Ladekarte der Maingau Energie

[harlem24]

Es steht ja jedem Vertragspartner frei, bei Nichtgefallen der Preiserhöhung, von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen.
Und es wird in den Mails von ESL mit keinem Wort erwähnt, dass sie dem Kunden ein Fehlverhalten vorwerfen, sondern nur dass sie die Preise dem Verhalten des Kunden anpassen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich ESL ganz genau überlegt hat, wie sie es formulieren können, dass man ihnen deswegen nicht ans Bein pissen kann.
Die wollen die teuren Leute loswerden, können ihnen aber nicht kündigen, weil eben genau kein Fehlverhalten der Kunden vorliegt. Die wußten ja nicht, dass die genutzten Säulen für ESL extrem teuer sind.
Von daher kann man ESL eigentlich nur für das eigenwillige Vorgehen etwas vorwerfen, aber ich glaube das haben sie mit schlechter Presse ausreichend bezahlt...

Moin,

"dem Verhalten des Kunden anpassen" ist dabei der Knackpunkt. Der Kunde hat sich absolut vertragstreu verhalten und wird mit einem unbilligen Strompreis "bestraft".
Man konnte/kann sich als Kunde eigentlich gar nicht "richtig" verhalten, da man nicht mal weiß/wusste, was (eher, dass überhaupt) man "falsch" macht/gemacht hat.
Eigentlich müssten alle diese Kunden Maingau vor den Kahdi zerren und dieses unbillige Verhalten gerichtlich feststellen lassen (das steht ihnen sogar zu!).
Aber wer macht das schon......?!
Und genau DAS hat Maingau einkalkuliert!

Grüße
Torsten

[Twizyflu]

Und so haben sie jetzt gar nichts davon ...

(...)
Und es wird in den Mails von ESL mit keinem Wort erwähnt, dass sie dem Kunden ein Fehlverhalten vorwerfen, sondern nur dass sie die Preise dem Verhalten des Kunden anpassen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich ESL ganz genau überlegt hat, wie sie es formulieren können, dass man ihnen deswegen nicht ans Bein pissen kann.
(...)

das ist nicht mehr und nicht weniger als eine juristische Spitzfindigkeit, die im Grunde das selbe aussagt; wenn das nicht so wäre, müsste es auch Preise geben, die unterhalb der auf der Webseite propagierten Preise liegen! Gibts es die? Eben!

[mickk]

Najaaa, nicht ganz! Laut den AGB erfolgen Preisänderungen "...im Wege der einseitigen Leistungsbestimmung in Ausübung billigen Ermessens".
Nun fragt man Wikipedia, was das bedeutet und da steht:
Zitat: ""Billiges Ermessen“ bedeutet, dass der Vertragspartner bei seiner Preisfestlegung seinen Ermessensspielraum (...)

Hm, und was hat das mit der PAngV zu tun, der angeblichen und bei dem VZBV leider oft auch tatsächlich einzigen Rechtsgrundlage für den Angriff?

Ich hatte ja gerade geschrieben, dass die einseitige Preiserhöhung bzw bei abstrakter Klauselkontrolle schon die Klausel in den AGB wegen Verletzung des ursprünglich vereinbarten Äquivalenzverhältnisses (zwischen Leistung und Gegenleistung) unzulässig sein könnte. Aus den von dir bei Wiki gefundenen Erläuterungen geht aber recht schön hervor - wie ich angekündigt hatte -, dass das deutlich erhöhten Begründungsaufwand erfordert.

So traurig das Vorgehen von ESL ist kann ich darin kein unlauteres Vorgehen erkennen, da wir einerseits in einer freien Marktwirtschaft leben, keine Monopolstellung ausgenutzt wird und jedem Kunden ein Sonderkündigungsrecht zusteht. Von Wucher kann auch keine Rede sein, da weder Unwissen, Schwäche oder einer Notlage ausgenutzt wird. Gibt genug andere Alternativen, teilweise sogar billiger.

Was soll denn da abgemahnt werden und mit welcher Begründung will man unter obigen Gesichtspunkten Maingau verklagen? ESL als Unternehmen ist quasi gezwungen wirtschaftlich und mit Gewinnerzielungsabsicht zu handeln. Kommt auch keiner auf die Idee einen Ölkonzern abzumahnen, nur weil der vor jeden Ferien regelmäßig die Spritpreise anhebt ohne dass es dafür eine politische oder wirtschaftliche Notwenigkeit gibt. Es ist einfach feinste Abzocke. Die ganze Toursimusbranche erhöht die Preise zur Hochsaison und straft damit Familien mit schulpflichtigen Kindern ab.

[miresc]

In der Angelegenheit "Maingau ESL gegen Ladeverbund+" wegen dessen - angeblicher - Preiserhöhung von über 40% gibt es seitens des Ladeverbundes folgende neue Antwort an mich, die ich in den Kernsätzen wörtlich zitiere: Der Ladeverbund+ "hat sich entschlossen keine Pressemitteilung zum Thema Maingau zu veröffentlichen, da das Kundeninteresse ... mittlerweile gänzlich abgeflaut ist. .... Wir haben Maingau angeschrieben mit der dringenden Bitte ihre nachweislich falschen Aussagen zurückzunehmen. Die über 40% wurden dabei widerlegt. Maingau hat nach wie vor die Möglichkeit über ein transparentes Verfahren, genannt „offer2all“, ihren Kunden das Laden bei unseren Verbundmitgliedern zu ermöglichen. Wenn Maingau das nicht will und die Zusammenarbeit einstellt, wird es nicht an uns liegen, sondern an der mangelnden Kooperationsbereitschaft von Maingau..." Es ist also klar, wie sich der Ladeverbund+ positioniert hat. Es stellen sich für mich daher folgende Fragen:
1. Wie kommt Maingau ESL überhaupt dazu, jetzt wegen einer Prieserhöhung eines großen, aber regionalen Roamingpartners gegen diesen eine derartige "Anschwärz-Umfrage" zu starten, obwohl Maingau selbst doch vorher, zum 1. September, seine offiziell verkündeten Grundpreise massiv und um einen bei DC weit größeren Prozentsatz heraufgesetzt hat - und darüber hinaus bestimmte Kunden mit noch viel höheren "Individualpreisen" abzockt?
2. Wie verantwortungsbewusst sind eigentlich Maingau-Kunden, welche bei der Umfrage ganz schnell für "Erhöht die Kosten für das Laden an Ladeverbund+-Ladepunkten" oder "Beendet das Roaming mit dem Ladeverbund+" gestimmt haben, ohne sich vorher nach beiden Seiten kundig zu machen?

[mickk]

Ad 1: Keiner weiß, ob es stimmt, was der LV+ so sagt. Warum sollte das wahrer sein als die Behauptungen von Maingau? Bloß weil LV+ behauptet, das sei "nachweislich falsch" gewesen? Warum klagt LV+ nicht gegen die kreditschädigenden Behauptungen von Maingau, warum sagt LV+ nicht, was an den Behauptungen von Maingau denn ganz genau falsch ist und wie es richtig wäre? Was es mit offer2all auf sich hat, wird auch nicht erklärt.

Ad 2: Siehe ad 1. Ich führe nur ein Geschäft, nämlich mein eigenes. Aber gewiss nicht das von Maingau oder LV+. Die Umfrage hatte insinuiert, dass die Preise des LV+ nun 40% über dem Marktniveau lägen, und darauf bezieht sich meine Forderung, den LV+ aus dem Roaming zu werfen. Deshalb kann sich Maingau meine Meinung (zu der ich auch jetzt noch stehe) nur unter dieser Prämisse zueigen machen. Stimmt die Prämisse nicht, betrügt Maingau.

Wer hier Recht hat, ist alleine Sache zwischen Maingau und LV+, wir zahlen nur die Zeche.

[harlem24]

Ich habe es eher so verstanden, dass LV+ den Preis für alle um 40% erhöht hat und damit die aktuelle Kalkulation von ESL nicht mehr stimmt.
Das öffentliche Nichtäußern vom LV+ spricht doch eigentlich für sich, oder? Und welches Kundeninteresse ist abgeflacht? Das von ESL, das von ESL-Kunden an LV+ Ladesäulen? Fragen über Fragen, die leider nicht beantwortet werden.
Eventuell sollte Teslamag, emobly oder electrive mal nachfragen, was da los ist.
@miresc ESL hat sich mit den Individualpreisen ein Ei ins Nest gelegt und dann haben sie sich dazu entschieden, bei der nächsten Erhöhung, die sie nicht selber auffangen können, die Nutzer zu fragen. Was ich nicht verwerflich finde.

LV+ und Maingau schieben sich für den Kunden unsubstantiierte Schuldzuweisungen zu. Das ist mir als Kunde vollkommen wurscht, weil es Alternativen gibt.

Niemand wird gezwungen eine Zeche für etwas zu bezahlen, was er nicht bestellt hat. Von daher wird ESL auch aufgrund der intransparenten Individualpreise nicht mehr eingesetzt und fertig. Ich denke irgendwann wird sich der Markt bereinigt haben und dann wird man Realpreise sehen. Ob das für die Elektromibilität spricht entscheidet der Preis an der Lade-/Zapfsäule.

Fest steht ohne eigene WB in der Garage mit optionaler PV würde ich heute kein EV mehr kaufen bis es wie bei Diesel/Benzin bundesweit transparente Ladepreise gibt. Unsere selbstverliebten Elitepolitiker mit gefakten/gekauften Doktortiteln versagen in dieser unserer Bananenrepublik auch bei diesem Thema mit gewohnter Zuverlässigkeit.