Abrechnung über Ladezeit

Re: Abrechnung über Ladezeit

electic going
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Der Zeitfaktor sollte nicht linear sein sondern exponentell. D.h. sehr kurze Ladungen sollten sehr sehr günstig sein. Das fördert auch gleich die bessere Schnellladung im Fahrzeug. Aber 15 Minuten sollte es dann schon teurer werden, aber noch nicht teurer als z.B. Zuhause. Ab ca. 30 Minuten muss es aber dann echt teuer werden. Fördert wie gesagt Fahrzeuge, die echt schnell laden und wer noch die letzten Tropfen bis 100% mitnehmen will, zahlt dann eben mehr. Und wer viel Zeit hat macht eben mehr Ladepausen zu sehr kurzen günstigen Ladungen. Wer viel Strecke machen will zahlt eben etwas mehr und wer blockiert zahlt eben viel.

Flughäfen machen das doch bei den Ladezonen direkt am Terminal auch so.
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Re: Abrechnung über Ladezeit

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electic going hat geschrieben:Aber 15 Minuten sollte es dann schon teurer werden, aber noch nicht teurer als z.B. Zuhause. Ab ca. 30 Minuten muss es aber dann echt teuer werden.
Vorher noch günstiger und dann nicht teurer als zu Hause? An welcher Stelle sollen dann die Erlöse für Installation, Betrieb, Support und Wartung generiert werden? Sorry, aber gerade ein Schnelllader lässt sich so wirklich nicht betreiben.
electic going hat geschrieben:Der Zeitfaktor sollte nicht linear sein sondern exponentell.


Viel Spaß bei der Kontrolle solch einer Abrechnung. Eichrechtlich übrigens nahezu unmöglich, so einen Abrechnungssatz sauber zu speichern und später zur Verfügung zu stellen. Denn das gesamte Preismodell muss dann dort mit hinterlegt werden - sekundengenau.

Als Betreiber kann man den gewünschten Erlös maximal in zwei lineare, wie auch immer aufgeteilte, Komponenten bringen und dann sowohl Verbrauch als auch Zeit gleichzeitig abrechnen. Als Beispiel möchte der Betreiber gewünschte Erlöse von 50 ct/kWh bei 30 Minuten Ladedauer, dann wäre die Annahme vielleicht 36 kWh im Durchschnitt Ladefähigkeit eines Autos (anfangs mehr, zum Ende weniger). Somit 9,00 EUR Wunschumsatz. Aufgeteilt auf 12 ct./Minute = 3,60 EUR dazu dann 30 ct/kWh = 5,40 EUR, zusammen somit 9,00 EUR, wie geplant oder 0,50 ct./kWh.

Bleibt nun jemand 1 Stunde stehen, so sinkt die Leistungsaufnahme des Fahrzeugs auf im Schnitt vielleicht 25 kWh, aber der Zeitpreis bleibt gleich. Würde dann heißen: 7,50 EUR für den Verbrauch, 7,20 EUR für die Zeit, somit knapp 0,59 ct/kWh für den Nutzer.

Und wer gar nicht mehr lädt, zahlt dann Parkgebühren von 7,20 EUR/Stunde. Da bleibt vermutlich keiner zu lange stehen.

Re: Abrechnung über Ladezeit

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electic going hat geschrieben:Der Zeitfaktor sollte nicht linear sein sondern exponentell. D.h. sehr kurze Ladungen sollten sehr sehr günstig sein. Das fördert auch gleich die bessere Schnellladung im Fahrzeug. Aber 15 Minuten sollte es dann schon teurer werden, aber noch nicht teurer als z.B. Zuhause. Ab ca. 30 Minuten muss es aber dann echt teuer werden. Fördert wie gesagt Fahrzeuge, die echt schnell laden und wer noch die letzten Tropfen bis 100% mitnehmen will, zahlt dann eben mehr. Und wer viel Zeit hat macht eben mehr Ladepausen zu sehr kurzen günstigen Ladungen. Wer viel Strecke machen will zahlt eben etwas mehr und wer blockiert zahlt eben viel.
Dieser Vorschlag und die vorgeschlagenen Mischtarife aus Zeit und Ladeleistung erinnern mich immer wieder daran, wie einfach und transparent ein reiner linearer Zeittarif ist. 1 Minute Laden kostet x,xx€, 60 Minuten das 60fache. Versteht jeder.

Das Hauptproblem der Zeittarife ist aktuell, dass sie nicht nach Ladeleistung abstufen: 1 Minute Laden AC kostet gleich viel, egal ob man nun 3,6 kW oder 22kW zieht. Wir bräuchten mehr Ladesäulen mit unterschiedlichen Leistungsklassen ... dann könnten auch bessere Tarife dabei herauskommen (Beispiele):

1h 22kW Lader: 6€
1h 3,6kW Lader:1€
1h 50kW CCS: 10€
1h 150 kW CCS: 20€
1h 350 kW CCS: 30€

Wer sich Zeit lassen kann und will, stellt sich an den Langsamlader, wer es eilig hat, zahlt Expresszuschlag.
Mit so einem Preismodell könnten wir wahrscheinlich alle leben, bräuchten keine teuren geeichten Stromzähler und keine aufgeblähte Eichindustrie.
Und an der Säule müsste ein Basispreis (im Sinne von Maximalpreis) stehen, von dem nur nach unten (d. h. über Rabattierung) abgewichen werden darf. Also nach dem Motto: Du zahlst hier maximal x€, bei deinem Roaming-Partner kann es günstiger sein.
Smart 451 ED Brabus Cabrio seit 28.07.2017 (ca. 12.000km/a)
(ex Audi A3 1.8 TFSI LPG) Passat Variant CNG + Porsche 968 - warte auf (ID, e-tron,) Taycan als Leasingrückläufer

Re: Abrechnung über Ladezeit

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@BrabusBB Mal einer der konstruktiv mitdenkt. :!:
Seit 02/2018 Renault ZOE R90 mit 41 kWh, zusätzlich seit 11/2018 Nissan e-NV200 40-kWh
:idea: ...wir benötigen viel mehr öffentliche Ladepunkte, aber ohne Zeittarif, sondern mit kWh genauer Abrechnung.

Re: Abrechnung über Ladezeit

electic going
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Nur dürfte der Säulenanschaffungspreis für 3,6 oder 22 kW kein Unterschied sein, ebenso 50 oder 150. Also hat kein Aufsteller Interesse daran reine "Niedrigladungssäulen" aufzustellen. Somit können die dann beides und damit blockiert ein 3,6 Lader 1 Stunde die 22 kW Ladestelle. Und der Aufsteller bekommt dafür dann auch nur 1 €. Wird wohl kaum so kommen.

Re: Abrechnung über Ladezeit

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BrabusBB hat geschrieben: Das Hauptproblem der Zeittarife ist aktuell, dass sie nicht nach Ladeleistung abstufen:
1 Minute Laden AC kostet gleich viel, egal ob man nun 3,6 kW oder 22kW zieht.
ENBW bietet seit längerem einen abgestuften Zeittarif an.
Typ 2, 1- und 2-phasig (AC) kostet 2,40 €/h
Typ 2, 3-phasig (AC) kostet 6 €/h
ZOE Intens Q210 / 2014 + ZOE Intens R135 / 2020
22kW Ladebox B3200 incl. Doepke FI-TypA/EV

Re: Abrechnung über Ladezeit

enabler
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RasiK22 hat geschrieben:Diesen Schwachsinn hört man in der Regel nur von Betreibern. Es wäre ein Leichtes, neben den kWh Tarif auch zusätzlich eine Zeitkomponente einzuführen! :evil:
Na, dann mach es Dir doch leicht: die Betreiber haben das alle schon gemacht: 0E kWh-Tarif + zusätzliche Zeitkomponente. Die Energie ist bei einer normal genutzten Station auch das günstigste in der Kostenaufstellung.

Nunmal im Ernst: hier wird durchgehend gegen den Zeittarif argumentiert, indem die verschiedenen Ladesysteme und -geschwindigkeiten der Batteriemanagement-Systeme ins Feld geführt werden. Nun meine Frage: der Ladestationsbetreiber stellt eine Ladestation mit 22kW Ladeleistung zur Verfügung. Der Nutzer weiß das im Vorfeld. Was kann nun der Betreiber dafür, dass die Ladestation über die Dauer von sechs Stunden von einem Auto "genutzt" wird, welches mit der Ladeleistung eines Akkuschraubers lädt?

Fakt ist: Das Auto/der Autobesitzer hat eine Ladestation exklusiv über mehrere Stunden zur Verfügung, egal ob er lädt oder nicht (bei der Bowlingbahn zahle ich auch nicht pro umgelegte Kegel sondern pro Zeit der exklusiven Nutzung der Bahn). Und diese exklusive Nutzung hat einen Geldwert.

Re: Abrechnung über Ladezeit

UliZE40
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Sag mal meint ihr eigentlich im Ernst die Zeit wäre keine eichrechtlich relevante Größe?
Vor allem muss der Stationsbetreiber dann noch viel mehr nachweisen als bei der gelieferten Leistungsmenge in kWh.
Z. B. dass die angegebene Leistung über den gesamten geeichten Nutzungszeitraum kontinuierlich und vollumfänglich zur Verfügung gestanden hat. Das wird ein Spass...

Re: Abrechnung über Ladezeit

enabler
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UliZE40 hat geschrieben:...noch viel mehr nachweisen als bei der gelieferten Leistungsmenge in kWh.
Z. B. dass die angegebene Leistung über den gesamten geeichten Nutzungszeitraum kontinuierlich und vollumfänglich zur Verfügung gestanden hat.
Interessensfrage: warum soll er das tun müssen?

Re: Abrechnung über Ladezeit

UliZE40
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Eichrecht.

Ok, er könnte auch draufschreiben „bis zu 1000kW*“ und die Ladesäule per Schokostecker in die nächste Gartensteckdose einstecken.

*Kurzschlussleistung über 20ns bei Sonnenschein
Zuletzt geändert von UliZE40 am Di 27. Mär 2018, 00:39, insgesamt 1-mal geändert.
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