Du sagtest:
Sprich: die Energiewende leidet darunter. Wenn sie nicht darunter leidet, dann kommt mir Dein Anliegen höchst akademisch vor, also ohne praktische Relevanz.Ich empfinde diesen Zertifikathandel aber als Betrug an der Energiewende.
Der Ausstoß ändert sich nicht durch den Handel, genausowenig wie sich der Schadstoffausstoß durch irgendwelche Entscheidungen selber ändert. Nur die Handlungen können etwas ändern, sprich weniger CO2 produzieren. Die Entscheidungen und Beschlüsse und der Handel mit Zertifikaten dienen alle nur dem einen Zweck, die Handlungen in die gewünschten Richtungen zu lenken.Jedoch legitimiert der Zertifikatenhandel den CO2 Ausstoß. Meiner Meinung nach sollten Sie das Geld eher darin investieren, Ihren eigenen Ausstoß faktisch zu verringern anstatt die Einsparungen der anderen aufzukaufen. Denn nur so kann man nachhaltig den CO2 Ausstoß reduzieren.
Wenn ich 1kg spare und dieses eingesparte Kilo verkaufe, damit ein anderer das eine Kilo mehr ausstoßen kann, dann habe ich faktisch nix gewonnen. Unterm Strich bleibt dann der Ausstoß gleich
Sprich: über 9.000 € Kaufprämie motivieren in bestimmte Richtungen, Verbote von unerwünschten Dingen motivieren ebenso, der Zertifikatshandel motiviert dazu, Autos zu kaufen, auf Grund derer man den CO2-Ausstoß verringert und auf der anderen Seite zusieht, dass man möglichst wenig CO2 produziert.
Ob Du Deine Zertifikate verkaufst oder nicht, spielt keine Rolle. Die Frage ist, ob sie den CO2-Ausstoß potentiell verringern. Und das tun sie, weil sie auf der einer Seite die unerwünschten Effekte verteuern und auf der anderen Seite den Umstieg auf die erwünschten Technologien befördern. Dass es immer Leute geben wird, die sagen, "diese 300 € interessieren und motivieren mich nicht", ist eine andere Geschichte. Auf der CO2-produzierenden Seite mag es ebenso Menschen geben, die sagen "ein paar Hunderttausend oder Millionen Ausgaben für die Zertifikate pro Jahr interessieren mich nicht, dafür baue ich nicht meine ganzen Anlagen um und nehme möglicherweise höhere Betriebskosten in Kauf".
Wie dem auch sei: Du hast die Wahl, dieses Geld in Projekte zu stecken, die der Umwelt zu Gute kommen. Wenn Du das Geld nicht nehmen möchtest, wird es dadurch sicherlich nicht mehr in Deinem Sinne genutzt.