Diskussionsthread zum Ladesäulenpranger

[Udomann]

Die von @Udomann zitierte Anarchie gibt es doch schon längst.
Es ist wie @Johanonymous schon schrieb. Es sind oft nicht die angenehmsten Zeitgenossen. Gerade so Fälle wie @Jupp78 sie beschreibt sind typische Fälle von:

"Ich weiß, dass ich rücksichtslos bin (und da bin ich stolz drauf). Darum reagiere ich ja so aggressiv. Und, was willst du machen? Ist ja euer Problem und wenn mir einer jetzt die Regeln erklären will kriegt der min. ne Beleidigung oder Schläge angedroht!"

Und das ist überall, in beinahe allen Lebenslagen so.
Beim Auto fahren und apparken:
- direkt vor einem Eingang
- Auf dem Behindertenparkplatz wo das Schild (oft sogar) direkt in großen Zeichen unübersehbar beim vorwärts parken durch die Windschutzscheibe anstrahlt.
- Auf dem Rad- und / oder Fußweg
- Auf dem Ladeplatz

Beim Einkaufen im Supermarkt:
- ohne Maske
- stehen bleiben an der engsten Stelle im Supermarkt mit seinem Einkaufswagen
- vordrängeln an der Kasse

Kann man noch unendlich weiter führen.

Oft ist ja leider klar zu benennen, dass die Verfehlung diesem Personenkreis durchaus bekannt sind. Es ist die pure Rücksichtslosigkeit wenn nicht sogar Absicht. Es geht nur um: mich, mich, mich und mich, niemanden mehr, lange gar nix und dann der schäbige undwürdige Rest.

Du hast Recht, ein solches ich-bezogenes Verhalten beobachte ich zunehmend, das heißt, diese Fälle von rücksichtslosem Verhalten in allen Lebenslagen nehmen dramatisch zu, an Engstellen wird sich durchgemogelt, obwohl man wartepflichtig ist, da fährt einer hinter dem andern blind her, nach dem Motto: "Was der kann, kann ich schon lange", obwohl man sieht, dass weiter vorne jemand, der eigentlich vorfahrtberechtigt ist, wartet, aus Höflichkeit vielleicht, das rächt sich dann unmittelbar.

Auch schwer in Mode gekommen ist das plötzliche, aus Sicht des Nachfolgenden total unmotivierte Anhalten, weil der Fahrer/die Fahrerin plötzlich jemand Bekannten auf dem Bürgersteig gesehen hat, mit dem es ein Pläuschchen zu halten gibt, soll doch der Hintermann warten, in dieser Situation ist sogar Hupen verkehrswidrig und bevor man aussteigen und die Situation klären kann, fährt der gestoppte Wagen schon wieder an.

Ich habe mir nunmehr geschworen, nie mehr höflich zu sein und andere vorzulassen, ich bestehe auf mein Vorfahrtsrecht, muss der andere mal zurückstecken.

Leider ist das heute so.

[Xochipilli]

nie mehr höflich zu sein und andere vorzulassen, ich bestehe auf mein Vorfahrtsrecht, muss der andere mal zurückstecken.

Ich kann auch freundlich - bringt aber nichts!

[dieselstinker]

Du hast Recht, ein solches ich-bezogenes Verhalten beobachte ich zunehmend, das heißt, diese Fälle von rücksichtslosem Verhalten in allen Lebenslagen nehmen dramatisch zu

Ich habe mir nunmehr geschworen, nie mehr höflich zu sein und andere vorzulassen, ich bestehe auf mein Vorfahrtsrecht, muss der andere mal zurückstecken.

Schöner Witz. Alle doof außer ich.

Ich hoffe, du hast heute einfach einen schlechten Tag.

...manchmal sollte man einfach nochmal drüber nachdenken, was man da grad geschrieben hat, und nicht einfach auf "absenden" klicken

[OlafSt]

Ab und zu verfale ich auch in diesen "Egomanen-Modus". Wenn dir zum dritten Mal am Kreisel die Vorfahrt genommen wurde und sich dann auch noch n schmoddriger Smart an der Verengung gänzlich rüvcksichtsfrei reindrängelt... Dann kann man schon mal zum Egoisten werden.

Allerdings hält das nie lange an und ich werde doch wieder zum netten Autofahrer von nebenan. Ich denke, das geht den meisten so

[iOnier]

Hm, "rücksichtsfrei" ist wohl manchmal auch Ansichtssache. Mit meinem iOn quetsche ich mich auch manchmal irgendwo durch oder rein, wo es für ein größeres Fahrzeug halt nicht gepasst hätte.

Ich drängle dabei nicht, nehme niemandem die Vorfahrt, behindere oder gefährde niemanden.

Trotzdem ernte ich da manchmal wildes Gehupe. Fühlt sich da jemand auf den Schlips getreten, weil der "Straßenfloh" schneller vorankommt als sein PS-Bolide? Will man mich auf die nicht vorhandene Gefahr hinweisen: "das ist zu eng, da passt 'man' nicht durch!" (ich schon)? Ist es eine "gefühlte" Behinderung, wenn jemand etwas kann, was einem selbst nicht möglich ist und man deswegen etwas länger steht als der andere?

Keine Ahnung. Aber ich kann es ignorieren

[Helfried]

Mit meinem iOn quetsche ich mich auch manchmal irgendwo durch oder rein, wo es für ein größeres Fahrzeug halt nicht gepasst hätte.

Ich drängle dabei nicht, nehme niemandem die Vorfahrt

Wenn du dich wo rein quetscht, wo es nur deshalb geht, weil dein Wagen 1 Meter kürzer ist, dann kann das auch nicht ganz erlaubt sein. Bei Fragen des Abstands können nicht nur ein oder zwei Meter mehr relevant sein. Hupen ist die Folge.

[Nyarla]

Mal ganz unschuldig gefragt: Was hat das noch mit "Ladesäulenpranger" zu tun?

[Xochipilli]

weil dein Wagen 1 Meter kürzer ist, dann kann das auch nicht ganz erlaubt sein.

Verstehe ich nicht!? Ich stand vor der Kaufentscheidung ob Tesla oder Zoe. Ich habe mich für die Zoe entschieden, denn meine Zoe ist mit Fahrradträger so lange wie der Tesla ohne. Schmaler ist sie auch! Da quetsche ich mich auch nirgendwo rein, aber wer den Kürzeren zieht, ist manchmal eben doch im Vorteil, vor allem in einer Grossstadt. Meine Frau hat es noch kürzer. Sie fährt den e-Smart. 10 Hausbesuche muss sie täglich in der Stadt machen und findet Parkplätze, wovon andere nur träumen können. Jede Minute Parkplatzsuche ist vergeudete Arbeitszeit!

[iOnier]

Wenn du dich wo rein quetscht, wo es nur deshalb geht, weil dein Wagen 1 Meter kürzer ist, dann kann das auch nicht ganz erlaubt sein. Bei Fragen des Abstands können nicht nur ein oder zwei Meter mehr relevant sein. Hupen ist die Folge.

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Mit "rein" sprach ich auch mehr Längslücken im stehenden / "ruhenden" Verkehr an.

Das kurze, schmale und wendige Auto kommt aber auch leichter aus dem Stau in seiner Spur raus, wenn z. B. links frei / eine ausreichend große Lücke im fließenden Verkehr frei ist. Meinem Hintermann nutze ich damit dann sogar, weil er jetzt nach vorne auch den Platz hat, den er zum Ausscheren braucht.

Wer sich aber evtl. auf der linken Spur annähert, für den tauche ich vielleicht sehr plötzlich und unerwartet auf und er rechnet nicht mit meinem Beschleunigungsvermögen. Der mag sich dann unter Umständen behindert oder gar gefährdet fühlen, auch wenn das objektiv nicht der Fall war (Abstände zu jedem Zeitpunkt des Manöver ausreichend).

Ist das jetzt aber rücksichtslos? Vielleicht, wenn man es übertreibt und es sehr knapp gestaltet.