit oder der Privatwirtschaft bezahlt werden. Das ist doch völlig unabhängig davon.
DC Laden... echt jetzt?
Warum nicht? Abgesehen davon ließe sich das problemlos auch mit AC umsetzen. Gibt ja schon entsprechende Lösungen für Tiefgaragen / Mietshäuser etc.
Nein, wenn die Fahrzeug keinen eigenen Stellplatz haben, benötigt jedes Fahrzeug einen Parkplatz, egal ob öffentlich oder halb öffentlich. Wieso sollte da eine "viel" höhere Auslastung haben? In der Nacht stehen alle gleichzeitig rum.
Äh, ist das nicht logisch, dass die Auslastung steigt, wenn auf einem Stellplatz nicht nur immer dasselbe Auto parken darf, sondern auch andere ihn mitbenutzen können? Ein Auto steht doch nicht den ganzen Tag auf dem eigenen Stellplatz herum. Sobald das Auto wegfährt, ist da freier Platz, der von anderen benutzt werden könnte.

Wenn jemand damit tagsüber zur Arbeit fährt, muss er das Auto dort auch parken - wieder ein eigener Stellplatz. Der eigene Stellplatz zuhause steht leer. Also werden bereits zwei feste Stellplätze gebraucht.
Dann fährst du noch irgendwo hin zu Besuch - der Besuchte müsste jetzt auch eigene Stellplätze für Gäste bereithalten, sonst kann er ja keinen Besuch empfangen, jedenfalls keinen mit Auto. Also wieder zusätzliche Stellplätze, die oft leer stehen. Dann muss man zum Einkaufen oder zum Sport - soll da jeder Kunde und jedes Vereinsmitglied seinen eigenen Stellplatz bekommen? Und wenn die nicht gerade einkaufen, stehen sie leer?

Nein, flexible, von vielen oder allen nutzbare Parkplätze sparen erheblich Flächen ein.
Einen echten Ladepark für Laternenparker ...
Es geht nicht um die Schaffung "echter" Ladeparks (was auch immer das ist), es geht um die möglichst preisgünstige Elektrifizierung möglichst vieler ohnehin vorhandener öffentlicher Stellplätze - egal ob auf der Straße oder auf Parkplätzen oder Parkhäusern, und zwar so vieler, dass überhaupt keine Diskussion über Blockier- oder Inaktivitätsgebühren oder sonstiger Restriktionen erforderlich ist, die über die normalen Parkgebühren oder Zeitbegrenzungen hinausgehen.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „Betreiber, Roaming und Abrechnung“

Gehe zu Profile