Hier sind meine Erfahrungen vom letzten Jahr und ein paar generelle Informationen zum PHEV
Luporeiter hat geschrieben:Da morgen unsere 1,5 tägige Testphase mit dem 18er Outlander ansteht, aus welcher eigentlich entsprechende Kaufentscheidung für oder gegen das Fahrzeug folgen soll, würde ich gerne von euren Erfahrungen bzw. Tipps bezüglich des Kraftstoffverbrauchs gerne etwas profitieren.
Wie schon im anderen Thema beschrieben hier ein paar Daten vom letzten Jahr
- 17.000km davon 76% der Fahrten rein elektrisch, aber nur 33% der Kilometer elektrisch.
- Ø Verbrauch auf 100km 6,2l Benzin (getankt) + 9,5kWh (geladen) was energetisch ~1,1l Benzin entspricht
- Ø Kosten pro 100km: 10,24€
6 Langstrecken mit mehr als 400km
- Im Winter zum Skifahren 8,5l auf 100km (4 Personen)
- Sommerurlaub 8,2km auf 100km (2 Personen)
- Andere Familienfahrten 8,3l auf 100km (5 Personen)
Luporeiter hat geschrieben:Wie hoch ist der Verbrauch bei rund 130km/h auf der Autobahn?
Luporeiter hat geschrieben:Wie lässt sich der Verbrauch auf Langstrecke runter drücken?
Ich fahre wenn möglich um die 120km/h und nur bei Überholvorgängen schneller. Bis 120km/h läuft der Motor als Generator. Das ist effizienter als wenn er die Vorderachse direkt antreibt. Klingt erst einmal unlogisch hat aber mit dem besseren Motorkennfeld zu tun. Vor jeder Langstrecke lande ich den Akku ganz voll, fahre bis zur Autobahn im EV Modus und schalte dann auf "Save" um. Bei Staus und Fahrten unter 80km/h schalte ich auch auf den EV Modus. Ich lasse immer ~5km elektrische Restreichweite übrig und wenn ich nach der Autobahnausfahrt mehr benötige, lade ich mit "Charge" vor der Ausfahrt noch einmal auf.
Luporeiter hat geschrieben:Lohnt es den leeren Akku mit der Charge-Funktion wieder auf zu laden, wie hoch ist dabei der zusätzliche Verbrauch?
Klar ist der Verbrauch bei "Charge" höher, dafür kann ich aber anschließend wieder rein elektrisch fahren und insgesamt ist der Verbrauch gleich. Mann sollte "Charge" aber sinnvoll einsetzten (Bergab, Geschwindigkeitsbeschränkungen) und nicht bergauf oder höheren Geschwindigkeiten als 120km/h.
Nur mal so als Vergleich zum Vorgänger (Diesel SUV). Der hat bei gleicher Geschwindigkeit auf der Autobahn 8,5l pro 100km Diesel verbraucht und bei den 76% Kurzstrecken über 10l pro 100km.
Hybridfahrer hat geschrieben:... und eher nicht mit Tempomat fahren (der neigt bei dichterem Verkehr zu häufigem bremsen und Gas geben). Rollen lassen auf Stufe B0 ist sparsamer als rekuperieren und wieder beschleunigen, daher fahre ich meist nicht auf Stufe D.
Kann ich nicht bestätigen. Diese Aussage lese ich immer wieder und auch mein Sohn (Physik Bachelor) hielt an dieser Hypothese so lange fest, bis unsere Tests dieses widerlegten.
- Auf der Autobahn kann man auf B0 nicht rollen lassen, wenn man auf eine vorausfahrendes Auto trifft. Beim Bremsen mit dem Pedal wird weniger rekuperiert als beim ACC!
- Bei kurvenreichen Landstraßen ist B0 auch nicht besser, da kann man auch nicht rollen lassen.
- Beim Stadtverkehr funktionier "segeln" auch nicht. Mit B5 muss ich kaum die Bremse betätigen.
Es bleibt nur der Wechsel von Geschwindigkeiten (Landstraße - Ortschaft oder Geschwindigkeitsbeschränkungen) und wenn dort "gesegelt" wird, ist man halt zu schnell
Sonnenmelker hat geschrieben:... öfters mit Chademo nachladen
Sorry, das ist nicht praxistauglich. Wie Luporeiter schon geschrieben hat, es gibt wenig CHAdeMO in DE (aktuell 1.197) und im Moment herrscht ein Abrechnungschaos: Selbst mit unserem e-Golf lade ich nur noch selten unterwegs.
Luporeiter hat geschrieben:Leider ist da bei modernen Fahrzeugen so, dass das ACC System zusätzlichen Kraftstoff und Bremsbeläge kostet.
Sorry, das ist bei e-Autos falsch! Meine Tests haben etwas anderes herausgefunden.
TomTomZoe hat geschrieben:Wenn Du am Ziel zwingend auf elektrisches Fahren angewiesen bist und bis zum Ziel nicht an einer Ladesäule laden kannst, dann mach es wenn es gar nicht anders geht.
Das ist ein Szenario, kommt aber im Moment noch nicht so oft vor. Generell lohnt es sich, wenn nach einer längeren Fahrt in der Stadt langsamer gefahren wird. Im Stadtverkehr ist die Effizienz vom Elektromotor unglaublich gut und da sollte der Verbrenner wenn möglich gar nicht zum Einsatz kommen.
TomTomZoe hat geschrieben:Das Umwandeln von Sprit in Strom ist energetisch gesehen meines Erachtens absolut unterirdisch, der Wirkungsgrad ist miserabel.
Falsch! Dachte ich auch, bis ich mich näher mit dem Motorkennfeld vom Outi beschäftigt hatte. In der Regel erzeugt der Motor vom Outlander Strom und fährt mit den Elektromotoren. Nur bei hoher benötigter Leistung (bergauf, beschleunigen, schneller als 120km/h) treibt der Verbrenner zusätzlich die Vorderachse an. Der Antrieb mit dem Verbrenner ist miserabel (~16% Wirkungsgrad), da dieser so gut wie nie im optimalen Motorkennfeld betrieben wird. Der Motor als Generator hingegen erreicht einen höheren Wirkungsgrad, da dieser in einem viel besseren Motorkennfeld betrieben wird. Die Überschüssige Energie wird zum Laden der Batterie verwendet und wenn mehr Energie benötigt wird, kommt diese von der Batterie. Das kann man ganz gut im Display unter "Energiefluss" ganz gut sehen.
Luporeiter hat geschrieben:Der Schnitt beträgt 5,2L/100km Benzin und der EV Anteil bei recht hohen 62% mit 18,64kWh/100km.
D.h., dass das System für ca.87km Energie rekuperiert hatte.
Sind die Werte des BC's im Outlander halbwegs genau?
Nein. Der Benzinverbrauch ist gar nicht so schlecht, aber die kWh stimmen überhaupt nicht. Erstens werden die rekuperierten kWh mitgezählt und zweitens fehlen die Ladeverluste (~16%) Du kannst die Werte als Richtwert nehmen, aber für genaue Werte musst du die getankten Liter und geladene kWh hernehmen. Das habe ich über ein Jahr gemacht (siehe oben).