mobafan hat geschrieben: ↑
MartinG hat geschrieben: ↑
Danke für den Link! Das ist ja nur noch schlimmer geworden, eben weil die einfachen AC-Säulen ab dann als vollwertige Bezahlstationen verbaut werden müssen. Gar keine Browser-Option mehr...
Ich bin mir fast sicher, dass ab 2023 AC-Säulen fast nur noch in bewirtschafteten (und entgeltpflichtigen) Parkzonen wie Tiefgaragen, Parkhäusern usw. verbaut werden. Die Abrechnung des Stroms erfolgt dann zusammen mit dem Parkticket am zentralen Automaten.
Ich hoffe sehr, dass es in Zukunft in Parkhäusern wesentlich mehr Angebot gibt. Ganz optimistisch bin ich aber nicht, denn dafür müssten Parkhausbetreiber das Ladegeschäft ihr Geschäftsmodell integrieren. Heute ist das nahezu nirgends der Fall. Trotzdem müsste es am Ladepunkt eine Anzeige für den Preis geben und einen Parkticketleser, damit der Strombezug auch zugeordnet werden kann. In Summe also nicht billiger als die Aktivierung per App oder Browser.
mobafan hat geschrieben: ↑
MartinG hat geschrieben: ↑
Ich wage die Prognose, dass 2023 fast nur noch berührungslos bezahlt wird und sich die Pin-Eingabe am Kartenterminal dann bereits weitgehend erledigt hat, vor allem für Kleinbeträge - wie beispielsweise ein Ladevorgang für 25 Euro. Aber bei den Ladesäulen fangen wir dann erst damit an!
Für Kartenzahlung ist keine PIN-Eingabe erforderlich. Es ist nichtmal ein Schlitz für den Kartenleser erforderlich, geht alles berührungslos über NFC. Die Westfalen Weser unterstützt das an ihren neueren Säulen heute schon. Und ich finde das richtig gut, weil so auch Auswärtige einfach laden können.
Geht übrigens so: Karte vorhalten, auf dem Display wird der Preis angezeigt und der Hinweis, dass man die Karten erneut vorhalten soll, wenn man das Angebot annimmt und zum genannten Preis laden will (sind glaube ich 39ct/kWh).
Aus dem Artikel: "Konkret müssen Ladesäulen, die ab dem Stichtag 1. Juli 2023 in Betrieb genommen werden, über ein Kartenlesegerät und ein PIN-Pad zur Eingabe der Geheimnummer verfügen." Berührungsloses Lesen per NFC ist gemäß Gesetzesentwurf verpflichtend, PIN-Eingabe auch - also ist das PIN-Pad Pflicht. Karten ohne NFC-Funktion werden aber offenbar ausgeschlossen.
Zu den Kosten steht übrigens im Referentenentwurf:
"E.2 Erfüllungsaufwand für die Wirtschaft
Für die Wirtschaft ergibt sich eine Erhöhung des jährlichen Erfüllungsaufwands von rund
5 150 000 Euro. Die Änderungen wirken sich nicht auf die mit Informationspflichten verbun-
denen Bürokratiekosten aus. Insgesamt entsteht ein einmaliger Aufwand von geschätzt
165 000 000 Euro. Dieser ist der Anschaffung oder Nachrüstung von Maschinen, Anlagen,
Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen zuzuordnen."
Und diese 165 Millionen werden entweder wegsubventioniert (= alle Steuerzahler werden belastet) oder auf den Strompreis umgelegt (= der E-Auto-Nutzer bezahlt). Es wird wohl im Endeffekt eine Mischung werden.
Bleiben noch die knapp 5,2 Mio Euro erhöhte Betriebskosten pro Jahr.
Zusätzlich ausschließlich zu Lasten des Steuerzahlers:
"D. Haushaltsausgaben ohne Erfüllungsaufwand
Durch die Neuregelungen und die sehr hohen Fallzahlen aufgrund der politischen Zielset-
zung für den Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur entstehen für die Bun-
desnetzagentur jährliche Kosten in Höhe von insgesamt 1 041 597 Euro. "
Also zusätzlich über eine Million Steuergeld, jedes Jahr.
Insgesamt über 20 Jahre ungefähr 290 Millionen für die Nicht-Lösung eines Problems, das durchaus anders zu lösen gewesen wäre.
Doch um ans Thema hier anzuschließen: Der Einfluss auf die Ladepreise ist offensichtlich.
Überschlagsrechnung: Nach
diesem Artikel gab es vor Corona etwa 113.000 Ladevorgänge an öffentlichen Ladesäulen pro Woche, rund 5,9 Millionen Ladevorgänge pro Jahr.
Aus dem Gesetzesentwurf können wir entnehmen, dass auf der Seite der Wirtschaftsunternehmen 165 Mio Einmalkosten und 5,2 Mio jährliche Kosten anfallen. Über 10 Jahre gerechnet ergibt das jährliche Kosten von 21,7 Mio. Geteilt durch die Anzahl der Ladevorgänge ergibt das 3,7 Euro Mehrkosten pro Ladevorgang auf dem vor-Corona-Ladeniveau. Immerhin entstehen auch Arbeitsplätze in Deutschland...
Natürlich wird die steigende Anzahl der Ladevorgänge diese Mehrkosten pro Ladevorgang laufend verdünnen, aber so sieht es erstmal aus...