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Re: JUCR neue Ladeflatrate

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Wen es interessiert, hier einige Hintergründe zu JUCR und dem Startup selbst. Ich habe mit Investor Jörg Heynkes ein Interview gemacht:

Offizieller Strombock des T&Emagazin :-P
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Re: JUCR neue Ladeflatrate

EV_one
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Ich habe auch eine Frage per WhatsApp abgesendet, da der Kontaktbutton innerhalb der App direkt auf WhatsApp leitet. Auch keine Antwort erhalten aufgrund der hier schon beschriebenen Probleme. Auf meine darauffolgenden Email hin aber habe ich sehr schnell eine Antwort erhalten und 1. in ausgesprochen netter Form, 2. mit dem Gefühl es wird sich umgehend darum bemüht. Ich sehe das immer noch sehr positiv.

Re: JUCR neue Ladeflatrate

tm7
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Naja, finanziert soll es von denen werden, die wenig fahren und die App nutzen, weil es einfacher oder irgendwie praktischer ist. Das ist mutig. Vor allem angesichts der monatlichen Kündbarkeit.

Dazu das personengebundene Bezahlmodell - d.h., wenn ein Fahrzeug von mehreren Personen genutzt wird, kann nur einer von ihnen damit laden. Deshalb auch dieses lächerlich machen von Ladekarten.

Immerhin, er sagt, dass er die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg bei etwa 30% sieht (ursprünglich 10%).

Ich sehe die Möglichkeit für einen Erfolg nur dann, wenn das Laden ohne Flatrate tatsächlich große Nachteile hätte. Aber die erfahre ich nicht.

In der Praxis fühlt sich die Flatrate (ich habe gerade elvah abgeschlossen) aber angenehm an, weil ich mich gefühlt nicht mehr darum kümmern muss . Egal was ich lade, es ist bereits bezahlt. Also gibt es jenseits des Vermeidens von Nachteilen einen echten Vorteil. Trotzdem hätte ich die Flatrate nicht abgeschlossen, wenn ich keinen finanziellen Vorteil sehen würde.

Wenn sie tatsächlich Mehrwerte einbauen wie die Meldung, dass eine Ladesäule gerade freigeworden ist, könnte das Modell vielleicht funktionieren. Aber bis dahin sehe ich es nicht.
28er Ioniq Bj. 5/2017, seit 31.1.2019
https://www.spritmonitor.de/de/detailan ... 09227.html

Re: JUCR neue Ladeflatrate

Blueskin
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Meine Meinung dazu:
Flatrates funktionieren auf Dauer dort, wo die Fixkosten für den Betreiber hoch sind, die eigentliche Ware aber recht günstig.
So z. B. bei "All you can eat"-Buffet, wo es fast keine Rolle spielt, ob da auch 5 Schnitzel oder 3kg Pommes mehr rausgehen usw.
Zudem kommen dort meistens Paare und Gruppen, bei denen nicht alle sehr viel essen. (Aber selbst wenn: Siehe oben)

Ebenso z.B. bei Smartphone-Flatrates. Selbst wenn viele Nutzer der Flatrate viel telefonieren oder surfen, erhöht das die Kosten für den Betreiber nur unwesentlich. (bzw: Die Kosten für eine Gesprächseinheit oder MB Daten außerhalb der Flatrate-Tarife sind für sich genommen überteuert)

Aaaaber : Wenn man sieht, wieviele Menschen Abos für Dinge haben, die sie jedoch nur selten nutzen (Fitness-Studio, Riesen-Datenvolumen für Smartphone etc.), dann könnte man zunächst durchaus glauben, dass sich auch eine Ladeflatrate für den Betreiber trägt.

Andererseits: Die hauptsächlich jüngeren Leute, die recht wahllos aus reiner Bequemlichkeit unwirtschaftliche Abos abschließen, sind vielleicht nicht gerade die potentiellen Käufer von (neuen) Elektroautos.

Was für das Geschäftsmodell jedoch hauptsächlich derzeit fehlt, sind massenhaft(!) Leute, die fast komplett auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen sind, aber keine Vielfahrer sind. Wo sich also die Ladekosten bei Einzelabrechnung etwas über oder unter der Flatrate bewegen würden, aber die Bequemlichkeit zur Flatrate greifen lässt.

Und das wird sich nicht plötzlich ändern, nur weil es jetzt eine Flatrate gibt.... aber immer noch nicht genügend zuverlässig freie Lademöglichkeiten.

Den frommen Wunsch des Betreibers, dass Wallbox-Besitzer sich die regelmäßig monatlich zu zahlende Flatrate zulegen, um für einige wenige Ladungen außerhalb gerüstet zu sein und "zur Unterstützung der Sache" halte ich für utopisch. (Bis auf wenige Ausnahmen vielleicht)

Die Realität wird m. E. sein, dass sich hauptsächlich Vielfahrer die Flatrate greifen, um Geld zu sparen und außerdem die Selektiv-Sparer, die eine Monatsrate für die Urlaubsreise buchen und danach wieder kündigen.

Diese Idee wird daher den Weg der bisherigen Lockangebote (Flatrates, 2-cent-Telekom, Maingau etc.) gehen und im ungünstigen Fall verbitterte Umsteiger hinterlassen, denen man vorgegaukelt hat, sie könnten auf Dauer billig laden. (Und denen dann erzählt wird, dass sie sich ja hätten denken müssen, dass so etwas nicht auf Dauer funktionieren kann)

Im Interview baut der Betreiber ja schon vor, dass es jetzt an den Nutzern läge, ob das supertolle Modell funktioniert (Im Klartext: sie brauchen jetzt viele nützliche Idioten, die zahlen, aber fast nicht nutzen)

P. S. : Dass eine Flatrate dazu führt, dass man ohne große Bedenken viele km zusätzlich - ggf überflüssigerweise - herumfahren kann, kommt noch dazu.
(Aber Energieverschwendung spielt ja bei Elektroautos anscheinend keine Rolle - ist ja alles so schön grün)

Re: JUCR neue Ladeflatrate

michael060392
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Interessant ist die Frage, wie die Kostenstruktur bei Ladestationen ist. Wie beschrieben, macht eine Flatrate da Sinn, wo durch mehr Nutzung kaum Mehrkosten entstehen und die großen Kostenblocke fix sind. Es liegt ja durchaus im Bereich des vorstellbaren, dass es bei Ladestationen genau so ist:

Wenn ich große Strommengen abnehme, zahle ich einen günstigen Arbeitspreis und sehr viel für Spitzenlast. Gerade bei den High-Performance-Chargern dürfte der Einkaufspreis des Stroms eine sehr hohe fixe Komponente haben. Die Ladestationen selbst sind Fixkosten, zzgl. etwas Wartung.

Wäre mal interessant zu wissen, wie viel die zusätzlich verkaufte kWh an Mehrkosten ausmacht und wie viel Fixkosten auf die Ladungen umgelegt werden müssen...?
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Re: JUCR neue Ladeflatrate

keyfob
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Da JUCR keine Ladestationen betreibt haben die Fixkosten von Servern und Personal zum Betreiben der Platform. Ansonsten sind sie nur ein Zwischenhändler.
Deswegen ist die Kostenstruktur einer Ladestationen für JUCR uninteressant. Sie interessiert nur die Kosten pro kWh,Zeit, Session welche ihnen in Rechnung gestellt werden.

Re: JUCR neue Ladeflatrate

keyfob
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eDriveAlex hat geschrieben:
keyfob hat geschrieben: Denke auch das wird sich nicht lange so halten können diese Preise. Bei 15.000 km pro Jahr / 75 % Zuhause / 20kwh Verbrauch auf 100 km komme ich auf 26cent. An der Ladestation bei uns zahle ich 39cent
Bei der Rechnung legst du doch drauf und die freuen sich.
15.000 km pro Jahr und 75 % Zuhause laden, bedeutet, dass du 25%, also 3.750 km öffentlich lädst.
Bei 20 kWh/100 km sind das 750 kWh.
750 kWh mal 0,39 Cent an der Ladestation sind 292,50 Euro pro Jahr.
Die günstigste JUCK Flatrate sind 49 Euro/Monat, also 588 Euro pro Jahr.
Mal angenommen du lädst 100% an der Ladestation, dann sind das 3000 kWh für 580 Euro, also 19,3 Cent/kWh. Dann darfst du aber nie zuhause laden.
Nochmal zu der Beispielrechnung ich würde dann in der Tat nicht mehr Zuhause laden was ich mir aus Bequemlichkeit und PV eigentlich nicht vorstellen kann.

Mir ist noch folgendes in den Bedingungen aufgefallen.
Kann ich den Tarif auch wechseln?
Du kannst jederzeit in einen höheren Tarif wechseln und das mit sofortiger Wirkung. Solltest du dich entscheiden, auf einen kleineren Tarif zu wechseln, gilt dieser erst ab dem nächsten Abrechnungszeitraum.
Bei 15.000 km würde ich weiter weg fahre in den Travel Tarif wechseln und danach wieder zurück in den City Tarif. Verteile ich das halbe halbe
Laden ich bei 708 Euro pro Jahr was bei 3000kwh 23.6 Cent die kWh sind.

Re: JUCR neue Ladeflatrate

ChrSchaefer
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"in den Travel Tarif wechseln und danach wieder zurück in den City Tarif. Verteile ich das halbe halbe"

Das ist für mich das Gegenteil von Keep It Simple. Dann kann ich auch gleich wieder verschiedene Ladekarten benutzen. In dem Fall scheint mir elvah Flex für Wenignutzer mit so einem Profil sinnvoller. Das passt sich quasi automatisch an.
Kia Niro 64kWh 11kW MJ 2021 seit 07/2021

Re: JUCR neue Ladeflatrate

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Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es wirklich viele Leute gibt, die sich sagen: Lieber zahle ich eine festen "hohen" Preis pro Monat, aber im Gegenzug muss ich mir keine Gedanken über die Auswahl des am meisten günstigen Tarif machen.
Es lohnt sich doch wirklich nur für die Leute, die jeden Monat mehr bezahlen, als die Flatrate kostet.
Man muss aber auch bedenken, dass JUCR als Großabnehmer einen deutlich günstigeren kWh Preis bekommen als jeder einzelne von uns.
Wir werden sehen, ob sich das für die Anbieter rechnet. Wen ja, gut für sie... Wenn nein, ist das Angebot in einigen Monaten wieder vom Markt.
Ich kenne aus internen Quellen, eine große deutsche Disounterkette, die bezahlen als Großabnehmer unter 10 Cent pro kWh. Da ist es ein leichtes, dem Kunden günstige Ladetarife an zu bieten und immer noch daran zu verdienen.
Wenn die eben keinen günstigen Strompreis bekommen, dann wechseln sie schnell mit weit über 1.000 Filialen zu einem anderen Anbieter, der eine guten Preis macht.
Zoe Intense Q90 ZE40 mit 43 kW AC-Lader +41 kWh Akku / Bj.04.2018
19.10.2022 - 205432 km
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Re: JUCR neue Ladeflatrate

LindasAuto
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eDriveAlex hat geschrieben: Ich kenne aus internen Quellen, eine große deutsche Disounterkette, die bezahlen als Großabnehmer unter 10 Cent pro kWh. Da ist es ein leichtes, dem Kunden günstige Ladetarife an zu bieten und immer noch daran zu verdienen.
ich kann mir das kaum vorstellen denn alleine die EEG-Umlage beträgt 6,5 ct /kwh und nach meiner Kenntnis ist der Einzelhandel davon nicht befreit.
Dann noch Netzentgelt, Strom- und Mehrwertsteuer - zahlt da jemand viel Geld drauf?
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