Artikel [eng]: Teslas Wachstumsherausforderungen

[Super-E]

Hallo,

ein sehr interessanter Artikel, der - so hoffe ich - hier noch nicht gepostet wurde.

http://www.autonews.com/article/2014011 ... mfort-zone

In dem Artikel geht es um die Herausforderungen, die auf TESLA zu kommen, wenn man vom Luxussegment zum Massenmarkt drängt. Diese Problematik wurde ja auch hier im Forum schon angerissen.

Zum Beispiel wird da auch beschrieben, dass die Produktion des TESLA S recht günstig aufgezogen werden konnte, da man viel Werkzeug und Produktionsmittel aus Insolvenzmassen etc. aufgekauft hat und somit sehr viel Geld gegenüber Ausrüstung aus dem Katalog gespart hat. Etwas, was man bei dem Bau einer Fabrik für ein Volumenmodell nicht unbedingt wiederholen kann...

Recht lang und auf Englisch!

[dkt]

In dem Artikel geht es um die Herausforderungen, die auf TESLA zu kommen, wenn man vom Luxussegment zum Massenmarkt drängt. Diese Problematik wurde ja auch hier im Forum schon angerissen.

Der Author hat für mich, eine saubere Analyse der Risiken und Chancen von Tesla durchgeführt.

Es wartet ein gewaltiger Kapitalbedarf auf die Firma, der nur zu schultern ist, mit entweder einer großen Kapitalerhöhung oder im besten Fall mit großen Anleihen. Beides ist voller Risiken und Chancen. Alleine auf das laufende Geschäft als Finanzquelle zu setzen ist pures Wunschdenken. Ich gehe davon aus, dass das auch Elon Musk so sieht.

Nimmt er den Weg der Anleihe um das Massengeschäft zu finanzieren, läuft er Gefahr, den hohen Zinsdienst als Problem und Risiko zu bekommen. Gibt er neue Aktien aus, dann läuft er Gefahr, dass diese in Hände fallen, die in das Ende des E-Antriebs investieren wollten, oder aber Tesla schlicht unter die Kontrolle eines Autoherstellers, wie VW, bringen wollten.

Musk versucht auch noch einen dritten Weg zu gehen, mit dem Vorhaben der Batterieproduktion. Er will einen Joint Venture mit einem kaptitalstarken Investor bilden (als eigenständige Firma) wie mit Panasonic oder Samsung. Das Gleiche könnte er mit der Teileproduktion machen. Eine ausgelagerte Firma, z. Bsp. für die Motorenproduktion.

Trotz allem warten auf TESLA mit der Massenproduktion gewaltige Investitionen wie in:
Produktionsanlagen
Teilelagerhaltung
Service Stützpunkte
Forschung und Entwicklung
Vorhalt im Personalaufbau
Garantiekosten
Investitionen in Infrastruktur (SCs) und Kosten damit (Wartung und Energie)
u.v.m.

Auch um den Ausbau einer Vertriebsorganisation kommt dann TESLA nicht mehr gänzlich herum. Dabei fallen erhebliche Vorlaufkosten an. Der Verfasser des Artikel hat das im Einzelnen sehr gut dargestellt.

[Carsten]

Ja, ein sehr spannender Artikel. Die hohen Anlaufkosten für eine neue Fabrik haben alle (auch etablierte) Hersteller, die dort komplett neu entwickelte EVs bauen. Zum Vergleich: BMW kostete alleine die Erweiterung des Werks in Leipzig 400 Mio €. Kein Wunder daß risikoaverse Konzerne wie VW eher ein bestehendes Fahrzeug-Modell umbauen und somit auf derselben Linie weiterproduzieren können.

[Klingon77]

...
Trotz allem warten auf TESLA mit der Massenproduktion gewaltige Investitionen wie in:
Produktionsanlagen
Teilelagerhaltung
Service Stützpunkte
Forschung und Entwicklung
Vorhalt im Personalaufbau
Garantiekosten
Investitionen in Infrastruktur (SCs) und Kosten damit (Wartung und Energie)
u.v.m.

Auch um den Ausbau einer Vertriebsorganisation kommt dann TESLA nicht mehr gänzlich herum. Dabei fallen erhebliche Vorlaufkosten an. Der Verfasser des Artikel hat das im Einzelnen sehr gut dargestellt.

hi,

Ich habe den Artikel nicht gelesen. So gut ist mein Englisch nicht das ich ganze Artikel ohne große Mühe lesen könnte.
Auch bin ich bezüglich Teslas Entwicklung nicht auf dem neuesten Stand.

Aber:
Service Stützpunkte werden doch schon aufgebaut. Die Vertretungen welche errichtet werden.
Teilelagerung ist auch für den Tesla S notwendig.
Forschung und Entwicklungsabteilung schon vorhanden?
SC - Netz wird heute aufgebaut. Der "Volkstesla" könnte die Stationen ebenfalls nutzen. Gegen Aufpreis beim Fahrzeugkauf wäre das ein gangbarer Weg. Beim "kleinen" Tesla S geht das auch.

Das die einzelnen Bereiche aufgestockt werden müßten ist klar. Es sollten sich aber mit den bereits vorhandenen Strukturen einige Synergieeffekte ergeben.

Soweit meine Spekulationen.


liebe Grüße,

Ralf

[dkt]

Aber:
Service Stützpunkte werden doch schon aufgebaut. Die Vertretungen welche errichtet werden.
Teilelagerung ist auch für den Tesla S notwendig.
Forschung und Entwicklungsabteilung schon vorhanden?
SC - Netz wird heute aufgebaut. Der "Volkstesla" könnte die Stationen ebenfalls nutzen. Gegen Aufpreis beim Fahrzeugkauf wäre das ein gangbarer Weg. Beim "kleinen" Tesla S geht das auch.

Das die einzelnen Bereiche aufgestockt werden müßten ist klar. Es sollten sich aber mit den bereits vorhandenen Strukturen einige Synergieeffekte ergeben.

Hallo Ralf,

natürlich ist das schon richtig was Du schreibst. Da fehlt nur noch die Betrachtung der Größenordnung.

Jetzt ist TESLA ein Produzent von etwa 20.000 Fahrzeugen im Jahr. TESLA will binnen weniger Jahre in die Größenordnung von 500.000 Jahresproduktion vorstoßen.

D.h. TESLA will die Produktion innerhalb weniger Jahre mit dem Faktor 25 vergrößern. Das ist ohne gewaltigen Kapitalbedarf in allen Bereichen nicht möglich, noch kann die Geschäftsentwicklung das finanzieren. Du hast den Begriff "Aufstocken" verwendet. Dazu im Vergleich: Du müsstest dann innerhalb von kurzer Zeit aus einem Einfamilienhaus einen Wolkenkratzer mit 25 Stockwerken machen.

Es ist so wie der Verfasser des Artikels feststellt. Das ist nur mit einer gewaltigen Kapitalinvestition bei TESLA machbar. Das laufende Geschäft wird diese schnelle Ausweitung nicht finanzieren können. Wenn TESLA bei seinem Konzept eigener SCs bleibt, sprechen wir hier von einer Größenordnung, die wäre nicht nur 25 mal größer als heute, denn heute ist TESLA noch nicht einmal am Minimum seines Netzes angekommen.

Gleiches gilt für das Servicenetz und den Vertrieb. Schön wäre es, müsste TESLA nur "aufstocken".

VG

Dieter

[Klingon77]

hi Dieter,

vielen Dank für Deine erklärende Beschreibung


Mitunter fällt es mir (dem "Normalbürger") nicht leich in solchen finanziellen Dimensionen zu denken.

Unter diesen Gesichtspunkten wäre ein langsameres Wachstum erstrebenswerter.
Andererseits macht ein gut aufgestellter Fahrzeugpark (Tesla S, SUV, "Volkstesla") schon Sinn.
Elon Musk möchte ja sicherlich nicht nur Nischenprodukte verkaufen.
Er möchte, sofern man den Aussagen trauen darf, die E-Mobilität voranbringen und, so denke ich, zuforderst Geld verdienen.


liebe Grüße,

Ralf