Restreichweite bei Batteriereserve

[Alternator]

Ich habe das Spielchen mit der vollen Ausnutzung der Batterie auch gerade hinter mir. Smart 42 2000 km. Bei < 20% kam die Reservemeldung, die man resetten kann. Bei <10% kam erneut die Reservemeldung, die ebenfalls resettet werden könnte. Danach wurde keine Reichweite mehr angezeigt. Bei 1% war noch keine Leistungsreduzierung zu spüren. Bei 0% hatte ich noch 100 m bis zu meiner Wallbox. Den weiteren Betrieb unter 0% habe ich mich nicht getraut. Für den Fall sollte man jemanden zum Abschleppen dabei haben.
Interessant ist aber noch, dass das Laden von 0% auf 100% eine Batteriekapazität von 17,8 kWh ergeben hat. Dabei habe ich die
aus den Netz aufgenommenee Energie mit einem Wirkungsgrad von 96% für den Einphasen-Lader und 1% für die Batterie angesetzt. Die angegebenen 17,5 kWh sind somit der nutzbare Nettoinhalt. In vielen Fällen werden Bruttowerte angegeben, die in diesem Fall ca 20 kWh wären.

[m.baumgaertner]

D. H. es kommt gar keine Leistungsreduzierung?
(oder es ist noch viel mehr im Akku)

[MyLab-odyssey]

Interessante Messung! Kannst Du uns die Rahmenbedingungen evtl. noch etwas näher beschreiben? Mit welcher Leistung wurde denn die Ladung durchgeführt? Im Winter habe ich den Test mit dem Heizelement weitergeführt und nachdem der User SOC auf 0% gesunken war, konnte ich noch über 1,5kWh (Außentemperatur am Gefrierpunkt) entnehmen.

Bei Deiner "einfachen" Betrachtung verläßt Du Dich also auf den angezeigten SOC-Wert des KI. Leider ist dies ein geschönter Wert für uns Fahrer! Der Wagen läd sich nie über 97% realen SOC auf. Ich habe bei meinen Messungen einen gesamten Wirkungsgrad Primär->Lader->HV-Batterie bei 4,6kW von 91% ermittelt. Ihr dürft Euch gerne mal mein Wiki zu ED4scan ansehen: Daten zum Lader, Analyse des BMS und der Kapazität.

Deine Messung zeigt aber sehr deutlich, daß Daimler auch wieder die Ladeverluste einbezieht. Dies war beim 451er auch schon so! Der 453er ist sehr effizient und Daimler bleibt bei seiner Kapazitätsangabe, da sie so keine neue Zulassung für die E-18-2 beantragen mußten. Die Nettokapazität wird immer bei der mittleren Spannung angegeben, aber Daimler schreibt auf das Etikett der Traktionsbatterie: 17.6 kWh bei 338V. Mit 96 Zellen haben wir aber eine mittlere Spannung von min. 350V (bei 3,65V pro Zelle). Da paßt leider nichts wirklich zusammen, es sei denn man sieht sich die einzelnen Daten im Detail an: Die für die Fahrt zugelassene Kapazität beträgt lt. meinen Messungen ca. 16,3 kWh und die maximale, chemische Kapazität um die 18,45 kWh.

Hier mal die Ladung von damals und die extrapolierte Kapazität:



Na, ja "just my two cents" Aber mit meinem Tool darf das jeder gerne mal nachmessen...

[m.baumgaertner]

Spannend....

Ich hätte nur gerne gewusst wie weit man noch kommt, wenn die SoC Anzeige auf 0% gefallen ist...

Kann da jemand Erfahrungen posten..?

[MyLab-odyssey]

Leider ist eine solche Aussage doch irrelevant! Sie gilt für diesen speziellen Fall. Es gibt doch zu viele Faktoren, die eine mit der Reserve erzielte Reichweite nicht auf andere Situationen übertragbar machen:
- Wie sind die Witterungsbedingungen, Fahrbedingungen / Streckenprofil ?
- Wie homogen sind die Zellspannungen im Bereich der Reserve ?
- Welchen Innenwiderstand haben die Zellen und wann erreicht die Referenzzelle die 3 V Grenze ?

Daimler hat sich nicht umsonst für die Festlegung der Nullmarke des User SOC einige Gedanken gemacht. Erst wenn die Zellspannungen in einem Toleranzfenster sind, zählt der Energiezähler = User SOC bei einer Ladung hoch:


Alles in allem sind dies doch zu individuelle Kenngrößen und würden aktuell auf neue Traktionsbatterien bezogen - wie sieht es nach zwei / drei Jahren Alterung aus ? Und was sollen wir also aus so einer "Testfahrt" lernen ?
-> Deshalb sollte man in einem entsprechenden Fall immer die Leistungsanzeige-LEDs an der Stromwaage im Auge behalten! Erst wenn sich da was ändert, kommt man in den Bereich wo eine Abschaltung wahrscheinlicher wird ...

[m.baumgaertner]

-> Deshalb sollte man in einem entsprechenden Fall immer die Leistungsanzeige-LEDs an der Stromwaage im Auge behalten! Erst wenn sich da was ändert, kommt man in den Bereich wo eine Abschaltung wahrscheinlicher wird ...

Das wäre ja schon mal ein Hinweis.

Bei mir waren noch alle LEDs an, als er die 1% angezeigt hatte...

[Seb1]

Ich bin auch schon mehrmals unter 0% gekommen. Am schlimmsten war es kurz nach dem Kauf, dort bin ich viel rumgeheizt. Einmal hatte ich noch 4% und habe immer noch wie ein Irrer beschleunigt. Ich hatte das Gefühl das die Leistung auch bei 4% kein bisschen abgenommen hatte. Nachdem ich kurz angehalten hab ist die Anzeige sofort von 4% auf 0% gesprungen. Denke das war nicht so clever. Generell konnte ich immer noch mit 0% fahren. Bin immer noch 2-3 km zur nächsten Ladesäule gefahren und habe dann vollgetankt. Klappt also ohne Probleme. Weiß jemand ob es dem Akku schadet wenn man auf 0% kommt?

[andre280e]

Na ja, dauernd sollte man das nicht machen. Die BA empfiehlt laden bei 20%

[MyLab-odyssey]

Große Ladehübe bedeuten mehr Stress für die Zellen. Deshalb die Empfehlung der 20%-Grenze. Prinzipiell kommt der 453er deutlich besser mit großen Ladehüben zurecht, da er das Balancing der Zellen deutlich besser durchführen kann. Somit laufen die Zellen nicht so auseinander und die volle Kapazität wird sichergestellt. Mal sehen wie es sich verhält, wenn die Zellen (Innenwiderstand) altern? Zudem ist eine volle Ladung eh nur 90% der gesamten, möglichen Kapazität Wie andre280e schreibt, würde ich dies auch nicht zu häufig machen

Bei mir waren noch alle LEDs an, als er die 1% angezeigt hatte...

Und das ist auch das wonach Du am ehsten gehen kannst. Wenn die LEDs aus gehen ist langsam schicht im Schacht. Solange die alle noch fröhlich leuchten läuft der auch weiter.

Na ja, dauernd sollte man das nicht machen. Die BA empfiehlt laden bei 20%

Die empfiehlt viel wenn der Tag lang ist