Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Franzbauer
  • Beiträge: 257
  • Registriert: Do 13. Aug 2020, 07:13
  • Hat sich bedankt: 36 Mal
  • Danke erhalten: 78 Mal
read
Ich verstehe die Blockiergebühr weder aus wirtschaftlichen noch ladetechnischen Gründen. Ich bin auch oft im Norden Europas unterwegs und dort gibt es vereinzelt eine sog. „Inaktivitätsgebühr“ (dh wenn der Akku voll ist) verrechnet. Eine Kona, der ziemlich leer ist, wird man rund 7 Stunden AC laden müssen. Wenn dieser nun nach vier Stunden entfernt wird, weil eine Blockiergebühr anfällt, fällt der Betreiber um weitere Einnahmen um, weil man ja wohl nur im seltensten Fällen unterstellen kann (gerade bei AC), dass der nächste Kunde bereits wartet. Würde aber eine Gebühr nach Ende des Stromflusses berechnet werden, wäre es für den Betreiber doch die bessere Alternative. Oder liege ich da falsch?
Anzeige

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

dr_big
  • Beiträge: 1382
  • Registriert: Sa 15. Jan 2022, 09:14
  • Hat sich bedankt: 273 Mal
  • Danke erhalten: 533 Mal
read
Franzbauer hat geschrieben: Wenn dieser nun nach vier Stunden entfernt wird, weil eine Blockiergebühr anfällt, fällt der Betreiber um weitere Einnahmen um, ...
Warum fällt der Betreiber um?
Franzbauer hat geschrieben: IOder liege ich da falsch?
Diese Frage musst du an Anbieter adressieren, die eine Blockiergebühr verlangen.

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Kant-xy
  • Beiträge: 504
  • Registriert: So 28. Jun 2020, 18:17
  • Hat sich bedankt: 3 Mal
  • Danke erhalten: 100 Mal
read
Sicher berechtigt, nur könnte man auch im PKW die Leistung auf Minimum stellen. Dann würde es noch länger dauern, der Betreiber aber nichts verdienen. Man kann einfach den Vorgang beenden und einen neuen starten.
Renault ZOE BJ 2015 - seit 7/19
Hyundai Kona electric MJ20 64kWh - seit 7/20
PV: SE 9,4kWh BYD-Speicher: 10.5kWh

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

Franzbauer
  • Beiträge: 257
  • Registriert: Do 13. Aug 2020, 07:13
  • Hat sich bedankt: 36 Mal
  • Danke erhalten: 78 Mal
read
Habe ich ja oben geschrieben! 4 Stunden Laden versus 8 Stunden Laden ohne Blockiergebühr = 100% mehr Einnahmen für Betreiber

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

GregorLeaf
  • Beiträge: 297
  • Registriert: Do 12. Mär 2020, 11:05
  • Hat sich bedankt: 51 Mal
  • Danke erhalten: 123 Mal
read
Es gibt bei einem Ladevorgang üblicherweise drei Beteilgte:
  • Dich als Ladenden
  • Den MSP, dessen Ladekarte / App du benutzt und mit dem du vertraglich die Abrechnungsmodalitäten vereinbart hast
  • Den CPO, der die Säule betreibt
Wenn CPO und MSP nicht identisch sind, erhält der MSP vom CPO meist keine Information zur Inaktivität, nur zur Dauer des Ladevorgangs (also von der Authentifizierung bis zum Abstecken). Er hat also oft gar nicht die notwendigen Daten, um die Dauer der Inaktivität berechnen zu können.
Auch ist das Abrechnungsmodell zwischen CPO und MSP oft nicht nur kWh-basiert, sondern enthält auch eine Zeitkomponente. Für den MSP ist es also erstrebenswert, dass du möglichst mit maximaler Leistung lädst und dann schnell absteckst. Mit einer Blockiergebühr nach einer üblicherweise ausreichend langen Zeitspanne versucht er deshalb, solches Verhalten beim Ladenden zu fördern und so seine eigenen Kosten zu senken (was er dann hoffentlich als entsprechend niedrigen Preis an dich weiterreicht statt nur seinen Gewinn zu maximieren).
Tarife ohne Blockiergebühr haben deshalb zum Ausgleich oft höhere kWh-Preise. Man kann Verträge mit unterschiedlichen Konditionen mit mehreren MSP abschließen, um dann jeweils den zur jeweiligen Situation am besten passenden Tarif zu wählen. Also z.B. einen Anbieter ohne Blockiergebühr verwenden, wenn man über Nacht lädt, und dafür ein paar mehr ct/kWh in Kauf nehmen.

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

USER_AVATAR
  • AbRiNgOi
  • Beiträge: 14554
  • Registriert: Do 27. Jun 2013, 17:43
  • Wohnort: Guntramsdorf (bei Wien)
  • Hat sich bedankt: 543 Mal
  • Danke erhalten: 4381 Mal
read
Mein Vorschlag noch immer: Mindestumsatz pro Zeit. Bei einer 22KW Station zahlt man die geladenen kWh aber mindestens zum Beispiel 5kW. Damit sind alle Fälle abgedeckt.
ZOE Live Q210 6/2013 * AHK legal Typisiert 18.07.2017 * 40kWh Batterie 12.03.2019
Aktuell: 143.000 km

Niemand ist bei mir auf der Ignor-Liste!

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

USER_AVATAR
read
GregorLeaf hat geschrieben: Wenn CPO und MSP nicht identisch sind, erhält der MSP vom CPO meist keine Information zur Inaktivität, nur zur Dauer des Ladevorgangs (also von der Authentifizierung bis zum Abstecken). Er hat also oft gar nicht die notwendigen Daten, um die Dauer der Inaktivität berechnen zu können.
Ja, aber das könnte man ja ändern.

Dem MSP kann ja eigentlich auch egal sein, wie lange eine Ladesäule blockiert wird. Dass da ein Kunde deswegen verloren geht, der denselben MSP hat, ist ja extrem unwahrscheinlich.

Ich verstehe diese 4-Stunden-Regel auch nicht und habe hier und in der daraus folgenden Diskussion auch schon mal etwas dazu geschrieben.
„Gasoline? It's a liquid fuel that was used centuries ago on Earth. They burned it to drive internal combustion engines.“ (Raumschiff Voyager, Staffel 2, Folge 1, 1995)

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

TWIKER
  • Beiträge: 140
  • Registriert: Mi 27. Nov 2013, 19:44
  • Hat sich bedankt: 123 Mal
  • Danke erhalten: 63 Mal
read
Wenn ich das richtig beobachtet habe, dann hatte man früher häufiger eine Minutenabrechnung (in Österreich heute noch verbreitet). Dann, weil abhängig von der Ladegeschwindigkeit ungerecht, verbreiteten sich die Blockiergebühren (übrigens limitiert auf 7,20 Euro, also maximal 2h, man kann das Fahrzeug also durchaus weiterladen, wenn man diese zusätzlichen, limitierten Parkgebühren akzeptiert).

In Frankreich habe ich schon vor einigen Jahren stattdessen die kombinierte Abrechnung nach kWh plus Minuten ab der ersten Minute beobachtet. Neulich wieder bzw immer noch in Frankreich beobachtet, wobei meine ADAC Ladekarte mir aber nur den europäischen Einheitspreis berechnete. Aber so habe ich das dort gesehen mit französischen Ladekarten und Spontanladen. Aus meiner Sicht waren das ein günstiger kWh-Preis und moderate Minuten-Parkgebühren.

Das französische System halte ich für das klügere. Vielleicht entwickelt sich das ähnlich wie die deutschen Ampeln versus den französischen Kreisverkehren: Zuerst in Deutschland verteufelt, dann nach Jahrzehnten der Einsicht doch kopiert.

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

GregorLeaf
  • Beiträge: 297
  • Registriert: Do 12. Mär 2020, 11:05
  • Hat sich bedankt: 51 Mal
  • Danke erhalten: 123 Mal
read
A.Q. hat geschrieben: Dem MSP kann ja eigentlich auch egal sein, wie lange eine Ladesäule blockiert wird.
Eben nicht, wenn in der Abrechnung zwischen CPO und MSP eine Zeitkomponente enthalten ist. Ebensowenig, wenn der MSP selbst auch CPO ist.

Re: Warum Blockier- statt Inaktivitätsgebühr?

moggele
  • Beiträge: 56
  • Registriert: So 30. Okt 2022, 19:52
  • Hat sich bedankt: 25 Mal
  • Danke erhalten: 9 Mal
read
Was bezahlen dann die Verbrenner die dort dann stehen um nur zu Parken?
Anzeige
AntwortenAntworten

Zurück zu „Betreiber, Roaming und Abrechnung“

Gehe zu Profile