Ladesäule - Anfängerfragen

Ladesäule - Anfängerfragen

HHSprotte
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Moin zusammen,

Einleitung
ich pendle täglich 100 km und bin unweit meiner Arbeitsstätte zufällig über eine Ladesäule gestolpert, die es mich ernsthafter in Erwägung ziehen lässt, ein Elektroauto anzuschaffen.

Ich liebäugle z.zt. mit einer ZOE mit dem leistungsstärkerem 40 kWh Akku. Detailfragen dazu werde ich aber mal in einem anderen Thread unterbringen.

Frage:
Die Ladesäule scheint mir relativ schwach. Da ich mich aber noch nicht genauer mit den Leistungen, Zeiten etc. auseinander gesetzt habe, wollte ich einmal eure Erfahrungen haben:

Ladesäule: http://www.goingelectric.de/stromtankst ... sse-1/968/
Vorteil: für 60€ pro Jahr unbegrenzt tanken (plus 50€ einmaliges Pfand)
Nachteil: Ladedauer (?)

Wie realistisch und nutzbar ist diese Ladesäule, wenn man davon ausgeht dass man sie während eines Standard Arbeitstages nutzen kann (8 Stunden pro Tag).
Eine Schnellladung ist also nicht so wichtig. Ich würde aber schon gerne den Großteil meiner Betankungen an dieser Tankstelle machen, da ich zuhause nur eine öffentliche Station für 30ct/kWh nutzen kann - was ja auch noch verschmerzbar ist.

D.h. ich würde Vorzugsweise bei der Arbeit voll laden und ~200km (davon 170 Autobahn) zurück nach Hause und wieder zur Arbeit fahren und dort erst wieder voll laden.
Haltet ihr das für realistisch? :) Im Zweifel muss ein Praxistest her, daher wollt ich nur mal ein paar Anregungen haben.

Bei Gelegenheit werde ich den vor Ort Status der Station nochmal mit den Angaben vom goingelectrik Verzeichnis vergleichen.

Danke für eure Einschätzungen.
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Re: Ladesäule - Anfängerfragen

Odanez
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Hallo und willkommen im Forum!
Die Ladesäule hat eine maximale Leistung von 3,7kW, bedeutet also, dass du den 40kWh Akku des ZOEs an einem Arbeitstag nicht voll bekommst - für 100km reicht es aber locker. Um die 3,7kW auszunutzen wirst du auch einen CEE-Typ2 Adapter brauchen, ansonsten mit Schuko laden, was noch langsamer ist.

Kannst du daheim auch aufladen? Denn die 200km werden im Extremfall wohl nicht reichen. Ich meine damit Winter und schlechtes Wetter. Dort ist der Verbrauch dann auch mal bei 18kWh/100km, was bedeuten würde, dass du 36kWh nachladen musst, was bei 3,7kW ca. 10-11 Stunden dauern wird (wegen Ladeverlusten). Das Auto wird zwar locker die 200km schaffen, aber nur bei ziemlich vollen Akku. Wenn du aber für diese Extremsituationen daheim etwas nachladen könntest, wäre das wiederum kein Problem.

Ich füge mal ein Sommerbeispiel dazu, sagen wir, bei 170km Autobahn, und nicht zu schnell, sind 15kWh/100km realistisch. Bedeutet, dass nur 30kWh nachgeladen werden müssen, und das wäre dann auch in 8 Stunden machbar. Vielleicht aber auch 9h, aber bei einem 8Stunden Arbeitstag ist ja Mittagspause und der Weg vom und zum Auto noch nicht drin ;)
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2017-2020: 2013 Nissan Leaf Acenta 24kWh
Seit 2021: Kia e-Niro Spirit 64kWh

Re: Ladesäule - Anfängerfragen

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Davon ab würde ich nicht davon ausgehen das einer der beiden Parkplätze auch tagtäglich frei ist. Auch wenn es nett ist am Arbeitsplatz laden zu können, das Auto muss den Hin- und Rückweg auch im Worst-Case entweder ohne Laden schaffen oder es muss eine sicher zur Verfügung stehende Lademöglichkeit geben.

Deine Pendelstrecke klingt ähnlich wie meine (wahlweise 100km / Strecke mit 90km Autobahn oder 85km / Strecke mit 50km Autobahn). Ich bin mir nicht sicher ob ich die täglich mit der Zoe fahren wollen würde. Mit einem Ioniq schon eher (vom Auto her, nicht Reichweite. Damit war der Ioniq bei mir dann schon wieder tendenziell raus mit dem heutigen Akku. Ioniq mit einem 40er Akku und ich wäre versucht zu bestellen).
Unser Blog zur Elektromobilität, e-Golf und Ioniq: https://1.21-gigawatt.net

Re: Ladesäule - Anfängerfragen

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Ich sehe gerade, das ist ja ganz dicht bei mir. Liege ich mit Geomar richtig?
Warum nimmst du nicht die Ladesäule in der Luisenstraße auf der anderen Seite der Schwentinemündung? Die wird von den Kieler Stadtwerken betrieben, hat 11 kW über Typ 2-Stecker, den du schon im Auto dabei hast. Und sie ist zur Zeit noch kostenlos. 11 kW ist immerhin dreimal soviel wie 3,7 kW, d.h. ein Drittel der Zeit wird nur benötigt.
Ich lade da nur selten, weil zu dicht am "Heimathafen". Aber zugeparkt habe ich sie noch gesehen. Ist bei der FH Kiel.
Mit der Zoe mit 41 kWh-Akku solltest du die Strecke immer schaffen, auch im Winter. Nur 130 solltest du nicht auf der A 7 fahren. Und nur sie (und der neue i3) kann 11 kW AC über Typ 2 laden (und auch 22 kW).
Zoe Zen seit 10.7.2013, verkauft im Juni 2019 mit 108.000 km, erster Akku, still going strong
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Re: Ladesäule - Anfängerfragen

HHSprotte
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Danke für eure schnellen Antworten :)

ich gehe mal der Reihe nach:

@Odanez: Ja, so ungefähr habe ich es auch überschlagen gehabt.
Du hast recht, es sind eher 8,5 bis 8,75 Stunden effektiv.

Zuhause kann ich nur an einer öffentlichen Ladestation laden. Diese ist immerhin nur 50m von zuhause weg.
Da weiß ich allerdings nicht, ob ich dann jeden Abend den Wagen noch umparken muss oder so.

Mit ein wenig Vorausplanung (Wetter & Reichweite) und z.B. jeden Tag dort nach- aber nicht volltanken könnte das gut machbar sein wenn die Ladestation bei der Arbeit zu lahm ist.

@ acurus: Ja, das müsste ich nochmal beobachten. Bisher habe ich dort ein Dienstfahrzeug und einen Hybrid auch mal länger stehen sehen. Das mit dem worst case ist auch ein gutes Argument. Zur Not wäre noch ne zweite Station in der Gegend, das wars dann aber auch.
Ob ich das mit der zoe fahren will, weiß ich auch noch nicht :) Allerdings ist es ziemlich alternativlos wenn man nicht 30.000€ ausgeben will. Ich tendiere zzt zu einer gebrauchten zoe mit neuem Akku.
Ob und wie das alles machbar ist steht ja wie gesagt noch in den Sternen, wollte nur erstmal das schwächste Glied (Ladestation bei der Arbeit) prüfen. Ohne diese fällt eine Anschaffung eh ziemlich schnell flach.

@ Vanellus: Joa, du liegst nicht ganz falsch ;)
Die Ladesäule hab ich auch schon gesehen, allerdings ist sie wie gesagt auf der anderen Seite der Schwentine und somit nen lockeren 20 Minuten Fußmarsch entfernt :( (Alternativ Fähre für 50€ mtl. und kommt nur ein eine Richtung in Frage aufgrund der Haltestellen)

Leider nicht ideal die ganze Konstellation :)

Re: Ladesäule - Anfängerfragen

Odanez
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Die 20min zu Fuß entfernte Ladesäule wäre ja die perfekte Backuplösung, falls irgendwas mit der in der Nähe der Arbeitsstelle nicht funktionieren sollte. Das kann man dann auch 1x im Monat verkraften wenn es sein muss. Und die 50m entfernte Lademöglichkeit daheim wohl auch, da musst du ja nicht lange stehen, würde ja 1-2h reichen um etwas mehr Saft im Akku zu haben.

Ach ja was anderes, was du auch bedenken musst: Bei deiner Kilometerleistung kostet dich die Batteriemiete 120EUR/Monat.
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Re: Ladesäule - Anfängerfragen

HHSprotte
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Ja, als Backup ist es super. Leg ich mir nen Scooter in Kofferraum ^^

Jo, danke, die miete hab ich schon mit einkalkuliert. Treibt die laufenden Kosten etwas hoch, aber find ich trotzdem attraktiver als 8.000€ Einmalzahlung (Garantie z.B.).

Re: Ladesäule - Anfängerfragen

Fire
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Bei der lahmen Säule vor deinem Büro musst du wenigstens kein schlechtes Gewissen haben das Auto den ganzen Tag stehen zu lassen. Mit der zweiten Säule als Backup wär das eigentlich ziemlich perfekt.

Ev. kannst du auch mal schauen ob irgendwo auf deinem Weg noch eine schnellere Säule wäre wo du notfalls mal einen Zwischenhalt machen könntest falls sonst noch was schief geht.

Wenn du jetzt schon dort arbeitest würde ich ab jetzt mal regelmässig einen Blick auf die Säule werfen und schauen ob die typischerweise auch frei ist wenn du morgens ins Büro kommst ;)

Re: Ladesäule - Anfängerfragen

Zoidberg
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HHSprotte hat geschrieben:Haltet ihr das für realistisch? :)
Nein.
An einer CEE blau kommst du mit pauschal geschätzt 10 % Ladeverlust auf eine Ladeleistung von 3,3 kW. Das macht in 8 h Ladezeit 26,4 kWh. Du müsstest also einen Verbrauch von 13,2 kWh/100km haben, damit du nicht länger oder zusätzlich laden musst. Den Verbrauch halte ich selbst im Sommer für die Autobahn sehr ambitioniert.
Von meiner Probefahrt mit der Zoe R240 habe ich noch ca. 17 kWh/100km im Hinterkopf, das allerdings im Winter (ca. 0°C aber trocken) und auf Land- und Bundesstraßen (max. 100 km/h).

Dass die Ladestation durch deine tägliche Nutzung "deine persönliche Säule" wird, würde ich riskieren. Bedenke aber, dass jemand auf die gleiche Idee kommt, und vor dir dort ist. Dann bleibt nur noch am Schuko zu nuckeln, was die Sache nicht besser macht.

Ich sehe das sicherlich eher pessimistisch, bin aber Realist genug um es dir nicht schön zu reden. Ein E-Auto kaufen solltest du dennoch!

Entweder lädst du auch abends noch etwas nach. Oder du suchst dir an deiner Pendelstrecke eine (kostenlose) 22 kW / 43 kW Lademöglichkeit, an der du ein paar Minuten was nachtanken kannst. Vielleicht kannst du parallel einkaufen um die Zeit zu nutzen.

Alternativ schau dich nach einem Auto um, was etwas weniger Strom verbraucht.

Nutze vorher unbedingt die 48 h Probefahrtaktion von Renault!
Zuletzt geändert von Zoidberg am Mi 26. Jul 2017, 20:38, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Ladesäule - Anfängerfragen

Helfried
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Zoidberg hat geschrieben: Ladeleistung von 3,3 kW/h
kW, oder?

kWh sind es dann, wenn er den ganzen Tag steht. :mrgreen:
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