Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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4. Anreisetag, Start bei 843 km:
Das Schloss von Azay-le-Rideau (Punkt F auf der Karte) war am Anreisetag bereits geschlossen, weshalb wir uns nach dem Frühstück zu einer Besichtigung aufmachen. Das Morgenlicht bringt noch etwas Streiflicht auf die Nordfassade, was dieser eine schöne Struktur verleiht. Im Inneren des Schlosses können Räume besichtigt werden, einige fast kitschig mit beweglichen Figuren und Gedecken, die ein Bankett zeigen sollen, einige der Zeit nachempfunden mit nicht zu überladener Dekoration. Interessant ist eine mittelalterlich erscheinende Truhe mit Spielwerk und Beleuchtung, bei der sich durch veränderbare Spiegel und Beleuchtung unterschiedliche Einblicke ins Innere ergeben. Beim Nachlesen stellen wir allerdings fest, dass diese Installation im Jahr 2015 von den Künstlern Piet.sO & Peter Keene geschaffen wurde, wie auch 5 weitere Installationen im Schloss.
Ein Rundgang um den das Schloss umgebenden Wassergraben führt zur Süd- und Schauseite des Schlosses. Bei ruhigem Wetter spiegelt sich die Fassade in der Wasserfläche.

Doch wir wollen weiter, so fahren wir an dem Fluss Indre entlang in Richtung Loire, und dann an dieser in westlicher Richtung weiter. Immer wieder tauchen Schlösser am Steilhang zur Loire auf, und Reisebusse spucken Touristen aus. Mit dem Handy bewaffnet stehen sie mitten auf der Straße, um den besten Blick zu erhaschen. Gut, dass Zoe Töne beim langsam Fahren von sich gibt, sonst würden sie durch ein plötzlich vor ihnen stehendes Auto zu arg erschreckt.

Bei Saumur biegen wir von der Loire ab, um zum „L'Helice Terrestre„ https://www.ot-saumur.fr/L-HELICE-TERRESTRE_a814.html (Punkt G auf der Karte) in Saint-Georges-des-Sept-Voies zu gelangen (84km). Hier hat der Künstler J. Warminski aus einem unterirdischen Höhlendorf ein neues Kunstwerk geschaffen, mit in den Tuffstein geschnittenen Ornamenten, mit Gängen und Höhlen, die durch ihre Kugelform eine eigene Akustik haben, und mit oberirdisch erweiterten Plastiken aus Beton.

Nur wenige Kilometer entfernt liegt das Schloss Brissac https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Brissac in Brissac-Quincé (Punkt H auf der Karte), das höchste Schloss Frankreichs. Da hier im Ort eine Ladestation des Betreibers SIEML (Departement Maine-et-Loire) liegt, haben wir Zoe hier angeschlossen und in 40min von 49% auf 96% geladen, für 3,19€ über Chargemap.
Dateianhänge
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Schloss Azay-le-Rideau
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L'Helice Terrestre
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SIEML Ladestation Brissac-Quincé
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Währenddessen gehen wir zum Schloss, wo wir leider feststellen müssen, dass es Dienstags geschlossen ist. Und heute ist Dienstag. Sehr schlecht geplant.

Zurück bei Zoe machen wir uns auf die Fahrt zum Urlaubsziel in Grues. Hierfür legen wir in Cholet am SIEML Schnelllader einen Stopp ein und laden Zoe dort 31min (Punkt I auf der Karte). Allerdings hat das Laden nicht sofort funktioniert, da zwar die Chargemap Ladekarte akzeptiert wird, jedoch Zoe nicht über „prüfen“ hinauskommt, weshalb der Ladevorgang nochmals gestartet werden muss. Die Ladedauer lief aber anscheinend durch (6,42€ für 9kWh). Hier kann man zwischendurch an einen kleinen Supermarkt mit vielen frischen Lebensmitteln einkaufen.

Einen letzten Ladestopp legen wir dann noch in Lucon https://de.wikipedia.org/wiki/Lu%C3%A7on_(Vend%C3%A9e) (Punkt J auf der Karte) ein, wobei der SyDEV-Lader (Departement Vendée) nur 12,3kW abgibt, obwohl er mit 22kW angegeben ist. Für 31min und 6,44kWh werden 2,64€ berechnet. Nach weiteren 18km erreichen wir unser Urlaubsziel Grues, hier in der Vendeé (Punkt K auf der Karte).

Und um unseren Akku und den unserer Zoe wieder voll zu bekommen, fahren wir abends noch nach La-Faute-sur-Mer https://de.wikipedia.org/wiki/La_Faute-sur-Merund verbringen den Abend am Strand, während Zoe 67min an der SyDEV Ladestation hängt. Diese bringt ebenfalls nur 12,3kW, und sie hat dort 14,1kWh für 4,92€ geladen.
Dass die Ladestation nur 12,3kW anstatt 18kW liefert, habe ich bei Chargemap eingegeben, worauf eine Reaktion von Chargemap kam, dass dies auch am Ladestand des Akkus liegen könne. Nach meiner Rückmeldung, dass der Startladestand 20% war und ich die Ladeleistung per CanZE ausgelesen habe, wurde die Ladeleistung der Station im Verzeichnis von Chargemap auf 14kW geändert.
Dateianhänge
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SIEML Schnelllader in Cholet
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SyDEV Ladestation Luçon
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SyDEV Ladestation La Faute-sur-Mer

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Fazit der Hinreise 1.138 km:
Wir haben 17x geladen, bis auf die eine Ladestation in Montsauche-les-Settons, die nach wenigen Minuten auf Störung ging, haben alle Ladestationen funktioniert, alle waren frei.

Alle Ladungen konnten mit Ladekarten gestartet werden, wir sind bis hierher 1.138km gefahren, und unsere Französin hat im Durchschnitt 14,5kWh auf 100km verbraucht.

Da etwa die Hälfte der Strecke über Autobahnen geführt hat, wo wir um die 105km/h gefahren sind, und wir viel Gegenwind hatten, ist der Durchschnitt akzeptabel.

Die Ladevorgänge haben zusammen (außer SIEEEN, wo mir noch keine Abrechnung vorliegt) 42,86€ gekostet, dies entspricht 3,77€ / 100km. Auch darüber lässt sich nicht meckern.

So, Hinfahrt ist geschafft. Demnächst hier mehr von den Ausflügen, z.B. nach Nantes, zur Ile de Ré und zur Ile de Noirmoutier.

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Von unserem Urlaubsort aus haben wir verschiedene Ausflüge unternommen, auf denen wir auch geladen haben, denn an unserem Urlaubsort selbst hatte es keine Ladestation.

Ausflug nach Fontenay-le-Comte (Punkt B auf der Karte), Start bei 1.276 km:
In Fontenay-le-Comte ist Markt, eine nette Gelegenheit sich die Stadt anzusehen. In knapp einer Stunde sind wir dort und wollen unsere Zoe an der Ladestation in der Rue Georges Clemenceau aufladen. Leider ist hier auch Markt, die Ladestation ist nicht anfahrbar. Allerdings gibt es eine weitere Ladestation des Betreibers SyDEV nicht weit entfernt, in der Rue de la Rouchefoucault. Hier ist ein öffentlicher Parkplatz, alle Plätze belegt, bis auf die zwei Ladeparkplätze. Die Franzosen halten sich sehr an das Halteverbot an Ladeparkplätzen, da sollten sich die Deutschen mal eine Scheibe von abschneiden.

Die Ladestationen des Betreibers SYDEV kann ich mit dem Chargemap-Pass, dem KiWhi-Pass und der Freshmile-Ladekarte freischalten. Ein Blick auf die akzeptierten Ladekarten zeigt mir, dass das längere Laden mit Freshmile günstiger ist, hier werden 4,00€ für die ersten 2 Stunden verlangt. Wenn ich mehr als 52min laden möchte oder einfach vollladen will, macht Freshmile Sinn. Die Ladestation lässt sich mit Freshmile-Ladekarte aktivieren, nach dem Aufklappen der seitlichen Klappe können wir den Stecker stecken und nach dem Schließen der Klappe lädt Zoe. Allerdings zeigt sie wieder eine sehr lange Ladedauer von über zwei Stunden an. Für 1% Ladung benötigt sie 65 sec, was einer Leistung der Ladestation zwischen 12 und 13 kW entspricht. Somit scheint auch diese Ladestation deutlich in der Leistung reduziert zu sein. Als wir Zoe anhängen, ist der Akkustand bei 24%, der Kilometerzähler steht bei 1.321 km.

Der Markt ist nicht riesig, bietet aber alles, was das Herz begehrt. Viele Obst- und Gemüsestände, französische, chinesische und vietnamesische Gerichte gibt es zum Mitnehmen, einige Bäcker bieten ihre Backwaren an, und natürlich dürfen Oliven und Tapenade nicht fehlen. In der Markthalle wird das Angebot um Fisch und Fleisch erweitert, und in der Rue Georges Clemenceau werden Kleidung, Schuhe und Stühle angeboten.

Als wir nach 100 min an die Ladestation zurückkommen, steht Zoe bei 99%. Wir fahren weiter zum 11km entfernten Ort Mervent (Punkt C auf der Karte). Dieser liegt in hügeliger Landschaft oberhalb eines Stausees. Leider ist der Wasserstand sehr niedrig, das Ufer ist schlammig und das Wasser grün vor Algen. Am Parkplatz der Felsen Pierre Blanche stellen wir unsere Zoe ab und begeben uns zu genannter Felsformation. 50 m unter uns liegt der Wasserspiegel des Stausees, von hier oben hat man einen schönen Blick in zwei Taleinschnitte.

Nach Vouvant (Punkt D auf der Karte) ist es nicht mehr weit, auch diesem netten Ort mit alter Stadtmauer und schöner romanischer Kirche statten wir einen kurzen Besuch ab.
Von hier aus fahren wir wieder zurück nach Grues. Wir sind seit dem Laden in Fontenay-le-Comte 91km gefahren, der Akkustand steht bei 50%.
Dateianhänge
Ausflug Fonteney-le-Comte.jpg
Ausflug nach Fonteneay-le-Comte, Mervent + Vouvant
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SyDEV Ladestation Fontenay-le-Comte, Rue Georges Clemenceau
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SyDEV Ladestation Fontenay-le-Comte, Rue de la Rouchefoucault
Zuletzt geändert von Zoe1114 am Di 23. Okt 2018, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Vielleicht als Ergänzung noch ein paar Bilder von der Fahrt:
Dateianhänge
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Die Vendée fließt durch Fontenay-le-Comte
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Stausee von Mervent
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Wilder Wein in Vouvant

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Ausflug zur Ile de Noirmoutier, Start bei 1.437 km

Um 9:00 Uhr sind wir bereits unterwegs zurIle de Noirmoutier.
Wir fahren die Strecke über La-Roche-sur-Yon. Da der Akkustand unserer Zoe bei Abfahrt bei 75% lag, legen wir nach 84 km eine 20 minütige Ladepause am Schnelllader in Challans, Route de Nantes 167 (SyDEV) ein (Punkt B auf der Karte). Die Lage ist zwar nicht attraktiv, da der Schnelllader direkt an einem Längsparkplatz neben der Straße steht und es keine Geschäfte in direkter Nähe gibt, aber 20 Minuten sind schnell rum. Die Ladesäule haben wir mit Chargemap-Pass freigeschaltet, in den 20 min wurde von 24% auf 74% geladen, Ladekosten 4,35€, km Stand 1.521.

Kurz vor der Brücke zur Ile de Noirmoutier kommen wir am Schnelllader in La Barre-de-Monts, Route de Saint-Jean de Monts 85 vorbei. Kurz angehalten und ein paar Fotos fürs goingelectric.de Stromtankstellenverzeichnis gemacht.

Über die Brücke hinweg, wir sind auf der Ile de Noirmoutier. Bevor wir nach Noirmoutier-en-l’Ile fahren, machen wir einen Abstecher zur Passage du Gois, einer Straße, die nur bei Ebbe befahrbar ist. Es ist kurz nach 11 Uhr, die Ebbe hat bereits eingesetzt, von der Straße ist aber nichts zu sehen. Und da soll man nachher fahren können? Wir wollen uns überraschen lassen, denn um 16:00 ist Tiefststand der Ebbe, und dann wollen wir wieder hier sein.
Dateianhänge
Ausflug Ile de Noirmouitier.jpg
Ausflug zur Ile de Noirmoutier
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SyDEV Schnelllader Challans, Route de Nantes 167
P1033649a.jpg
Passage du Gois, kurz nach 11:00
Zuletzt geändert von Zoe1114 am Di 23. Okt 2018, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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In Noirmoutier-en-l'Île (Punkt C auf der Karte) parken wir an der Ladestation Place de la Prée aux Ducs 14 (SyDEV) und wollen vollladen, während wir uns die Stadt anschauen. Der Akkustand ist durch die 46 km seit Challans um 23% auf 51% gesunken, die Ladestation soll maximal 18 kW abgeben. Da wir sicher länger als 52 Minuten in Noirmoutier-en-l’Ile sein werden, nehme ich wieder die Freshmile Ladekarte. Die Ladestation bietet Anschlüsse für Typ2 und Typ3c, so entscheide ich mich diesmal für das Typ 3c Ladekabel. (Ja, auch ein Typ 3c hatte ich mir vor der Fahrt besorgt, da es hier in der Vendée noch sehr viele Ladestationen gibt, die entweder nur Typ 3c Anschlüsse haben oder bei der ein Typ 2 und ein Typ 3c Anschluss vorhanden ist).

Die Ladesäule lässt sich problemlos mit Freshmile freischalten, Ladekabel Typ 3c gesteckt, Klappe der Ladesäule wieder geschlossen, und Zoe beginnt zu laden. Die Anzeige springt gerade von 51% auf 52%, da bricht die Ladung ab, die Ladesäule geht auf Störung und leuchtet rot. Bekomme ich wenigstens mein Kabel wieder raus? Ja, nach erneutem Hinhalten der Freshmile-Ladekarte an den RFID-Leser geht die Klappe wieder auf, das Kabel kann gezogen werden. Angenehm: Dieser Ladeversuch wurde meinem Freshmile-Konto nicht belastet.

Für den zweiten Versuch wähle ich den Typ2 Anschluss auf der linken Seite. Wieder mit Freshmile aktiviert, Stecker Typ2 gesteckt, Klappe geschlossen, Zoe lädt problemlos von 52% auf 99%, Kosten 4,00 €, km Stand 1.567.

Nach dem Stadtbummel fahren wir in den Hafenort L’Herbaudiére. Wirklich ein Hafenort, Schiffe an Kaimauern, an Stegen, in Bootswerften und abgestellt auf Hinterhöfen. Die Ebbe hat fast ihren Tiefststand erreicht, vom Meer her zieht ein starker Geruch nach Watt und gammelndem Seetang her. Hier ein Vesper abhalten? Eher nicht. So machen wir einen Spaziergang um den Pointe de L’Herbaudiére. Direkt an der Spitze stehen noch alte deutsche Bunkeranlagen aus dem 2. WK, Schautafeln erläutern die Funktionen aller Gebäude und Bunker. Und zwischen den Bunkern stehen Wohnmobile, denn das Gelände gehört zum Teil zum städtischen Campingplatz. Klappstuhl und Klapptisch stehen vor den Wohnmobilen, mit Blick auf deutsche Bunkeranlagen, dazu starker Geruch vom Meer her. Französische Camper scheinen es zu mögen?
Dateianhänge
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SyDEV Ladestation Noirmoutier-en-l'Île, Place de la Prée aux Ducs 14
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Hafen von L’Herbaudiére
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Bunker bei L’Herbaudiére
Zuletzt geändert von Zoe1114 am Di 23. Okt 2018, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Auf der anderen Inselseite, bei Bois de la Chaise, ist die Welt wieder in Ordnung. Alte Villen stehen hier, inmitten eines Waldes aus Kiefern. Schön schattig, sehr gepflegt, und vom beißenden Geruch des Hafens ist nichts zu spüren. Am Pointe des Dames liegt ein kleiner geschützter Sandstrand, zwei Restaurants haben geöffnet, Gäste sitzen in der Sonne und genießen ihren Rotwein. Wir gehen ein Stück an der Uferpromenade und setzen uns auf eine Parkbank.
Wir blicken aufs Meer, hindurch zwischen kleinen Strandhäuschen. Anscheinend hat jeder Einwohner hier sein kleines Strandhäuschen, aufgereiht stehen sie an der Uferpromenade, sicher 80 Stück. Hier lässt es sich leben.

Wer auf der Ile de Noirmoutier ist, muss auch das Salz der Insel mitnehmen. Aber wo bekommen? Am besten direkt von einem Erzeuger. Also durch den Etier de l’Arceau gefahren, wo einige Salzfelder liegen. Leider findet sich hier aber kein Verkaufsstand, der jetzt in der Nachsaison, an einem Montagnachmittag offen hat. Auch in La-Bosse und L’Epine finden wir keinen Verkaufsstand. Also zurück nach Noirmoutier-en-l’Ile, hier finden wir kurz vor dem Ortseingang einen offenen Verkaufsstand. Ein Mitarbeiter ist am dem Trocknungsbecken beschäftigt und schiebt die oberste Salzkruste zur Seite, zwei Frauen füllen das mit Kräutern vermengte Salz in kleine Tüten. Für uns ist dies nichts, wir wollen nur das reine Salz, in grober Form und als Fleur de Sel.

Wir haben 16:00 Uhr, die Ebbe hat ihren Tiefststand erreicht, auf zur Passage du Gois. Vor uns tut sich ein vollkommen geänderter Blick auf. Wo heute Morgen noch Wasser war, ist nun Sand und Watt, soweit das Auge reicht. Beiderseits der Passage du Gois parken Autos auf dem feuchten Meeresboden, Franzosen sind mit Schaufeln und Eimern unterwegs und suchen nach Muscheln im Schlick.
Auf der Passage habe ich zum ersten Mal ein ungewöhnliches Bild im Navi. Zoe auf einer Straße, und beiderseits nur blaue Fläche. Wo hat man das sonst? Nach wenigen Minuten liegt die 5 km lange Furt hinter uns.
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Strandhäuschen bei Bois de la Chaise
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Salzfelder
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Zoe in der Passage du Gois

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Bei Beauvoir-sur-Mer kommen wir nochmals an einem offenen Verkaufsstand für Salz vorbei. Der Inhaber ist auf dem Salzfeld tätig, als er uns sieht, kommt er vorbei. Seine Caramelcreme mit Fleur de Sel kommt mit uns mit.

Für den Rückweg wählen wir zuerst die Küstenstraße in Richtung St-Hilaire-de-Riz, fahren an der Cornische Vendéenne vorbei. Leider gibt es hier kein offenes Restaurant, so fahren wir weiter nach St. Gilles-Croix-de-Vie. Hier finden wir an der Uferpromenade einige offene Bars.

Es ist Abend geworden, wir fahren etwas im Hinterland wieder zurück nach Grues. Als wir ankommen, steht der Akku auf orangener Warnanzeige, im Akku sind noch 15% und 27 km Restreichweite, nach gefahrenen 160 km Strecke seit dem Ladestopp in Noirmoutier-en-l’Ile, der km Zähler steht bei 1.727 km.

Nach der längeren Tour am gestrigen Tag mit 160 km mit einer Akkuladung, steht heute das Aufladen auf dem Plan, kombiniert mit einem Strandspaziergang in La-Tranche-sur-Mer. Die Ladestation in der Rue du Perthuis Breton 18 (SyDEV) ins Navi eingegeben, die Alternative – weil kürzere Route über Angles gewählt – und 16 km Stecke angegeben bekommen. Bei 15% Akkustand und 27 km Restreichweite sollte dies möglich sein. Allerdings ist inzwischen starker Wind aus Südwest aufgekommen, wir müssen also gegen den Wind fahren.

Bereits nach 1 km ertönt die erste Warnung, die Reichweite wird in orange mit noch 24 km angezeigt, dann 6 km vor dem Ziel die zweite Warnstufe in rot, die Restreichweite, vorher noch bei 15 km, verschwindet.
Wir erreichen die Ladestation trotzdem ohne Probleme, sie ist frei, und in Betrieb. Da hier nur das Typ 3c Ladekabel funktioniert, dieses herausgeholt und in die Zoe-Nase gesteckt. Bei der Ladestation kann man die Sprache zwischen Französisch und Englisch wählen, dann die Freshmile-Ladekarte an das Lesefeld gehalten, die gewünschte Seite ausgewählt und das zugehörige Tastenfeld gedrückt, und die Ladestation öffnet vorne die Klappe. Das Kabel gesteckt, die Klappe geschlossen, und Zoe beginnt mit 16,5 kW zu laden.

Wir waren bis hierher 176 km mit einer Akkuladung gefahren, der Akkustand ist bei 3%, die Ladedauer wird mit 2h und 15 min angezeigt.
Mit der Freshmile Ladekarte kann man hier ebenfalls für 4,00€ 2 Stunden laden (mit Chargemap wären 7,57€ fällig gewesen), auch wenn wir nach 1 ¼ Stunden wieder an unserer Zoe sind. Sie steht bereits bei 99% und lädt noch weiter. Und obwohl sie bereits das BMS Update hat, lädt sie beim Stand von 99% noch über 30 min, bis sie 100 % erreicht, bei einer dann verfügbaren Kapazität von 22,1 kWh im Akku, trotz Batteriegesundheit SOH von 94%.
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Rettungstürme an der Passage du Gois
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Fleur de sel
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Ladestation La-Tranche-sur-Me

Re: Zoe will an den Atlantik, und wir dürfen mit!

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Ausflug nach Nantes, Start bei 1.759 km:
Nantes war früher die Hauptstadt der Bretagne, heute ist es die Hauptstadt des Departement Loire-Atlantique und einen Besuch wert.

Also morgens um 9:00 auf den Weg gemacht, 115 km liegen vor uns. Die Umleitung bei Lairoux besteht immer noch, und wir finden die Ausweichroute nicht auf Anhieb, was uns wieder ein paar km Reichweite kostet. Als wir dann die A83 erreichen, stellen wir fest, dass diese durch hügeliges Gelände nach Norden führt. Die Distanz zwischen Fahrziel und Restreichweite schrumpft, und so beschließen wir, in Boufféré, Rue du Fléchet 1 am Schnelllader für 10 min zu laden.

Dieser Schnelllader gehört zum Betreiber SyDEV und soll sich laut Chargemap auch mit dem ZE-Pass freischalten lassen, und dies auch noch ein paar Cent günstiger als mit dem Chargemap-Pass. Der Schnelllader ist gut und auf kurzem Weg zu finden, direkt nach der Autobahnausfahrt Boufféré kommt ein Kreisverkehr, hier die erste Ausfahrt nach rechts nehmen, schon sieht man den Schnelllader auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Und bevor die Frage kommt: nein, wir haben das Schild nicht umgefahren.

Attraktiv ist der Standort nicht, nur eine Parkbucht an der Straße. Für eine Pinkelpause befindet sich aber ein Restaurant in der Nähe. Also ausprobiert, ob die Ladestation sich mit dem ZE-Pass freischalten lässt. Ladekarte hingehalten, wird akzeptiert, Stecker gesteckt, Zoe lädt mit 40 kW. Nach 7min 55 sec Ladung am Fahrzeug beendet, die Säule erkennt dies und gibt den Typ2 Anschluss nach 2 sec wieder als benutzbar frei.

Allerdings entdecke ich 8 Stunden später, dass in meinem Ladelog des ZE-Passes der Ladevorgang noch aktiv ist, und zwar gleich drei Mal für alle drei Steckertypen mit der gleichen Startzeit. Ein Rechnungsbetrag erscheint auch noch nicht. Sicherheitshalber eine Fehlermeldung an Bosch geschrieben. Geladen von 29% auf 53% in 8min, km Stand 1.844.

Eine halbe Stunde später haben wir unseren Zielort Nantes erreicht. Hier wollen wir in einem der Parkhäuser beim Bahnhof parken, denn diese haben alle mehrere Ladestationen mit Typ2 oder Typ3c Anschlüssen. Ansonsten gibt es in der Innenstadt von Nantes lediglich einige Schukosteckdosen zum laden.
Hier um den Bahnhof sind mehrere Baustellen und Einbahnstraßen, wir fahren mehrfach um die Blocks, um eine Einfahrt zu finden. Schließlich erreichen wir das Parkhaus Gare 4, und direkt nach der Abfahrtsrampe ins 1.UG finden wir das Hinweisschild auf die E-Ladestationen. 6 Ladestationen mit 6 reservierten Parkplätzen finden sich hier, an einer steht bereits eine Zoe, ein zweiter ist defekt, wir nehmen den vierten Ladepunkt. Der Ladepunkt lässt sich mit beliebiger RFID Karte (Alemannenenergie) freischalten, Zoe lädt gemütlich mit 7,4 kW, Ladedauer 3,5 h, km-Stand 1.880. Das Laden ist hier kostenlos, Parken kostet 2,40€/h, was für uns 14,40€ bedeuten wird.

Dann geht es in die Innenstadt von Nantes, in das Schloss der Herzöge der Bretagne, durch Altstadtgassen mit vielen kleinen Geschäften, mit Restaurants und Bars. Und da 12:00 vorbei ist und wir leichten Hunger verspüren, machen wir Halt bei einem Restaurant mit vietnamesischer Küche. Das Tagesgericht mit Frühlingsrollen als Vorspeise, Hühnchenfleisch mit gelber Currysose und vietnamesischem Nougat als Dessert ist lecker.
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Ausflug Nantes.jpg
Ausflug nach Nantes
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SyDEV Schnelllader Boufféré, Rue du Fléchet 1
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Schloss der Herzöge der Bretagne
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