OT! Wie sollten die Fahrverbote kontrolliert werden?

[Nordstromer]

Immer wieder wird von Seiten der Polizei erwähnt das wirksame Kontrollen nicht möglich sind und wenn ich so lese was einige Betroffene dazu geäußert haben vermute ich das auch darauf spekuliert wird. Ein Verbot ist da, aber die Gefahr erwischt zu werden ist nahezu Null.

Nun wurden Kennzeichenerkennung und RFID Chips ins Spiel gebracht und plötzlich wird auch Leuten der Datenschutz wichtig, die sonst jeden Flüchtling am liebsten 24/7/364 mit Nachtsicht und in 4k überwachen lassen würden. Oder solche die sonst immer betonen sie hätten nichts zu befürchten. Dabei geht es nur um eine Kennzeichen-Überwachung mittels Kameras, bei der nur Übertretungen von Fahrverboten ermittelt würden und sonst alles wieder gelöscht würde.

Bei den RFID Chips bin ich unsicher. Sie erscheinen sehr praktisch, aber brauchen Chips mit halbwegs praktikabler Reichweite nicht auch eine eigene Energiequelle? Und wie sieht es aus mit Manipulationen? Dann gibt es vermutlich irgendwann transparente Folien zum drüber kleben, die eine Meldung verhindern und die nur zum TÜV-Termin entfernt werden. Daher werde ich Punkt 1 wählen. Sollte Missbrauch bei Punkt 2 augeschlossen sein wäre 2 mein Favorit.

Bei den Punkten 1-3 geht der Bescheid für das Ordnungsgeld quasi automatisiert an den Halter, der das Bußgeld in jedem Fall zahlen muss.

Ein Ändern der Abstimmung ist nachträglich erlaubt.

[Michael_Ohl]

Die Lösung für dieses Problem ist so einfach, das nur Politiker dumm genug sind nicht auf die Blaue Plakette Zu kommen.

MfG
Michael

[Sir Henry]

Die Lösung für dieses Problem ist so einfach, das nur Politiker dumm genug sind nicht auf die Blaue Plakette Zu kommen.

Eine Plakette ist auch nur eine Kennzeichnung, deren Überwachung nichts mit dem Aufkleber zu tun hat.

[Nordstromer]

Aber schon bei der grünen Plakette wurde nie kontrolliert. Parkende PKW vielleicht, aber durchfahrende sicher nicht. Mit der blauen würde das doch kaum besser und mit Chip oder Kennzeichenerkennung wäre die Quote erwischt zu werden 100%. Evt. kann man das Ordnungsgeld geringfügig erhöhen so auf 150-200€ damit sich die Maßnahme auch selbst trägt und man wegen mangelnder Einsicht nicht auch noch zuzahlen muss.
Meinetwegen kann man ja vereinbaren das sämtliche Überschüsse in den Support des ÖPNV gehen.

[Wiese]

ich war jetzt der Erste der "gar nicht" angekreuzt hat. Der Grund: Das Fahrverbot ist sinnlos, weil die meisten Betrügerdiesel immer noch fahren dürfen. Der EU 6 d temp ist doch der Einzige, der halbwegs was taugt, und die paar 3er und 4er sind doch egal, so lange die ganzen stingenden Euro 5er fahren dürfen.

Der einzige Nutzen des Diesel-Fahrverbotes ist, dass die Leute umdenken, und die Politiker aufgescheucht werden. Ganz Berlin und die Länderparlamente gleichen derzeit einer aufgescheuchten Hühnerhorde mit vielen laut krähenden Gockeln.
Was glaubt Ihr, wie die DUH darüber lacht!

[hgerhauser]

Geht doch in England auch, warum dann hier nicht? (Kameras sind gemeint)

[Langsam aber stetig]

Es sollte eine blaue Plakette eingeführt werden (ab Euro 6d-temp, von mir aus auch noch eine rosa Plakette ab Euro 6, um zeitlich etwas abstufen zu können), dann sollten die Umweltzonen bei entsprechender NOx-Belastung entsprechend geändert werden, und genauso kontrolliert werden wie bei der Umweltplakette jetzt. Die Kontrollen sind zwar nicht perfekt, aber nach ein paar Monaten Gewöhnungsphase haben die Umweltzonen im wesentlichen recht gut funktioniert.

Auch wenn saubere Luft mir sehr am Herzen liegt, halte ich eine permanente Kameraüberwachung für extrem übertrieben.

Insgesamt bin ich zwiegespalten, was die jetzt verhängten Fahrverbote betrifft insbesondere die Fahrverbote ab nächstem Jahr für Euro 5 in fast ganz Köln und auf der Autobahn A40. Zwar sind diese natürlich sinnvoll (wobei eigentlich alles bis Euro 6b verboten sein sollte), andererseits geht es auch um politisches Kapital bei denen, die die ökologische Wende vielleicht nur murrend akzeptieren. Wenn man den Bogen hier überspannt, kann dies letztendlich dazu führen, dass die Mehrheit diese Wende nicht mehr mit trägt und daraufhin Gesetze so geändert werden, dass wir am Schluss schlechter dastehen, als wenn man hier etwas langsamer vorgehen würde.

Hohe Strafen sollte man von denen verlangen, die Abgassysteme willentlich manipulieren (vorgeblich ist das bei vielen LKW so, um sich ein paar Euro für das AdBlue zu sparen).

[Nordstromer]

Erteilt wurden die Fahrverbote allesamt von Gerichten und ich war selbst überrascht, dass Gerichte diese Urteile sprechen, obwohl das gesellschaftliche und politische Klima nicht dazu geraten hat. Andererseits ist es begrüßenswert, dass die Gerichte ihre Unabhängigkeit bewahrt haben. Und die GW sind seit Ewigkeiten bekannt und werden genauso lange schon ignoriert. Das es den Betroffenen jetzt besonders hart vorkommt ist doch auch ein klein wenig übertrieben.
Ich musste bei meinem alten Diesel auch Abschläge beim Verkauf hinnehmen wenn auch weniger schmerzhaft, weil 14 Jahre alt und Euro 4. Aber ich wäre in den letzten 5-10 Jahren auch niemals auf die Idee gekommen für den einen neuen Diesel zu kaufen.

Plaketten werden fast nichts bringen und auf Einsicht würde ich nicht setzen. Viele werden ohne (Fahndungs)druck weiter dieseln. Mit einer lückenlosen Überwachung hätte man auch endlich die Möglichkeit wirklich zu sehen was Fahrverbote bringen und die kann man dann beim Thema Feinstaub auch für einige Benziner Feinstaubschleudern nutzen. Das wäre doch mal ein schöner Synergie-Effekt.

[Sir Henry]

Erteilt wurden die Fahrverbote allesamt von Gerichten und ich war selbst überrascht, dass Gerichte diese Urteile sprechen, obwohl das gesellschaftliche und politische Klima nicht dazu geraten hat.

Gerichte, die sich nach einem "Klima" richten, sind Mist.

[Nordstromer]

Erteilt wurden die Fahrverbote allesamt von Gerichten und ich war selbst überrascht, dass Gerichte diese Urteile sprechen, obwohl das gesellschaftliche und politische Klima nicht dazu geraten hat.

Gerichte, die sich nach einem "Klima" richten, sind Mist.

Natürlich, aber ich habe mit anderen Urteilen gerechnet bzw. erwartet, dass der Einfluss von Politik, Lobby und Wählern sich in den Urteilen niederschlägt. Das dem nicht so ist überrascht mich ist aber dennoch begrüßenswert. Die Gegner haben auch die Möglichkeit zu klagen. Von solchen Klagen habe ich aber noch nichts lesen können.