Kleiner Reisebericht, bis zum Reschenpaß

Kleiner Reisebericht, bis zum Reschenpaß

Turbothomas
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Ein vollelektrischer Urlaub im September 2017

Zoe mit großem Akku und schnellem Lader, ein kommodes Reisegerüst. Auf ging es von Stuttgart nach Füssen, knappe 220km. Nachdem das Zimmer ab 14 Uhr bezogen werden konnte, ich aber recht früh losgefahren bin ein ausgiebiger Ladehalt in Memmingen zu einem gemütlichen Brunch und einem ausgedehnten Stadtspaziergang.

Kurz nach 14 Uhr erreichte ich dann das Hotel Eggensberger in Hopfen am See. Der Hotelier, H. Eggensberger legt selber sehr großen Wert auf Ökologie. Alle Dachflächen des Hotels sind mit Solarmodulen bestückt. Die Bioabfälle werden kompostiert und als Erdgas dem Hotel über den Gasanschluß zur Verfügung gestellt.

Nur logisch, dass es dort auch zwei Ladeplätze gibt. Ladeplatz eins neben dem Restaurant, mit zwei Tesla-Ladepunkten und einer Säule mit 2*22 KW AC Typ 2 und 2* 3,7kW Schuko.
Der Ladeplatz 2 hat eine Wallbox für BMW i3, 2*CEE rot mit 32 A und einen Triple-Lader. Präferiert wird die schnelle Ladung tagsüber, damit die E-Autos mit Solarstrom und nicht dem Nachstrom geladen werden. Ein Hausakku, der auch die Ladestation der Fahrzeuge versorgt, rundet das kleine Ökosystem ab.

Der Ladestrom war somit kein Problem. Am nächsten Tag ging es vollgeladen zum Schiffsanleger am Forggensee. Nun gab es dann eine Rundfahrt über den Forggensee, dank Königscard – im Zimmerpreis mit eingeschlossen - kostenfrei, Der nächste Aussichtspunkt, die Fußgängerhängebrücke über die B179, habe ich wegen Bodennebels - und damit verbunden schlechter Aussicht – ausfallen lassen und bin direkt zum Reschensee nach Graun auf der B179 über den Fernpaß hochgefahren. Fast 19kWh genehmigte sich die Zoe auf dem Weg zum Kirchturm im Wasser. Der Reichweitenrechner vermeldete noch 142km Restreichweite. Das neugierig gefragte Navi vermeldete 141km bis zum Hotel. Also alles kein Problem, da ist noch jede Menge Reserve drin. Auf der Rückfahrt auf der Spitze des Fernpasses waren dann 30kWh verbraucht. Wer jetzt nicht Nachladen muß rollt gemütlich die restlichen km bis nach Hopfen am See. Am Hotel angekommen waren dann noch 70km Restreichweite übrig, Klar es ging ja – bis auf den Fernpaßanstieg - bergab.

Tags darauf war das Wetter wesentlich besser und der Aufstieg zur Fußgängerbrücke nach einer knappen halben Stunde erledigt. Die Nutzung der Hängebrücke zum einmaligen Hinüber und Herüber kostet 8,-€. Damit kauft man sich die Begehung einer 463m langen Brücke in 113m Höhe über die B179 mit freier Sicht durch die Gitterroste nach unten. Einfach Klasse!

Am nächsten Tag war wieder die Königskarte im Einsatz. Am Kochelsee eine Bootsrundfahrt – dank der Karte kostenfrei – dann eine Besichtigung des Industriedenkmals Walchenseekraftwerk mit kostenloser Lademöglichkeit für E-Autos und hoch zum Walchensee und Nutzung der Seilbahn am Ortseingang – kostenfrei dank Königscard - mit einem traumhaften Ausblick über die ganze Gegend.

Das Informationszentrum des Walchenseekraftwerks wurde im Sommer 2017 überarbeitet. Für Kinder und Erwachsene ist sehr viel geboten. Aktive Schnittmodelle, auf Knopfdruck lassen sich ganze Berge öffnen, sowie die Grundzüge des elektrischen Stroms und die verschiedenen Arten von Turbinen werden an Bewegtmodellen dargestellt. Es gibt dort noch wesentlich mehr zu sehen, einfach vorbeifahren. Der große Innenhof ist voll überdacht und man kann vom Informationszentrum trockenen Fußes zum Restaurant gelangen.
Das Walchenseekraftwerk wird 2024 100 Jahre alt und war das erste große Wasserkraftwerk in Bayern.

Rückzus dann wieder das bekannte Problem des Navis. 40km bis zur Wieskirche mit 210km Restreichweite und der Meldung: "Ziel wird nicht erreicht." Selbst auf dem Parkplatz der Wieskirche verschwand die Meldung nicht. Aber das kennen wir ja. Die Wieskirche noch innen und außen fotografiert – mit Kreuz – bevor Lidl das wieder wegretuschiert. Obwohl Tsatziki mit Santorin-Werbung wäre da nicht möglich - aber Obatzter mit Wieskirchenmotiv.

Dazwischen waren noch Faulenzertage mit Besuchen und Wanderungen der Ortschaften in der Umgebung von Füssen.

Der Rückweg wurde dann in einem Rutsch über die Autobahn durchgeführt. Wer sonst Eco-Routen fährt, empfindet solche Autobahnpassagen als langweilig und nervtötend.

Ich hoffe die kleine Reisebeschreibung macht jedem Lust doch selber auch mal weitere Strecken vollelektrisch zurückzulegen.
Zuletzt geändert von Turbothomas am Di 17. Okt 2017, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
Ciao
Thomas
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Re: Kleiner Reisebericht, bis zum Reschenpaß

BernhardLeopold
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Interessant wird es südlich des Reschenpasses, da wartet das Stilfser Joch ;-)
Graz, Österreich - Tesla Model 3 LR AWD

Re: Kleiner Reisebericht, bis zum Reschenpaß

Turbothomas
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Von Zell am See aus gibt es auch noch einen Paß :)
Ciao
Thomas
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Re: Kleiner Reisebericht, bis zum Reschenpaß

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Schöner Bericht, Danke fürs Mitnehmen! Viele Grüße, Michael
Viele Grüße, Michael

Re: Kleiner Reisebericht, bis zum Reschenpaß

Hausbauer25
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Hört sich sehr interessant an, vielen Dank! Wird in meine nächste Urlaubsplanung miteinfließen
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