Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Am Mittelmeer und in der Provence waren wir schon mit unserer Zoe Q210, nun stand die französische Atlantikküste auf dem Plan. Genaugenommen die Vendée.
Der Routenplaner von goingelectric.de berechnet hierzu eine Strecke von 954 km, die über die deutsche A5, dann über die französische A36, bei Beaune auf die A6, bei Piffonds auf die A19, bei Orleans auf die A10 und bei Niort auf die A83 führt.

Wenn man sich die Route mit Ladestationen berechnen lässt, kommen schon 1.043 km raus, da die Strecke dann noch über die A77 bis zum Schnelllader in Nemours geführt wird.

Frankreich hat aber mehr zu bieten als Aufenthalte an Schnellladern. Und so haben wir uns ab Beaune (Arrondissement Beaune; Département Côte-d’Or) eine Strecke quer durchs Land herausgesucht, durch landschaftlich und kulturell interessante Gegenden, durch viele unterschiedliche Departements.
Und hier beginnt es wieder, ladetechnisch spannend zu werden.
Denn seit unseren letzten Frankreichreisen wissen wir, dass in Frankreich jedes Departement einen eigenen Energieversorger hat, und dass diese sehr unterschiedlich mit dem Thema Elektromobilität umgehen.

Auf unserer Reise werden wir (voraussichtlich) durch 18 Departements durchkommen, sofern wir auch überall Strom bekommen.
Durch die Departements Haut-Rhin, das Territoire de Belfort, die Departements Doubs, Jura und Côte-d'Or werden wir auf den Autobahnen durchfahren, hier stehen meist die Corri-door Schnelllader der staatlichen französischen Elektrizitätsgesellschaft EDF. Diese werden wir mit dem Renault ZE Pass freischalten.

Abseits der Autobahn ist im Departement Côte-d'Or (Hauptstadt Dijon) der Betreiber SICECO -Syndicat Intercommunal d'Energie de Côte d'Or- zuständig, der ca. 9 Ladestationen betreibt. Für uns liegt nur eine Ladestation des Betreibers auf dem Weg, also nachsehen, wie die Ladestation freigeschaltet werden kann.
Mit dem Chargemap-Pass leider nicht, sondern nur mit einer eigenen Ladekarte von SICECO, alternativ mit NFC über das Mobiltelefon. Nach Nutzerkommentaren gehen auch eine NFC-Bankkarte (carte bleu) oder Apple pay.

Im westlich angrenzenden Departement Nièvre (Hauptstadt Nevers) ist der Betreiber SIEEEN zuständig. Auch hier funktioniert der Chargemap-Pass nicht, man kann sich entweder auf der Internetseite http://www.sieeen.orios-infos.com/ anmelden um eine Ladekarte zu erhalten, alternativ kann man auch einen Freischalt-Code für einen Ladevorgang erhalten, auch ohne Anmeldung.
Man gibt seine Handynummer ein, erhält den Code per SMS, gibt den Code auf der Internetseite ein, und kann laden. Woher weiß die Freischaltung, bei welcher Ladestation man gerade steht? Auch eine NFC-Bankkarte soll funktionieren. Insgesamt werden von SIEEEN 27 Ladestationen betrieben. Da das Einfachste immer noch die Ladekarte ist, einfach selbige bei SIEEEN bestellt, nach wenigen Tagen ist sie da.

Kaum über die Loire hinweg, kommen wir ins Departement Cher (Hauptstadt Bourges) und zum Betreiber Ecar18. Dessen Ladestationen können mit dem Chargemap-Pass, mit der Ecar18 Ladekarte oder mit Freshmile freigeschaltet werden. Schon etwas einfacher.

Auf das Departement Loir-et-Cher (Hauptstadt Blois) bin ich gespannt. Dieses Departement werden wir kurz nach der Stadt Vierzon erreichen. Hier hat der Betreiber SIDELC über 100 Ladestationen aufgebaut, die man mit Chargemap-Pass, mit der Virtapiste Ladekarte oder mit Freshmile aktivieren kann. Und nach der Ladestations-Karte von Maingau-Energie sollte auch die Ladekarte EinfachStromLaden funktionieren. Werde ich mal testen. Chargemap ist mit 0,79€ Startgebühr und einem Stundenpreis von 2,50€ zwar auch nicht teuer, aber die Minutenabrechnung von Maingau hat doch Vorteile.

Weiter westlich kommen wir ins Departement Indre-et-Loire (Hauptstadt Tours) mit dem Betreiber SIEIL. Auch hier soll neben dem Chargemap-Pass, der SIEIL-Ladekarte, der Virta-Ladekarte auch Freshmile und NewMotion funktionieren. Und auch wieder EinfachStromLaden.

Beim Zusammenfluss von Loire und Venant erreichen wir das Departement Maine-et-Loire (Hauptstadt Angers) und damit den Betreiber SIEML. Auch hier soll Chargemap, Freshmile, NewMotion sowie Alizé und Morbihan-Energie gehen. Nach der Ladestations-Karte von KiWhi-Pass soll dieser im Departement Maine-et-Loire auch funktionieren.

Bei unserem Urlaubsziel im Departement Vendée (Hauptstadt La-Roche-sur-Yon) sind die Angaben bei Chargemap unterschiedlich. Bei einigen Ladestationen des Betreibers SyDEV ist die Möglichkeit zum Freischalten mit dem Chargemap-Pass angegeben, bei anderen soll er nicht verwendet werden können. Alternativ sind die Ladekarten von Alizé, der KiWhi-Pass oder eine Handy-App möglich.

Ausflüge werden uns in das Departement Loire-Atlantique (Hauptstadt Nantes) zum Betreiber SYDEGO führen, wo auch der Chargemap-Pass, der KiWhi-Pass, Freshmile, NewMotion, Sydego Ladekarte und Morbihan Energie funktionieren sollten. Mit 188 Ladestationen hat der Betreiber eine gute Versorgung aufgebaut.

Ganz anders sieht es im Departement Charene-Maritime (Hauptstadt La Rochelle) aus. Hier gibt es noch keine einzige öffentliche Ladestation des Energieversorgers.
https://www.francebleu.fr/infos/transpo ... 1527518258
Immerhin gibt es in La Rochelle einige Schuko-Steckdosen. Und wichtigster Ladepunkt wird der Leclerc-Supermarkt in Lagord sein, da es dort 4 Ladeplätze mit je 22kW gibt. Allerdings nur zu Ladenöffnungszeiten von Montag bis Samstag. Ansonsten ist hier Ladewüste.
Von unserem Urlaubsort bis an die Westspitze der Ile-de-Ré sind es immerhin knapp 90 km, da sollte schon eine Lademöglichkeit unterwegs bestehen, denn wir wollen ja auch wieder zurück kommen.

Die Rückreise wollen wir auf einer südlicher verlaufenden Route unternehmen.
Zuerst werden wir das Departement Deux-Sèvres (Hauptstadt Niort) erreichen. Hier hat der Betreiber AlterBase - Séolis über 90 Ladestationen aufgebaut, die mit Chargemap-Pass, Freshmile, NewMotion sowie AlterBase – Séolis und SDE03 Ladekarten aktiviert werden können.

Laden könnte so einfach sein, aber im östlich angrenzenden Departement Vienne (Hauptstadt Poitiers) beginnen wieder die Schwierigkeiten. Hier geht nur die Ladekarte von AlterBase – Sorégies, Roaming ist nicht möglich. Also Ladekarte beim Anbieter besorgt. Immerhin hat er 127 Ladestationen. http://www.alterbase86.soregies.fr/portal/#/network

Weiter östlich folgt das Departement Indre (Hauptstadt Châteauroux) mit dem Betreiber SDEI36. Auch hier ist kein Roaming möglich, es wird die Ladekarte von SDEI benötigt, alternativ sollten die Ladestationen auch mit einer NFC-Bankkarte freischaltbar sein. http://sdei36.com/borne-de-charge.html

Durch das Departement Cher sind wir bereits auf der Hinfahrt gekommen, daher siehe oben.

Anschließend folgt das Departement Allier (Hauptstadt Moulins) mit dem Betreiber SDE03. Hier kann man auch mit dem Chargemap-Pass die Ladestationen aktivieren, zusätzlich mit Freshmile, dem KiWhi-Pass, der SDE03 Ladekarte und zahlreichen Ladekarten der Fahrzeuganbieter. Freischalten dürfte damit kein Problem sein. Und das Laden soll derzeit noch kostenfrei sein.

Für die Ladestationen im östlich anschließenden Departement Saône-et-Loire (Hauptstadt Mâcon) ist SYDESL zuständig. Hier ist zwar das Laden derzeit kostenlos, allerdings ist kein Roaming angegeben. Ob trotzdem beliebige Ladekarten funktionieren, wäre auszuprobieren. Sicherheitshalber habe ich mir eine Ladekarte des Betreibers schicken lassen. Evtl. lassen sich die Ladestationen auch mit Kredit- oder Bankkarte freischalten. Wir werden sehen.
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Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Vorbereitungen:
Bisher fand ich es immer sehr angenehm, die Ladestationen auf meinem Navi zu sehen. Da das Ladestationsverzeichnis von Renault selbst sehr mager ist, habe ich wieder folgendes unternommen:

- Ladestationen auf meinen geplanten Strecken von Verzeichnis Chargemap-Ladestationen ins Verzeichnis von goingelectric.de/stromtankstellen übertragen. Hierfür habe ich ca. 240 Ladestationen bei goingelectric neu eingepflegt. Wir werden zwar nur einen Bruchteil davon selbst nutzen, jedoch ist es unterwegs einfacher, die Ladestationen für Plan B und C direkt im Navi zu sehen. Außerdem freuen sich alle nach Frankreich-Fahrenden über die Ladestationen bei goingelectric.de, denn damit ist eine Routenplanung mit Entfernungs- und Höhenangabe möglich.

- Ladestationen ins Navi der Zoe übernehmen. Wie dies funktioniert, ist im Wiki bei goingelectric.de beschrieben.

- Besichtigungs-, Pausenorte und Übernachtungen überlegt.

- Routen berechnet mit dem Routenplaner von goingelectric. Hierdurch kann man die Fahrdauer und Ladedauer optimieren. Die Ladeorte liegen meist so, dass unsere Zoe während einer Besichtigungstour lädt und wir nach Ende unserer Besichtigung mit einer vollgeladenen Zoe weiterfahren können.

- Excel-Liste der Route erstellt, in der die Adressen der angedachten Ladehalte, die Besichtigungsziele, die Übernachtungsmöglichkeiten aufgelistet sind. Hierdurch kann bei jedem Ladehalt das nächste Ziel schnell eingegeben werden, es kann über Chargemap nachgeprüft werden, ob die vorgesehene Ladestation funktioniert. Und ich habe in der Liste verschiedene Spalten für die verschiedenen Ladekarten, mit einem Kreuz, wenn die Karte funktioniert, sowie einer farbigen Markierung, welches der günstigste Anbieter ist.

- Freshmile-Ladekarte besorgt. Außer den oben genannten Ladekarten für die Departements ohne Roamingpartner macht die Freshmile-Ladekarte für Frankreich Sinn, da diese bei vielen Roamingpartnern funktioniert und ein anderes zeitliches Abrechnungssystem hat. Die Ladekarten von Chargemap, KiWhi, NewMotion, plugsurfing, EinfachStromLaden und den ZE-Pass habe ich bereits.
Zuletzt geändert von Zoe1114 am Do 18. Okt 2018, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Was wir so alles auf unserer Reise erlebt hatten, ob das Laden geklappt hat, dazu möchte ich im Folgenden berichten.
Für die Hinfahrt in die Vendée haben wir uns 4 Tage vorgenommen, immer wieder unterbrochen durch Besichtigungen, Wanderungen oder Spaziergänge.
Reisen halt.

1. Anreisetag, Start bei 0 km:
Um kurz nach 9:00 Uhr fahren wir in Freiburg los in Richtung Müllheim, wo noch ein beruflicher Termin wartet. Unsere Zoe ist bereits gepackt, denn Müllheim liegt auf unserer Route über die französische A36 zu unserem Tagesziel Beaune.

In Müllheim fahren wir um 13:10 ab, zum ersten Ladehalt am Corri-door Schnelllader in Belfort, Boulevard Henri Dunant 7.
Der Schnelllader steht auf dem Parkplatz eines Leclerc Supermarkts, jedoch direkt an der Straße. So ist er gut zu erkennen und nicht zugeparkt. Wir aktivieren den Lader mit dem ZE-Pass, da das Laden hiermit recht günstig ist (Startgebühr 0,522€+1,011€/5min). Wir gehen derweil in den Leclerc und besorgen etwas zum vespern.
Da mit dem ZE-Pass (wie auch bei anderen Anbietern) bei Corri-door in 5 Minuten Abschnitten abgerechnet wird, stoppe ich die Ladung wenige Sekunden vor Ablauf von 25 Minuten. Ladekosten 5,58 €.

Weiter geht es zum nächsten Schnelllader wieder auf die A36 in südwestlicher Richtung. Am Schnelllader in Ecot fahren wir vorbei. Dieser Schnelllader hat die Besonderheit, dass er von beiden Fahrtrichtungen aus erreichbar ist. Nach 77 km erreichen wir den Aire der Service La Comtoise bei Marchaux, der ebenfalls mit einem Corri-door Schnelllader ausgestattet ist. Dieser ist frei und funktioniert, freigeschaltet mit ZE-Pass laden wir auch hier 25 Minuten für 5,58€.

Da es bis Beaune 115 km sind und wir dort nicht mit dem letzten Elektron ankommen möchten, wird nochmals ein kurzer Ladehalt an der Aire de Glanon bei Glanon eingelegt. Auch dieser Schnelllader ist frei und funktioniert, 5 Minuten laden reichen, um 15% in den Akku zu laden, Kosten mit ZE-Pass 1,53€.

Um 16:50 erreichen wir das Coto Hotel in Beaune, Fahrzeit 3:40 für 258 km. Ergibt eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 70,5 km/h. Hier im Coto Hotel gibt es einen kostenfreien 7,4 kW Lader, an dem sich unsere Französin gütlich tun kann.
Wir beschließen den Tag mit einem Bummel durch die wunderschöne Altstadt von Beaune. Einziges Problem hier: einen freien Tisch in einem Restaurant finden. Alles vorreserviert. Macht nichts, eine Bäckerei hat noch offen, wir nehmen etwas mit und essen in unserem Hotelzimmer.
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Route Hinfahrt Tag 1+2
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Corri-door Schnelllader in Belfort, Boulevard Henri Dunant 7
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Aire der Service La Comtoise bei Marchaux

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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2. Anreisetag, Start bei 288 km
Heute wollen wir in Richtung des regionalen Naturparks Morvan fahren, der sich über die vier Departements der Region Burgund, und zwar Côte-d'Or, Nièvre, Saône-et-Loire und Yonne erstreckt. Ladestationen gibt es hier nur wenige, wovon auch eine auf unserer Route außer Betrieb sein soll. Das Aktivieren sollte aber mit der SIEEEN Ladekarte kein Problem sein.

Nach einem guten Frühstück im Coto Hotel fahren wir in nordwestlicher Richtung auf die A6 Richtung Paris, um nach 40 km am Schnelllader in Pouilly-en-Auxois einen ersten kurzen Ladestopp einzulegen, denn der Morvan ist hügelig und wird Strom fressen. Auch der erste Herbststurm, der kräftig aus westlicher Richtung bläst, wird den Verbrauch erhöhen. Bereits der Anstieg zum Schnelllader hat den Akkustand auf 57% schrumpfen lassen. Wir laden hier am Corri-door Schnelllader 20 Minuten auf 91% für 4,57€ mit dem ZE Pass.

Dann geht es in den Morvan, dichte Wälder umgeben uns, von Zeit zu Zeit kommen wir an einem See vorbei, wilde Bäche durchziehen enge Täler. An einem dieser Täler stehen beidseitig viele Transporter, Kanus werden ausgeladen, Menschen in schwarzen Trockenanzügen bereiten sich auf ihren Ritt durch das Wildwasser vor.

Wir wollen zu einem 60 km entfernten Pfad durch ein Moorgebiet bei Montsauche-les-Settons. Unser Zoe Navi findet die Stelle nicht, daher erst mal direkt in den Ort fahren. Hier soll es auch eine evtl. nicht funktionierende Ladestation des Betreibers SIEEEN (Departement Nièvre) geben. Wir finden die Ladestation, eine Seite leuchtet rot und ist auf Störung, die andere Seite leuchtet grün. Also testen, ob die SIEEEN Ladekarte funktioniert. Bei dieser breitschultrigen Ladestation muss man erst den Knopf für die Ladeseite drücken, dann die RFID-Karte an das Lesefeld halten, dann kann man nach kurzer Wartezeit die seitliche Schulterklappe öffnen und das Ladekabel einstecken. Nach Schließen der Schulterklappe sollte nach Prüfung die Ladung beginnen.

Funktioniert auch, jedoch beginnt nach 5% Zuladung der Lüfter in der Zoe zu laufen, woraufhin die Ladung unterbrochen wird, und die Ladestation geht auf Rot, auf Störung. Sie lässt sich auch nicht wieder aktivieren. So, jetzt ist die Station wirklich auf Störung, wie angekündigt. Ber zumindest lässt sich nach Drücken des Knopfes und Vorhalten der Ladekarte die seitliche Klappe wieder öffnen, damit wir das Ladekabel wieder mitnehmen können.

Von hier aus können wir der Beschreibung zum Weg durch das Moor folgen, wir finden den versteckten Zugang und machen eine kurze Wanderung. Der Weg ist über einen Holzsteg gut passierbar, jedoch ist das Moor stark mit Bäumen zugewachsen. Hier fehlen die Wildtiere, die durch ihre Bissschäden die jungen Bäume in Zaum halten.
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Corri-door Schnelllader in Pouilly-en-Auxois
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SIEEEN Ladestation Montsauche-les-Settons
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Moorgebiet bei Montsauche-les-Settons

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Weiter geht es 26 km nach Lormes, zur Cascade des Gorges de Narvau. Auch hier gibt es eine SIEEEN Ladesäule mit 22kW. Sie ist frei und funktioniert und lässt sich problemlos mit der SIEEEN Ladekarte aktivieren. Wir machen uns auf den Weg zur Cascade, die wir nach einer kurzen Wanderung von 15 Minuten erreichen. Durch den trockenen Sommer führt der Bach jedoch nur wenig Wasser, die Cascade ist zu einem mickrigen Wasserfall geschrumpft. Aber die Wanderung war schön, untermalt von verschiedenen Vogelrufen und Gesangsstimmen, bei denen wir nicht sicher waren, ob sie wirklich von Vögeln und Spaziergängern kamen, oder aus einem Lautsprecher. Denn die Laute und der Gesang waren in der Nähe einer kleinen Höhle zu hören, die als Feengrotte tituliert war.

Zurück an der Ladestation war Zoe von 49% auf 99% geladen, und wir fahren 78 km weiter nach Pouilly-sur-Loire, wo wir einen weiteren Ladehalt mit Vesperpause einlegen wollen.

Der SIEEEN 22kW Lader in Pouilly-sur-Loire steht auf einem Parkplatz etwas oberhalb des Ortszentrums, direkt neben einer großen Rosskastanie. Der Herbststurm bläst noch immer, die meisten Kastanien liegen bereits auf dem Boden, aber nicht alle. Immer wieder fällt eine mit lautem Plop auf das Dach unserer Zoe. Durch das Vesper und einem Bummel durch den Ort, bei dem wir beim Rathaus eine nette Ausstellung finden, in der alte Aufnahmen aus dem Ort um 1910 mit aktuellen Aufnahmen verglichen werden, gehen die 35 Minuten Ladezeit von 46% auf 92% schnell vorbei.
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Cascade des Gorges de Narvau
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SIEEEN 22kW Lader in Lormes
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SIEEEN 22kW Lader in Pouilly-sur-Loire

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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25 km westlich erreichen wir Neuvy-Deux-Cloches. Hier hat in den 1970er Jahren der Künstler Jean Linard seine „Cathédrale“ erschaffen. Aus Ziegeln, Lehm und Beton hat er eigenwillige Kunstwerke kreiert, und diese mit Fliesenscherben und Flaschen verkleidet. Manche Objekte stellen menschliche Figuren in abstrakter Form dar, andere scheinen Freunden und Bekannten gewidmet zu sein. Wirklich beeindruckend, was er hier geschaffen hat. Und durch die nasse Witterung leuchten die Farben der Objekte besonders kräftig.

In südlicher Richtung wollen wir noch eine Wanderung beim Zusammenfluss von Loire und Aliier unternehmen, jedoch ist die Straße in Cuffy wegen einer örtlichen Veranstaltung gesperrt, und wir müssen einen Umweg in westlicher Richtung auf uns nehmen. Dieser führt uns direkt zu unserem Tagesziel in La-Guerche-sur-l’Aubois, worauf wir beschließen, direkt unser gemietetes Appartement zu beziehen und auf die Wanderung zu verzichten.

Hier in La-Guerche-sur-l’Aubois gibt es einen 22kW Lader des Betreibers Ecar18 (Departement Cher), der jedoch nur etwa 18kW abgibt. Zoe hat eine Ladedauer von 1:35 Stunden angegeben, ist jedoch bereits nach 46 Minuten bei 96%, Ladekosten 1,69€.
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„Cathédrale“ in Neuvy-Deux-Cloches
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Skulptur in Neuvy-Deux-Cloches
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Ecar18 Ladestation La-Guerche-sur-l’Aubois

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

Rockatanski
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Ein schöner Bericht, sehr informativ geschrieben, macht Lust auf eine Fahrt.

Beaune ist wirklich eine außergewöhnlich kleine Stadt mit Flair.

Vielen Dank dafür!

VG

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Zoe1114 hat geschrieben:...

- Ladestationen auf meinen geplanten Strecken von Verzeichnis Chargemap-Ladestationen ins Verzeichnis von goingelectric.de/stromtankstellen übertragen. Hierfür habe ich ca. 240 Ladestationen bei goingelectric neu eingepflegt. ...Außerdem freuen sich alle nach Frankreich-Fahrenden über die Ladestationen bei goingelectric.de...
zunächst einmal hier für einen riesen dank :!:
:danke:
klasse einstellung und arbeit :!:

dann noch: schon die überschrift ließ mich schmunzeln :D
und einwenig fernweh hat sich auch eingestellt.

also: weiter so und viel spaß!

(ein kleiner wunsch, sodass ich als leser den bericht noch informativer lesen kann: deine hervorhebungen von gegenden, städten etc. mit Links zu wikipedia versehen. wäre das was?)
- Zoe: 13.02.15 - 30.12.16
- MX: 60er. 30.12.16 - 23.01.20
+ M3: "Freitag der 13." 13.03.2020
+ Ioniq vFL: 12.08.23

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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3. Anreisetag, Start bei 603 km: (Punkt A auf der Karte)
Für 8:00 hatten wir das Frühstück bestellt, pünktlich klopft unser Vermieter und bringt ein Tablett mit Croissants, Baguette, Butter, Marmeladen, Joghurt, Tee, Milch und Multivitaminsaft. Mit dem Frühstücken müssen wir jedoch noch etwas warten, denn er will uns erstmal die Sehenswürdigkeiten seiner Umgebung erläutern, mittels eines Sprachübersetzers auf seinem Handy. Dies funktioniert soweit, dass wir aus dem gesprochenen Wort und der wackligen Übersetzung den Sinn erkennen können. Dann genießen wir das Frühstück, bezahlen das Appartement und machen uns auf die Weiterfahrt in Richtung Bourges.

An der A71 gibt es bei der Aire de Bourges Nord einen Schnelllader von Corri-door, an dem wir nachladen wollen. Nach 67 km (bzw. nach 87km nach dem letzten Laden) erreichen wir den Schelllader mit 25% Akkustand und laden dort 10min auf 54%. Freigeschaltet mit dem ZE Pass hat dies 2.54€ gekostet. (Punkt B auf der Karte)

Nach wenigen Kilometern fahren wir von der A71 ab in Richtung der mittelalterlichen Stadt Mennetou-sur-Cher, welche wir nach 40 km erreichen (Punkt C auf der Karte). Durch die als POI auf unser Zoe-Navi eingespielten Ladestationen von goingelectric.de finden wir die Ladestation leicht. Direkt gegenüber einem alten Stadttor biegt eine kleine Straße ab, diese führt über den Kanal de Berry, der hier gleich neben dem Fluss Cher verläuft. Und da ist sie schon, die Ladestation des Betreibers SIDELC (Departement Loir-et-Cher).
Laut Verzeichnis von Maingau-Energie soll sich diese Ladestation mit der EinfachStromLaden-Ladekarte aktivieren lassen. Das muss doch gleich ausprobiert werden.
Doch erst mal nachsehen, wo bei dieser neuen Form von Ladestation die Ladekarte hingehalten werden muss. Unterhalb der seitlichen Klappe, hinter der sich die Steckdosen befinden, ist das RFID Symbol zu sehen. Und wirklich, die EinfachStromLaden-Ladekarte wird akzeptiert, die Klappe lässt sich öffnen. Stecker gesteckt, Klappe geschlossen, Zoe lädt von 25% auf 71%, Kosten 1,75€ für 35 Minuten.

Währenddessen bummeln wir durch Mennetou-sur-Cherhttps://de.wikipedia.org/wiki/Mennetou-sur-Cher. Ein netter kleiner Ort mit erhaltener Stadtmauer und Häusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sauber hergerichtet und mit Blumen geschmückt. Allerdings scheinen wir jetzt Ende September die einzigen Besucher zu sein, und die meisten Geschäfte sind zu oder geschlossen.
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Hinfahrt Tag 3+4.jpg
Hinfahrt, Tag 3+4
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Schnelllader von Corri-door, Aire de Bourges Nord
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SIDELC Ladestation Mennetou-sur-Cher

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Eine halbe Stunde später fahren wir weiter ins 43 km entfernte Saint-Aignan-sur-Cher https://de.wikipedia.org/wiki/Saint-Aig ... r-et-Cher) (Punkt D auf der Karte), ebenfalls einem alten Städtchen an dem Cher, das von einem stolzen Schloss überragt wird. Auch hier gibt es bei der Tourist-Info eine Ladestation von SIDELC. Diese ist frei und funktioniert, und wieder wird die EinfachStromLaden-Ladekarte akzeptiert, Zoe lädt hier in 49min von 44% auf 99% für 2,45€.

Wir schauen uns das Schloss an, das wir über eine breite Treppe erreichen. Beiderseits der Treppe sind Buchsbüsche zu großen Heckenflächen zusammengefasst, ca. 5m breit und bis zu 15m lang, und oben exakt waagrecht geschnitten. Wie dies wohl durchgeführt wird? Das Schloss selbst wirkt von nahem etwas heruntergekommen, am weißen Kalkstein nagt der Zahn der Zeit. Dennoch eine imposante Anlage, von der aus man einen schönen Blick auf den Ort und den Cher hat.

Gut geladen geht es 79km weiter nach Villandry https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Villandry (Punkt E auf der Karte), wo die berühmte Gartenanlage besichtigt werden kann.

Hier gibt es bei der Tourist-Info ebenfalls eine Ladestation, jedoch vom Betreiber SIEIL (Departement Indre-et-Loire). Diese sollte nach dem Verzeichnis von Chargemap nur 7,4kW an Typ 3c bieten. Die Ladestation, die wir vorgefunden haben, scheint jedoch umgebaut zu sein, sie ist mit 18kW und Typ 2 ausgestattet und liefert nach CanZE 16,0kW. Und obwohl sie gleich aussieht wie die Ladestation in Saint-Aignan, sitzt der RFID Leser nicht an der unteren Öffnung der Klappe, sondern an der oberen Ecke direkt unter dem farbigen Licht.
Wir aktivieren die Ladestation mit dem Chargemap-Pass, öffnen die seitliche Klappe, hängen unsere Zoe an und nach dem Schließen der Klappe lädt Zoe bis 100%. Kosten? Bisher wurde bei Chargemap hierfür kein Rechnungsbetrag angezeigt.

Die Besichtigung der Gartenanlage von Villandry ist ein Muss, wenn man hier in der Gegend ist. Mehrere verschieden angelegte Gärten zeigen sich in ihrer ganzen Pracht, beginnend mit dem Ziergarten in Verlängerung des Schlosses, der verschiedene Formen der Liebe symbolisieren soll: „Die zarte Liebe“ mit herzförmig angelegten Beeten, „Die leidenschaftliche Liebe“, wieder mit Herzen, jedoch gebrochen durch die Leidenschaft, „Die unbeständige Liebe“ wird durch Schmetterlingsflügel symbolisiert, und „Die tragische Liebe“ durch Dolche und Schwerter, wie sie bei Duellen Verwendung fanden. Und alles dargestellt durch Hecken und Blütenpflanzen.
Durch den Wassergarten, den Sonnengarten und das Labyrinth gelangt man zum Gemüsegarten, in dem die Gemüsesorten in rechteckigen, von Hecken umgrenzten Beeten präsentiert werden.

Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung (11km) zu unserem Tagesziel Azay-le-Rideau https://de.wikipedia.org/wiki/Azay-le-Rideau (Punkt F auf der Karte), wo wir uns im Hotel Les-Troix-Lys einquartiert haben. Laden müssen wir nicht, da der Akku noch 95% anzeigt. Trotzdem machen wir ein paar Fotos von der Ladestation, um diese bei goingelectric.de einzustellen. Und hier sehen wir zum ersten Mal auf unserer Reise ein anderes Elektroauto beim Laden. Ein Nissan Leaf 2 mit britischem Kennzeichen steht abends an der Ladestation und nutzt den günstigen Nachttarif des Anbieters SIEIL.
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SIDELC Ladestation Saint-Aignan
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SIEIL Ladestation Tourist Info Schloss Villandry
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Ausschnitt Parkanlage Villandry
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