Supercharger "for free - forever" auch beim Model3?

[Nodame]

Die SC werden sicher an Stosszeiten (Feiertagen, Wochenende und Sommerferien) eher belegt sein.

Man darf aber nicht vergessen, dass das Netz noch ausgebaut wird, bis das M3 kommt. Und es ist geplant, dass die Karte im Auto neu auch anzeigt, wie belegt die SC sind, so kann man eventuell mal einen vorher benutzen oder umplanen. Es ist ja heute schon manchmal eng. Erst gerade letzten Samstag habe ich beim Einkaufen in Dietlikon (rieses Verkehrschaos) beim wegfahren gesehen, dass nur noch 1 SC-Platz frei ist und auf dem Heimweg habe ich ein Model S im Stau stehen sehen der zu 100% laden wollte. Also noch 1er mehr und der müsste schon warten.

Und wie läuft das nochmal mit dem Verbrauch? Nehmen wir an der Akku vom M3 wäre 65kWh. Wenn der ø-Verbrauch auf der AB bei 120km/h um die 25Kwh/100km sind, würde der doch immernoch über 250km weit kommen, oder? Oder habe ich das noch nicht so ganz verstanden?

[midimal]

Elon sagte - er wird sich anschauen in welchen Regionen die Model3 reserviert wurden - da wo viel reserviert wurde - dort wir d auch SC ausgebaut - so einfach ist das

[Semi]

... beim Einkaufen in Dietlikon (rieses Verkehrschaos) beim wegfahren gesehen, dass nur noch 1 SC-Platz frei ist und auf dem Heimweg habe ich ein Model S im Stau stehen sehen der zu 100% laden wollte. Also noch 1er mehr und der müsste schon warten.

Und wie läuft das nochmal mit dem Verbrauch? Nehmen wir an der Akku vom M3 wäre 65kWh. Wenn der ø-Verbrauch auf der AB bei 120km/h um die 25Kwh/100km sind, würde der doch immernoch über 250km weit kommen, oder? Oder habe ich das noch nicht so ganz verstanden?

Ja in Dietlikon sind die SC's meistens gut besetzt am Wochenende... darum rechne ich mir schon aus, was passieren wird, wenn hier 100e M3 Teslas rumfahren und kurz von der AB runtekommen um laden zu wollen... genau dieser Peak ist das was zählt, weil jeder M3 dann mindestens 20 bis 30 Minuten am Lader hängt. Und wenn man dann noch 20 Min warten muss, bis man laden darf, gibts schnell ne Stunde draus.

Wieviel der Tesla M3 genau verbraucht wissen wir noch nicht. Aber angenommen der M3 braucht 25kWh pro 100km bei 120km/h. Dann muss du noch das Heizen/Klimaanlage dazurechnen für 2h - 3h Fahren + eine gewisse Reichweiten-Reserve für den Notfall. Dann sind vielleicht real 50kWh pro Fahrt für den Antrieb wirklich drin von den 65 kWh. Und da du ja hin und zurückfahren möchtest, kannst du die Reichweite/2 teilen. Ein Tesla M3 ohne SC Anbindung wäre für Wochenendfahren "umständlich" und das weiss Telsa bestimmt auch selber.

Gruss
Semi

[spark-ed]

Die SC werden sicher an Stosszeiten (Feiertagen, Wochenende und Sommerferien) eher belegt sein.

Korrekt. Die Spitzenauslastungen durch saisonale, bzw. wochen- und tageszeitabhängige Nutzung (hier Samstagnachmittag) ist das eigentliche Problem. Die entstehenden Energiekosten sind im Vergleich fast unerheblich.

Den Idealzustand, daß alle immer schön gleichmäßig über 24/7 verteilt lädt wird man nicht erreichen. Bei freier Nutzung müsste daher eine gigantische Menge an Superchargern vorhalten werden.
Ich halte es für unvermeidlich die Nutzung zumindest zu den Hauptzeiten den Gelegenheits"schnorrern" so gut wie möglich zu vergällen um den Durchreisenden mit akutem Ladebedarf eine Ladung zu ermöglichen.

Man stelle sich folgende Situation vor:
Es steht eine dienstliche Fahrt mit angespanntem Zeitplan von Dortmund nach Hamburg an. Ein Ladestop ist in Bremen Stuhr eingeplant.
Beim Eintreffen sind dort 3 von 4 Stalls mit Teslas mit Bremer Kennzeichen belegt während die Besitzer gemütlich im nahen Einkaufszentrum shoppen sind. Der letzte Ladepunkt ist von einem Model3 Besitzer belegt, der ganz stolz erklärt, daß er heute morgen aus Kassel mal einfach nach Bremen zum frühstücken gefahren ist, weil ihm danach war.
3 weitere Teslas warten schon vor euch sehnsüchtig auf ihre Gratisladung.

Würdet ihr das free-charging dann immer noch so toll finden?

Diese Situation ist zwar konstruiert und unter den early adaptors herrscht noch eine gewisse Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme, aber etwas weiter gedacht ist so etwas schon möglich.
Derzeit gibt es in Deutschland geschätzt etwa 1 Superchargerstall auf 10 ModelS. Ein Stall wurde mal inofizell irgendwo mit €75.000,- kalkuliert, sprich von jedem bis dato verauften Fahrzeug flossen €7.500,- in den Ausbau der SuC. Über Lebenszeit anfallende Energiekosten sind dabei noch nicht berücksichtigt
Dieser Ausbau ist bei den €40.000,- für ein Model3 einfach nicht mehr drin. So billig können die Akkus gar nicht mehr werden.

Abgesehen davon wird es irgendwann schwierig mit geeigneten Standorten und mit beliebig ausbaubarer Anschlussleistung.

[bassbacke]

Das ganze Modell "free Superchargers" ist für Langstrecken gedacht und damit steht oder fällt es damit, ob Leute meinen sie müssten "gratis" ihre Pendlerladungen ausgerechnet dort vornehmen oder ob man das wirklich nur für Langstrecken verwendet.

Auch wenn das notorischen/beruflichen Langstreckenfahrern komisch vorkommen mag: Langstrecken sind die Ausnahme. So fahre ich seit Sommer 2014 mit meiner Renault ZOE und habe in der Zeit bei einer einzigen "Reise" zwischendurch laden müssen. Sonnst immer nur zu Hause in meiner Garage. OK, mein Fahrprofil entspricht nicht ganz der Norm. Ich fahre wenig, weil ich von zu Hause arbeite und alle meinen regelmässigen Ziele sind innerhalb eines Radius von 45 km.

Wen man für's pendeln lokal an "normalen" Typ 2 Ladern auflädt, also Supercharger nicht blockiert, dann ist das wirklich kein Problem.

Wie kann man die "falsche Verwendung" vermeiden? Man kann erst mal an die Vernunft der Leute appelieren. Ja, ganz genau, weil das so gut klappt. Dann kann man notorische "freeloader" anschreiben und konkret ansprechen. Macht Tesla bereits bei Model S/X. Wird irgendwann echt aufwendig.

Man kann auch technische Mittel anwenden (z. B. lokale Teslas gar nicht laden oder nur dann, wenn diese im Navi ein weit entferntes Ziel haben) - das allerdings nur dann, wenn keine/wenige Stalls frei sind.

Da Tesla genau weiß welche Teslas am Supercharger stehen, kann Tesla auch Reihenfolgen vorgeben. Machen die das schon? Wird aber nicht deren Beliebtheitsgrad bei einigen Leuten steigern, die meinten sie könnten nun auf "Lebenszeit" (des Akkus) gratis durch die Gegend fahren, nur weil sie in der Nähe eines Superchargers wohnen.

So oder so würde ich aber mal lieber abwarten wollen, bevor man durch Bedenkentragen so endet wie der Mann, der sich einen Hammer leihen wollte.

Derzeit gibt es in Deutschland geschätzt etwa 1 Superchargerstall auf 10 ModelS. Ein Stall wurde mal inofizell irgendwo mit €75.000,- kalkuliert, sprich von jedem bis dato verauften Fahrzeug flossen €7.500,- in den Ausbau der SuC

Deine Zahlen sind viel zu hoch gegriffen.

In Deutschland laden 50% Ausländer. Es ging auch nicht um Stalls, sondern um Standorte. 250.000 im Schnitt pro Standort. Jeder Standort hat im Schnitt 5,6 Stalls. Macht 45.000 Euro pro Stall.

Der bilanzielle Wert der Supercharger war Ende 2014 107,8 Mio Dollar und Ende 2015 166,6 Mio Dollar. 2014 gab es 1.938 Stalls, 2015 3.451. Der Wert pro Stall betrug also Ende 2014 55.624 Dollar, Ende 2015 48.275 Dollar. Bis Ende 2015 wurden etwa 100.000 Fahrzeuge verkauft. Macht 1.666 Dollar pro Fahrzeug. Hier wurde bereits viel Vorarbeit geleistet, in vielen Regionen der Welt sind die Supercharger überdimensioniert. Da muss auch bei weiter kräftigem Zulassungswachstum auf absehbare Zeit nicht mehr investiert werden. Das Investment pro verkauftem Auto in die Supercharger sinkt also.

Abziehen kannst du zudem die 700 Euro pro Fahrzeug, die andere Hersteller in Werbung stecken. Schon landen wir bei günstigen 900 Euro pro Fahrzeug.

[spark-ed]

Der bilanzielle Wert der Supercharger war Ende 2014 107,8 Mio Dollar und Ende 2015 166,6 Mio Dollar. 2014 gab es 1.938 Stalls, 2015 3.451. Der Wert pro Stall betrug also Ende 2014 55.624 Dollar, Ende 2015 48.275 Dollar

Danke für die Berichtigung.
Hatte früher auch immer mit den 250T€ pro Standort / mittlere Stallanzahl = eher 50k€ gerechnet, aber letztens irgendwo die 75.000 gelesen und diese Zahl einfach übernommen.

Bis Ende 2015 wurden etwa 100.000 Fahrzeuge verkauft. Macht 1.666 Dollar pro Fahrzeug. Hier wurde bereits viel Vorarbeit geleistet, in vielen Regionen der Welt sind die Supercharger überdimensioniert.

Die Superchargerdichte ist in Deutschland auch im Verhältnis extrem hoch bezogen auf die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge. (Das 1:10 sollte daher überschlägig stimmen, nagelt mich nicht auf den letzten Prozent fest) daher gibt es trotz hoher Nutzungsquote durch ausländische Nutzer auch noch keine Not.
In der Schweiz sieht es hingegen schon anders aus. Dort gibt es häufiger voll belegte Standorte (siehe Beispiel Dietlikon)

Und bei €900,- pro Fahrzeug kommt man auf 1 Ladesäule/ 50Fahrzeuge. Das entspricht geschätzt eher der Schweizer Quote


Im Grund halte ich die Lösung mit den freien Superchargern ja für erstrebenswert. Ich bezweifle nur, daß das mangels Vernuft der Nutzer auf Dauer tragfähig ist und wäre der letzte, der Tesla hier gerne in ein offenes Messer laufen sieht.
Auch habe ich keine Lust mit meinem nächsten Auto in eine Situation wie von mir geschildert zu geraten.

Mein Fahrprofil ist auch eher wie vom Vorposter @bassbacke beschrieben. In den letzten 20Monaten hätte ich bei Rückblick auf alle Fahrten kaum 10x einen Supercharger gebraucht.
Und wenn, wäre ich sicher gerne bereit gewesen dann auch €50,- für eine Ladung zu bezahlen, wenn mir im Gegenzug ein freier Slot zugesichert gewesen wäre.

[spark-ed]

Gerade eine interessante Ankündigung zu dem Thema gesehen
http://electrek.co/2016/04/05/tesla-rea ... rger-data/

Es geht hier um die Veröffentlichung der Live-Daten zu den Superchargern.
Mich würden brennend die Auslastungen der einzelnen Standorte über die Zeit interessieren.

[Priusfahrer]

Der Ausbau der SC heißt ja nicht zwingend, dass es doppelt so viele Standorte geben wird. Vielmehr werden vermutlich die heute bereits gut ausgelasteten Standorte um 2-4 Ladeplätze erweitert. Ob bei der Gelegenheit auch gleich CCS mit realisiert wird und eine kostenplfichtige Lademöglichkeit für Fremdfabrikate integriert wird, bleibt abzuwarten.

Aber es werden auch bis 2020 tausende neue nicht Tesla Ladepunkte entstehen, an denen das M3 laden könnte. Sicher nicht ganz so schnell, aber immerhin mit 50KW oder mehr.

Warum soll das M3 mehr als das MS verbrauchen? Der wird doch leichter sein, hat weniger Frontfläche und der Wirkungsgrad der elektrischen Komponenten sollte auch nicht schlechter sein. Ich gehe eher von knapp unter 20kWh/100km aus.

[Poolcrack]

Der Ausbau der SC heißt ja nicht zwingend, dass es doppelt so viele Standorte geben wird. Vielmehr werden vermutlich die heute bereits gut ausgelasteten Standorte um 2-4 Ladeplätze erweitert.

Normalerweise nicht, aber Elon Musk hat ja explizit gesagt, dass die Supercharger fast überall verfügbar sein werden. Ich habe eine Verdopplung im Kopf (derzeit 613 Standorte, Ende 2017 über 1200), kann mich aber nicht mehr an die Quelle erinnern. Hier kannst Du Dir die geplanten Korridore für Europa anschauen: https://www.teslamotors.com/de_DE/super ... edirect=no und oben auf "2016" klicken. Die genauen Standorte stehen noch nicht fest, aber selbst in Deutschland kommen noch ein paar Standorte dazu. Man wird sogar bis nach Griechenland (Ausbau: flächendeckend) und die Türkei (Ausbau: die westliche Hälfte) reisen können!