Rob. hat geschrieben:
Allein mal 100 od. 120 km aus der Stadt 'raus fahren und sich um den Rückweg keine Platte machen zu müssen, wäre schon ein riesen Vorteil von größeren Akkus!
Das ist aber wiederrum bei einer flächendeckenden Versorgung mit 22 kW Ladepunkten eher auch kein Problem mehr. Mal eben eine halbe Stunde laden und schon kannst du auf der Rückfahrt durchfahren. Solange es nicht an jeder Straßenecke eine Lademöglichkeit gibt hast du natürlich Recht.
umberto hat geschrieben:Wie kommst Du denn darauf? Bei 22 kW ist der Neue keinen Strich im Vorteil. Oder meinst Du das Gerücht vom größeren Akku-Hub (das ich erst glaube, wenn es jemand nachgemessen hat).
Ich beziehe mich hauptsächlich auf die gesteigerte Effizienz des Antriebs, was bei gleicher Lademenge zu (wenn auch in geringem Maße) größeren Reichweiten führt. Die Kombination aus beidem bringt wohl bis zu 20 km mehr Reichweite in der Praxis. Ob sich beim laden an 22 kW tatsächlich kein Vorteil ergibt wird sich zeigen. Möchte das ja gern im Juni beim Autohaus Vorndran im direkten Vergleich testen, sofern schon ein neues Modell auf dem Hof steht. Beide Varianten sind mit einer 80% Ladung in einer Stunde angegeben, bedeutet beim Q210 168 km und beim R240 192 km, jeweils nach NEFZ. Wobei die typische Renault Stunde auch mal um 10 Minuten abweichen kann.
umberto hat geschrieben:Deswegen bleiben in D ja die EVs die Ausnahme. Die meisten Leute haben keine Zeit (oder die fiese Version: können mit ihrer Zeit was besseres anfangen, als um Ladestationen herum die Gegend zu erforschen).
Dieses "ich habe keine Zeit" ist ohnehin zur Volkskrankheit geworden und es wäre sicher erstrebenswert, davon wieder wegzukommen. Aber ersetze doch einfach EV Fahrer gegen Autofahrer. Egal mit welchem Antrieb, die wenigsten fahren jedes Wochenende von Hamburg nach München oder von Berlin nach Freiburg. Es mag Langstreckenpendler geben, keine Frage, aber die bilden in unserer Gesellschaft nicht den Hauptanteil von 99%, was aktuell dem Marktanteil an PKW mit Verbrennungsmotoren entspricht.
Bei einer Urlaubsfahrt plane ich ohnehin mehr Zeit ein, weil ich entspannt ankommen möchte. So zumindest meine Erfahrung. Ich gönne jedem seinen 50 kWh Akku inkl. der entsprechenden Ladeleistung. Aber wirklich brauchen tut das eben nur ein kleiner Personenkreis, sofern auch Mieter vor ihrer Haustür endlich mal Lademöglichkeiten installiert bekommen (=flächendeckend 3,7 kW für Nachtladung). Ich denke 30% der heute auf unseren Straßen zugelassenen PKW könnten hier und jetzt problemlos gegen einen Stromer getauscht werden ohne mit großen Einschränkungen leben zu müssen. Es fehlen nur die entsprechenden Voraussetzungen wie gute Infrastruktur und angemessene Anschaffungskosten.
Meine Mutter ist das beste Beispiel. Das Auto, ein kleiner Suzuki, hat vermutlich mittlerweile einen Autopiloten drin, denn es kennt seit fünf Jahren nur eine Strecke: Arbeit und zurück. OK zwischendurch auch noch ein kleiner Einkauf oder Arztbesuch. Täglich 45 km. Warum muss das ein Verbrenner sein? Weil es keinen Elektroneuwagen in der 7.000 Euro Klasse gibt und ihr die Lademöglichkeit zu Hause oder auf Arbeit fehlt. Aber technisch würde sie mit dem was jetzt geboten wird schon prima zurecht kommen. Und damit steht sie sicher nicht allein da.
Sicher, um 100% Elektrifizierung zu erreichen brauchts mehr Fahrzeuge mit der Technik des Model S, nur eben in verschiedenen Größen und mit niedrigeren Preisen. Aber das braucht eben nicht jeder.