Alex1 hat geschrieben:Mir ging es ähnlich, ich konnte es schon seit Jahren nicht erwarten, ein eAuto zu haben. Aus reinen Umweltgründen.
Same here. Ich bin die letzten 15 Jahre vor der ZOE schon nur noch mit Gas gefahren (CNG und LPG), während ich sehnsüchtig auf praxistaugliche EV in für mich erschwinglichen Preisregionen wartete. So wenig wie möglich die Umwelt (d.h., andere Menschen und Lebewesen) beeinträchtigen mit meinem Lebensstil, dabei aber auch nicht zu asketisch werden, darauf will ich achten. Dazu gehören auch noch andere Sachen wie fleischlose Ernährung, Einkauf von Bioprodukten, sparsamer Einsatz von Energie.
Der Pfennigfuchserei hier, die in gefühlt hunderten Threads immer wieder zelebriert wird, kann ich mich nicht anschließen. In allen diesen Rechnungen fehlen mir genau die Sachen, die man eben nicht direkt in Geld umrechnen kann. Was ist uns eine intakte Umwelt, saubere Luft, sauberes Wasser, saubere Nahrung wert? Was ist uns eine friedlichere, faire Wirtschaft wert? Dafür zahle ich gern etwas mehr. Es sind ohnehin Milchmädchenrechnungen, denn am Ende zahlen wir immer für alles, ob nun als Produktpreis oder als KV-Beitrag oder als Steuer.
Dabei lebe ich auf relativ niedrigem finanziellen Niveau. Ich habe (als Selbstständiger) meine Einkommenssituation so organisiert, dass ich einigermaßen über die Runden komme, aber auch keine großen Sprünge machen kann. Ein Tesla wird es also sehr wahrscheinlich nie werden. Dafür ist mein Stresspegel relativ niedrig, was sich insgesamt positiv auf meine Lebensqualität auswirkt.
Was motiviert mich? Und warum kann ich es mir nicht einfach in meiner kleinen Blase gemütlich machen? Wieso bin ich immer wieder versucht, doch ein wenig zu missionieren? Ganz einfach: Weil ich eben nicht in einer Blase lebe. Es ist zu einem guten Teil die reine Selbsterhaltung. Ich bin dem ganzen Scheiß da draußen, den andere verzapfen, ausgesetzt. Ich muss den Motorenlärm ertragen, ich muss die Abgasgifte einatmen, ich muss mit meinen Steuern Kriegseinsätze finanzieren. Das passt mir nicht, nein, ganz und gar nicht.
Von daher halte ich meine Begeisterung für das elektrische Fahren nicht unbedingt in der Öffentlichkeit zurück.